Bitcoin: Neues Gold oder große Blase?
Mit einem Klick direkt zum Thema
- Bitcoin: Freiheit oder nächste Blase?
- Die Renditen sind atemberaubend - aber sind sie echt?
- Was weißt du wirklich über Bitcoin?
- Szenario 1: Bitcoin endet wie Tulpenmanie & South Sea Bubble
- Szenario 2: Bitcoin überlebt — als digitales Wertaufbewahrungsmittel
- Wie du strategisch in Bitcoin investieren kannst
Bitcoin: Freiheit oder nächste Blase?
Schon der Gedanke hinter Bitcoin - Geld ohne staatliche Kontrolle, dezentral, anonym, knapp - klingt verführerisch. Er erinnert an romantische Utopien, an Freiheit, Autonomie und digitale Selbstbestimmung. Doch genau solche Versprechungen haben in der Vergangenheit Menschen in Finanzblasen getrieben.
So wie bei der Tulpenmanie im 17. Jahrhundert: Damals wurden Tulpenzwiebeln von Statussymbol zu Spekulationsobjekt — mit absurd überhöhten Preisen, die nichts mit realem Wert zu tun hatten. Oder bei der South Sea Bubble zu Beginn des 18. Jahrhunderts: Aktien eines vermeintlich hochprofitablen Handelshauses wurden massenhaft gekauft — obwohl das Geschäftsmodell wackelte und kaum echte Gewinne lieferten. Die Spekulation beruhte auf Hoffnungen, nicht auf Fundamentaldaten.
Bitcoin trägt viele Parallelen. Einige Kritiker sprechen sogar davon, dass Bitcoin - wie Tulpen damals oder South Sea Company-Aktien - in weiten Teilen auf kollektiver Hoffnung, Hype und Spekulation beruht.
Die Renditen sind atemberaubend - aber sind sie echt?
- Laufzeit 10 Jahre
- Keine lfd. Zahlung
- € 10.000,00 Einmalzahlung
Die Grafik der letzten 10 Jahre zeigt eindrucksvoll, dass Bitcoin (Rot) in einer eigenen Liga gespielt hat - auch hohe Aktienrenditen (Blau) verblassen. Diejenigen, die rechtzeitig auf den Zug aufgesprungen sind, sind heute Millionäre. Doch genau diese unglaublichen Preisansteige geben berechtigten Grund zur Skepsis.
Wie passen jährliche Renditen von 60 % (!) in eine reale Welt? Aktienpreisanstiege von 10 % liegen bereits über den langfristigen Durchschnitt, Gold hat von 1971 bis 2025 eine jährliche Rendite von 9 %. Beide Werte sind hoch, doch weit - sehr weit - entfernt von den Renditen von Bitcoin zwischen 2015 und 2025.
Was weißt du wirklich über Bitcoin?
Ob man die Zusammenhänge und Hintergründe zu Bitcoin verstehen kann, möchte ich in Frage stellen. Ein Kommentar auf Reddit fasst die Situation sehr gut zusammen:
„Bitcoin ist alles was du nicht über Computertechnologie weißt, kombiniert mit allem was du nicht über Geld/Wirtschaft weißt.“
Einer der berühmtesten Tipps von Investor-Legende Warren Buffet lautet: "Kaufe nur, was du verstehst". Daher lautet unsere Empfehlung, nur dann zuzugreifen, wenn du alle Vor- und Nachteile abgewogen und das Investment verstanden hast.
Wenn du Bitcoin besser verstehen möchtest, empfehle ich folgende Artikel:
Nachfolgend zeigen wir 2 Szenarien, wie es mit Bitcoin weitergehen kann:
Szenario 1: Bitcoin endet wie Tulpenmanie & South Sea Bubble
- Spekulation frisst Nutzen: Bitcoin bleibt ein Asset, das fast ausschließlich durch Erwartungen getrieben wird. Der Alltagsnutzen (Zahlungsverkehr, Stabilität, Verfügbarkeit) bleibt gering, die Volatilität hoch. Wie bei Tulpen oder den South-Sea-Aktien wird der Preis von der Hoffnung getragen — nicht von Fundamentaldaten.
- Psychologie bringt den Crash: Herdentrieb, FOMO und Social-Media-Hype halten die Kurse lange oben, aber schaffen eine fragile Struktur. Sobald die Stimmung kippt - z. B. durch Regulierung, technische Probleme oder einen Makro-Schock - kommt die Wende.
- Regulatorische Eingriffe: Staaten schränken Krypto-Zahlungen wegen Geldwäsche-Risiken ein. Institutionelle Investoren reduzieren ihre ETF-Bestände. Liquidität trocknet schnell aus.
- Der Domino-Effekt: Wie bei der South Sea Company fallen Kurse, Panikverkäufe verstärken den Fall, „zu spät eingestiegene“ Anleger:innen verlieren große Teile ihres Einsatzes. Ein Effekt wie bei Isaac Newton wird sichtbar: Intelligenz schützt nicht vor Blasen - das Muster wiederholt sich.
„Ich kann die Bewegungen der Himmelskörper berechnen, aber nicht die Verrücktheit der Menschen.“ Isaac Newton
Szenario 2: Bitcoin überlebt — als digitales Wertaufbewahrungsmittel
- Bitcoin wird „digitales Gold“; Bitcoin findet seine stabile Rolle nicht als Zahlungsmittel, sondern als begrenztes digitales Vermögensgut - ähnlich Gold, aber mobil und jederzeit transferierbar.
- Institutionelle Adoption stabilisiert den Markt: Pensionsfonds, Versicherungen und große ETF-Anbieter halten langfristige Allokationen (1–5%). Das schafft stabile Nachfrage, weniger extreme Ausschläge und mehr Vertrauen.
- Regulierung bringt Sicherheit statt Chaos: Staaten schaffen klare Regeln (Transparenz, KYC, Steuerlogik), die für weniger Missbrauch, aber mehr institutionelle Akzeptanz sorgen. Der Markt wird dadurch seriöser.
- Bitcoin profitiert von globaler Unsicherheit: In Ländern mit schwachen Währungen oder hoher Inflation kann Bitcoin als „Fluchtwährung“ bestehen. Er dient dort als liquider, grenzüberschreitender Wertspeicher - eine Funktion, die Gold seit Jahrhunderten erfüllt.
- Langfristige Seitwärtsphase statt Crash: Statt einer dramatischen Blase könnte Bitcoin in eine Phase langsamerer Wachstumsraten, geringerer Volatilität und stabiler Nachfrage übergehen. Ein Asset, das bleibt - auch wenn die explosiven Renditen vorbei sind.
Wie du strategisch in Bitcoin investieren kannst
Wenn du in Bitcoin investieren möchtest, dann strategisch, nicht emotional:
- Max. 1–5 % Portfolioanteil, je nach Risikoprofil
- Langfristig halten, Schwankungen einplanen
- Nur Geld investieren, das du verlieren kannst
- Nicht hebeln, Finger weg von Derivaten
- Eigenen Private-Key sicher verwahren
- Regulatorische Entwicklungen beobachten
Bitcoin kann Teil eines modernen Portfolios sein - aber nur, wenn du dir der Risiken bewusst bist und nicht der nächsten Tulpen- oder South-Sea-Hysterie folgst.
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