Kosten und Steuern der Geldanlage

Neben der Wahl der Anlageklasse beeinflussen Kosten und Steuern die Rendite deiner Geldanlage am wesentlichsten. Österreicher*innen haben leider kein Kostenproblem-Bewusstsein und lassen sich unnötig viel wegnehmen. Dieser Artikel hilft dir, die Kosten und Steuern bei Finanzprodukten und deren enorme Auswirkung besser zu verstehen.

Die "Bierdeckel"- Rechnung

Artikel Vorschau Bierdeckel
Eine einfache Rechnung mit Hausverstand: Die Bierdeckel-Rechnung

Es ist so logisch: An den Märkten (Aktien, Anleihen, ...) werden Erträge erwirtschaftet, welche sich nach verschiedenen Parametern, wie den Gewinnen oder Zinsen orientieren. Die Marktrendite der jeweiligen Anlageklasse kannst du nicht oder nur sehr bedingt mit viel Aufwand und ohne Gewissheit beeinflussen. Es gibt also einen Kuchen zu verteilen.

Jedes Finanzprodukt verursacht Kosten und Steuern. Je höher die Kosten und Steuern, desto weniger bleibt dir. Es kommt darauf an, wer wie viel vom Kuchen bekommt. Mehr Kosten und Steuern bedeutet weniger Netto für dich, und umgekehrt.

Und wie wir aus Kapitel 2 dieser Serie wissen, solltest du bei der Geldanlage, vor allem bei der langfristigen, die Inflation mitrechnen. Erst die Zahl am Ende sagt aus, ob du einen realen Gewinn oder einen realen Verlust gemacht hast. Das reale Netto.

Mit einem Klick zum Thema:

Dir bleibt nur der halbe Kuchen

Halber Kuchen   Sparbuch
Die andere Hälfte haben andere

In einer großen Kosten-Studie hat fynup über 54.000 Produkt-Kombinationen analysiert und festgestellt, dass im Schnitt rund 50 % der Marktrendite an Kosten und Steuern verloren gehen. Anleger*innen bleibt nur der halbe Rendite-Kuchen.


Überlege:

  • Du bringst 100 % des Kapitals ein
  • Du trägst 100 % des Risikos
  • Du bekommst 50 % der Rendite


Die Finanzindustrie (Produktanbieter und Berater*innen) bringen NULL Kapital ein, tragen NULL Risiko und erhalten 50 % der Rendite.* Wenn du damit NICHT zufrieden bist, solltest du alles über Kosten und Steuern wissen. Es gibt nichts anderes bei der Geldanlage, das du messbar besser beeinflussen kannst. (*Laufzeit-Abhängig)

Vom halben Rendite-Kuchen bleibt noch weniger Gewinn

CHART
  • Laufzeit 50 Jahre
  • Keine lfd. Zahlung
  • € 10.000,00 Einmalzahlung

Die Grafik zeigt in Blau eine angenommene Marktrendite von 6 %, in Rot die Rendite nach Kosten von 3 %. Bewege den Cursor und schau dir die Auswirkungen an:

  • Nach 10 Jahren bleibt nur mehr 44 % Gewinn (Rot: 3.439 von Blau: 7.908)
  • Nach 30 Jahren sind es nur mehr 30 % (14.772 von 47.432)
  • Nach 50 Jahren nur mehr weniger als 20 % (33.837 von 174.186)


"Wenn es um die Erträge geht, ist die Zeit dein Freund. Geht es um die Kosten ist sie dein Feind." John Bogle


Du hast mehr Zeit als du denkst: Rechne mit der Genuss-Phase

Beachte, dass die Investitionsdauer aus der Spar-Phase UND der Genuss-Phase besteht, wenn du das Ersparte nicht auf einen Schlag ausgibst. Startest du deine Altersvorsorge mit 35 Jahren, beträgt deine Sparphase gewöhnlich 30 Jahre und deine Genuss-Phase ab dem 65. Lj. hoffentlich 20 Jahre oder länger, in Summe also 50 Jahre.

Deine Investitionsdauer ist damit länger als du vielleicht denkst. Berücksichtige die lange Zeit: Je länger deine Geldanlage läuft, desto entscheidender sind die Kosten!


Weniger Kosten und Steuern bedeuten

  • mehr Ertrag bei gleichem Risiko oder
  • gleicher Ertrag mit geringerem Risiko oder
  • gleicher Ertrag mit geringerem Einsatz.


"Die Kosten entscheiden über Erfolg oder Misserfolg der Kapitalanlage" John Bogle

Problem und Ursache: Kosten durch Provisionen

Kosten Steuer Durchchnitt   perfekt
Intransparente Kosten und unterschiedliche Steuern schwer zu durchschauen

Wenn die Kosten eine derartig wichtige Rolle bei der Geldanlage spielen, warum wird dieser wichtige Faktor so wenig berücksichtigt? Wir machen uns auf Spurensuche.


Intransparente Kosten

Die Kosten sind auf 2 Ebenen verteilt, Provisionen sehr schwer zu durchschauen, unterschiedliche Steuern bei Bankdepot und Fondspolizze komplex zu berechnen, Angebote mit 100 Seiten und mehr sind unübersichtlich und schwer verständlich. Vor allem Lebensversicherungs-Angebote sind intransparent und teils irreführend.

"Die Kosten-Steuer-Strukturen sind derart komplex, dass Konsument*innen keine Chance haben, die Höhe und vor allem deren Auswirkung zu erkennen." fynup



Wenn du es genau wissen möchtest

Wenn du interessiert bist, tief in die Materie einzutauchen, lies unsere

"Analyse der Informationen gemäß LV-Info-V und BIB inklusive Lösungsvorschläge"

Falls du dazu ein Feedback für uns hast, schreib uns an office@fynup.at. Wir treten gemeinsam mit Konsumentenschutz-Organisationen seit Jahren für mehr Transparenz in der Geldanlage-Beratung ein. Wir sammeln Kommentare von Konsument*innen und legen diese den Aufsichtsbehörden und den politischen Vertretern (Ministerien) vor. Jeder Beitrag hilft. Danke vorab dafür.

fynup rechnet natürlich seit Anfang an All-in (Bruttowert-Methode).


Kein Interesse an Transparenz

Unser Finanzberatungs-System hat kein Interesse daran, dass du weniger Kosten bezahlst. Denn weniger Kosten für dich, bedeutet weniger Gewinn für die "anderen".

Es liegt nicht daran, ob man die Höhe und Auswirkung der Kosten verständlich darstellen kann, sondern ob man das will. Es liegt also an dir, dass du dich um Produkte mit geringen Kosten kümmerst. Und bedenke: Steuern sind auch Kosten.

"Unser System der Finanzintermädiation hat all jene enorm reich gemacht, die das Kapital anderer verwalten. Ihre Interessen dürften sich in absehbarer Zeit kaum ändern. Anleger müssen sich um Ihre eigenen Belange kümmern." John Bogle

Historische Auswirkung hoher Kosten (Provisionen)

CHART
  • Laufzeit 20 Jahre
  • Keine lfd. Zahlung
  • € 100.000,00 Einmalzahlung
Diese Produkt-Kombinationen** zeigen die Kosten vom Marktdurchschnitt. Produktkosten können geringer oder höher sein und können hier geprüft werden.


Obwohl in den letzten 20 Jahren an den Märkten Renditen von über 6 % erwirtschaftet wurden, blieb für Anleger*innen in Gelb nur rund 50% netto*, in Rot weniger als 40 % netto*, womit in Rot nicht einmal der Inflationsverlust ausgeglichen werden konnte.

Details zur Berechnung Gelb findest du hier, zur Berechnung Rot hier. Öffne jeweils "Hochrechnung und Kosten" und sieh dir die einzelnen Kosten im Detail an.

*Stand: 31.10.2023


Was ist mit Produkt-Kombination gemeint?

**Mit Produkt-Kombination ist die Kombination aus Fonds (aktiver Fonds, Indexfonds, ETF) und Produkthülle (Depot, Polizze) gemeint. Du kannst gleiche Fonds in unterschiedlichen Hüllen kaufen oder in einer Hülle unterschiedliche Fonds. Es ist immer eine Kombination aus beiden - Fonds und Hülle - , die entscheidend ist für den Erfolg.

Unfair verteilte Abschlusskosten (Provisionen)

CHART
  • Laufzeit 35 Jahre
  • Einzahlung € 150,00 monatlich
  • Keine Einmalzahlung
Diese Produkt-Kombinationen zeigen die Kosten vom Marktdurchschnitt. Produktkosten können geringer oder höher sein und können hier geprüft werden.


Die Grafik zeigt 2 Fondspolizzen mit gleicher Steuer, aber unterschiedlichen Kosten. Klicke in der Grafik links oben auf die gelbe Angabe, du siehst nur mehr die

Produkt-Kombination rot (gezillmert)

Obwohl eine durchgängige Marktrendite von 6 % angenommen wird (links oben), fällt die rote Linie in den ersten 5 Jahren massiv in den Verlustbereich: nach 5 Jahren sind 9.000 Euro eingezahlt, der Verlust beträgt rd. 4.700 Euro, das sind über 50 %! Es dauert 16 Jahre bis der Verlustbereich verlassen und die Nulllinie durchbrochen wird. Am Ende bleiben von 6 % Marktrendite nur mehr rd. 3 % netto (Renditeverlust 50 %).

Verursacht wir das durch die Höhe der Abschlusskosten und der Art der Verrechnung. Bei diesem Vertrag werden 7 % der Nettoprämiensumme (150 Euro x 12 Monate x 35 Jahre = 63.000 Euro abzgl. 4 % Versicherungssteuer : 1,04 = 60.577) in den ersten 5 Jahren verrechnet, das sind rd. 4.200 Euro. Davon fließen bis zu 100 % als Provisionen an die vermittelnde Partei (Bank, Versicherungs- oder sonstige Berater*innen). Diese Art der Kostenverrechnung wird auch "gezillmert" genannt.

Neben den Abschlusskosten werden Verwaltungskosten verrechnet, obwohl die Versicherung zusätzlich aus den Fondskosten Provisionen (Kick-Backs) erhält. Die Gesamtkosten führen dazu, dass man mit solchen Verträgen jahrelang, teils massiv, im Minus ist, weil über 50 % der Marktrendite bei Finanzintermediäre landen.

HINWEIS: Wenn du solche Verträge im Bewusstsein der Auswirkungen abschließt, ist alles ok. Damit du nicht unbewusst in eine derartige Kostenfalle tappst, solltest du die Kosten vor jeder Unterschrift genau prüfen. In Österreich werden jedes Jahr knapp 200.000 solcher Verträge neu abgeschlossen, vermittelt von Banken, Versicherungen und sonstigen Berater*innen. Wir meinen, dass die Höhe und Art der Kostenbelastung "Mittelalterlich" ist und nicht dem Wohl der Konsument*innen dient.
Gehe direkt zur Berechnung, öffne "Hochrechnung und Kosten" und sieh dir die einzelnen Kosten im Detail an.


Klicke in der Grafik links oben nun die gelbe Angabe, du siehst nun auch die

Produkt-Kombination gelb (ungezillmert)

Hier wird die Gewinnzone bereits nach 6 Jahren erreicht, am Ende bleiben aber von 6 % Marktrendite auch nur rund 50 % für Anleger*innen. Mit 2,9 % Netto sogar etwas weniger als in Rot. Diese Kostenkalkulation liefert der Finanzbranche das Argument, dass einmalige Abschlusskosten (Rot) die bessere Variante für Anleger*innen seien.

Andere Produktanbieter kalkulieren die beiden Produktarten so, dass das Produkt mit laufenden Abschlusskosten (Gelb) einen permanenten Vorteil gegenüber dem Produkt mit einmaligen Abschlusskosten (Rot) hat. Meist ist dann aber nicht das Produkt in Gelb günstiger, sondern das in Rot teurer.

Bei dieser Produktart werden die Abschlusskosten nicht von der Prämiensumme bemessen, sondern von der tatsächlich bezahlten Prämie. Im Gegenzug werden höhere Verwaltungskosten verrechnet (zusätzlich zu den Kick-Backs aus den Fondskosten), wodurch sich die beiden Linien im Laufe der Zeit annähern oder sogar schneiden. Diese Art der Kostenverrechnung wird auch "ungezillmert" genannt.

Gehe direkt zur Berechnung, öffne "Hochrechnung und Kosten" und sieh dir die einzelnen Kosten im Detail an.

Die Lösung

Kosten sind messbar

Die Mathematik ist eine konkrete Wissenschaft und so eindeutig wie keine andere. Die Kosten und Steuern jeder Produkt-Kombination und deren Auswirkung kann genau berechnet und dargestellt werden.

Mit guten Excel-Kenntnissen sind statische Berechnungen möglich, wenn man sich mit der Vielzahl an Kostenpunkten mit unterschiedlichen Bezugswerten vertraut macht.

Um auch dynamische Berechnungen (unterschiedliche Zahlungen, Laufzeiten in unterschiedlichsten Kombinationen aus Fonds/ETFs und Depots/Polizzen mit unterschiedlichen Steuern, etc.) zu erstellen, reicht ein Excel nicht mehr. 

Vor allem dann, wenn aus einer Vielzahl von Produkten die besten gefunden werden sollen. Weil es kein derartiges Angebot gab, haben wir 2016 fynup gegründet.


Kosten reduzieren und Provisionen komplett sparen

Wie du Kosten auf 3 Ebenen reduzierst, Provisionen komplett sparst und damit deinen Gewinn verdoppeln kannst, erfährst du in den folgenden Kapiteln 7 bis 9.

Zusammenfassung

  • Du kennst jetzt die Auswirkung der Kosten und Kostenverteilung.
  • Mach die Rechnung mit Hausverstand, die "Bierdeckel-Rechnung".
  • Kosten sind der am besten messbare Faktor der Geldanlage. Nutze ihn.

Kapitel 7: So reduzierst du deine Kosten

Informationen in diesem Artikel sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.
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