Je sicherer ein Land eingestuft ist, umso weniger Zinsen bekommt man auf dessen Staatsanleihen. Die massiven Änderungen am Zinsmarkt (Stichwort Negativ-Zinsen) haben dazu geführt, dass man als Investor inzwischen sogar Zinsen bezahlen muss, wenn man an Staaten Geld verleiht (statt wie früher Zinsen dafür zu bekommen.)
Die Zinsen, die man auf Staatsanleihen bekommt nach Ländern. Die rot unterlegten Felder zeigen den Bereich der Negativzinsen. Hier muss man Zinsen bezahlen, wenn man Geld verleiht. Nur im blauen Bereich bekommt man noch Zinsen, wie früher – bloß weniger.
Ein Beispiel verdeutlicht: Verleiht man etwa Deutschland für 10 Jahre Geld muss man 0,52 % draufzahlen. Leiht man Österreich Geld für 10 Jahren, würde man 0,29 % Zinsen bezahlen müssen. Erst bei einer Laufzeit von 30 Jahren bekommt man für österreichische Staatsanleihen 0,34 % Zinsen. (Davon werden aber noch Kosten und Steuern abgezogen.)
Will man bei Staatsanleihen mehr Zinsen, muss man schon auf Länder wie Zypern oder Italien ausweichen, die als weniger sicherere Schuldner gelten.
Man sieht klar: Der rote Bereich überwiegt in Summe. Aber auch im blauen Bereich ist das Zinsniveau sehr überschaubar. Nach Abzug von Kosten und Steuern sind kaum gute Nettorenditen zu erwarten.