Anlageklassen, Fonds und Inflation

Du kannst deine Rendite auf 2 Arten beeinflussen: Durch die Wahl der Anlageklassen und durch Reduktion der Kosten. In diesem Artikel bekommst du einen Überblick der Anlageklassen, den üblichen Kauf über Fonds und der wichtigen Rolle der Inflation.

5 Anlageklassen in 2 Gruppen

Artikel Vorschau Sachwerte
Es gibt nur 5 relevante Anlageklassen, die man wiederum in nur 2 Gruppen teilen kann

Geldanlage ist einfach, wenn du dich auf das Wesentliche konzentrierst. Es gibt sehr viele Produkte und Produktvarianten, aber es gibt nur 5 relevante Anlageklassen (auch Assetklassen; englisch asset, „Vermögensgegenstand“).

Es ist im Grunde wie bei den Farben: Mit den 3 Grundfarben (Rot, Grün, Blau) kann man unendlich viele Farben mischen. Und es gibt, wie bei den Anlageklassen, auch unterschiedliche Theorien und eine komplexe Farbenlehre.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal jeder Geldanlage ist, ob man Geld verleiht oder ob man eine Sache kauft. Daher kann man die 5 Anlageklassen in nur 2 Gruppen zuordnen: In sogenannte Geldwerte und Sachwerte.


Mit einem Klick zum Thema:

Die 2 Gruppen der Anlageklassen

Geldwerte

Legst du dein Geld auf ein Konto oder Sparbuch (Anlageklasse Geldmarkt), verleihst du dein Geld an die Bank. Als Gegenleistung dafür bekommst du Zinsen. Die Alternative zu Konto und Sparbuch sind Geldmarktpapiere.

Mit Anleihen kannst du dein Geld längerfristig an Staaten (Staatsanleihen) oder Unternehmen (Unternehmensanleihen) verleihen. Du bist Gläubiger und bekommst Zinsen, nach einer bestimmten Laufzeit wird das Geld wieder zurückgezahlt.

Geldwerte gelten allgemein als sichere Geldanlage, solange du das Geld an Schuldner mit guter Bonität (Kreditwürdigkeit) verleihst. Gute Bonität bedeutet, dass du damit rechnen kannst, das du dein Geld auch wieder bekommst, wenn du es haben möchtest.


Sachwerte

Bei Sachwerten bekommst du keine oder eine andere Form von Zinsen und der Wert schwankt durch Angebot und Nachfrage. Je nach Höhe der historischen Wertschwankung (Volatilität) gelten Sachwerte als mehr oder weniger risikoreich.

Kaufst du Unternehmen in Form von Aktien bist du Miteigentümer*in. Die meisten Unternehmen schütten Teile der Gewinne über Dividenden an Aktionäre (Anteilseigner) aus, welche als Zinsersatz gesehen werden können. Aktionäre erwarten sich durch steigende Gewinne langfristige Wertsteigerungen (Kurssteigerungen).

Kaufst du eine Immobilie bist du Eigentümer, kaufst du einen Teil einer Immobilie Miteigentümer. Neben den Mieteinnahmen (Zinsersatz) erwarten sich Eigentümer langfristige Wertsteigerungen durch steigende Nachfrage.

Aus der Gruppe der Rohstoffe sind Edelmetalle, wie Gold oder Silber, für die langfristige Geldanlage geeignet, da z.B. Weizen oder Rinder nicht über Jahrzehnte gelagert werden können bzw. eine Lagerung Kosten verursacht. In dieser Anlageklasse bekommst du keine Zinsentschädigung, Eigentümer erwarten sich langfristige Wertsteigerungen.

Der übliche Kauf über Investmentfonds

Fonds Grundprinzip
Anleger zahlen Geld in einen Fonds, der Fonds kauft Aktien, Anleihen, ...

In Aktien und Anleihen wird üblicherweise über Investmentfonds investiert. Damit können Anleger*innen mit geringem Einsatz eine große Risiko-Streuung erzielen. Es kommt nicht mehr so sehr darauf an wie sich ein einzelnes Unternehmen oder eine einzelne Anleihe entwickelt, sondern die Summe der Anteile.

Das Grundprinzip: Viele Anleger investieren in einen Investmentfonds und bekommen dafür Anteile. Der Fonds nimmt das Geld der Anleger und kauft Anteile

  • von Unternehmen, wie Apple, Coca-Cola oder Adidas (Aktien-Fonds)
  • an Anleihen von Staaten oder Unternehmen (Anleihen-Fonds bzw. Renten-Fonds)
  • von Aktien und Anleihen (Mischfonds)


90 % aller Fonds kann man diesen 3 Fonds-Typen zuordnen, d.h. der überwiegende Großteil investiert in die zwei Anlageklassen Unternehmen (Aktien) und Anleihen. Daneben gibt es noch Geldmarktfonds, Immobilienfonds und sonstige.

In Rohstoffe wird meist über Unternehmensbeteiligungen in Form von Aktien über Aktienfonds oder über Rohstoff-ETCs investiert. Edelmetalle, wie Gold oder Silber kannst du direkt physisch in Form von Münzen oder Barren kaufen, zB. bei der Münze Österreich oder bei deiner Hausbank.

In Österreich sind über 5.000 Investmentfonds in mehreren Varianten (Tranchen) gelistet. Es gibt Fonds, welche in einzelnen Ländern (Österreich, Deutschland, ...), Regionen (Europa, Nordamerika, Asien, ...) Branchen (IT, Konsumgüter, Gesundheit, ...) oder Themen (Erneuerbare Energie, ... ) investieren und Fonds die alle Regionen der Welt (global) und alle Branchen (Branchenmix) abdecken.

Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist zudem, ob der Fonds von Menschen aktiv gemanagt wird oder passiv in einen Index (Indexfonds, ETF) investiert. Der bekannteste Index ist der MSCI World, der die Kursentwicklung von rund 1.500 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet. Hier findest du alle Infos zu Fonds und ETFs.

Die Inflation

Die Auswahl der Anlageklasse(n) solltest du immer im Zusammenhang mit der Inflation betrachten. Denn die Inflation ändert vieles der beschriebenen Grundprinzipien. Umfassende Infos dazu findest du in unserem Artikel "Die wahre Inflation".

Auswirkung der Inflation am Beispiel Sparbuch

CHART
  • Laufzeit 45 Jahre
  • Keine lfd. Zahlung
  • € 15.000,00 Einmalzahlung
  • 1,86% Ø Marktrendite bis 31.03.2024
  • Graue Linie: Benötigter Gewinn, damit der reale Geldwert erhalten bleibt.
  • Graue Fläche: Liegt die Geldanlage in der grauen Fläche, ist das Geld zwar nominell mehr, real wurde aber Geldwert verloren. Nur wenn der Gewinn der Geldanlage über der grauen Fläche liegt, hat man real mehr Geld als eingezahlt.
  • Rote Linie: Verlauf eines täglich fälligen Sparbuchs.


Fazit: Mit dem Sparbuch hast du zwar nominell mehr Geld als eingezahlt, real wurde jedoch Geldwert verloren. Inflation ist ein schleichender Verlust, deren Auswirkung zu wenig beachtet wird.


Die Begriffe nominell und real

  • Der nominelle Wert ist der Nennwert und bleibt gleich: 100 Euro bleiben 100 Euro.
  • Der reale Wert ist, wie viel Ware und Dienstleistung man für 100 Euro bekommt.


Was bedeutet sparen überhaupt?

Sparen bedeutet, dass du heute auf Konsum verzichtest, damit du später Geld dafür zur Verfügung hast. Sparen bedeutet daher eine zeitliche Verschiebung von Konsum. Es ist wichtig, den realen Wert des Geldes zu erhalten, wenn du den gleichen Wert an Waren und Dienstleistungen zu einem späteren Zeitpunkt konsumieren möchtest.


Welches Ziel hast du beim Sparen?

Für die Auswahl deiner Anlageklasse ist dein Ziel maßgeblich. Wenn du den heutigen Wert deines Ersparten real erhalten möchtest, musst du in andere Anlageklassen investieren, als wenn du lediglich den nominellen Wert deines Geldes erhalten möchtest. Daher ist die Auswahl der Anlageklassen von entscheidender Bedeutung.

3 Anlageklassen im Verhältnis zur Inflation

CHART
  • Laufzeit 50 Jahre
  • Einzahlung € 100,00 monatlich
  • Keine Einmalzahlung


Fazit: Mit dem Sparbuch (Rot) wurde real Geldwert verloren, mit Anleihen (Gelb) konnte der Inflationsverlust ausgeglichen werden, mit Aktien (Blau) wurden die mit Abstand höchsten Gewinne erzielt, der Inflationsverlust spielte keine Rolle mehr.


Tipp: Klicke oben links auf die erste Angabe, damit wird die blaue Linie ausgeblendet und du siehst die gelbe und rote Linie besser im Verhältnis der Inflation. Das kannst du auch bei den anderen Angaben machen und damit etwas herumspielen.

Zusammenfassung

  1. 5 Anlageklassen in 2 Gruppen: Sachwerte und Geldwerte
  2. Basics zu Investmentfonds: Der übliche Kauf
  3. Inflation: Nominalwert vs. Realwert - definiere dein Anlageziel

Kapitel 3: Risiko und Rendite der Anlageklassen

Informationen in diesem Artikel sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.
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