Dein Geld? Interessenskonflikte beim Finanz-Vertrieb

Hast du dich jemals gefragt, ob dein Finanzberater wirklich in deinem Interesse handelt? Oder ob er Produkte empfiehlt, die vor allem seine eigenen Ziele erfüllen? Genau hier steckt das sogenannte Prinzipal-Agent-Problem – ein Thema, das besonders in der Provisionsberatung problematisch wird.

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 18. Februar 2025

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Principal-Agent-Problem in der Finanzberatung

Das Principal-Agent-Problem beschreibt die Ungleichverteilung von Informationen zwischen Auftraggeber (Kunde) und Auftragnehmer (Finanzberater). Dies kann zu Interessenskonflikten führen, da der Finanzberater möglicherweise seine eigenen wirtschaftlichen Interessen (z.B. Provisionen) über die des Kunden stellt.

Unterschiede zwischen Honorar- und Provisionsberatung

  • Transparenz: Honorarberatung ist transparenter, da die Kosten im Voraus bekannt sind. Bei Provisionsberatung sind die Kosten oft versteckt und werden aus den Gewinnen abgezogen.
  • Rendite: Studien zeigen, dass Honorarberatung zu einer höheren Rendite führt (1,5% bis 2% pro Jahr mehr im Vergleich zur Provisionsberatung).
  • Kosten: Die Kostenunterschiede zwischen Honorar- und Provisionsberatung können erheblich sein und sollten transparent gemacht werden.

Politische Maßnahmen und Transparenz

  • EU-Regulierungen: Es gibt Bemühungen auf EU-Ebene, mehr Transparenz in den Markt zu bringen (z.B. Mifid 1 und 2).
  • Absolute Zahlen: Es wäre wünschenswert, absolute Zahlen statt Prozentsätze für Provisionen anzugeben, um die Transparenz zu erhöhen.

Praktische Tipps für eine gute Finanzberatung

  1. Zielorientierung: Die Beratung sollte sich auf die Bedürfnisse und Ziele des Kunden konzentrieren, nicht auf die Produkte.
  2. Asset Allocation: Die richtige Verteilung der Anlageklassen ist entscheidend für die Rendite.
  3. Qualität: Die empfohlenen Produkte sollten von hoher Qualität sein.
  4. Kosten: Die Kosten der Produkte sollten transparent und niedrig sein.
  5. Steuern: Steuerliche Aspekte sollten in die Beratung einbezogen werden, um Steuervorteile zu nutzen.

Auswirkungen auf die Gesellschaft

  • Finanzielle Bildung: Mehr Transparenz und Bildung können das Nettovermögen der Gesellschaft erhöhen.
  • Vertrauen: Mangelnde Transparenz kann das Vertrauen in den Kapitalmarkt untergraben und zu schlechten finanziellen Entscheidungen führen.

Praktischer Tipp der Woche

  • Nicht kaufen, wenn die Kosten unklar sind: Wenn die Kosten eines Finanzprodukts nicht transparent sind, sollte man es nicht kaufen. Informierte Entscheidungen sind essenziell.

Fazit

Das Principal-Agent-Problem kann durch Transparenz und eine zielorientierte Beratung minimiert werden. Honorarberatung bietet oft mehr Transparenz und höhere Renditen im Vergleich zur Provisionsberatung. Es ist wichtig, die Kosten und Qualität der empfohlenen Produkte zu verstehen und steuerliche Aspekte zu berücksichtigen.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

In wessen Interesse handelt eigentlich dein Finanzberater? Das Principal-Agent-Problem bei der Finanzberatung kann dich ordentlich viel Geld kosten. Worauf du aufpassen musst und wie du das Problem umgehst, habe ich Finanzprofi Marcel gefragt. Und er liefert Antworten, die nur ein Finanzberater so liefern kann. Schau dir das an, es geht um dein Geld. Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup. Den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Wessen Interessen? Das Principal-Agent-Problem in der Finanzberatung. Was ist das genau? Hast du dich vielleicht schon mal gefragt, ob dein Finanzberater wirklich immer in deinem Interesse handelt oder ob er vielleicht andere Interessen im Hinterkopf hat? Das frage ich heute ausgerechnet einen Finanzberater, denn unser Finanzprofi Marcel ist natürlich auch Finanzberater und deswegen kann ich dich fragen ganz beinhart, Marcel, was hast du im Hinterkopf? Und sei ehrlich, weil ich weiß, wo du wohnst. Ich weiß, wo dein Auto steht.

Genau, stimmt natürlich. Das heißt, es sind immer Interessenskonflikte da, egal wie die Beratung mal grundsätzlich gestaltet ist. Man kann aber auf jeden Fall in der Beratung, also in der Gestaltung, auf das gehen wir ja ein, auf dieses Principal-Agent-Problem, schon Vorkehrungen setzen, dass man einfach schaut, dass man so wenig wie möglich Interessenskonflikte hat. Dann braucht man eigentlich nichts eliminieren. Ich hätte gesagt, wir starten vielleicht sogar direkt in das Theorem oder ins Problem, also dieses Principal-Agent-Problem rein, weil da sieht man einfach, dass eine Ungleichverteilung auf Informationsebene zwischen Auftraggeber und sozusagen Auftragnehmer, also Berater, Kunde, Finanzdienstleister, Konsument, Allgemeinunternehmen, Konsument bestehen kann. Das muss man natürlich beleuchten.

Aber du kommst mir nicht aus. Ich werde dich festnageln, warum das bei dir anders ist und das wird in dieser Folge noch erklärt.

Genau, da gehen wir auf jeden Fall rauf.

Also dranbleiben lohnt sich auf jeden Fall. Es gibt nämlich Alternativen, wie man dieses Principal-Agent-Problem umgehen, minimieren sowieso und vor allem auch umgehen kann.

Das heißt, der erste Schritt fürs Umgehen ist natürlich das Problemerkennen.

Naja, man muss einmal wissen, was ist das überhaupt? Das klingt schon einmal total kompliziert. Principal-Agent-Problem, du hast es ja schon ein bisschen erklärt. Auftragnehmer, Auftraggeber, jeder hat andere Interessen. Erklär es einmal genau.

Genau, also das Theoremproblem besteht schon immer, aber es wurde in den 70er Jahren festgehalten und da ist einfach mal gesagt worden, okay, wenn sich zwei Parteien treffen und dann hat man eben Auftraggeber, Auftragnehmer, bleiben wir vielleicht, dass wir in der Finanzberatungswelt bleiben, einfach bei Berater und Kunde und meistens ist einmal eine Asymmetrie, also eine unterschiedliche Informationsverteilung davor. Meistens kennt der Finanzberater, also ich hoffe es zumindest, das Produkt. Ich gehe davon aus, dass es auch so passt. Da gibt es ja nachher glücklicherweise sowieso Richtlinien auf Wissensebene, was erfüllt wird. Also die kennen die Produkte, da möchte ich keinen schlecht dastehen lassen. Und es gibt natürlich Kunden, die die Produkte meist nicht so gut kennen. Das heißt, wir haben eine Informationsasymmetrie und jetzt entstehen natürlich unterschiedliche Interessen. Ich glaube, bei einem Finanzberater, wenn er das beruflich macht, könnte man es einmal auf A-Interesse runterbrechen, ist er zu einem wirtschaftlichen Erfolg. Der möchte sein Einkommen, seine Einnahmen, wie sie auch immer entstehen, ob es Honorar ist, ob es Provision ist, was auch immer das ist, die möchte er maximieren. Deshalb übt er den Beruf aus, weil er eben ein Einkommen damit generieren möchte und das im Bestfall steigern möchte. Auf der anderen Seite steht irgendwo eine Kunde, eine Kundin, die etwas Interesse hat. Das heißt, die möchte, ich weiß nicht, Geld weglegen für... drei Jahre, weil sie sich ein Auto kauft, die möchte Pensionsvorsorge betreiben, die möchte in zehn Jahren ein Eigenheim kaufen. Das heißt, da gibt es unterschiedliche Interessen, die werden natürlich kommuniziert und dann würde man im Bestfall immer zur besten Produktauswahl kommen. Wir sehen auch hier schon, das gehen wir später ein, es ist immer ein Interesse von Kunden da, was grundsätzlich von einer Partei, Berater erfüllt werden kann. Das Interesse, also dieses Ziel muss aber über dem Produkt stehen, weil ansonsten läuft man komplett ins Principal-Agent-Problem, wenn man direkt mit dem Produkt startet, weil da hat man sozusagen einen Informationsnachteil, wenn man Kunde ist, weil natürlich der Berater das viel, viel besser kennt, weil er die Produkte schon öfter berät, verkauft, was auch immer.

Die aufmerksame Zuseherin, der aufmerksame Zuseher weiß ja, es gibt zwei verschiedene, wir haben es ja schon öfter beleuchtet, zwei verschiedene Systeme in der Finanzberatung, Honorarprovision. Macht das einen Unterschied beim Principal-Agent-Problem?

Also es ist schon einmal eine Abhilfe. Ich glaube, wir haben es vorhin beschrieben, es ist eine Informationsungleichheit. Das heißt, Provision, Honorar macht es meist schon ein bisschen transparenter. Also Transparenz wäre der vorgelagerte Punkt, wenn ich einfach weiß, was ist die Provision, was ist die Provision, was ist das Honorar. Es wird dann nicht gelöst, wenn ich eben nicht weiß, wie hoch zum Beispiel eine Provision ist. Beim Honorar weiß ich es meistens, weil da stimme ich vorher hinein zu, dass ich jetzt zum Beispiel Honorarberatung haben möchte. Und das ist sozusagen dieser Informationsvorsprung, der was aufgeholt werden muss. Am problematischsten aus meiner Sicht sind dann einfach Anreize auf Provisionsorte, die irgendwo verkaufsgetrieben sind. Das heißt, ich finde es da einfach bei, wir beschreiben das auch öfter, Abschlussprovisionen wie Ausgabeaufschläge, Zimmerungen bei Lebensversicherung. Solche Provisionen haben natürlich einen Anreiz für einen Berater des Verkaufs. Da kommt man dann einfach in das Problem rein, okay, wenn jetzt das Produkt, was vielleicht jetzt auf 10 Jahre geplant ist, höhere Provisionen verspricht wie das Produkt, was auf 8 Jahre geplant ist, habe ich irgendwo intern als beratende Partei den Interessenskonflikt, ich möchte wieder meine wirtschaftliche Situation maximieren, werde vielleicht zu dem Produkt tendieren, das was meine wirtschaftliche Situation maximiert und somit vielleicht nicht das absolut passende empfehlen. Unterbewusst entstehen, dass man einfach sagt, okay, das ist eigentlich richtig cool, cool, cool. Kann natürlich auch absichtlich entstehen. Das heißt, da möchte man weder die einen zu schlecht aufsehen lassen, noch die anderen zu gut. Ich glaube, da gibt es auf beide Seiten genug. Und auf der anderen Seite beim Honorar hat man den Konflikt einmal herausen. Das heißt, man hat den Unterschied für den Konsumenten, dass man hier sofort ersichtlich sieht, aha, was kostet diese Dienstleistung, hat aber psychologisch komplett andere Effekte, weil natürlich der Konsument auf der einen Seite direkt davor sagt, okay, ich möchte zum Beispiel jetzt für eine Stunde 200 Euro zahlen. Und das sind sozusagen andere Hürden. Beim einen fängt es gratis an und kostet es dann was, beim anderen kostet es sofort was. Wird die Leistung im Vordergrund gerückt.

Und kann man da politisch was machen? Also dass man die Regeln vielleicht anpasst, dass das transparenter wird. Gibt es da Bemühungen oder ist es eh egal?

Genau, also es gibt Bemühungen. Es gibt ja da immer wieder auf EU-Ebene Mifid 1 und 2 gibt es Veränderungen. Es soll immer mehr Transparenz in den Markt gebracht werden. Es gibt ganz, ganz viele Verordnungen dafür, sowohl auf Wertpapierebene wie auf Versicherungsebene. Es ist auf jeden Fall besser geworden, kann man sagen. Lassen wir es 15 Jahre sein. Ich glaube noch nicht, dass wir auf ein Optimum sind. Es ist zwar schön, wenn man Prozentsätze als Anlegerin sieht. Ich weiß jetzt zum Beispiel, mein Berater, Beraterin bekommt bei Abschluss 5%. Allerdings wäre die absolute Zahl natürlich viel, viel schöner. Dass ich einfach einen besseren Referenzwert habe. Es wäre ungefähr gleich, wenn wir sagen, wir würden das Honorar einfach sofort im Prozent angeben. Dann würde man sagen, okay, jemand kommt mit 100.000 Euro zu uns. Eigentlich ist die Beratungsstunde Sinn nur 0,02%. Schaut weitaus geringer aus, wie zum Beispiel 200 Euro pro Stunde. Das heißt, da, dass man sich wirklich auf greifbarere Werte einigt, wäre wünschenswerter. Ich glaube, da passiert auf EU-Ebene auch immer weiter was, hier sowieso weitaus stärkere Transparenzregeln haben in Europa.

Wir reden da sehr theoretisch drüber, aber wie ist das ganz praktisch, weil der Podcast heißt ja praktisch veranlagt, wie ist das ganz praktisch, der Unterschied zwischen Honorar und Provision? Gibt es da Daten dazu? Kann man das unabhängig jetzt von unserem Background belegen?

Genau, ich habe in dem Fall drei Datenquellen. Das eine ist die OECD. Das heißt, die hat eine Studie 2018 herausgebracht. Da wird ungefähr das Honorar auf 1,5 Prozent per anno, also pro Jahr, mehr Rendite geschätzt.

Ganz kurz, im Vergleich zur Provision, wenn du eine Finanzberatung über Honorar machst, bringt dir das wie viel mehr?

1,5% pro Jahr.

1,5% Rendite pro Jahr mehr ist der Unterschied zwischen Honorar und Provision. Also Honorar wäre jetzt in dem Fall laut, was war das, OECD? OECD.

Genau, und ich habe da natürlich, wir haben die eigene Quelle, kann ich auch dazu sagen, das heißt, wir haben mit fynup natürlich auch eine Studie dazu gemacht, da waren es knapp 2%, das gibt es auch aus Deutschland, ich glaube aus 2022, 2023, eher 2023, auch von der Uni Regensburg eine Studie dazu, da sind es 1,7%, das heißt, wir sehen in welcher Sphäre wir uns bewegen, in dem Fall kann man wahrscheinlich sagen, okay, diese Werte sind zwischen 1,5 und 2%, ich nehme jetzt das. Tiefere Ende, sage ich, sind 1,5%. Im Grunde ist es, das kann man immer wieder dazu sagen, ist es einfach die Transparenzfrage. Weil ich würde, zumindest wenn ich studiere, nichts dazu gesehen, dass man jetzt sozusagen die Mehrrendite durch mehr Qualität hat, sondern dass man einfach durch transparentere Entscheidungen, bessere Entscheidungen gemeinsam treffen kann, wenn man in Interessenskonflikt. Weil grundsätzlich kann man ja auch sagen, Finanzberater haben rechtlich die gleichen Obliegenheiten und rechtlich auch die gleichen Ausbildungsanfordernisse. Also da müsste man reinschauen, zu dem gibt es nichts. Wir bilden uns natürlich, kann ich auch sagen, ihr seht es, wir haben da meistens auch sehr, sehr wissenschaftliche Inhalte dabei, immer weiter. Allerdings kann man das nahezu auf eine Kostendifferenz runterbrechen. Auf Qualitätsebene würde ich sagen, ist da auch noch gerne Luft nach oben.

Auf Deutsch gesagt, wir lassen einmal diesen ganzen qualitativen Vorteil, den es haben könnte, aber den wir jetzt unterstellen müssten, den lassen wir einmal weg. Und nur, wenn wir nur betrachten den Kostenunterschied. Zwischen Honorar und Provision, also weil du zahlst ja die Provision trotzdem, auch wenn du jetzt sagst, die Finanzberatung kostet nichts, wenn du da jetzt unterschreibst, so die ganze Beratung davor, das kostet nichts, es wird halt dann von deinen Gewinnen abgezogen. In Folge und im Vergleich zu, ich zahle das Honorar gleich, wie es jetzt bei Marcel der Fall wäre oder anderen Honorarberatern, aber nur als Beispiel, bringt dir das Honorar um zwischen 1,5 und 2% mehr Rendite. Pro Jahr.

Das ist schon sehr deutlich.

Aber wie gesagt, wenn man nur betrachtet die Kosten. Aber wollen wir es nicht so sehr damit aufhalten, also prinzipiell wäre es gescheiter, allein deswegen, weil es ja transparenter ist. Wie ist denn das, wenn man das vergleicht, weil bei uns ist das in Österreich noch nicht so gängig, oder? Wir sind eine Nische. In anderen Ländern ist es viel häufiger vertreten. Wie schaut es denn da aus? Gibt es da Beispiele aus anderen Ländern und gibt es da Vergleiche?

Genau, also wir können uns das Beispiel gleich anschauen. Großbritannien hat 2013 ein Provisionsverbot eingeführt. Da hat sich einiges in der Landschaft, also sowohl in der Branche als auch bei den Anlegern dadurch getan. Das Anlegerverhalten ist wesentlich scheinbar, wie Menschen investieren. Ob Provisions-, Honorarberatung oder welche Art eben von Beratung konsumiert wird. Und da sieht man relativ klar, in Österreich ist das Anlegerverhalten, hat natürlich auch andere kulturelle Gründe, aber ist extrem konservativ. Und Finanzberatung, das ist dann der nächste Punkt, was wir aufgreifen, soll eigentlich in vielen Fällen nicht. Die verkaufende, sondern eine sehr, sehr, ich würde fast sagen, bildende Rolle, also aus Finanzbildungssicht haben. Und da ist dann einfach die Frage, okay, macht es wirklich Sinn, wenn jetzt jemand zu mir kommt und er möchte sagen, er möchte Pensionsvorsorge betreiben, dass wir wieder ein blödes Beispiel über lange Zeiträume hier nehmen und er sagt, er mag kein Risiko. Dass ich dann einfach sozusagen sage, perfekt, Haken runter, kein Risiko ist okay. Oder dass ich einfach mal über Risiko und Rendite bei vor allem langläufigen Investments ausreichend informiere, sodass da informierte Entscheidungen dran kommen. Anstatt die gleiche Sache, okay, ich nehme jetzt ein Zinsprodukt, ich nehme vielleicht eine klassische Lebensversicherung, einfach weil es so oft noch immer am Markt gehalten wird, was dann zwar der ersten Aussage des Anlegers oder Anlegerin in dem Fall entsprechen würde, auf der anderen Seite hat man natürlich hier jetzt nicht unbedingt die finanzielle Zukunft der Person. Und da wäre es wahrscheinlich gescheiter, wenn man da mit der Person ein Gespräch hat, dass man die erste halbe Stunde dafür verwendet, dass man über Risiko und Renditen in verschiedenen Anlageklassen Aufklärung betreibt und so eben das Anlegerverhalten einfach breiter gestaltet, dass mehr Information kommt, dass der Anleger dann sagt, okay, ich halte meine Entscheidung fest, ist auch alles gut. Oder dass er sagt, eigentlich ist das Risiko auf 30 Jahre im Zinsmarkt scheinbar höher wie bei Aktien. Vielleicht sollte ich mir da die Entscheidung einmal überdenken.

Und in welchen Ländern gibt es das schon? Ist es verbreiteter, dieses Honorarsystem?

Also es kommt immer mehr. In Skandinavien, in den Niederlanden, eben in den angesprochenen Großbritannien, was ja mehrere Länder sind, ist es seit 2013 da. Und man hat jetzt mittlerweile zumindest zehn Jahre oder etwas mehr als zehn Jahre Daten. Und man sieht auf der einen Seite, es wird günstiger und auch das Anlegerverhalten wird anders. Das heißt, da wird mehr Rendite erwirtschaftet. Auf der anderen Seite wird weniger an Kosten abgeführt. Das heißt, gesamtwirtschaftlich natürlich ein Nutzen. Auf der anderen Seite, das kann man von uns aus sagen, ist es natürlich immer eine aufschreiende Finanzbranche. Allerdings glaube ich, und das ist vielleicht noch ein wesentlicher Punkt, dass natürlich auch wenn... Also vielleicht, wenn man so schöpferische Zerstörung aus der Wirtschaftswissenschaft noch kennt, da ist natürlich auch irgendwo ein Bereinigungsprozess am Markt. Normalerweise sollte auch Qualität ansteigen. Das heißt, da kann man im Großen und Ganzen sagen, dass die Nation oder Nationen bei Großbritannien über die letzten zehn Jahre mit der Entscheidung mehr Nutzen gespendet haben als Schaden angerichtet.

Und auch in Deutschland beschäftigen sich die Leute damit, weil da gibt es ein interessantes Video von Finanztip, einem deutschen YouTube-Kanal, der beleuchtet, was ist eine gute, schlechte Finanzberatung, wie erkennst du sie. Das verlinken wir da und wir schreiben es in die Beschreibung. Und ganz interessant ist auch, wenn ich jetzt dir die Frage stelle, wie erkenne ich eine gute oder schlechte Finanzberatung, also wie erkenne ich eine gute? Und was sind so die, gibt es da Merkmale, nach denen man sich richten kann, damit du einen ganz praktischen Tipp mit nach Hause nimmst? Oder wo du gerade bist, ich weiß ja nicht, wo du hinfährst, viel Erfahrung ins Büro. Ein praktischer Tipp mit ins Büro?

Ein praktischer Tipp ins Büro passt immer gut. Und ich habe mir da Gedanken gemacht, weil es wirklich nicht leicht ist. Ich bin aber zu fünf Punkte gekommen. Ansonsten kann man sich da natürlich auch sehr, sehr vertiefen. Es wird Standards dafür international geben. Ich habe es mir mal auf fünf runtergebrochen. Und das Interessante ist natürlich, dass man ganz, ganz klar viel zielorientierter arbeiten sollte als produktorientierter. Das heißt, wenn du in einer Finanzberatung du online teilnimmst, was du auch immer, wenn du eben beraten wirst, das Wichtigste ist, es soll sich alles um deine Bedürfnisse drehen. Damit meine ich nicht dieses Wolkenschloss, was für dich gezeichnet wird, dass irgendwas verkauft wird, sondern dass da wirklich hart bewertet wird, was ist möglich, was ist nicht möglich, wie viel Vermögen oder Kapital muss dafür aufgewendet werden. Das heißt, wie kann ich meine monatliche Sparrate Das ist einmal eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung oder zumindest im Anlegerprofil, dass man weiß, okay, was ist mein frei verfügbares monatliches Einkommen. Und dann sage ich, okay, ich habe zum Beispiel monatlich die Summe X zur Verfügung und ich habe folgende Ziele und diese Ziele muss ich dann irgendwo auch gewichten, weil in vielen Fällen, wenn ich jetzt das Ziel habe, ich möchte in einem Jahr in Ruhestand gehen, dann wird das Ziel nicht erreicht werden können, zumindest bei mir. Und dann muss man sagen, okay, was sind wesentliche Ziele, die ich unbedingt brauche, die sollte ich dann erreichen. Das kann der Aufbau von zum Beispiel Rücklagen sein, das kann Pensionsvorsorge sein, das kann was Mittelfristiges sein. Und das gehört nachher wirklich genau rausgearbeitet.

Also mehr im Sinne von was? Brauchst du wirklich? Und nicht, was könntest du denn brauchen, was ich da habe?

Genau. Ich habe da so wie in den Filmen, wenn man den Mantel aufmacht. Ja, genau.

Ich habe da was.

Das möchte man vermeiden.

Brauchst du.

Genau. Und das ist wesentlich. Und der zweite Punkt ist dann schon auf den aufbauend, ist einfach die Anlageklassen oder Asset. Also die Allokation, die Verteilung zwischen den Anlageklassen. Wenn du natürlich ein Ziel hast, was sehr kurzfristig ist, dann bist du ganz, ganz klar im Geldmarkt. Das heißt, da muss dir der Finanzberater, Beraterin sagen, wenn du auf zwei Jahre investierst, bitte in keinen Aktien-ETF investieren. Und das soll nachher vielleicht beim Vergleich, kann ja dazu sagen, wir machen das zum Beispiel nicht ganz mit. Weil wir Investments von 0 bis 5 Jahre nicht ganz mitnehmen, aber wir verweisen da einfach auf den Bankenrechner von der Arbeiterkammer. Das heißt, dass da auch die klare Kommunikation kommt. Ich kenne es aus dem täglichen Geschäft, wenn jemand fragt, ihr habt da was für drei Jahre, könnt ihr mir da helfen? Und dann ist die Antwort, wir sind wirklich mittel- und langfristig orientiert. Allerdings, eine objektive Quelle würden wir sagen, ist die Arbeiterkammer. Schau mal beim Bankenrechner vorbei und wir können natürlich auch darüber reden, wenn du jetzt irgendwelche Begrifflichkeiten erklärt bekommen möchtest, dass du einfach weißt, okay, der kann mir da helfen, dass ich richtig das Kapital ins Kurz-, Mittel-, Langfristige in die richtige Anlageklasse stecke.

Was wäre der dritte Punkt?

Jetzt vielleicht, dass ich nicht ganz, ganz tief wäre, aber jetzt kann man. Als dritter Punkt ist die Qualität. Das heißt, das, was ausgewählt werden soll, muss natürlich am Markt eines der besseren Produkte oder Instrumente sein.

Also die Qualität im Sinne des Produktes, das du verkaufst und nicht der Beratung, weil von der Beratung gehen wir eh aus, dass es eine gute Qualität ist. Darf ja nicht jeder das beraten, man braucht eine gewisse Ausbildung, deswegen gehen wir davon aus, dass die Qualität einmal passt. Um die Qualität der Produkte, die vermittelt werden.

Genau, absolut. Und ich habe schon gesagt, Produktinstrument, das heißt meistens ist das irgendwo in einer Kombination. Bei uns heißt es ja auch Produktkombination. Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel sage, kaufe dieses Instrument, das kann ein ETF-Fonds sein, den muss ich irgendwie bewerten. Bei uns ist es zum Beispiel die Finder-Pratio, Kosten und Nachhaltigkeit, da kann ich das bewerten. Es wird auch auf Portfolio-Ebene noch mehr geben, da gehe ich jetzt nicht drauf ein. Und dann muss ich natürlich auch sagen, wo ich das kaufe. Und wo ich das kaufe, sollte natürlich was Kosteneffizientes sein. Das heißt, auf der einen Seite, deshalb habe ich das kombiniert, die Qualität dieses Instruments. In dem Produkt, wo ich es kaufe, das muss auch noch qualitativ hochwertig sein. Und im Bestfall muss ich das dann... mit Kosten, deshalb gehört das zusammen, natürlich auch gering halten.

Also Kosten wäre schon der vierte Punkt.

Genau, das ist der vierte Punkt. Qualität und Kosten steht aber sehr, sehr nahe beieinander, weil es natürlich bei jedem Produkt Kosten gibt und jedes Produkt unterschiedliche Qualität hat. Das heißt, da brauche ich ganz, ganz klare Kriterien, wie ich überhaupt Produkte qualitativ und aus Kostenseite auswähle und der Konsument oder der Kunde muss das auch ganz klar nachvollziehen können. Das heißt, wenn die Aussage kommt, das ist das beste Produkt, weil das ist die letzten drei Jahre super gelaufen, die 2% an jährlichen Gebühren sind dann nicht so schlimm, weil du bekommst da 5% mehr Rendite, dann ist das jetzt nicht die beste Grundlage für Qualität und Kosten. Wenn da aber was Empirisches und der Kostenvergleich dahinter ist, dann geht das in die richtige Richtung.

Und was wäre der fünfte? Was wäre der fünfte?

Genau, das fünfte ist eigentlich... wieder ein sehr, sehr relevantes Thema für die Österreicher. Spezifisch, das ist ein Anlagehorizont und Thema Steuern. Das heißt, in Österreich kennen wir das. Wir sagen es ja immer wieder, wenn man im mittelfristigen Bereich ist, ETF, Online-Depot, super Lösung. Allerdings im langfristigen Bereich kann man einfach mit Netto-Polizzen. In dem Fall Steuern sparen, das sollte man auch noch bei einer allumfassenden Finanzberatung mitdenken und dann einfach vergleichen, wann ist dieser Break-Even-Point. Ich habe wieder so ein Kosten-Nutzen-Verhältnis und sage, okay, ab dann ist das das beste Produkt, bis dahin ist das das beste Produkt und darunter unter diesen Jahren solltest du überhaupt nicht mit Schwankungen investieren. Das heißt, Steuer ist noch ein Thema. Weil wir Steuer alle zahlen. Ich glaube, es gibt ja diese zwei Dinge, Steuern und der Tod. Das ist das Einzige, was gesichert wird. Deshalb müssen wir so mitdenken.

Also Ziele setzen, Asset Allocation, Qualität, Kosten und die Steuer darf man nicht vergessen, weil da gibt es Angebote, damit du Steuern sparen kannst. Das ist ja absichtlich so gemacht und du musst es nur ausnutzen. Und da muss man es auch wissen und dementsprechend beraten werden. Aber von diesen fünf Punkten, was wäre denn jetzt das Wichtigste, wo du sagst, das ist die Nummer eins, auf das muss ich auf jeden Fall schauen, das ist das Allerwichtigste, dass der Punkt passt.

Also historisch wieder, es ist klar am wichtigsten, in welchen Anlageklassen du bist.

Also der Punkt zwei, diese Asset Allocation.

Genau, Punkt zwei, also Asset Allocation. Anlage, Klassen, Allokation, dass wir es in Deutschland nochmal haben, das ist sehr, sehr wesentlich. Und da kann man einfach wieder Beispiele bringen. Wenn jetzt jemand, wir haben es ja kurz angesprochen, 30 Jahre investiert und in den Sparbuch geht, dann kann ich das günstigste und beste Sparbuch haben. Das wird sich nicht ausgehen, auch wenn ich sein Ziel berücksichtigt habe. Das heißt, da brauche ich auf jeden Fall mehr Rendite, weil ansonsten hat er nach Abzug der Inflation immer einen Realwertverlust. Im Umkehrschluss, wenn er zwei Jahre investiert und man schickt ihn, warum auch immer, Wir haben ja das Thema vor kurzem gehabt in den Tech-Sektor. Und der Tech-Sektor bricht dann um 50% ein. Bitte sind keine Prognosen, sondern einfach willkürliche Beispiele. Dann ist es nicht so schön, wenn der in zwei Jahren das Geld als Eigenkapital für Immobilien braucht. Und deshalb sind Anlageklassen ganz, ganz wesentlich, sind auch der wesentlichste Treiber für die Renditen. Das heißt, ich habe natürlich bei Aktien unterschiedliche Renditewartungen zu Anleihen, zum Geldmarkt, also wo ich Zinsen bekomme. Da spielen dann natürlich die anderen Dinge wie Qualität, Kosten rein. Das ist aber sicher der wichtigste Punkt.

Okay, also anhand dieser Punkte und vor allem dieses einen Punkt, das kann ich feststellen, ist jetzt eine Beratung gut oder nicht?

Genau. Und das Erste ist immer ganz, ganz klar, dass du einfach weißt, okay, wir haben Ziele und arbeiten wir an den gleichen Zielen. Aber ich glaube, das ergibt sich dann relativ schnell in der Beratung und da kann man natürlich offen oder sollte man offen nachfragen.

Da haben wir auch ein sehr gutes Video, die teuersten Fehler beim Investieren. Wir verlinken es wieder. Gut für dich, gut für die Gesellschaft. Apropos Gesellschaft, dieses Principal-Agent-Problem, was hat das für Auswirkungen auf die ganze Gesellschaft?

Riesige leider. Das heißt, man muss sagen, auch wieder von der OECD, in dem Fall aus 2020, da wird natürlich geschaut, wie finanzielle Bildung und auch sich das Nettovermögen in Ländern entwickelt. Und da sind wir in Österreich leider nicht vorne. Und in dem Fall ist es einfach so, dass sehr viel Vertrauen da ist und ich würde weiterhin sagen, noch relativ wenig Transparenz. Und wir wollen natürlich, wenn wir als Gesellschaft denken, wollen wir den Gesamtnutzen, ich weiß, es ist wieder Nutzen ein schlechtes Wort, aber das ist eben die Beschreibung, den möchte man maximieren. Und Gesamtnutzen kann zum Beispiel das Nettovermögen jedes Einzelnen sein. Und wenn ich weiß, das bekomme ich nur mit Transparenz und Bildung, also Wissen von den Anlegern. Dann muss ich genau das fördern.

Das ist natürlich auch ein bisschen, ich höre da schon einen kleinen Appell raus. Du willst ja irgendwas, du willst ja da was fordern. Aufklärung, die Leute müssen ja, die wenigsten wissen ja, was sie wirklich zahlen. Das ist ja überhaupt, da beginnt es ja.

Genau, da beginnt es. Und ich glaube, Aufklärung ist ein gutes Wort, weil einfach diese Kosten müssen für die Anleger offensichtlich sein. Das heißt, diese Produktkosten können extrem viel Vertrauen zerstören. Und Worst-Case-Szenarien sind natürlich, wenn man jetzt einfach in ein Produkt reingeht, man hat hohe Kosten, man hat nichts davon gewusst oder man hat es eben so dargestellt bekommen, gar nicht unbedingt bewusst, möchte ich nicht dazu sagen, aber dass man es einfach als Anleger jetzt nicht vielleicht vollständig nachvollziehen konnte oder hat. Und dann kommt man darauf, ui, das ist eigentlich das falsche Produkt oder hat nicht zu meinem Ziel gepasst, das heißt, da ist meine Beratung nicht richtig zusammengekommen und man wendet sich dann vom Kapitalmarkt zum Beispiel ab. Dann hat man auf der einen Seite vielleicht noch Verluste eingefahren, auf der anderen Seite hat man keine künftige Rendite mehr. Das Nettovermögen leidet massiv darunter. Und das ist natürlich gesamtwirtschaftlich oder auf die Masse gesehen, man lässt Österreich nicht besser im Ranking dastehen. Demnach bitte, bitte, bitte aufklären und nach Kosten fragen.

Also du meinst, um es jetzt zu übersetzen auf Deutsch, du meinst, Es kann vorkommen, dass ich draufkomme, ui, der hat mir dann Blödsinn verkauft im Sinne von, es ist zu teuer. Inhaltlich wäre es gar nicht blöd gewesen, für etwas Langfristiges in Aktien zu investieren. Aber verbunden wird das dann in der Gesellschaft mit, es ist alles zu teuer, wenn man Aktien in Fondspolizzen verkauft. Zum Beispiel jetzt, und deswegen mache ich das nicht, obwohl es steuerlich und kostentechnisch, wenn man es reduziert, extrem super wäre für langfristige Veranlagung.

Absolut. Das heißt, ich glaube, man kann es sehr leicht runterbrechen. Egal, ob es sich um Netto-Polizzen oder Online-Broker handelt, das kann man vergleichen. Und wenn ich weiß, dass ich beim einen 2 Euro für die gleiche Dienstleistung zahle und beim anderen 5 Euro, dann möchte ich als Anleger immer den Anbieter wählen, bei dem ich 2 Euro zahle, wenn alle anderen Parameter dieselben sind. Und wenn ich natürlich die 5 Euro zahle und irgendwann feststelle, dass ich jahrelang 3 Euro zu viel pro Monat bezahlt habe, dann ist das eine viel höhere Summe. Wir reden normalerweise von Tausenden von Euro, das soll nur als Beispiel dienen. Dann bin ich meistens auf der Vertrauensseite eher geschwächt. Und dann stellt sich die Frage, ob ich daraus konklusiv schließe. Das heißt, war es dann der Aktienmarkt, waren es die Kosten, wenn ich das erkenne? Und das ist natürlich auch eine Gefahr, dass man dann einfach vom Kapitalmarkt weggeht, weil man eigentlich das Richtige gemacht hat, aber auf falscher Entscheidungsbasis.

Wenn man dieses Principal-Agent-Problem löst, dann profitiert nicht nur die Gesellschaft, sondern auch der und die Einzelne. Apropos Frage der Community. Was habe ich mir da rausgestellt? Moment. Wie weiß ich... ob mir mein Finanzberater nicht nur das verkauft, wo er am meisten verdient? Deswegen habe ich das aufgeschrieben, weil das genau passt. Also wie kommt die Anlegerin, der Anleger jetzt darauf?

Also grundsätzlich, ich hole da ganz kurz aus. Erst einmal schauen, was dein Finanzberater bietet. In Österreich gibt es da die Unterscheidung zwischen Agenten, also Agenten sind sozusagen der Vertrieb von bestimmten Versicherungs- oder Bankgesellschaften. Makler sind rechtlich zu einem Marktvergleich verpflichtet. Dann gibt es auch noch Vermögensberater, die das als Agent oder als Makler machen können. Das sieht man auch zum Beispiel immer auf der Website. Wenn sie Agent sind, wen sie da anbieten und vergleichen für dich oder wenn sie Makler sind, dass sie den Markt vergleichen. Das heißt, das ist einmal wesentlich, wenn du sagst, okay, ich gehe zu jemandem und ich weiß, der ist zum Beispiel Agent, kann auch sehr, sehr breites Spektrum trotzdem abdecken, also es muss nicht unbedingt schlecht sein, tendenziell wäre natürlich wünschenswert, wenn er alles abdeckt und der kann wirklich das Beste empfehlen, ist dann nicht das Beste am Markt, das heißt, da liegt es sozusagen wieder auf der Wissensseite, ich komme jetzt mal ins Konkrete rein, meistens ist es ja einfach so, dass man gar nicht weiß, wie hoch die Kosten wirklich sind. Und deshalb würde ich einfach sagen, einfach fragen, weil es geht um dein Geld und die Transparenz muss gegeben sein, man redet da über was für viele irgendwo mit Vertrauen und Befindlichkeiten zusammenhängt. So sollte es nicht sein. Ich glaube, das sagen wir auch immer wieder. Deshalb haben wir da einen Finanzpodcast. Da muss man offen drüber reden können. Und wenn das nicht offen geklärt wird, also von der einen und von der anderen Seite, dann ist das keine gute Basis für eine Zusammenarbeit. Wir wollen ja alle in die gleiche Richtung arbeiten, dass man eben den gesamten Nutzen maximiert. Ich kann es da noch einmal betonen. Für mich ist es zum Beispiel in der Honorarberatung, wird man den Nutzen nur maximieren können, wenn die Qualität immer hochwertig ist, weil es wird keiner Honorarberatung zahlen, wenn er qualitativ unzufrieden ist. Und aus Kundensicht ist eben die Qualität wahrscheinlich die Rendite, was er bekommt. Und das Gleiche muss ich eben bei normaler Provisionsberatung oder normaler Beratung mich auch fragen. Wenn es mega transparent ist, die Kosten adäquat sind und ich die kenne, dann kann ich das auch bewerten und deshalb bitte, bitte nachfragen und auch erklären und ausrechnen lassen.

Also einfach fragen, was kostet es?

Genau, und nicht mit der Antwort, das kostet 0,2 Promille für die nächsten 30 Jahre, also berechnet am Deckungskapital deines Vertrages. Ich glaube, mit der Antwort, das jetzt bewusst so formuliert von mir, können die wenigsten trotzdem was anfangen. Ich habe jetzt übrigens auch keine Vorstellung, was das dann absolut wäre, welcher Kostensatz. Und deshalb einfach ausrechnen. Und dann kann man sagen, okay, ist es mal das wert oder nicht? Ein bisschen zu teuer, ich kann mich fragen, kann man da was machen? Oder ich kann mich umschauen, ich kann mir Vergleichsangebote einholen, ich kann einen Honorarberater konsultieren. Ich kann eben frei entscheiden, das ist das Schöne für Konsumenten. Und wenn ich weiß, was die Bewertungsgrundlage, also die Kosten sind, kann ich erst die Qualität einschätzen.

Sehr guter Tipp, einfach fragen, was kostet. Nicht vergessen, nicht abspeisen lassen mit Prozenten, sondern mit Beträgen. Was ist dann dein eigentlicher Tipp der Woche? Weil du hast immer einen praktischen Tipp.

Genau, und der passt natürlich super dazu, weil die Frage hat es eigentlich die Steilvorlage geboten. Und es ist ganz einfach, wenn du nicht weißt, was du bezahlst, dann kannst du keine informierte Entscheidung treffen. Das heißt, wenn du nicht weißt, was du zahlst, dann kaufst du nicht. Das ist ganz, ganz einfach. Das wäre so, wie wenn ich zum Mediamarkt gehe und ich sage, ich kaufe mir Kopfhörer und ich weiß nicht, was der Preis ist. Ich weiß zwar, dass ich sie jetzt zwei Jahre nutze und dass die so viel Dezibel haben oder... für das Gebrauchbarste sind. Allerdings weiß ich nicht, was ich dafür zahle.

Und du zahlst es dann nicht einmal an der Kasse, sondern es wird dann jedes Monat was abbucht.

Genau, also ich kriege dann den Dauerauftrag sozusagen und der Dauerauftrag ist dann in dem Fall sogar noch im Abo von Mediamarkt drin. Dann weiß ich nicht, wie hoch der ist. Das wäre ziemlich unschön. Das heißt, bitte, bitte, wenn du nicht weißt, bei einem Finanzprodukt gilt allgemein, was du dafür, wen bezahlst, dann nicht kaufen. Das Verständnis ist essentiell, dass man überhaupt richtige Entscheidungen treffen kann und ist auch, ich habe es ja angesprochen, ein essentieller Teil der Beratung, dass man einfach informierte Entscheidungen treffen kann.

Das ist ein sehr mutiger Tipp eines Finanzberaters. Zum Schluss dieser Folge. Nicht kaufen. Sehr gut. Also ich hoffe, wir konnten ein bisschen aufklären, was das Principal-Agent-Problem ist und wie du es löst, wie du Interessenskonflikte umgehst. Wenn dir das gefallen hat, lass uns ein Like da. Oder drei, zwei schlecht. Also dreimal auf Like klicken ist super, zweimal schlecht, einmal ist auch gut. In diesem Sinne und ein Abo wäre super, weil dann hörst du uns nächste Woche wieder, wenn ich wieder naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage stelle und Marcel schlaue Antworten liefert, die dir letztlich mehr Geld bringen. Also vielen Dank fürs Dabeisein und bis zum nächsten Mal. Tschüss, Baba.

Bis nächste Woche.

Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.

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