Faktencheck: Minister für Zillmerung?

Ein Artikel im Fachmagazin FONDS professionell liest aus einer Antwort des Konsumentenschutz-Ministers auf eine parlamentarische Anfrage eine Befürwortung der Zillmerung heraus – stimmt das inhaltlich? Wir checken die Fakten.

Das Problem sind hohe Kosten

  • Aussage falsch, denn
  • Zillmerung heißt ungleiche Verteilung
  • Minister fordert gleichmäßige Verteilung
  • Widerstand aus Versicherungswirtschaft
  • Immer Gesamtkosten betrachten

Was sagt der Minister wirklich?

fynup Faktencheck FONDS professionell zu Minister-Aussage
fynup
Ist der Konsumentenschutz-Minister wirklich für die Zillmerung?

Die offizielle Antwort des Konsumentenschutz-Ministerium auf eine parlamentarische Anfrage zu Vorsorge-Themen ist ungewöhnlich deutlich ausgefallen. Sowohl die Einschätzung zu Vorsorge-Produkten mit geplanten Teilauszahlungen als auch die prinzipielle Beurteilung von Honorar-Beratung vs. Provision ist besonders klar.

Dies gilt umso mehr, wenn man berücksichtigt, dass politische Antworten immer versuchen, beide Seiten zu berücksichtigen. Dem entsprechend ist natürlich ein wenig Interpretations-Spielraum gegeben, beleuchten wir also die Fakten.

Hat das renommierte Fachmagazin FONDS professionell hier mit seiner Einschätzung recht?

Zillmerung heißt ungleiche Verteilung

Das versicherungsmathematische Verfahren „Zillmerung“ wird im Provisions-System dazu verwendet, die Abschlusskosten eben gerade nicht gleichmäßig über die Laufzeit zu verteilen.

Verkäufer kassieren den Großteil der Provision beim Abschluss, aber nicht vom Kunden direkt. Versicherer gehen hier in Vorleistung und zahlen bei üblichen Verträgen schnell ein paar Tausender aus.

CHART
  • Laufzeit 30 Jahre
  • Einzahlung € 150,00 monatlich
  • Keine Einmalzahlung
  • 5,00% angenommene Ø Marktrendite

Diese Kosten für Provisionen werden vom Vertrag gleich abgezogen, inzwischen auf die ersten 5 Jahre verteilt. Da Kunden natürlich in den ersten Jahren meist noch nicht so viel einbezahlt haben, führt das am Anfang eines gezillmerten Vertrages zu deutlichen Verlusten – sollte der Vertrag rückgekauft werden.

Viel wesentlicher dabei: Durch die hohen Kosten zu Beginn steht deutlich weniger Geld zum Kapitalaufbau zur Verfügung, die Erträge über die Laufzeit sind daher entsprechend geringer.

 

  • Gezillmert = ungleichmäßige Kosten-Verteilung auf die ersten fünf Jahre
  • Ungezillmert = gleichmäßige Kosten-Verteilung über die Laufzeit


Aus Konsumentensicht führen ungezillmerte Verträge zu deutlich besseren Ergebnissen, wie der Vergleich zeigt. Doch Vorsicht: Auch bei ungezillmerten Verträgen zählt die Höhe der Kosten.

Minister fordert gleichmäßige Verteilung

Die deutliche Antwort des Konsumentenschutz-Ministeriums
Faksimile Parlament

Unter Berücksichtigung der Bedeutung der Zillmerung liest sich die offizielle Antwort des Konsumentenschutz-Ministeriums ganz anders, als von FONDS professionell interpretiert:


Aus der Sicht des Verbraucherschutzes wäre es sinnvoll und notwendig eine gleichmäßige Verteilung der Abschlussprovision über die gesamte Laufzeit des Lebensversicherungsvertrags vorzuschreiben. Nur in diesem Fall hat letztendlich auch der:die Vermittler:in ein Interesse daran, dass der Vertrag soweit als möglich den Bedürfnissen des:der Verbraucher:in entspricht und dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig aufrecht erhalten wird. Leider ist diese jahrzehntelange Forderung des Konsumentenschutzes bislang aufgrund des Widerstandes der Versicherungswirtschaft und der Versicherungsvermittler nicht berücksichtigt worden. 
– Konsumentenschutz-Minister Johannes Rauch


Die erwähnte „gleichmäßige Verteilung über die gesamte Laufzeit” ist genau das Gegenteil der Zillmerung, es entspricht einem so genannten ungezillmerten Vertrag, Rauch spricht sich also hier gegen die Zillmerung aus.

Faktencheck

Minister befürwortet Zillmerung

eml 16.01.2023 FONDS professionell

Faktencheck durch fynup: Falsch

Gesamtkosten betrachten

Das Ministerium verweist sogar in der offiziellen Antwort auf den „Widerstand der Versicherungswirtschaft und der Versicherungsvermittler“. Außerdem ist das Entlohnungssystem mit Provisionen mit der Gefahr verbunden, dass „sich die Beratung des Vermittlers auch an seinen eigenen Provisionsinteressen orientiert.“ – für eine politische Antwort mehr als deutlich.

Entscheidend für Konsument*innen ist, alle Kosten zu kennen sowie deren Auswirkungen auf das Ergebnis und während der Laufzeit. Die fynup Berechnungen berücksichtigen alle Kosten und stellen sie verständlich dar. Nur mit maximaler Transparenz können Kund*innen selbst bewusst entscheiden was mit ihrem Geld passiert.

Fazit: Provisionsfrei bleibt dir mehr

  • Vermeide intransparente Provisionen
  • Wer Geld hat, leistet sich eine Honorar-Beratung
  • fynup macht Honorar-Beratung leistbar für alle
  • Wenn weniger abgezogen wird, bleibt dir immer mehr

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