So nicht geplant: Warum der Generali Life Plan enttäuscht

Der Life Plan der Generali wurde in Österreich ganz oft verkauft – sehr gerne auch von so genannten Struktur-Vertrieben. Leider oft auch zum Nachteil der Konsument:innen – denn der Life Plan kommt mit sehr hohen Gebühren, bei vielen läuft er richtig schlecht.

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 23. Juni 2025

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Generali Life Plan: Probleme und Lösungen

Was ist der Generali Life Plan?
  • Produkt: Fondsgebundene Lebensversicherung
  • Vorteile: Steuerliche Vorteile (4% Eingangssteuersatz statt Kapitalertragssteuer)
  • Nachteile: Hohe Kosten, insbesondere Anfangskosten durch Zillmer-Verfahren
Probleme des Generali Life Plans
  • Zillmerung: Bis zu 50% des veranlagten Geldes können nach fünf Jahren an Kosten verschwunden sein
  • Flexibilität: Marketing verspricht Flexibilität, aber Entnahmen führen zu hohen Verlusten
  • Verkaufsargumente: Oft als Bausparer-Ersatz verkauft, was zu hohen Kosten führt
Verkauf durch Strukturvertriebe
  • Verkäufer: Strukturvertriebe wie DVAG, OVB, EFS und Bankengruppen
  • Interessenskonflikt: Höhere Provisionen für Berater bei höheren Einzahlungen und längeren Laufzeiten
Lösungen und Handlungsmöglichkeiten
  • Produkt prüfen: Mit KI-gestütztem Tool von fynup
  • Handlungsmöglichkeiten:
  1. Produkt unverändert weiterführen
  2. Fondsportfolio optimieren
  3. Indexierung kündigen
  4. Prämienzahlung ändern oder beenden
  5. Produkt kündigen
Gesellschaftlicher Aspekt
  • Negativer Effekt: Hohe Kosten und Provisionen schaden der Gesellschaft
  • Positive Beispiele: Länder mit Provisionsverbot (Australien, Großbritannien, Holland, Finnland)
Praktischer Tipp
  • Prüfen: Jedes Finanzprodukt prüfen, insbesondere den Generali Life Plan mit lifeplan.jetzt
Fallbeispiel aus der Praxis
  • Situation: 45-jähriger mit 35-jähriger Prämienzahlung bis zum 78. Lebensjahr
  • Problematik: Lange Laufzeit erhöht Kosten und Provisionen
  • Empfehlung: Vertrag prüfen und gegebenenfalls rechtliche Schritte in Erwägung ziehen
Fazit
  • Prüfen: Erster Schritt zur Optimierung
  • Handeln: Basierend auf individueller Situation und Beratung

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Hast du auch einen Generali-Life Plan? Dann solltest du den jetzt unbedingt prüfen. Denn tausende Sparer in Österreich zahlen hohe Kosten, die du dir sparen kannst. Ich habe Finanzprofi Wolfgang gefragt, wo die Probleme beim Generali-Life Plan liegen und was du ganz konkret tun kannst. Es geht um dein Geld. Schau dir das an. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Wolfgang liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

 

Ja genau, damit du deine Finanzen selbst optimieren kannst und dir damit mehr Geld bleibt.

 

Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage. In Österreich haben wir also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute, so nicht geplant: Warum der Generali-Life Plan enttäuscht. Der Life Plan wurde ja sehr oft verkauft und deshalb von uns auch schon sehr oft geprüft. Bei vielen läuft er richtig schlecht. Warum ist das so? Was kann man machen? Und was ist ein Life Plan überhaupt?

 

Der Generali Life Plan ist ein Produkt, ganz konkret eine fondsgebundene Lebensversicherung. Man kann Fonds entweder in einem Wertpapier-Depot kaufen oder auch über Versicherungsprodukte. Und wenn Fonds oder ETFs in ein Versicherungsprodukt investiert werden, dann spricht man von einer fondsgebundenen Lebensversicherung. Und der Generali Life Plan ist ein Produktname eben für diese fondsgebundene Lebensversicherung. Dieses Produkt schauen wir uns heute an. Exemplarisch, wir haben viele solche Produkte am Markt von allen Versicherungsgesellschaften, aber wir wollen heute einmal ganz konkret die Vor- und Nachteile von diesem konkreten Produkt beleuchten.

 

Und die Vorteile wären eben die Steuer, das ist einmal ein super Ding, aber es gibt offensichtlich mehrere Nachteile bei dem Ding.

 

Genau. Wie du schon kurz angesprochen hast, der Vorteil ist, bei einer fondsgebundenen Lebensversicherung bezahlt man keine Kapitalertragssteuer auf die Erträge, sondern nur 4% Eingangssteuersatz. Das ist langfristig ein Vorteil für die Sparerinnen. Aber, das große Aber sind eben die Kosten. Und die Kosten kann man gliedern in zwei Untergruppen. Die Gesamtkosten sind sehr hoch bei diesem Produkt und vor allem die Anfangskosten für Abschlussprovisionen. Das heißt, da hat man das sogenannte Zillmer-Verfahren, das bei diesem Vertrag hinterlegt ist.

 

Da haben wir ein extra Video zu dieser Zillmerung, wie das dazu führt, dass du am Anfang gleich voll ins Minus ratterst, obwohl du brav einzahlst. Also wenn das interessiert, bitte nachschauen. Aber es gibt noch andere Nachteile bei dem Ding, nicht nur diese Zillmerung.

 

Genau, die Zillmerung ist ganz, ganz wichtig, weil die führt oft dazu, dass nach fünf Jahren bis zu 50 Prozent des veranlagten Geldes an Kosten verschwunden sind und es dauert oft 14, 15 Jahre, bis der Verlust wieder ausgeglichen wird. Das führt auch zum nächsten Problem. Und zwar wird zwar in den Marketingfoldern immer beschrieben, dass das Produkt sehr flexibel ist. Du kannst jederzeit Prämien erhöhen, reduzieren, Entnahmen tätigen, Zuzahlungen und so weiter. Es sagt aber keiner dazu, welche Auswirkungen es hat. Ich vergleiche das immer gern. Wenn jemand sagt, du kannst aus dem fünften Stock vom Fenster springen, ist im Prinzip eine wahre Information. Das kannst du machen, ja, du kannst das. Aber du musst ihm auch sagen, was hat es für die Folgen. Wenn da unten nicht ein großes Sicherheitsnetz gespannt ist oder eine sehr große Sicherheitsmatte, dann hat das negative Konsequenzen. Und genauso ist es auch bei diesen Produkten. Wenn das Produkt als flexibel bezeichnet wird, dann muss man auch dazu sagen, welche Konsequenzen hat es. Und wenn zum Beispiel dann steht, nach fünf oder sechs Jahren kannst du auch jederzeit Gelder entnehmen, dann muss ich auch dazu sagen, aufgrund der hohen Kosten, die du vorher schon bezahlt hast, ist das ein brutales Verlustgeschäft und solltest du unbedingt vermeiden. Das muss ganz, ganz dick und fett dastehen.

 

Steht aber nicht. Es steht zu wenig dick und fett, es steht im Kleingedruckten und deswegen haben wir auch die Situation bei diesem konkreten Produkt, dass hier auch schon Konsumentenschützer genau deswegen vorgegangen sind, weil speziell dieses Produkt, der Generali Lifeplan, sehr oft verkauft wird von bestimmten Marktteilnehmern mit genau dem Argument, du kannst damit auch einen Bausparer ersetzen. Das heißt, starte dieses Produkt. Zahle du monatlich 100, 200 Euro ein und du kannst nach sechs Jahren, nach neun Jahren, nach zwölf Jahren immer Geld rausnehmen. Wie gesagt, die Aussage stimmt. Vertraglich kann man das, aber die Konsequenz ist fatal und sollte man auf keinen Fall machen. Das steht im Kleingedruckten, aber es steht kein Warnschild davor, sondern es wird eher als Verkaufsargument verwendet. Das ist der große Fehler.

 

Also kein Sprungkissen, eher harter Beton dann.

 

Ganz harter Beton.

 

Wer verkauft sowas?

 

Ja, gerade diese Kombination mit den Teilauszahlungen, die werden sehr gern verkauft von sogenannten Strukturvertrieben. Strukturvertriebe bezeichnet man als strukturierte Vertriebe wie DVAG, also Deutsche Vermögensberatung, oder OVB oder EFS. Das sind so diese drei, vier Buchstabenfirmen. Die arbeiten da sehr intensiv mit der Generali zusammen, aber natürlich auch der eigene Außendienst. Und auch die drei Bankengruppe, die hier im Verbund mit der Generali diese Produkte immer wieder vermittelt. So nehmen wir es jedenfalls wahr aus unserem täglichen Arbeit, wo wir Produkte von Kundinnen, von Konsumentinnen prüfen. Und da steht ja dann immer drauf, wer der Berater oder der Vermittler dieses Produktes ist. Und da kommen immer wieder... Diese genannten Organisationen schlagen da bei uns einfach sehr stark auf.

 

Und was wäre da deine Vermutung, warum so ein Produkt verkauft wird, wo es doch eigentlich, wenn es im Kleingedruckten steht, müsste es ja der Berater wissen, was das für Nachteile hat. Oder zum Beispiel jetzt, um beim Sprungkissenvergleich zu bleiben, dass da eben kein Sprungkissen da ist.

 

Naja, es ist natürlich, du kannst Leute wollen zwar langfristig auch vorsorgen. Aber wenn ein heute 30-Jähriger für 35 Jahre vorsorgt, dann wird er da wahrscheinlich nicht die großen Summen investieren, weil er größere Summen in den nächsten 5, 10, 15 Jahre vielleicht braucht. Und wenn man hier dieses Produkt verkauft, dass es auch schon vorzeitig sehr flexibel ist mit Entnahmen, dann erhöht man natürlich die Bereitschaft der Einzahlungshöhe und mit höherer Einzahlung steigt auch die Provision des Beraters. Und das könnte, da will ich niemandem etwas unterstellen, aber das liegt natürlich schon irgendwo nahe, dass da ein Zusammenhang ist. Und das ist auch generell das Problem bei Provisionsberatungen bei Veranlagungsprodukten, dass hier schon ein Interessenskonflikt vermutet werden kann.

 

Also wenn das Produkt länger läuft oder mehr einzahlt wird, dann erhöht sich die Provision.

 

Genau, speziell mit der Laufzeit. Und wie gesagt, wenn ich eine 35-jährige Laufzeit habe, dann bezahle ich ja bei der Zillmerung die Kosten für die gesamten 35 Jahre. Und dann müsste ich ja eigentlich sagen, weil ich ja die Kosten schon bezahlt habe, bitte... Dann unterbrich diesen Vertrag nie. Den sollst du unverändert fortführen, weil du ja zu Beginn schon die Kosten bezahlst für die gesamte Laufzeit. Wenn ich dazu aber sage, du kannst dieses Produkt für 35 Jahre ansparen, aber du kannst ja schon nach 6, 9, 12 Jahren immer wieder Geld rausnehmen, dann habe ich ja im Prinzip schon von vornherein einen Fehler im System.

 

Da kriege ich nichts zurück, wenn ich mir dann was rausnehme, weil ich ja vorher schon gezahlt habe, dass das da drin ist, oder?

 

Genau, du bekommst das zurück, was du an Teilentnahmen machen möchtest, aber die Kosten sind bezahlt nach fünf Jahren und da kriegst du nichts mehr zurück von den bezahlten Kosten. Das wäre im Prinzip so, wenn ich zum Bäcker gehe und ich sage ihm, ich bezahle jetzt die Semmel für die nächsten 30 Jahre jetzt schon und wenn ich dann nach sechs Jahren aber auf keinen Spitz wechsle, dann habe ich die Summe sonst bezahlt.

 

Was wäre die Lösung?

 

Die Lösung ist, dass man einfach solche Verträge wirklich auf Herz und Nieren prüft. Das gilt jetzt generell. Wenn man ein Versicherungsanlageprodukt oder ein Anlageprodukt im Generellen angeboten bekommt, dann sollte man prüfen, wie viel sind die Kosten und man sollte darauf drängen, die Produktkosten von den Beratungskosten zu trennen. Das kann ich nur, wenn die Provisionen rausgerechnet werden aus dem Produkt und ich für den Berater separat Honorar bezahle. Das ist aber bei dem Produkt, soweit wir es wissen, gar nicht vorgesehen.

 

Und wenn ich jetzt den Verdacht habe oder es sogar vielleicht weiß, ich habe auch seinen Generali-Life Plan irgendwann einmal abgeschlossen, liegt vielleicht in der Lade oder ich zahle vielleicht sogar noch ein, was mache ich jetzt ganz konkret, wenn ich einen Verdacht habe, ich könnte auch sowas haben?

 

Ja, da haben wir jetzt eine tolle Lösung gebaut. Wir haben ja bisher schon bei Fynup die Möglichkeit geboten, dieses Produkt zu prüfen und zu vergleichen. Aber da hat man noch sehr viel selber eingeben müssen und es war doch eine gewisse Hürde für manche hier zu... zu dem Produkt, auch das richtige Produkt zu finden und dann die richtigen Fonds zu finden und so weiter. Das haben wir jetzt mit KI unheimlich erleichtert. Der Vorgehensweise ist jetzt, man kann einfach nur ein PDF hochladen. Wenn man kein PDF zur Hand hat, kann man mit Fotos das abfotografieren und dann das PDF hochladen. Und die künstliche Intelligenz liest dieses PDF dann selbstständig aus, schreibt genau hin, welches... Produkt es ist, welche Fonds, welche Laufzeit, welche Prämienhöhe. Und dann bekommt man als Ergebnis drei Reiter. Das erste ist eine Analyse nach einem klaren, unabhängigen Bewertungssystem, das mathematisch errechnet ist. Das heißt, man kann sich hier mal gleich einordnen, wo liege ich? Hat das Produkt? Richtung 100% oder geht es Richtung 50% oder weniger? Wie qualitativ hochwertig ist das Produkt? Punkt 1. Punkt 2 ist, es wird in einen Vergleich gestellt, ein Marktvergleich zu den besten Produkten in Österreich. Und Punkt 3, dann wird auch noch beschrieben, welche Handlungsmöglichkeiten man aktuell hat.

 

Und das Coole ist, man kann auch gleich Fragen dazu stellen. Passt wieder zu mir, weil ich stelle ja auch immer naive Fragen und genauso funktioniert das bei dem System. Man kann einfach zu seinem eigenen Vertrag Fragen stellen. Wie ist das jetzt in meinem Fall genau?

 

Ja, das ist super, Michi. Genau wie du sagst, wir haben im Prinzip mit Fynn, dem digitalen KI-Assistent, einen quasi Beratungsassistent geschaffen. Der dir im First Level schon die Fragen beantwortet. Vielleicht sogar schon 100 Prozent. Wenn du damit noch nicht auskommst, sondern noch Fragen offen sind, dann kann man auch eine persönliche Online-Beratung dazu buchen.

 

Das geht auch direkt dort in dem System?

 

Genau, das geht auch direkt dort im System.

 

Und hinkommen tut man auch ganz einfach. Wir verlinken es zwar in der Beschreibung, aber man kann es sogar wecken. Man gibt einfach einen Life Plan.jetzt und dann kann man gleich probieren, wenn man selber einen Life Plan hat, bin ich betroffen oder nicht. Relativ einfach. Man muss sich natürlich anmelden. Ist alles safe und sicher. Und auch eine europäische KI, also da kann nichts passieren, da sind wir sehr auf der Safe-Seite, kann man auch genau nachlesen, verlinken wir auch auf der Seite, welche Sicherheitsmechanismen wir da eingebaut haben. Kann auch jeder gerne testen, gratis, ist kostenfrei. Jetzt komme ich drauf, ich habe auch sowas. Und es schaut vielleicht meiner auch nicht so gut aus. Was habe ich denn dann für Handlungsmöglichkeiten?

 

Ja, das Tolle ist, Michael, wie du vorher schon gesagt hast, wir haben da hier wirklich... einen riesengroßen Schritt jetzt gemacht hin zur digitalen Finanzberatung. Das ist unser Ziel, die Finanzberatung zu digitalisieren. Genauso wie es war bei anderen Branchen schon in der Landwirtschaft, wie man die Geräte eingeführt hat und man braucht nicht mehr mit den Sensenmähen oder wie der Henry Ford das Fließband erfunden hat beim Autobauen. Genauso geht es uns jetzt bei der Finanzberatung. Man kann ja sehr viel effizienter gestalten und dadurch kostengünstiger, qualitativ hochwertiger. Das ist das Ziel dahinter. Und das können jetzt KonsumentInnen großteils kostenfrei nutzen. Und du hast mich gefragt zu den Handlungsmöglichkeiten, was man machen kann.

 

Genau. Wenn ich jetzt draufkomme, ich habe auch so einen Life Plan und der ist schlecht in meinem Fall. Was mache ich dann?

 

Man muss unterscheiden zwischen Handlungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen. Was ich jetzt sage, sind die Handlungsmöglichkeiten. Punkt 1 ist natürlich, man kann das Produkt unverändert weiterführen. Nur weil ich etwas prüfe, heißt es ja noch nicht, dass ich etwas ändern sollte. Das ist mal wichtig. Es gibt ja nichts Schöneres, als wenn man nach einer Prüfung sich herausstellt, es passt alles und ich brauche nichts machen. Das wäre im Prinzip das Wunschergebnis jeder Prüfung. Passt, ich bin safe, bin auf dem richtigen Weg, lassen. Produkt unverändert weiterführen, Punkt 1. Punkt 2. Fondsportfolio optimieren. Das heißt, wir erleben es sehr häufig bei verschiedenen Produkten, dass es doch in der Zusammenstellung der Fonds, da spricht man von Fondsportfolio, gravierende Optimierungsmöglichkeiten gibt. Die kann man sehr günstig nutzen, weil das kostet in der Regel nichts. Drittens, manche haben eine automatisierte Prämienerhöhung eingebaut, eine sogenannte Indexierung. Da spricht man auch manchmal vom Inflationsschutz, das was in Wirklichkeit keiner ist. Wenn man so eine Indexierung hat, dann kann man nur die Indexierung kündigen, dass man in Zukunft keine höheren Prämien mehr einzahlt. Das ist meistens empfohlen, aber ich will da nicht vorgreifen. Punkt 4. Prämienzahlung ändern oder beenden. Das heißt, man kann hier einfach auch, wenn ein Vertrag auf 30 Jahre abgeschlossen ist, vertraglich jederzeit, mit einer gewissen Frist manchmal, die Prämenzahlung reduzieren oder beenden. Und der fünfte Punkt ist dann einfach das Produkt kündigen. Wenn ich dann in der Analyse draufkomme, da ist Hopfen und Malz verloren, das nutzt nichts, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende, dann ist das vielleicht die bessere Variante. Das sind im Prinzip die fünf Handlungsmöglichkeiten.

 

Und weil du sagst fünf Möglichkeiten und extra das getrennt hast von der Empfehlung, ja dieser Podcast heißt ja praktisch veranlagt, ganz praktisch. Will der Zuseher, die Zuseherin ja natürlich eine Empfehlung dann haben im Endeffekt. Warum geben wir jetzt keine Empfehlung?

 

Weil dies natürlich sehr stark von der individuellen Situation abhängt. Alter, Familie, Finanzsituation im Allgemeinen. Wie viele Einnahmen hast du, wie viele Ausgaben, wie viele Vermögen, wie viele Verbindlichkeiten? Bestehen andere Finanzprodukte? Das muss man ein bisschen schauen im Sinne der richtigen Diversifikation. Welche Finanzziele hast du? Ist es die Altersvorsorge oder ist es vielleicht ein anderes Ziel, Vermögensaufbau kurzfristig? Und ganz wichtig, welche Risikoertragsbereitschaft bringst du mit? Das heißt, wie viel willst du Richtung Rendite optimieren und wie viel möchtest du... Mit weniger Rendite, aber dafür mit weniger Wertschwankung haben. Und das sind individuelle Parameter, die man dann, wenn es der Zuhörer, die Zuseherin noch nicht genau weiß, in einem persönlichen Beratungsgespräch besser natürlich analysieren kann. Wenn sich der Zuseher schon sicher ist, dann kann man das auch alles online selbstständig machen. Konkrete Handlungsempfehlungen können wir dann aussprechen, wenn wir die Situation kennen. Wenn du selbst schon so weit bist und du von dir selber alles weißt, was du willst und die Parameter kennst, dann kannst du auch selbst die Entscheidung treffen danach.

 

Und die Empfehlung wäre, wenn ich das jetzt richtig zusammenfasse, im jeweiligen Fall dann auch einen Honorarberater finden oder gleich im Portal einen Termin ausmachen.

 

Genau, das geht sehr einfach. Du bist bereits im angemeldeten fynup-Portal und du kannst dann mit einem Klick sofort einen Wunschtermin für dich vereinbaren. Und hier stehen dir auch 30 Minuten kostenlose Erstberatung zur Verfügung. Und erst wenn es länger dauern sollte oder wenn es ein Folgegespräch gibt, dann wäre das kostenpflichtig. In Summe ist eine Honorarberatung aber immer günstiger als eine Provisionsberatung.

 

Ich glaube, das bringt was für die Gesellschaft, bringt uns zum gesellschaftlichen Thema. Wie ist denn der gesellschaftliche Aspekt dieses Lifeplans oder der Schwächen des Lifeplans?

 

Es ist ein typisches österreichisches Produkt, der Lifeplan. Wir haben in Österreich und in Deutschland sehr ähnliche Produkte auch, wenn man da ein bisschen über die Grenzen hinausschaut. Und gesellschaftlich haben... haben Finanzprodukte mit sehr hohen Kosten, speziell mit sehr hohen Anfangskosten durch die Zillmerung, einen sehr negativen Effekt für die gesamte Gesellschaft. Das sind Länder wie Australien, Großbritannien, Holland, Finnland, die wir schon öfters erwähnt haben, die haben ein Provisionsverbot. Und das wirkt sich sehr positiv für KonsumentInnen aus, weil dadurch der Gesellschaft am Ende des Tages mehr Geld bleibt, für dasselbe Risiko mehr Geld. Und deswegen sollte jeder sein Finanzprodukt optimieren. Das ist ganz wichtig. Man muss ja nichts Neues machen, sondern das, was man schon hat, optimieren. Nach Kosten, nach Qualität. Und man sollte es einfach prüfen. Wie du vorher schon gesagt hast, in dem Fall ganz einfach. Life Plan.jetzt. Und die Prüfung hat man in zehn Minuten erledigt oder vielleicht sogar schon schneller. Und man weiß, was man hat und man kann reagieren. Das ist ein großer Mehrwert für die Gesellschaft.

 

Gleich dazu ein Fall aus der Praxis, nämlich die Frage der Community. Ich bin 45 und habe vor zwei Jahren einen General Life Plan mit 250 Euro abgeschlossen. Die Prämienzahlung läuft bis zu meinem 78. Lebensjahr. Also 45 vor zwei Jahren abgeschlossen, also 43 bis zum 78. Lebensjahr. Die Frage, warum ist die Prämienzahlung so lange und was soll ich tun?

 

Ja, da haben wir einen sehr interessanten Fall, das haben wir in der Praxis auch immer wieder. Das ist so, zur ersten Frage, du bist jetzt 45, hast vor zwei Jahren abgeschlossen, warst 43 und die Laufzeit ist bis zum 78. Das heißt, wir haben eine Prämienzahlungssauer von 35 Jahren. Und das ist genau die Provisionsmaximierung, also die Laufzeit mit den meisten Provisionen, mit den höchsten Kosten. Das heißt, die Kosten der Versicherung entstehen durch... Prämienhöhe mal Laufzeit, die in den ersten fünf Jahren abgezogen werden. Das heißt, je länger der Vertrag läuft, desto höher sind die Abschlusskosten und daraus auch die Provisionen. Das hat keinen Mehrwert für dich, diese lange Laufzeit bei gezillten Verträgen. Jetzt muss man immer dazu sagen, wenn es ein provisionsfreier Vertrag wäre, macht die lange Laufzeit überhaupt keinen Stress, überhaupt kein Problem, hat es überhaupt keinen Nachteil. Wenn der Vertrag aber so konzipiert ist mit diesen hohen Abschlusskosten durch die Zillmerung, dann ist eine lange Laufzeit Gift. Das erhöht nur die Kosten in den ersten fünf Jahren dramatisch. Und das ist ein typischer Fall, der nicht okay ist, wenn du nicht vorhast, bis zum 78. Lebensjahr zu zahlen. Du wirst ja wahrscheinlich mit 65... aufhören zu zahlen und danach dann Rente beziehen oder das Kapital entnehmen. Und mit dieser Vertragsgestaltung wurden nur die Kosten und Provisionen erhöht.

 

Ja, weil normalerweise denkt man ja, ich gehe jetzt, sage ich zu meiner Hausnummer, optimistisch mit 35 in Pension. Dann will ich ja nichts mehr einzahlen, dann will ich ja was kassieren.

 

Genau. Und das geht einfach darum, wie man den Vertrag gestaltet. Wie gesagt, nochmal ganz wichtig, wenn es ein provisionsfreier Vertrag ist und kein Kostenpunkt für die Zukunft verrechnet wird, sondern die Kosten immer nur verrechnet werden zum Zeitpunkt der Einzahlung und nie für die Zukunft, also keine Zillmerung, dann ist es egal. Dann kann man das machen, das kann sogar Vorteile haben, die lange Laufzeit. Machen wir auch. Aber... Und da sieht man wieder, wie fein dann die Nuancen sind. Das kann gut sein oder katastrophal. In diesem Fall ist es katastrophal, wenn man so eine lange Laufzeit wählt, wenn man schon weiß, dass man diese lange Laufzeit gar nicht haben will. Und das ist ein klarer Beratungsfehler, das kann ich gar nicht anders sagen. Leider Gottes haben wir auch solche Fälle immer wieder, nicht häufig, aber wir haben immer wieder solche Fälle, wo wir sogar schon Pensionisten gehabt haben, die Sparpläne... verkauft wurden, anders kann man es gar nicht sagen, mit hohen gezillten Kosten, wo die nie beabsichtigt haben, die Prämienzahlung so lange zu machen.

 

Also Pensionsvorsorge für Pensionisten.

 

Pensionsvorsorge für Pensionisten, auch so etwas gibt es ja. Also es gibt wirklich und nach oben hin irre Zahlen, also extrem hohe Kostenbelastungen. Also da sieht man schon, die deutsche BaFin hat zum Beispiel auch schon einmal oder versucht ihr das Problem einzudämmen und die reden wirklich von Provisionsexzessen, die sich hier im Produktbereich von Lebensversicherungen teilweise abspielen. Und das ähnliche Bild haben wir in Österreich. Das ist wirklich schlimm. Das muss man beenden. Da wird auch die Politik, die FMA und alle gefragt, dass solche Kombinationen nicht möglich sind. Das sollte man wirklich unterbinden. Und zu der Anschlussfrage, was soll man tun, wenn man in der Situation ist? Erstens mal natürlich so schnell wie möglich den Vertrag prüfen. Um Gewissheit zu haben, ist man wirklich betroffen oder gibt es vielleicht irgendwelche Sonderkonstellationen, die wir jetzt nicht kennen. Also wirklich faktisch ganz genau prüfen, gerne bei uns oder einem anderen Honorarberater. Und wenn man dann weiß, das passt ja hinten und vorne nicht und die Kosten waren exorbitant hoch, dann reagieren wirtschaftlich. Theoretisch kann man sich natürlich auch überlegen, rechtliche Schritte, aber dafür sind wir nicht zuständig. Da kann man dann schauen bei Konsumentenschützern, VKI, Verbraucherschutzverein, die können da vielleicht helfen.

 

Ich glaube, die Frage ist gut beantwortet. Jetzt kommen wir noch zum praktischen Tipp der Woche.

 

Ganz einfach, prüfe jedes Finanzprodukt. Da gibt es marktvergleich.at oder konkret den Generali-Life Plan, Life Plan.jetzt. Und du kannst das Produkt prüfen. Prüfen ist einmal der erste Schritt, um zu erkennen, ob es passt oder ob Handlungsbedarf gegeben ist. Sehr gut.

 

Die Links sind natürlich alle unten in der Beschreibung, wie auch das empfohlene Video. Vielen Dank für den Tipp. Wenn du einen Life Plan hast oder den Verdacht zu haben, prüfe ihn. Weil was Besseres, wie der Wolfgang gesagt hat, was Besseres, wie das rauskommt, hey, alles super, kann ja nicht sein. Und in dem Sinn, vielen Dank. Probier es aus. Kostet nichts und bringt vielleicht wirklich Geld. Also echt was Praktisches heute bei Praktisch Veranlagt. Super praktisch sogar. Für mehr praktische Tipps aus der Veranlagungspraxis am besten Kanal abonnieren. Schreibt uns in die Kommentare, ob das Prüfen des Life Plans bei euch so ein Eye-Opener war, wie wir das sehr oft hören. Und lasst uns ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Also vielen Dank fürs Dabeisein und bis zum nächsten Mal. Tschüss, Baba.

 

Servus.

 

Praktisch Veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.

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