fynup und AK Wien: Gemeinsame Studie zu Provisionskosten bei Geldanlagen

Wolfgang Staudinger
Autor: Wolfgang Staudinger
Aktualisiert am 11. September 2025
Als unabhängiger Finanzberater hat fynup gemeinsam mit der Arbeiterkammer Wien eine umfassende Studie erstellt, die die Auswirkungen von Provisionen bei Geldanlage-Produkten beleuchtet. Während fynup die detaillierte Datenanalyse und fachliche Expertise zu Finanzprodukten liefert, bringt die AK Wien ihre langjährige Erfahrung im Konsumentenschutz ein. Das Ergebnis ist eine fundierte Grundlage, die aufzeigt, wie stark Konsument*innen durch hohe Provisionen benachteiligt werden – und welche Vorteile eine transparente Honorarberatung bietet.

Studie im Ein-Minuten-Video zusammengefasst

In diesem 1-Minuten-Video schildert Wolfgang Staudinger, CEO von fynup und Mitautor der Studie "Provisionen vs. Honorare im Fnanzverbrieb (Lebensversicherungen) im Vergleich" den Kern des Studienergebnisses:

  • Finanzprodukte sind in Österreich im internationalen Vergleich teuer. Hohe Kosten schaden nicht nur betroffenen Personen, sondern der gesamten Gesellschaft.
  • Die Finanzlobby schafft es mit hohen Investitionen immer wieder nötige EU-Reformen hinauszuzögern oder abzuschwächen.
  • Konsument:innen benötigen Tools und Möglichkeiten um Kosten der Finanzprodukte prüfen zu können.

Studie Provision vs. Honorar der AK-Wien

AK Studie Provision vs Honorar
Die fynup-Stduie für die AK-Wien wurde am 29. Februar 2024 veröffentlicht

In der Studie Honorar vs. Provision im Auftrag der AK-Wien zeigen wir deutlich auf, dass eine Honorarberatung nicht nur transparenter, sondern auch wesentlich günstiger ist, wenn aufwandbezogene Honorare im Niveau von fynup verrechnet werden. Bei zu vermögensbezogenen Honoraren würde sich der Vorteil auflösen.

Die in der Studie verwendeten Produkte entsprechen jeweils dem Durchschnitt, welchen wir in unserer großen fynup-Studie ermittelt haben, in der wir über 50.000 Produkt-Kombinationen untersucht haben. Ergebnis: Im Schnitt werden für Konsument*innen 50 % der Gewinne vor allem durch hohe Kosten für Provisionen abgerieben.

Damit ist Österreich im internationalen Vergleich sehr teuer. In Ländern, in denen ein Provisionsverbot eingeführt wurde, wie Großbritannien, Holland oder Finnland, ist die Situation für Konsument*innen deutlich besser, wie eine Studie vom Center of Finance der Universität Regensburg / Deutschland festgestellt hat.

Auswirkung hoher Kosten für Konsument*innen

CHART
  • Laufzeit 30 Jahre
  • Einzahlung € 200,00 monatlich
  • Keine Einmalzahlung
  • Blau: Provisionsfreie Nettopolizze (mit einmaligem Vermittlungshonorar)
  • Gelb: Abschlussprovision laufend verteilt (ungezillmert)
  • Rot: Abschlussprovision auf 5 Jahre verteilt (gezillmert)

Es sind jeweils dieselben Fonds hinterlegt, Steuerlich besteht kein Unterschied, weil jeweils Fondspolizzen verglichen sind.

Finanzindustrie will am System festhalten

Obwohl EU-Behörden (EU-Finanzkommissarin McGuiness) seit Jahren Verbesserungen in der Transparenz fordern, die deutsche Banken- und Finanzaufsicht Bafin von Provisions-Exzesse spricht, wehrt sich die Finanzindustrie dagegen und gibt Millionen für Finanzlobbying aus.

Die Fakten aus dieser Studie und einer Studie vom Center of Finance der Universität Regensburg zeigen glasklare Vorteile von provisionsfreien Produkten mit optionaler Honorarberatung. Finanzintermediäre halten dagegen, indem sie Studien erstellen lassen, welche andere Ergebnisse bringen oder versuchen von den Fakten abzulenken, indem Studienautoren diskreditiert werden, welche die harten Fakten aufzeigen.

Im Gegensatz zu Deutschland, indem das Thema Provision bei Geldanlage-Beratung im Deutschen Bundestag diskutiert wird und die Banken- und Finanzmarktaufsicht ein Ende der Provisionsexzesse fordert, hört man in Österreich weder von der Finanzmarktaufsicht, noch von der Politik eine öffentliche Diskussion.

Gemeinsam für Transparenz und Konsumentenschutz

Die Studie macht unmissverständlich deutlich: Provisionen schmälern langfristig massiv die Erträge von Konsument*innen. Im Durchschnitt geht rund die Hälfte der Gewinne verloren – Geld, das eigentlich den Anleger*innen zustehen sollte. Während die Finanzindustrie weiterhin am bestehenden System festhält und Milliarden in Lobbyarbeit steckt, zeigt die gemeinsame Untersuchung von fynup und der Arbeiterkammer Wien, dass es auch anders geht.

Unsere Zusammenarbeit vereint zwei Perspektiven: fynup bringt mit unabhängiger Software und datenbasierter Analyse die Zahlen, Fakten und Vergleiche auf den Tisch. Die AK Wien sorgt mit ihrer starken Stimme für Konsumentenschutz dafür, dass diese Fakten auch dort ankommen, wo sie gebraucht werden – bei Politik, Aufsicht und in der öffentlichen Diskussion.

Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Nachteile des aktuellen Systems transparent zu machen und Wege für faire, flexible und kostengünstige Lösungen aufzuzeigen. Die Botschaft ist klar: Provisionsfreie Produkte und Honorarberatung bieten Konsument*innen nicht nur finanzielle Vorteile, sondern auch mehr Entscheidungsfreiheit und Sicherheit.

Informationen in diesem Artikel sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.
Wolfgang Staudinger

Autor: Wolfgang Staudinger

Co‐Founder & CEO
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