Ist Bitcoin noch dezentral: ⚠️ Pyramidenspiel MicroStrategy?

Übersehen alle eine schleichende Veränderung bei Bitcoin? Ist Bitcoin wirklich noch dezentral und wenn nicht, ist die Kryptowährung dadurch inzwischen wesentlich riskanter, als noch vor 2 Jahren?

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 24. März 2025

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Bitcoin und Dezentralität

  • Bitcoin-Konstruktion: Bitcoin ist eine Kryptowährung mit einer begrenzten Anzahl von 21 Millionen Coins, die durch Rechenaufwand geschürft werden. Es ist dezentral und deflationär, im Gegensatz zu unserem inflatorischen Geldsystem.
  • Dezentralität: Bitcoin hat keine zentrale Kontrolle, sondern wird von der Community und den Minern bestimmt. Es ist demokratisiert und robust durch die Community.
  • Veränderungen: Früher war Bitcoin mehr für Nerds und finanzaffine Typen. Heute ist es im Mainstream angekommen, mit ETFs und strategischen Reserven von Staaten und Unternehmen.

Institutionelle Investoren und Zentralisierung

  • Staaten und Unternehmen: Staaten wie El Salvador und die USA sowie Unternehmen wie Tesla und MicroStrategy haben große Bitcoin-Reserven.
  • MicroStrategy: Ein Unternehmen, das seine gesamte Geschäftsstrategie auf Bitcoin-Käufe umgestellt hat. Sie nutzen Schulden und neue Aktienemissionen, um Bitcoin zu kaufen.
  • Risiken: Die Strategie von MicroStrategy ist riskant und könnte als Pyramidensystem (Ponzi-Scheme) interpretiert werden. Es hängt stark vom Bitcoin-Kurs ab und könnte bei einem Kursverfall zu Liquiditätsproblemen führen.

Auswirkungen auf Privatanleger

  • Indirekte Exposure: Viele Privatanleger haben indirekt Bitcoin im Portfolio durch ETFs und Indexfonds, die Unternehmen mit Bitcoin-Reserven enthalten.
  • Risiken für Privatanleger: Die Risiken umfassen den Bitcoin-Kursverfall, die Aktienverwässerung durch neue Emissionen und die potenzielle Implosion von MicroStrategy.
  • Empfehlungen: Privatanleger sollten ihr Portfolio diversifizieren und die Wechselwirkungen verstehen. Ein Hebel ist langfristig nicht empfehlenswert. Direkte Bitcoin-Investitionen sind risikoreicher, aber transparenter als Investitionen in Einzeltitel wie MicroStrategy.

Gesellschaftliche Auswirkungen

  • Zentralisierung: Die zunehmende Beteiligung von Staaten und Unternehmen führt zu einer Zentralisierung von Bitcoin, was die Dezentralität und Stabilität beeinträchtigen könnte.
  • Vertrauen und Adoption: Die Beteiligung von Institutionen bringt Vertrauen, aber auch Instabilität. Frühe Bitcoin-Anhänger sehen die zunehmende Zentralisierung kritisch.

Fazit

  • Verständnis und Entscheidungen: Privatanleger sollten ihre Investitionen verstehen und selbstbewusste Entscheidungen treffen. Ein diversifiziertes Portfolio und das Verständnis der Wechselwirkungen sind entscheidend.
  • Tipp der Woche: Nicht in Investitionen einsteigen, die man nicht vollständig versteht. Selbstbewusste Entscheidungen treffen und das Portfolio diversifizieren.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Bitcoin-Jünger sind immer noch begeistert, aber übersehen sie, was sich im Hintergrund unbemerkt verändert hat? Ist Bitcoin wirklich noch dezentral? Gibt es neue Risiken? Das habe ich Finanzprofi Marcel gefragt und er verrät uns, ob du deine Bitcoins jetzt besser verkaufen solltest und dass du sogar in Bitcoin drin hängst. Wenn du selbst gar keine Bitcoins hast, geht es in jedem Fall um dein Geld, schau dir das an. Praktisch veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selbst machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich. Haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute ist: Ist Bitcoin wirklich noch dezentral? Bitcoin hat ja eine ganz spezielle Konstruktion, die viele Vorteile bringt. Aber es kann sein, dass sich im Hintergrund etwas geändert hat, das die meisten Bitcoin-Jünger gar nicht mitbekommen und noch so tun, als wäre alles in Ordnung. Und du bist ärger betroffen, als du dir denkst, selbst wenn du selbst keine Bitcoins hältst. Marcel hat sich das näher angesehen. Was ist eigentlich so super an der Konstruktion von Bitcoin und gilt das 2025 immer noch?

Das ist eine gute Frage, Michi. Kurz einfach ein Überblick über Bitcoin. Ich glaube, da gibt es auch viele coole Videos. Das heißt, wer noch nicht so vertraut mit dem Vermögenswert ist, einfach mal Google suchen und dann zurück zum Video. Bitcoin ist logischerweise eine Kryptowährung. Es gibt 21 Millionen Coins. Die werden geschürft durch Rechenaufwand und das Ganze ist dezentral. Das heißt, es gibt keine ausgebende Stelle, sondern es ist die Computing-Power, was diese Blockchain sozusagen kreiert. Das wird geschürft, also dieser Goldrausch, was in den letzten Jahren entstanden ist. Und vielleicht das Wichtigste mal gleich zuvor, es ist begrenzt. Das heißt, es kann nicht unendlich geschürft werden. 21 Millionen Bitcoins wird es geben, das sieht man, also es wird immer weniger und weniger geschürft. Und das heißt einmal, das ist im Vergleich zu unserem Geldsystem, ist es deflationär. Das heißt bei uns im Geldsystem ist es ja so, dass immer mehr und mehr Geld im Umlauf kommt durch Notenbanken oder Zentralbanken und das ganze Geld damit entwertet wird, also Inflation. Das heißt, die kann man heute mit einem Euro mehr kaufen wie morgen, weil morgen mehr Euros verfügbar sein werden. Und bei Bitcoin ist das nicht zutreffend, weil ich eben eine starke Begrenzung, also eine Cap, eine Obergrenze mit 21 Millionen habe.

Aber der große Vorteil ist ja auch, dass es dezentral ist. Das heißt, es gibt keinen, der das kontrolliert. Das ist ja in der Konstruktion super. Es gibt keinen Chef, es gibt keine Firma, die da drüber steht. Es gibt keine Regierung, die sagt, Bitcoin funktioniert nach diesen Regeln, die sind einfach einmal festgeschrieben worden, wenn ich es richtig verstanden habe.

Genau, also es hat das White Paper, ich glaube das war 2009 und da ist ganz klar herausgekommen, das soll von der Community oder den Bitcoin Holdern, Schürfern, den Minern sozusagen, wird es bestimmt und da ist immer sozusagen eine Konsensentscheidung. Da müssen alle nahezu zustimmen auf 50 plus 1 und es sind nicht immer so viele Coins im Umlauf, dass da wirklich starke Veränderungen, ja, geschehen können und da gibt es auch sehr, sehr selten Veränderungen im Grundaufbau von Bitcoin. Das heißt, es ist wirklich, man kann es sagen, demokratisiert und demnach hat es eine gewisse Robustheit natürlich durch diese Community. Allerdings entsteht die Robustheit natürlich immer dann, wenn alle sagen, das hat einen Wert und das ist in den letzten 15 oder 16 Jahren mittlerweile, seit 2009 ist es eben so passiert, dass da ein Wert beigemessen wird.

Früher war ja Bitcoin ja mehr was für Nerds beziehungsweise so finanzaffine Typen. Die frühen ETF-Fans haben oft auch Bitcoins und so. Wie ist das jetzt? Inzwischen gibt es ja schon ETF. Ja, absolut.

Das heißt, ich glaube, ganz zu Beginn war es wahrscheinlich auch noch irgendwo Dark Web, Deep Web, Transaktionsersatz, also Währung. Und mittlerweile ist es so im Mainstream gekommen. Du hast es schon angesprochen. Tiefer mit dem Thema früh beschäftigt haben, die vielleicht schon 10 Jahre in ETFs investieren, die sind auch meistens irgendwo bei Bitcoin unterwegs und mittlerweile sind aber auch die Großen, also BlackRock, du hast es angesprochen, mit einem ETF oder auch WisdomTree, Amundi, wie auch immer, die sind mit ETFs rausgegangen und wir haben es ja auch schon gesehen, es sind mittlerweile Staatenbauern. Strategische Reserven auf. Das heißt, begonnen hat der El Salvador. Die sind schon seit Jahren mit einer strategischen Bitcoin-Reserve ausgestattet. Und auch, jetzt wird es interessant, die USA hat einen Bitcoin Strategy Act oder den Bitcoin Act 2025 und möchte eine Million Bitcoin, also eine Million von den ganzen...

Eine Million Stück, nicht Dollar.

Ja, also das ist eine Million mal derzeitiger Bitcoin-Preis. Das heißt, das ist viel, viel Geld. Die wollen es ja aufbauen und das natürlich auch irgendwo als Inflations-Hedge.

Ja, aber wenn jetzt Staaten das auch schon machen und ich glaube ja auch Unternehmen, dann ist es dann überhaupt noch dezentral. Und wie viele von diesen Bitcoins liegen ja dann in Amerika?

Ja, das ist die Frage und das ist einer der Hauptpunkte von heute. Nicht nur Staaten, sondern es gibt auch wirklich auf privater Ebene, also Unternehmensebene, gibt es Riesenplayer mittlerweile. Vielleicht, was einige mitbekommen haben, 2022 mit Tesla, die haben da Bitcoin gekauft. Ich glaube, da war Maximum irgendwo bei 40.000, 50.000 Coins als Reserve. Mittlerweile gibt es ein Unternehmen, MicroStrategy.

MicroStrategy heißen die.

Genau, MicroStrategy, die haben 499.000 Coins.

499.000, also fast eine halbe Million.

Die sind auf jeden Fall näher an der strategischen Reserve wie die USA selbst.

Okay, aber das ist heftig, oder? Wie viele sind im Umlauf gerade? Weil manche sind ja auch verloren gegangen und so Bitcoins.

Theoretisch wären circa 19,8 Millionen, also Quelle ist sowas wie Coinmarketcap, wären eigentlich verfügbar. Es sind aber auch viele Bitcoin verloren gegangen. Das heißt, wir sind sicher nicht bei knapp 20 Millionen, sondern eher in die Richtung 15, 16, 17 wahrscheinlich. Plus minus 16 Millionen, was frei verfügbar wären.

Und dann hat ein Unternehmen eine halbe Million davon. Das ist schon ein bisschen viel, oder?

Es ist viel und man muss auch sagen, das wird immer mehr. Das heißt, MicroStrategy ist ein Unternehmen, was schon extrem lange am Markt ist. Die haben sozusagen Business Intelligence Tools, also Analyse Tools gehabt und haben mittlerweile das komplette Geschäftsmodell darauf aufgebaut, dass nur noch Bitcoin gekauft wird.

Früher war das ein Softwareunternehmen, oder?

Es war ein Softwareunternehmen und mittlerweile ist aber wirklich das gesamte Geschäftsmodell, es gibt nahezu keinen operativen Cashflow aus diesen Softwareunternehmensdienstleistungen. Und es ist alles auf der strategischen Reserve von Bitcoin aufgebaut. Und die wird mittlerweile auch seit 2020 aufgebaut.

Okay, und wie funktioniert das? Das klingt ja nach einem Orgensystem. Wie kommt man plötzlich zu einer halben Million Bitcoin? Das ist ja kein... Selbst wenn man eine Strategie hat, ist das schon sehr enorm.

Genau, und es gibt eine Strategie dahinter. Es gibt natürlich auch, wie bei uns immer, wir haben dann wissenschaftliche Referenzen, das heißt das Ganze evidenzbasiert betrachtet. Und die haben zwei Möglichkeiten, wie sie zu Geld kommen und kaufen damit Bitcoin. Das eine ist Schulden. Das kann sowas wie eine Wandelanleihe sein. Das Unternehmen gibt eine Anleihe aus. Mit irgendeiner Fälligkeit. Die meisten Fälligkeiten liegen in der Linie zwischen 2027 und 2029, bekommen also Kapital. Mit dem kaufen sie Bitcoin und dann 2027, 2028, 2029 zahlen sie entweder diesen Nennwert für die Anleihe zurück oder der, der das Geld geliehen hat, kann sich damit auch Aktien kaufen. Das heißt, da kann man beides dann wählen, deshalb Wandelanleihe. Das ist Fremdkapital. Die zweite Möglichkeit ist, sie geben einfach neue Aktien aus. Das heißt, die haben vielleicht jetzt derzeit. Eine Million Aktien, was im Umlauf sind. Und jetzt sagen sie, okay, wir geben 100.000 neue Aktien aus. Das kauft jemand, das ist Eigenkapital für das Unternehmen. Die bestehenden Investoren, muss man auch sagen, werden in dem Fall, in dem Beispiel um 10% verwässert.

Also Entschuldigung, das ist nichts. Sie haben noch eine Reserve von Aktien selber, vom eigenen Unternehmen, was weiß ich, nur die Hälfte ausgegeben und geben dann immer neue dazu aus. Also nur von den eigenen weg.

Wirklich neue, neue Aktien. Genau, es werden neue Aktien geschöpft und die kann man natürlich kaufen und das bringt Eigenkapital ins Unternehmen, das fließt neu zu und mit dem kann dann auch Bitcoin gekauft werden und wieder gehalten werden.

Aber der Nachteil ist, die, die schon welche haben, solche Aktien, deren Aktien wären natürlich dann weniger wert, weil es insgesamt dann plötzlich mehr gibt.

Absolut. Das heißt, wenn man sich zum Beispiel vorstellt, es gibt eine Million Aktien von MicroStrategy und wir sagen, der Unternehmenswert ist bei 10 Millionen, also dann kostet eine Aktie 10 Euro und dann werden 100.000 neue ausgegeben. Das heißt, es gibt dann eine Million und 100.000 Aktien. Wir sagen, der Unternehmenswert bewegt sich nicht in diesem Beispiel. Da muss ich die 10 Millionen Unternehmenswert durch eine Million 100.000 Aktien dividieren, habe also nur einen Wert pro Aktie von 9,09%.

Interessanter Aspekt. Das heißt, das wird Inflationär. Also die Aktien sind Inflationär.

Genau. Und das Interessante dabei ist, es gibt auch einen sogenannten in der ganzen Strategie. Also ich habe es hier vor mir. Das wird in dem Fall, ich verweise direkt auf das Paper. Das heißt, ich lese es vor. Bonzio Pioneer ist von Krause aus 2024. Ist online zu finden. Einfach kurz auf Google Suche eingeben.

Wir verlinken es auch in der Beschreibung.

Genau. Das ist super. Und das ist dann einfach ein sogenanntes zirkuläres Finanzierungsmodell. Das heißt, auf der einen Seite hole ich mir Fremdkapital durch Anleihen, also wirklich Kreditaufnahme sozusagen, einfach gesprochen. Und auf der anderen Seite hole ich mir Eigenkapital, dass ich jemanden zu mir ins Boot reinlasse. Und es ist für bestehende Investoren in das Unternehmen, also Eigenkapital, ist es so lange interessant, solange es einem positiven Bitcoin-Yield gibt. Das heißt, das ist das ganze Modell dahinter.

Was heißt es auf Deutsch?

Am Bitcoin-Hebel.

Okay, also kann man sagen, wenn der Bitcoin-Kurs steigt, dann funktioniert es, oder wie?

Genau, und in dem Fall würde es, weil natürlich Fremd- und Eigenkapital reinfließt, würde es sogar, also wird MicroStrategy, und das war jetzt in der Vergangenheit zu sehen, stärker steigen wie Bitcoin. Das heißt, der Hebel ist dort circa 1,6, 1,7. Und das stört dann in dem Fall zum Beispiel die Verwässerung von 10 Prozent. Aus dem vorherigen Beispiel nicht so, weil ich weiß, ich bin da sowieso mit einem Hebel drin. Und das ist eigentlich das Ganze. Solange das Unternehmen super zu Geld kommt, kann es immer mehr strategische Reserven aufbauen. Und das Wichtige, was da noch zu beachten ist, es werden natürlich diese Schulden irgendwann fällig. Allerdings muss sozusagen die Bitcoin-Entwicklung in den nächsten vier, fünf, sechs Jahren nur besser sein wie diese Schulden. Teurer werden, also die Zinsen drauf liegen.

Und weil du gesagt hast, die Wandelanleihen können dann in Aktien umgewandelt werden, sind es auch wieder neue Aktien. Also wenn sich die jetzt, weiß ich nicht, was du gesagt hast, vorher in 2027 bis 2029 die Leute entscheiden, jetzt hätte ich auch gern Micro-Strategy-Aktien statt diesen Anleihen und statt dem Geld zurück, weil das ist jetzt mehr wert, dann gibt es plötzlich wieder mehr Aktien, das heißt, es ist wieder Inflationär.

Genau, absolut. Da ist dann auch immer ein Wandelanleihen zu beachten. Da hat man meistens eben, der Wandel zum Aktienkauf ist meistens ein Recht, meistens ist es irgendein Premium auf den ehemaligen Aktienpreis. Das heißt, da sollten dann Investoren sozusagen rational entscheiden, ob sie jetzt die Aktie kaufen, also zu einem passenden Preis oder nicht passenden Preis. Ist wahrscheinlich schwer zu prognostizieren, wie sich das wirklich entwickelt. Auf jeden Fall, es fließt wieder neues Kapital ins Unternehmen rein, wenn sie sich dazu entscheiden. Und auf der anderen Seite ist natürlich, wenn neues Kapital reinfließt, hat das Unternehmen auch wieder die Möglichkeit, mehr und mehr Fremdkapital aufzurufen, also wieder neue Verschuldung auf Fremdkapitalseite, also auf Hebelseite einzugehen.

Das klingt ja alles total spannend, aber auch riskant, weil was ist jetzt? Also das hängt ja von mehreren Faktoren ab, wenn ich das jetzt richtig gesehen habe. Beziehungsweise, was sagt denn ganz genau das Paper von welchen, die das genau untersucht haben? Und der Titel sagt ja schon, wenn das heißt Ponzi or Pioneer, das Ponzi heißt ja Ponzi Scheme, oder? Von dem kommt das doch? Genau. Wie heißt das auf Deutsch?

Ein Pyramidensystem.

Ein Pyramidensystem. Und da haben wir ja, das ist ja eher schlecht. Das heißt, was muss passieren?

In dem Fall vielleicht da auch kurz dazu, es ist natürlich extrem preisabhängig. Das heißt, je nachdem, wie MicroStrategy zu Kapital kommt, hängt extrem stark vom Bitcoin-Kurs ab. Weil wenn jetzt Bitcoin extrem stark sinkt, dann wird MicroStrategy weniger wert und die tun sich schwerer, zukünftig Kapital zu bekommen. Wenn Bitcoin extrem steigt, dann steigt MicroStrategy wieder überproportional, tun sich wahrscheinlich zukünftig auch leichter. In dem Fall an Kapital zu bekommen. Das ist natürlich dieser Kreislauf, was dann das Pyramidensystem oder Ponzi-Scheme ist. Und auf der anderen Seite ist es natürlich, muss man vielleicht auch dazu sagen, ein smarter Weg, Leute an den Bitcoin-Entwicklungen teilhaben zu lassen. Weil es gibt diesen Hebel, das heißt, ich habe einen... stärkere Aussetzung zu Bitcoin und manche dürfen einfach nicht in Bitcoin investieren. Das können institutionelle sein, die das vielleicht nicht dürfen oder Pensionsfonds oder es hat teilweise steuerliche Gründe und die nehmen und sagen einfach, okay, ich hätte eigentlich gern diese Auswirkung von Krypto auf mein Portfolio und ich darf aber nicht. Da gibt es eine Aktie, die bietet mir perfekt die Auswirkungen oder die Exposure zu Bitcoin und jetzt kann ich das kaufen und das ist regulativ passend.

Okay, also man kann sagen, es könnte jetzt und deswegen heißt wahrscheinlich auch diese Studie so, diese Untersuchung, ist es ein Pyramidensystem oder sind die Pioniere? Wie schätzt du das als Zuseher, als Zuseherin? Schreib es uns in die Kommentare. Für dich jetzt, Stand jetzt? MicroStrategy eher ein Pyramidenspiel? Oder ist es riskant? Oder ist es genial, was die gemacht haben? Schreibt es uns bitte in die Kommentare. Und während ihr tippt, frage ich den Marcel, was hältst du davon? Beziehungsweise, was steht in dem Papier? Was findet die Untersuchung raus? Ist es jetzt riskant oder ist es genial?

Das ist beides. Und das ist ja immer das, also vielleicht da nochmal den kurzen Diskurs. Alles, was evidenzbasiert oder wissenschaftliche Paper betrifft, such dir die Wahrheit. Also es hat nicht die Wahrheit gebracht. Und die Wahrheit werden wir leider erst in der Zukunft erfahren. Man kann aber relativ klar sagen, wenn Bitcoin eine bessere Entwicklung hat, wie sozusagen in Zyklen von fünf Jahren, wie zum Beispiel die Zinsen. An Fremdkapital kosten, dann ist das genial. Wenn man allerdings den Fall hat, dass Bitcoin zum Beispiel mal auf ca. 30.000 Euro einbricht, dann ist es sehr, sehr wahrscheinlich, weil natürlich MicroStrategy auch Zinszahlungen hat und die sind 45 Millionen und die müssen irgendwo gedeckt sein. Und da kein operatives Geschäftsmodell mehr da ist, kann das nur aus Kursgewinne und neuem Kapital gedeckt werden. Jetzt ist allerdings das Problem, wenn Bitcoin auf diese magische Marke von zum Beispiel 30.000 crasht, dann wird sich diese Liquidität nicht mehr ausgehen. Und dann kann es sogar sein, dass zum Beispiel laufende Zinszahlungen getätigt werden können, dass da Reserve verkauft werden muss. Das heißt, dass Bitcoin abgestoßen werden müssen. Hätte dann den blöden Domino-Effekt, dass in dem Fall sozusagen der Bitcoin-Preis sinkt. MicroStrategy kriegt Liquiditätsprobleme. Um die Liquidität zu decken, verkaufen sie Bitcoin. Das führt wieder dazu, dass Bitcoin weiter sinkt. Diese Spirale geht nach unten und in dem Fall kannst du dann wirklich implodieren. Der zweite Punkt da vielleicht.

Entschuldigung, dass ich jetzt da nochmal ganz konkret nachhacke, aber MicroStrategy kann implodieren unter Bitcoin gleichzeitig?

MicroStrategy auf jeden Fall. Bei Bitcoin ist die Frage, was natürlich der Vertrauensfaktor dann wirklich ist. Also es haben sich derzeit sehr viele Menschen darauf geeinigt, dass eine dezentrale Kryptowährung, die was digital sozusagen Austausch ermöglicht, einen Wert hat. Das ist Bitcoin. Und jetzt ist die Frage, was macht es mit dieser Community oder allen Holdern, also die, was das Ganze halten, wenn jetzt institutioneller in den Markt drängen? Und das Ganze vielleicht ein bisschen instabiler und zentraler machen. Das heißt, das kann ein Initialzünder sein und dann Bitcoin mitreißen. Oder Bitcoin ist einfach viel, viel weniger weit oder weiter zurückgeworfen in der gesamten Adoption. Dass viel, viel weniger Leute Vertrauen in das Ganze haben, ist ja dasselbe wie zum Beispiel bei Gold. Das heißt, der Preis und Wert von Bitcoin und Gold ist ja... Quantitativ, das heißt fundamental, nahezu nicht greifbar. Ich habe da keinen Cashflow, ich bekomme da nichts raus. Das heißt, da vertrauen viele Menschen aufeinander. Und wenn es nicht mehr besteht, dann kann es auch Bitcoin ordentlich mit runterziehen und in die Steinzeit zurückversetzen.

Das klingt ja total arg. Welche Risiken gibt es denn dann noch?

Wir haben jetzt vor allem diese Downside. Also was passiert, wenn Bitcoin nach unten geht? Dann kann es ein Riesenproblem sein. Auf der anderen Seite, was ist eigentlich, wenn dieser Bitcoin yield, also dieser Hebel, was da ist? Für Investoren durch Verwässerung irgendwann nicht mehr rentabel ist. Das ist Nummer zwei. Und das dritte ist auch, was ist eigentlich ein Best-Case-Szenario? Das heißt, was ist, wenn Bitcoin jetzt wirklich steigt und es geht zum Beispiel auf 2, 3, 4, 500.000, also starker Anstieg. Die halten das Wachstum der letzten zehn Jahre durch. Und das würde ja heißen, dass in dem Fall MicroStrategy auch extrem stark steigt. In dem Fall sogar mal einen starken Hebel. Also die würden stärker steigen. Nicht doppelt so stark, ganz wichtig, da kommen wir vielleicht noch drauf. Aber sie würden sehr, sehr stark steigen. Und das Interessante ist, viele haben ja das Unternehmen auch im Portfolio. In das Ganze investiert sein. Und die wollen vielleicht irgendwann raus, weil sie sagen, okay, MicroStrategy ist super gelaufen in meinem Portfolio. Ich habe die 2% in meinem Portfolio, war vor zwei Jahren MicroStrategy. Jetzt ist Bitcoin um 300% gestiegen. Damit ist MicroStrategy, wir machen jetzt den Hebel von 2, um 600% gestiegen. Das heißt, aus meinen 2% sind 12% in meinem Portfolio geworden. Und eigentlich möchte ich nicht so viel Klumpenrisiko im Portfolio haben. Ich verkaufe das jetzt. Und das ist eben eine komplett offene Frage. Man weiß nicht, wenn jetzt sozusagen ein Best Case eintritt, was überhaupt das Ausstiegsszenario ist. Was man auch sagen kann, viele, was in dem Fall zu Bitcoin mit MicroStrategy sozusagen Exposure haben, haben jetzt wirklich nur Interesse an dieser Spekulation. Die setzen die Währung nicht ein. Was ist, wenn die da raus wollen, was passiert dann wieder mit dem Bitcoin-Kurs? Geht es dann wieder in die Abwärtsspirale und gibt es dann eine neue Marke von... nicht 30.000 und dann vielleicht 200.000 Euro, wo das Ganze wieder implodiert. Das heißt, es gibt auf der positiven Seite, weiß man einfach nicht, was passiert, wenn es richtig fruchtet und dann Anleger sagen, ich nehme jetzt Gewinner mit.

Also nach oben gibt es auch Gefahren, an das hätte ich auch gar nicht gedacht. Das ist ja interessant. Also logisch, wenn ein Wert so steigt, dass man sich denkt, ja, da nehme ich jetzt was mit. Oder wie du richtig gesagt hast, ich mache einfach ein ganz normales Rebalancing, was ja öfter vorkommen sollte. Gerade wenn ein Wert so arg steigt und dann mit Hebel, verstehe, dann gibt es auch den Moment, wo zu viele verkaufen und diese 30.000er Marke wird sich dann im Laufe der Zeit quasi nach oben adjustieren selbst und dann ist sie vielleicht bei 100, verstehe. Ich habe jetzt genau das wiederholt, was du gesagt hast, aber nur damit ich es verstehe. Das heißt, es gibt das Risiko, der Bitcoin-Kurs fällt. Zu stark. Das Risiko der Bitcoin-Kurs steigt zu stark. Und dann gibt es noch das Risiko der Aktienverwässerung durch neue Emissionen. Das hast du nur grob erklärt. Was ist damit gemeint?

Es gibt immer mehr Aktien. Und wenn man jetzt unterstellt, dass der Unternehmenswert sozusagen derselbe ist, dann wird die Aktie weniger wert.

Also kann man zusammenfassen, das System funktioniert, solange neues Geld dazukommt.

Genau.

Das wäre eigentlich die klassische Definition von einem Pyramidenspiel, oder?

Deshalb ist das auch so interessant, was wirklich da in der Zukunft passiert, weil vielleicht gibt es andere Exit-Szenarien, die jetzt einfach noch nicht erfunden wurden oder wo noch Innovation entsteht, weil man muss ja auch sagen, die Idee mit einer Aktie einen Bitcoin-Hebel zu kreieren, ist ja auch Innovation. Was man allerdings jedenfalls sagen kann, wenn man da investiert ist. Es ist sehr, sehr viel Spekulation. Das heißt, Outcome kann richtig, richtig, richtig schmerzen. In beiden Richtungen, haben wir auch gesagt. Die neue Information wird dann zeigen, wie sehr das schmerzt.

Zu dem Hebel und wie sich ein Hebel auswirkt und ob das ein Hebel eigentlich gar nicht so super ist, wie man sich denkt, haben wir eine eigene Folge. Die verlinken wir jetzt da noch. Es lohnt sich auf jeden Fall ein Abo, wenn dich sowas interessiert. Videofolge anschauen und Podcast abonnieren ist immer ein guter Tipp. Zusammengefasst zum letzten Punkt, was bedeutet das jetzt ganz konkret für Privatanleger?

Das heißt, Privatanleger haben das nahezu alle, zumindest alle, was ich kenne, im Portfolio.

Auch wenn ich jetzt gar kein Bitcoin habe?

Ja.

Wieso?

Das heißt, MicroStrategy ist... Im Nasdaq 100 ist gelistet, ist im MSR World, ist im S&P 500. Es ist natürlich jetzt, es hat keine 5% von Apple, aber es ist da. Und wenn das Ganze immer sozusagen Fahrt aufnimmt und größer und größer wird. Und ich habe da die Zahl des Wachstums, das ist ein Compound Annual Growth Rate, also die jährliche Wachstumsrate von MicroStrategy seit 2020 waren 135% pro Jahr. Das heißt, das ist viel, oder? Das wächst ziemlich stark. Da sind 20% Rendite bei einem S&P oder wo auch immer, wo es in den letzten Jahren super gelaufen ist, schaut da relativ klein dazu aus. Und das heißt, es wächst stark und es wird nachher in dem Fall auch immer ein größerer Bestandteil der Indizes. Also zum Beispiel NASDAQ 100, S&P 500, MSCI World. Und wir wissen auch, wir haben... glücklicherweise nette Anbieter, was uns entweder ein ETF oder ein Indexfonds drauf anbieten. Die kaufen das auch und desto größer das wird. Und da gibt es ja auch ein eigenes Paradoxon, das heißt, wenn Leute oder Unternehmen in den Index kommen, fließt natürlich viel, viel mehr Kapital rein und die müssen das dann unter Anführungszeichen kaufen. Und die meisten von uns haben eben auch ETFs im Portfolio, kaufen das demnach aus und sind voll mittendrin in der Sache. Vielleicht nicht mit 15 Prozent vom Portfolio, aber jedenfalls mit einem kleinen Teil vom Portfolio. Das heißt, das betrifft jeden.

Also jeder hat eigentlich Bitcoin, der so ETFs oder passiv investiert hat oder passiv investiert ist.

Ich glaube, jeder, der was weltweit streut, hat mittlerweile Bitcoin, weil man kann ja auch dazu sagen, BlackRock hat natürlich die Spot-ETFs, die sind in jedem Index drin. Tesla hat eine kleine Reserve, es wird noch zig Unternehmen mit Reserven gehen. Und theoretisch, wenn man natürlich auch eine US-amerikanische Staatsanleihen mittlerweile kauft und die eine Bitcoin-Reserve hat, habe ich sogar da Exposure.

Ja, aber jetzt ganz konkret, Marcel, was soll ich jetzt tun, wenn ich Privatanlegerin bin? Soll ich Bitcoin kaufen oder meine Bitcoin verkaufen oder aus Micro-Strategy-Aktien gleich oder gleich raus aus denen? Was mache ich jetzt?

Also jetzt kommen wir ja wirklich in die Planung. Es ist immer wichtig, dass man... erstens einmal ein diversifiziertes Portfolio hat und auch weiß, welche Wechselwirkungen das miteinander hat. Das heißt, wenn du zum Beispiel sagst, ich habe 80% Aktien gestreut, ich habe 10% Notgrosch, ist jetzt übrigens keine Empfehlung dazu, das ist rein ein Beispiel. Ich habe 80% Aktien, ich habe 10% als Notgroschen, ich habe 5% in Anleihen als Investitionsreserve und 5% Krypto. Dann musst du auch wissen, okay, du hast zwar 5% Krypto, in Wahrheit hast du aber etwas mehr. Das heißt, du hast gesagt, 5% möchte ich mit Kryptospekulation haben. Jetzt wissen wir aber, du hast in deinem AktienPortfolio, also in deinem weltweit gestreuten ETF-AktienPortfolio, hast du auch ordentlich Krypto-Exposure, sogar mit Hebel drin. Und wenn du jetzt überlegst, naja, eigentlich möchte ich bei dieser 5% bleiben, dann würde ich mir sogar überlegen, dass du sozusagen das kurz ausrechnest. Mal schauen, wie groß ist MicroStrategy eigentlich? Das diversifizierte AktienPortfolio bleibt natürlich das gleiche, aber auf keinen Fall dann mehr extra dazukaufen. Hätte es nicht hergehen. Im ersten Schritt, das ist vielleicht das Wichtigste, der Hebel ist langfristig nicht für, sondern gegen dich. Das heißt, das war genau auf das, was Michi verwiesen hat. Es gibt da eben auf Volatilitätsebene Probleme. Da zahlst du mehr und wirst... Risiko adjustiert, also Risiko und Rendite im Vergleich wirst du schlechter belohnt. Das heißt, das ist wahrscheinlich nicht die beste Idee, da jetzt Einzeltitel, in dem Fall MicroStrategy, zu kaufen und sagen, das wird schon klappen. Wenn du diese Exposure zu Bitcoin haben möchtest, dann eher gleich, weil die meisten Privatanleger haben da keine Restriktionen, dass sie es nicht kaufen könnten. Und dann, wenn du in der Höhe kaufen, dass du sagst, okay, 5% ist bei mir zum Beispiel Spekulation und wenn ich jetzt schon 5% habe und auch noch im Aktienteil Krypto drin habe, dann würde ich es eher reduzieren. Wenn du sagst, ich habe noch ein paar Luft, dann kannst du noch ein paar Bitcoin dazukaufen. Jetzt MicroStrategy als Einzeltitel mit Hebel dazu zu kaufen, halte ich für keine gute Idee.

Und man kann eigentlich auch sagen, wenn ich die ganze Information dieser Folge bis jetzt richtig verstanden habe, dass sich eigentlich das Grunddesign von Bitcoin dadurch auch ein bisschen verschoben hat. Also es ist nicht mehr so dezentral, es hat ein größeres Risiko. Dessen muss ich mir eigentlich bewusst sein als Anleger.

Genau, und man sieht es ja immer wieder. Das heißt, Bitcoin war in den beginnenden Jahren noch ein relativ guter Hedge, unter Anführungszeichen.

Eine Versicherung sozusagen.

Ja, also es ist nicht gleich zum Aktienmarkt gelaufen. Und jetzt gibt es einfach immer mehr und mehr Perioden, wo das ähnlicher läuft. Also wir sind jetzt nicht bei 100% Korrelation, weil es wird ähnlicher. Es macht ja in dem Fall intuitiv sehr Sinn, wenn ich jetzt zum Beispiel Nasdaq vergleiche und ich weiß, Unternehmen da drin halten relativ viel Bitcoin, dann muss das ja irgendwo zusammenhängen. Und ja, demnach kann man durchaus sagen, dass da einfach Dezentralität verloren wird. Und das Schöne dabei ist, wir haben noch nie Kryptowährungen gehabt und die sind noch nicht dezentraler oder zentraler geworden. Also da gibt es keine Beispiele in der Vergangenheit. Das heißt, da muss wirklich dann sozusagen rational an die Sache herangegangen werden und mit Strategie das Ganze entschieden werden und nicht reiner Spekulation.

Okay, das gefällt einem wieder, Marcel. Das ist etwas Neues, etwas Spannendes. Da kann man beobachten, wie sich das entwickelt. Die Gesellschaft beschäftigt sich mittlerweile mit den Bitcoins, und Marcel freut sich, weil etwas Neues passiert. Wieder eine meiner billigen Überleitungen zum nächsten Thema, nämlich... Marcel beleuchtet ja auch immer den gesellschaftlichen Aspekt. Wie wirkt sich das aus? Wie ist das, wenn immer mehr Staaten und Unternehmen, wie du gesagt hast, in Bitcoin investieren? Was hat das für eine Auswirkung auf unsere Gesellschaft?

Ich denke, die Auswirkungen sind riesig. Das heißt, mittlerweile, du hast es gerade angesprochen, Staaten haben das in den letzten fünf Jahren gefühlt. Man hört aus jedem Ort der Welt, dass Bitcoin-Reserven in Erwägung gezogen werden. Und das hat auf der einen Seite Auswirkungen auf das Geldsystem, auf der anderen Seite auf die Adoption von Bitcoin selbst. Das heißt, es ist immer für Anleger angenehmer, die vielleicht nicht früh in das Thema eingestiegen sind, wenn sie hören, dass die USA oder El Salvador oder der Spot ETF Bitcoin kaufen. Das bringt Vertrauen, aber auch Instabilität. Alle, die seit 2011, 2012, 2013, 2014 oder 2015 dabei sind, denken sich natürlich das Gegenteil. Sie denken, wir haben etwas Dezentrales geschaffen, wir haben uns relativ gut zusammengerauft, wir sind jetzt schon 15 Jahre dabei, und jetzt kommt jemand daher. Mittlerweile sind bei Institutionen, ich habe da die Zahlen, bei ETFs alleine circa 6,2% von den möglichen 21 Millionen Bitcoin angesammelt. In Ländern 2,5%, bei Unternehmen 3,1%. Das heißt, da kommen jetzt schon circa 15% zusammen. Und das ist gerechnet von den ganzen 21 Millionen. Wir wissen aber, es sind noch gar keine 21 Millionen da, sondern nur 19,8. Wir wissen auch, dass viele verloren sind. Das heißt, wahrscheinlich sind eher nur 16 Millionen verfügbar. Und auf einmal werden aus den 15 Prozent gut und gerne mal 20 Prozent. Und diese 20 Prozent sind dann sehr, sehr nah an den USA. Und das ist natürlich auch schwer, vor allem wenn man jetzt, ohne politisch auszureifen zu werden, die Situation kennt.

Und es kommt ja auch noch dazu, dass bei diesen Unternehmen auch die Kryptobörsen dabei sind, das haben wir gar nicht erwähnt. Kryptobörsen, wo du Bitcoin handeln kannst, kaufen, verkaufen, die müssen ja auch genug Bitcoins selber halten, damit sie sie kaufen und verkaufen können. Und da geht der Trend dazu, dass die zunehmend in Amerika sitzen. Das heißt, die haben ja auch extrem viel, und alle großen Unternehmen, die großen Kapitalgesellschaften wie BlackRock und Vanguard und wer auch immer noch Bitcoin ETF hält, die sitzen jetzt alle in Amerika, und Amerika selbst kauft auch. Das heißt, es gibt dort eine Ansammlung, eine Zentralisierung.

Entweder machen wir eine Zentralisierung oder eine Zentralisation.

Zentralisierung, danke.

Ich glaube, aus dem Englischen würde beides gehen für mich, aber ich bin Gott sei Dank kein Deutschlehrer.

Dessen musst du dir halt bewusst sein, es ist vielleicht nicht mehr so dezentral, wie es einmal gedacht war. Und der Trend geht eher in die Richtung, dass es zentraler wird. Das müssen die Leute wissen. Apropos Leute, die Frage der Community passt ja auch total dazu. Vielleicht ist sie diesmal schon halb beantwortet. Würdest du eher in Bitcoin direkt investieren oder eine Aktie wie MicroStrategy kaufen?

Wenn du noch mehr Kryptos haben möchtest, eher in Bitcoin selbst, nicht in MicroStrategy. Der Grund dafür ist ganz einfach, und ich verweise einfach auf das Paper, dann brauche ich selber nicht viel nachzudenken. Ich habe nämlich die Zahlen von mir. Das heißt, in dem Fall war die Volatilität oder wir machen es ganz einfach. Es gibt eine Ratio, die sogenannte Sharpe Ratio oder Return Risk Ratio, die vergleicht, wie viel Rendite bekomme ich zu welchem Risiko, also zu welcher Volatilität. Und die liegt bei MicroStrategy bei 0,87. Das heißt, ich bekomme für eine Einheit Risiko 0,87 Einheiten Rendite. Bei Bitcoin selbst liegt sie bei 1,07. Betrachtungszeitraum sind jetzt die letzten fünf Jahre. Das heißt, da kann man relativ klar sagen, dieser Hebel, den wir in einem anderen Podcast ansprechen, der ist aus Risikorenditesicht nicht interessant. Das ist reine Spekulation. Das hat nichts mit Investieren zu tun. Und das war die Frage. Und wenn, dann eher Bitcoin selbst. Allerdings nur, wenn du wirklich noch mehr haben möchtest.

Und Risiko beachten. Das Risiko hat sich verändert. Fehlt eigentlich nur noch der Tipp der Woche, Marcel.

Jetzt, der Tipp der Woche ist natürlich eigentlich immer bei uns aufgelegt. Das heißt, es geht viel um Verständnis. Du musst das Investment, die Portfoliostrategie, die gesamte Vermögensallokation oder die Vermögensverteilung verstehen, um Entscheidungen treffen zu können. Das ist bei uns immer der Leitspruch: selbstbewusste Entscheidungen treffen. Und wenn du dich da unsicher fühlst, dann solltest du eben nicht vielleicht auf den Newsartikel, auf den Finfluencer oder auf wen auch immer vertrauen, sondern einfach selber reinschauen. Meistens ist es dann so, wenn man kein gutes Gefühl hat und das nicht komplett durchblicken kann, vielleicht weil einfach nicht alle Informationen da sind, nicht zu investieren. Wirklich in dem zu bleiben, wo man sagt, da kann man Entscheidungen treffen, und das ist das Wichtigste. Wiederhole es dir nochmal kurz: Du musst das Investment verstehen, sonst nicht investieren.

Okay, und ich glaube, wenn du diese Folge gehört hast, also ich für mich kann es sagen, ich verstehe jetzt den Bitcoin ein bisschen besser als vorher und weiß, dass die Bitcoin-Jünger vielleicht doch nicht immer recht haben oder es noch andere Aspekte gibt, die sie vielleicht nicht berücksichtigen. Deswegen ist es gut, immer verschiedene Meinungen zu hören, auch zu uns. Hör halt andere Podcasts an oder andere Finanzvideos bei uns. Am Kanal gibt es auch noch sehr viele zu anderen Themen, deswegen lohnt sich ein Abo.

Genau, absolut vorbeischauen, und ich glaube, ich schaue mir gerade den Bitcoin-Preis an. Wir sind auf 84.000 Dollar, entweder 84.000 Likes oder Kommentare, dann schauen wir nochmal tiefer in das Thema rein. Ich glaube, bis dahin wird es ein bisschen Zeit brauchen. So viele Bitcoin-Jünger gibt es wahrscheinlich in Österreich gar nicht. Also da haben wir jetzt Zeit, dass wir uns dann für die nächste Folge zu ähnlichen Themen gut vorbereiten können.

Genau, und du kannst auch reinschreiben. Das würde mich freuen, ob dich die Bitcoin-Folge, ob dich das Thema Bitcoin interessiert, weil dann kann man es vielleicht öfter aufgreifen. Und was ist sonst interessiert? Wir schauen immer in die Kommentare. Und sonst Abo, Like. Wir freuen uns. Und wir freuen uns, wenn du nächste Woche wieder dabei bist. Also vielen Dank fürs Durchhalten bei dieser tiefen Folge und bis zum nächsten Mal. Ciao, Baba.

Bis zum nächsten Mal.

Informationen in diesem Podcast sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.

Konsumentenschutz kooperiert mit fynup

In gemeinsamen Studien, Fachartikeln und Webinaren sorgen wir für Finanzbildung und Transparenz

Verein für Konsumenteninformation

Unsere Philosophie fußt auf unabhängiger Analyse und rechtlicher Durchsetzung – vom anonymen Vertragstest bis hin zu Musterprozessen. Durch die Zusammenarbeit mit fynup stärken wir diese Mission und sorgen dafür, dass Finanzdienstleistungen wirklich konsumfreundlich sind.

Experte Finanzdienstleistungen (VKI)

Arbeiterkammer Wien

Als Konsumentenschützer der AK Wien setze ich mich dafür ein, dass komplexe Finanzprodukte transparent und vergleichbar werden. Ein Beitrag dazu ist die gemeinsame Studie der AK-Wien und fynup „Provisionen vs. Honorare im Finanzvertrieb im Vergleich“.

Konsumentenschützer Finanzdienstleistungen (Banken, Versicherungen), AK Wien

Verbraucherschutz-Verein

Für mich als Obfrau ist klar: Lebensversicherungen mit verdeckten Provisionen sind keine faire Altersvorsorge – gemeinsam mit Partnern wie fynup zeigen wir einfache Honorarberatungslösungen, die ehrlich und nachvollziehbar sind.

Obfrau Verbraucherschutzverein Österreich (VSV)

Unsere Kund*innen sind begeistert

Unsere Kompetenz im Rampenlicht