Wertpapier-Depot oder Fondspolizze
Darauf solltest du achten
- Flexibilität der Hülle
- Kosten-Steuer-Effizienz
- Fonds-Auswahl und -Qualität
- Exakte fynup Berechnung
- Rechtliche Unterschiede
Die Produkthülle muss flexibel sein
Nur in zwei Hüllen hast du die Freiheit in verschiedene Anlageklassen (engl. Assetklassen) zu investieren. Das ist besonders wichtig, damit du auf Veränderungen reagieren kannst.
Beim mittel- bis langfristigen Sparen und Veranlagungen kann sich jederzeit etwas verändern:
- Marktveränderungen, wie aktuell bei den Zinsen
- Verbesserung der eigenen Kenntnisse
- Änderung der eigenen Ziele und Bedürfnisse
Sofern du reale Gewinne erzielen willst, bleiben tatsächlich nur zwei mögliche Produkthüllen: Das Wertpapier-Depot oder die Fondspolizze. Bei allen anderen sind Veränderungen mit erheblichen Kosten-Nachteilen verbunden.
Einfache Faustregel
Je länger die Laufzeit und je höher die Rendite-Annahme, umso mehr spricht für eine Fondspolizze.
Je kürzer die Laufzeit und je geringer die Rendite-Annahme, umso mehr spricht für ein Wertpapier-Depot.
Das belegen auch alle Berechnungen der fynup Studie, bei der 50.000 Kombinationen aus Produkthülle und Veranlagung untersucht wurden.
Wichtiger Hinweis:
Diese schematische Darstellung betrachtet lediglich die Kosten-Steuer-Effizienz. Rechtliche und sonstige Unterschiede fließen hier nicht ein. Die tatsächliche Kosten-Steuer-Effizienz ist abhängig von der gewählten Zahlungs-Höhe und Zahlungs-Variante (laufend, einmalig oder gemischt). Eine individuelle Gesamtkosten-Berechnung ist unumgänglich.
Machen es alle verkehrt?
Bemerkenswert ist, dass die Verteilung in der Praxis genau andersrum üblich ist. Fondspolizzen sind meist mit Garantien, Garantie-Fonds, Anleihen- oder Misch-Fonds mit geringen Rendite-Erwartungen kombiniert.
Typische Aktienfonds-Investoren – besonders ETF-Fans – greifen auch langfristig am liebsten zum Wertpapier-Depot. Gerade die extrem kostenbewussten Liebhaber von ETFs wissen oft gar nichts von den kostengünstigen – und steuereffizienten – Möglichkeiten einer Fondspolizze als Produkthülle für ETF und Indexfonds.
Alte Vorurteile vs. neue Angebote
Fondsgebundene Lebensversicherungen gelten zudem als sehr teuer. Meist auch zurecht, so werden etwa noch immer viele Produkte mit Zillmerung verkauft. Inzwischen gibt es jedoch eine gute Auswahl an äußerst kostengünstigen Fondspolizzen.
Wichtig ist immer ein All-in-Vergleich, der von der Marktrendite weg mit allen Kosten aus Veranlagung und Produkthülle – sowie der Steuer – rechnet. Mit dem All-in Vergleich von fynup findest du rasch die passende Kombination für deine individuelle Laufzeit, Zahlungs-Variante und Asset-Allokation in der jeweiligen Risikotoleranz.
Reine Wertpapier-Depotkosten-Vergleiche sind zu wenig, da sie weder Fondskosten noch Steuer berücksichtigen. Und übliche Fondspolizzen-Modellrechnungen sind unvollständig, da Fondskosten und teilweise fondsbezogene Zusatzkosten nicht berücksichtigt werden müssen.
Fonds-Auswahl und Fonds-Qualität
Die Einen meinen, dass Fondspolizzen zu wenig Fonds anbieten. Andere erzählen, man benötigt nur mehr 2 ETFs, um günstig und breit gestreut in allen Ländern und Branchen zu investieren. Die Anforderungen sind sehr individuell.
fynup bewertet die Qualität einer Produkthülle nicht rein nach der Anzahl der möglichen Fonds – solange genügend Fonds zur Verfügung stehen, um ein optimales Portfolio auf wissenschaftlicher Basis zusammenzustellen. Dabei fließen sowohl Kosten, Management-Stil, Länder- und Branchen-Gewichtung sowie Nachhaltigkeits-Kriterien in die Bewertung ein.
Die Erfahrung und unsere Berechnungen zeigen: Viel entscheidender, als eine unüberschaubare Auswahl ist, ob die hohen Qualitäts-Standards und die individuellen Wünsche (z.B. Nachhaltigkeit oder spezielle Branchen, wie Technologie oder Gesundheit) erfüllt werden können.
Das Gesamtbild ist entscheidend
Du musst die Kriterien Kosten, Fondsqualität, Produkthülle, Nachhaltigkeit sowie die Streuung für dich miteinander abwägen. Die übersichtliche Darstellung der fynup Bewertung hilft dir dabei.
Spricht etwa die Kosten-Steuer-Effizienz klar für eine Fondspolizze, die aber nicht jeden Wunsch erfüllen kann (z.B. bestimmte ETFs), so empfehlen wir eine Teilung. Das Basis-Investment in einer Kosten-Steuer-Effizienten Fondspolizze; die Spezialfonds in einem Online-Wertpapier-Depot
Rechtliche Unterschiede
Diese folgende kurze Erläuterung kann lediglich einen groben Überblick bieten. Die Beurteilung der rechtlichen Unterschiede würde hier zu weit führen. Wir geben alle Informationen bestmöglich wieder, können jedoch trotz größter Sorgfalt keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität übernehmen.
Wertpapier-Depot sehr klar geregelt
Du bist Eigentümer deiner Wertpapiere, die Depotbank fungiert lediglich als Verwalter. Im Falle einer Insolvenz der Depotbank bleiben deine Wertpapiere als sogenanntes Sondervermögen vor dem Zugriff Dritter geschützt. Wenn du das willst, können deine Wertpapiere auf eine andere Depotbank übertragen werden.
Weitere Infos dazu findest du bei der Finanzmarktaufsicht, im Investmentfondsgesetz, im Wertpapieraufsichtsgesetz und im Bankwesengesetz.
Fondspolizze etwas komplexer
Rechtlich gesehen erwirbt der Versicherer die Fondsanteile für den Kunden im Kundenauftrag. Er ordnet dem einzelnen Kunden die Anteile zu und erbringt dann daraus die entsprechenden Leistungen für den Kunden gemäß Versicherungsvertrag.
Mit der Versicherung partizipieren die Kunden dadurch unmittelbar an der Wertentwicklung der Fonds, ohne dass sie selbst die Fondsanteile besitzen. Daher erhält der Kunde im Auszahlungsfall regelmäßig nicht die Fondsanteile ausbezahlt, sondern eine Versicherungsleistung in Geld.
Optional kann eine Auszahlung in Fondsanteilen vereinbart sein. Dann erfolgt zum Fälligkeitszeitpunkt der Versicherungsleistung ein Gläubigerwechsel (unentgeltliche Übertragung) und der Kunde erwirbt das Eigentum an den Fondsanteilen.
Du bist also nicht Eigentümer der Fonds, sondern die jeweilige Versicherung. Die Fonds werden jedoch in einem sogenannten Deckungsstock verwaltet, welcher wiederum als Sondervermögen (Deutschland Sicherungsvermögen) bezeichnet wird.
Ein entscheidender Punkt ist, dass Deckungsstöcke pro „Abteilung“ getrennt geführt werden müssen und dass die Deckungsstockabteilungen im Konkursfall jeweils getrennt die Ansprüche der jeweils zugeordneten Versicherungsverträge befriedigen.
Deckungsstöcke von klassischen Lebensversicherungen und Deckungsstöcke von Fondspolizzen sind getrennte Abteilungen. (lt. Auskunft einer großen österreichischen Versicherung)
Dieser Umstand ist insofern besonders relevant, da aufgrund der aushaftenden Garantien in Deckungsstöcke klassischer Lebensversicherung das Risiko eines Insolvenzfalles durchaus besteht. Wir weisen im Artikel „Was ist der Deckungsstock“ auf den §316 VAG hin, welcher Möglichkeiten schafft, dass Ansprüche von Kunden herabsetzt oder Rückkäufe untersagt werden.
Diese Gefahr sehen wir allerdings nur bei Deckungsstöcken klassischer Lebensversicherungen, weil dort eben Garantien ausgesprochen werden, welche durchaus zu Problemen führen können. Dies ist ein klassischer Fall, dass vermeintlich sichere Anlagen durchaus Gefahren bergen können.
Bei Fondspolizzen gibt jedoch die Versicherungsgesellschaft keinerlei Garantien (lediglich ein Fonds könnte mit Garantien ausgestattet sein – wäre jedoch ein gänzlich anderes Thema), woraus auch keinerlei Gefahren aus diesem Umstand erkennbar sind. Das Risiko für Anleger liegt direkt in den jeweiligen Fonds selbst, deren Entwicklung wiederum von den Märkten (Anleihen, Aktien, etc.) abhängen – ganz gleich, ob der Fonds in einem Wertpapierdepot oder einer Fondspolizze gelagert wird.
Weitere Infos dazu findest du bei der Finanzmarktaufsicht.
Zum nächsten Schlüssel
Wir können auch nicht in die Zukunft schauen. Aber wir können die Daten der Vergangenheit besser analysieren.