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Gold steigt und steigt. Bist du schon zu spät dran? Oder solltest du jetzt noch schnell kaufen? Das habe ich Finanzprofi Wolfgang gefragt. Und er erklärt uns ausführlich, was jetzt beim Gold noch alles passieren kann und worauf du aufpassen musst, wenn du jetzt Gold kaufst. Es geht um dein Geld und das Geld deiner Liebsten. Also schau dir das an. Praktisch veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael, ich stelle stellvertretend für dich, für euch alle möglichen und unmöglichen Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Wolfgang liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
Genau, damit du deine Finanzen optimieren kannst und dir damit mehr Geld bleibt.
Wir arbeiten beide für fynup. Den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich haben wir als wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Goldpreis auf Rekordhoch. Bist du schon zu spät? Seit Wochen und Monaten überschlagen sich die Meldungen. In den sozialen Medien, aber auch in den klassischen Medien. Goldpreis auf Rekordhoch. Es steigt und steigt. Ein Rekord jagt den nächsten. Brauche ich jetzt Gold? Wenn ich schon eins habe, brauche ich jetzt mehr? Und wenn ja? Bin ich vielleicht schon zu spät dran, Wolfgang?
Ja, Gold ist auf alle Fälle, Michael, wie du jetzt gesagt hast, ein interessantes Investment für viele Leute jetzt. Warum? Gold hat jetzt das erste Mal in der Geschichte die Marke von 4.000 Dollar pro Feinunze durchbrochen vor wenigen Tagen. Nur, dass wir ein Gefühl haben, vor circa sieben Monaten haben wir das erste Mal die 3.000 US-Dollar erreicht.
Ja, das geht schon seit Monaten, diese Steigerung. Das ist so schnell vor allem.
Es ist jetzt wirklich eine sehr, sehr steile Kurve geworden in den letzten Monaten. Das heißt, in Euro haben wir jetzt in dem Kalenderjahr 2025 36% Wertsteigerung. In Dollar gerechnet haben wir sogar 50% Wertsteigerung und das seit gut neun Monaten. Das ist schon eine beachtliche Rendite. Das ist interessant, wenn man sich anschaut, die letzten fünf Jahre. Ist es verdoppelt in etwa, Gold, also um über 100% gestiegen. Da ist wieder Dollar und Euro ziemlich gleich auf. Und in den letzten 10 Jahren haben wir ca. 240% zugelegt. Also das heißt doch... Es geht seit zehn Jahren, wie du gesagt hast, also in den letzten Monaten verstärkt, aber schon in den letzten Jahren immer wieder stark nach oben.
Und man merkt auch ständig, dass die Meldungen, wie gesagt, immer mehr werden. In YouTube spielst du immer mehr zu Gold rein. Du musst es jetzt haben, du musst es jetzt kaufen. Was ist da dran?
Genau, es ist natürlich genau so. Warum kaufen die Leute jetzt so viel Gold? Weil der Preis gestiegen ist. Man schaut da eigentlich in den Rückspiegel und man findet etwas interessant, weil es eben gerade gestiegen ist. Das kann sehr gefährlich sein, weil ja entscheidend nicht ist für denjenigen, der jetzt neu kauft, was ist in der Vergangenheit passiert, sondern entscheidend wird sein, was... kann in der Zukunft passieren. Und da sollte man schon ein bisschen genauer hinschauen, ein bisschen in die Geschichte schauen, weil grundsätzlich ist es so, dass Gold, Entschuldigung, man ist sich schon so gewohnt mit den Aktien, dass Gold von der Volatilität, das heißt von der Schwankungsbreite, wie es rauf und runter geht, genauso schwankt wie Aktien. Also man misst Gold mehr Sicherheit bei, wobei es in puncto Wertschwankung, die gleiche Wertschwankung in etwa hat. Silber, zum Beispiel die Zwillingsbruder von Gold, hat sogar wesentlich höhere Wertschwankungen langfristig. Und der höchste Fall von Höchstkurs zum niedrigsten Kurs ist bei Gold gegenüber Aktien auch in etwa gleich. Also das heißt, der maximale Drawdown im Fachjargon ist in etwa gleich und bei Silber ist er sogar noch viel höher. Das heißt grundsätzlich... ist Gold ein sehr interessantes Investment für viele jetzt, weil es eben gerade so gestiegen ist. Man sollte aber sehr mit Vorsicht umgehen bei dem Thema und am besten ist vielleicht der Blick ein bisschen in die Geschichte, dass man ein bisschen das einordnen kann, was mit Gold passiert und wie da die Zusammenhänge sind.
Deswegen meine zweite Frage auch gleich am Anfang, sind wir schon zu spät dran, wenn wir jetzt in die Geschichte schauen?
Naja, vielleicht wenn ich das gleich noch kurz aufnehme. Vor allem in die Geschichte schauen, das weiß natürlich wirklich niemand. Ob es jetzt ein günstiger Zeitpunkt ist oder nicht, wird die Zukunft weisen. Ich kann nicht in die Zukunft schauen, ich glaube, da bin ich nicht allein. Und dadurch wird sich diese Frage jetzt nicht beantworten lassen, sondern das werden wir erst in den nächsten Jahren sehen. Aber wie gesagt, man kann aus der Geschichte ein bisschen lernen und deswegen ist es gut, wenn wir ein bisschen in die Vergangenheit, ein bisschen tiefer in die Vergangenheit schauen, dann das ein bisschen einordnen zu können, was da gerade passiert jetzt.
Ja, dann schauen wir uns das an. Was kann man ganz konkret aus der Geschichte lernen?
Wenn man ein bisschen in die Geschichte zurückschaut, dann weiß man ja, dass wir früher noch kein Papiergeld gehabt haben, also ganz, ganz früher, sondern da war der Warenhandel mit Gold oder mit Silbermünzen. Das heißt, das war im Prinzip, die Währung war Gold und Silber. Deswegen gibt es es ja schon seit vielen tausend Jahren und deswegen hat Gold ja auch so einen besonderen Wert auch im Kopf zurecht, weil wir es einfach schon sehr lange haben. Nur, dass wir das jetzt ein bisschen in Zusammenhang bringen mit dem Goldpreis. Wenn man sich anschaut, zwischen 1900 und 1933 haben die Amerikaner auch ein goldgedecktes Geldsystem gehabt. Und da war der Preis pro Feinunze bei 20 Dollar in etwa.
Goldgedeckt heißt, es hat einen Gegenwert, also alles Geld, was da war, war hinterlegt sozusagen mit Gold. Also es hat genauso viel Gold gegeben.
Genau. Das heißt, man hat immer für dieses Papiergeld ein Versprechen gehabt, dass ich für eine bestimmte Menge von Papiergeld, zum Beispiel 20 Dollar, habe ich eine Unze Gold bekommen. Und weil ich Gold einfach nicht unendlich vermehren kann, das heißt, Papier kann ich sehr schnell drucken, Papiergeld kann ich sehr schnell vermehren, damit das eben gerade nicht passiert, hat man das eben gedeckt. Und auch, dass man Vertrauen schafft. Weil warum soll ich jemandem vertrauen, der mir ein Stück Papier in die Hand gibt? Und wenn ich dem sage, schau, Nimm dieses Stück Papier und ich garantiere dir, dass du für 20 Dollar eben eine Unze Gold bekommst. Das kann ich nicht beliebig vermehren. Das schafft Vertrauen und unser Geldsystem basiert auf Vertrauen, dass eben der Warentausch funktioniert.
Und das hat es aber, wie lange hast du gesagt, bis 1971 oder so?
Nein, von 1900 einmal bis 1933 waren wir ungefähr eben bei 20 Dollar. Dann haben wir die Weltwirtschaftskrise gehabt, 1929, wenn wir uns erinnern. Und das hat dann dazu geführt, dass der Goldpreis nach der Weltwirtschaftskrise eben auf 35 Dollar angehoben wurde. Das ist doch dann schon einmal fast eine Verdoppelung. Oder man kann auch sagen, der Geldwert ist fast halbiert worden durch diese Maßnahme. Und da sieht man, wie relativ schnell das mit einem Federstrich geändert werden kann. Das war eine Sache. Und diese 35 Dollar, die haben dann auch für uns in Europa eine sehr wesentliche Rolle gespielt, weil wir nach dem Zweiten Weltkrieg, ist ja bekanntlich die USA als die Siegermacht hervorgegangen und dann hat man beschlossen, eine neue Weltwährungsordnung, das sogenannte Bretton-Wood-System ist damals entstanden, in der Nachkriegszeit, also ganz konkret 1944, haben da schon die Verhandlungen gelaufen, da will ich jetzt nicht zu sehr abtauchen, aber da hat man dann gesagt, Die Weltleitwährung ist der amerikanische Dollar, der US-Dollar. Und alle anderen Währungen, D-Mark, Schilling und alles, was es dann so gegeben hat, Franc und so weiter, britische Pfund, sind mit einem fixen Wechselkurs an den Dollar gebunden. Das heißt, da hat es dann keine Währungsschwankungen gegeben, sondern das war alles festgezurrt. Und damit man einen festen Preis hat im US-Dollar, hat man eben diese 35 Dollar pro Feinunze als Tausch angeboten. Das heißt, die Amerikaner haben gesagt, wenn ihr Dollar kauft, ihr könnt euch Dollar kaufen. Und ich verspreche euch, ihr könnt die Dollar jederzeit umwechseln in Gold. Und das Verhältnis waren eben genau 35 Dollar zu einer Unze Gold.
Klingt ja nach einem guten System. Aber wie du schon angekündigt hast, irgendwann war dann das Vertrauen so groß, dass sie dann gesagt haben, jetzt ist es auch schon wurscht.
Naja, wenn man sich in Erinnerung rührt von 35 Dollar und wir sind jetzt gerade bei 4000 Dollar. Ja, da muss was passiert sein dazwischen. Was ist dazwischen passiert? Da ist in der Zwischenzeit ein ordentliches passiert. Und zwar ist das passiert, dass die Amerikaner ja doch mehr Geld gedruckt haben, als Gold da war. Bretton-Woods-Abkommen wurde dann einseitig gebrochen 1971 durch den Nixon. Das war der sogenannte Nixon-Schock. Und dann hat man diese Goldpreisbindung des US-Dollars, die sich dann für alle anderen Währungen auch gegolten hat auf der Welt, wurde quasi beendet. Und ab dem Zeitpunkt ist dann... hat dann Gold wieder steigen können. Weil vorher hat der Goldpreis quasi nicht steigen können, weil er eingesperrt war. So hat übrigens in dieser Zeit, wo die Währungen an Gold gebunden waren, hat es auch ein Goldbesitzverbot gegeben. Das heißt, da habe ich gar nicht Gold besitzen dürfen.
Also privat kann ich Münzen kaufen oder barren.
Nein, nur sogenanntes numismatisches Gold hat man kaufen dürfen. Das sind natürlich Sammlerstücke, aber keine Unzen, keine Bahn und keine normierten Goldwerte hat man nicht einmal besitzen dürfen. Also bevor dieses Bretton-Wood-System dann eingeführt wurde, hat man sogar ein Angebot gemacht an alle Haushalte, an alle Privatleute. Wir kaufen euch als Regierung das Gold ab, natürlich zu einem viel geringeren. Wie er dann festgesetzt wurde. Aber da wollen wir jetzt nicht zu sehr in die Tiefe gehen, weil das wäre wieder eine eigene Folge.
Aber das Gold war verboten. Also privater Goldbesitz war verboten.
Genau, man hat es zurückgeben müssen. Also ich habe nicht nur handeln dürfen, also es war nicht nur der Handel verboten, sondern es war auch der Besitz verboten.
Außer so Goldschluck und so, aber keine Münzen und keine Barren.
Genau, da haben wir mal 1971, wie gesagt, bis 1971, also 35 Dollar. Das heißt, in der Zeit war Gold für uns Privatanleger kein Thema. Wir haben es ja nicht einmal haben dürfen. Und dann, erst wie 1971 eben diese Goldpreisbindung aufgehoben wurde, ist dann der Goldpreis extrem in die Höhe geschossen. Und jetzt muss man sich überlegen, warum. Der ist nämlich bis von 1971, bis... 1980 eben von diesen 35 Dollar auf 850 Dollar gestiegen. Das war so ein Raketenanstieg.
Weil es dann drauf gekommen ist, wie viel Geld es schon gibt?
Genau. Weil das Verhältnis Geldmenge zum Gold ein ungleiches war. Und dann ist natürlich der Goldpreis gestiegen. Natürlich auch wieder in Verbindung, die Leute haben Sorge gehabt, ist der Dollar wirklich noch was wert? Kriege ich dafür noch etwas? Kaufe ich lieber Gold. Und deswegen ist der Goldpreis brutal gestiegen. 850 Dollar. Spitze. Kurze Spitze nach oben. Und dann ist Folgendes passiert. Die Inflation ist natürlich gestiegen in Amerika, sehr starker Inflationsanstieg. Und dann wurde von der damals noch relativ unabhängigen Notenbank, die heute ja umstritten unabhängig ist.
Wo jetzt der Fed-Chef wieder so ein Gespräch ist.
Genau, genau. Die haben damals die Zinsen brutalst erhöht. Können wir uns vielleicht noch erinnern, so in die 80er Jahre, 14, 15 Prozent Kreditzinsen, Sparzinsen, 7 Prozent und so weiter. Was passiert, wenn die Zinsen so stark erhöht werden? Dann sagen sich natürlich viele Geldanleger wieder, naja, bei Gold kriege ich ja keine Zinsen. Der Goldpreis entsteht ja nur durch Angebot und Nachfrage. Und wenn ich aber jetzt mir ein Geld... wenn ich Geld verleihe und ich kriege 10, 12 Prozent Zinsen pro Jahr. Das ist schon ordentlich. Da kann ich schon riskieren, dass ein bisschen was passiert. Und das war dann der Grund, warum die Leute plötzlich wieder auf den US-Dollar vertraut haben, weil sie im Prinzip, sie sind quasi gekauft worden mit hohen Zinsen. Aber das hat funktioniert. Die Verschuldung war damals noch relativ moderat. Heute ginge das nicht mehr, weil die Staaten heute viel höher verschuldet sind als in den 70er Jahren, dass man die Zinsen so stark hebt. So, jetzt sind die Zinsen so stark gehoben worden und plötzlich ist Gold wieder uninteressant geworden.
Und dann haben sie es verkauft.
Genau. Und dann müssen Sie sich vorstellen, 1980 an der Spitze 850 Dollar, im Jahr 2000 ungefähr bei... Unter 300 Dollar.
Wirklich? So arg ist das dann wieder gefallen?
So arg gefallen, genau. Man muss dazu sagen, die Spitze 1980, das war eine kurze Spitze, ist dann gleich wieder runtergegangen. Und dann hat sich im Prinzip nichts mehr bewegt. Also man kann 20 Jahre Stillstand sagen. Von 1980 bis 2000 hat man eher mit Gold verloren, nichts gewonnen. Wenn man wirklich bei der Spitze eingestiegen ist, bei 850 Dollar, dann hat man ordentlich verloren bis zum Jahr 2000. Wenn man nicht gerade die blödeste Spitze erwischt hat, dann hat man halt nichts gewonnen, aber auch nichts verloren. 20 Jahre lang. Das ist eine lange Zeit. Das ist lang. Genau.
Und ab dieser Zeit, 1971, war das normale Geld überhaupt nicht mehr mit Gold gedeckt. Nirgends.
Genau. Nirgends. Zumindest ist mir bekannt bei den wichtigen Währungen Dollar, Bund, Euro, Yen und so weiter.
Und es besteht quasi nur mehr das Vertrauen, es wird schon alles gut gehen.
Genau. Und seitdem wird eben auch sehr viel Geld neu gedruckt. Wir reden hauptsächlich davon, dass in den Jahren 2000 die Gelddruckmaschine angeworfen worden ist, bei den Platzen der Dotcom-Blase, in der Finanzkrise dann nur einmal verstärkt 2007 und dann nur einmal ganz stark in der Corona-Krise 2020. Das heißt, da ist einfach sehr viel Geld permanent produziert und gedruckt worden und mit dem Drucken des Geldes ist natürlich das Verhältnis Menge des Geldes zu Menge des Goldes immer ungleicher geworden.
Okay, ich habe da unlängst ein Video gesehen, das können wir verlinken von Florian Haum, das würde ich jetzt nicht empfehlen, aber das Thema war interessant und du hast es vielleicht auch schon gehört darüber, dass wenn man sich anschaut in den letzten Jahren, welche Staaten das Gold akkumuliert haben, langsam Gold gekauft haben, oder schnell, aber halt immer Gold zugekauft haben, dann fällt auf, angeblich, dass Polen dabei ist, weil die Einzelscheinen selbst eine geschickte Währungspolitik haben und sonst bei den Top Ten oder den führenden Nationen nur die sogenannten BRICS-Staaten, also Brasilien, Indien, China, Russland oder so, die ja planen, auch eine eigene Gesamtwährung zu machen gegen den Dollar. Eine neue und angeblich, so halt sein Schluss in dem Video, ich weiß nicht, ob das stimmt oder ob du schon mal was darüber gehört hast, wollen die diese neue Währung mit Gold decken. Also so wie früher. Das wäre natürlich im Verhältnis zu den anderen Währungen, würde das ja den Wert extrem nach oben pushen, wenn das so wäre, oder?
Genau, das ist ja genau diese Spannung, in der wir jetzt leben. Das heißt, wenn ich nur mal kurz zurückgehe, Bretton Woods, 1944, Amerika, der unumstrittene Herrscher der Welt, also der Sieger des Zweiten Weltkrieges und die Siegermacht schlechthin und jeder hat sich dem untergeordnet. Ganz klare Sache. Heute haben wir gerade... Erleben wir gerade, dass die Führungsposition von Amerika schön langsam beendet wird und China speziell hier den Anspruch stellt auf die Führungsposition. Es ist aber der US-Dollar nach wie vor die Weltleitwährung und die meisten Staaten weltweit sind verschuldet in US-Dollar, weil es eben die Weltleitwährung ist. Und diesen Status... droht jetzt verloren zu gehen von Amerika. Und damit sie das eben machen können, brauchen sie eine vertrauensvolle Alternative zum Dollar. Und offensichtlich, das ist jetzt nicht etwas, das ich weiß oder das, was so ganz klar ist, aber darüber wird viel geredet. Wie du ja auch weißt, gibt es ja viele Videos im Netz dazu, versuchen diese... Länder, diese Staaten gemeinsam mit Russland, China, also im asiatischen Bereich, aber auch Brasilien ist da dabei und afrikanische Staaten und südamerikanische Staaten hier wirklich ein Gegenpol zum US-Dollar zu bilden. Und wenn die wirklich eine einheitliche Währung oder da etwas planen, dann braucht man natürlich wieder Vertrauen. Wie kann ich eine Währung vertrauensvoll gestalten, indem ich sie vielleicht mit Gold decke? Und ja, statistisch ist es Klar, dass vermehrt Gold gekauft wird von den Zentralbanken, speziell von den Zentralbanken, die du genannt hast. Das weiß man. Was damit passiert und was damit gemacht wird, wird spannend.
Okay, aber wenn das tatsächlich so wäre, dann würde der Goldpreis wahrscheinlich nochmal richtig steigen, oder?
Genau, bei dem Goldpreisanstieg muss man immer sehr genau aufpassen. Goldpreisanstieg ja, aber was heißt der Goldpreisanstieg eigentlich? Dass die Währung einfach weniger wird. Wenn man sich das historisch anschaut, gibt es das über tausend Jahre, so einen typischen Herrenanzug oder da gibt es auch solche im Internet, kann man da gerne recherchieren, wie viel ist ein Kartoffel wert? Wie viel bekomme ich für eine Unze Kartoffeln? Also wie viele Kartoffeln bekomme ich für eine Unze? Wie viel Liter Milch bekomme ich für eine Unze? Und wenn man das über sehr hunderte von Jahren anschaut, dann geht sich das immer irgendwie aus. Also mittlerweile muss man wieder natürlich ein bisschen aufpassen, weil ja auch die Produktion, also die Kühe heute geben ja die vierfache Menge an Milch als nicht vor 100 Jahren. Also da gibt es schon unterschiedliche Parameter, aber grundsätzlich sollte die Aussage gelten, Vielleicht ist das Stabilere das Gold und das Unstabilere unsere Währung. Das heißt, wo ist der Maßstab? Das ist ein bisschen schwierig zu erfassen.
Weil man immer denkt, der Goldpreis ist gestiegen, aber es könnte auch sein, dass der Goldpreis quasi gleich, aber die Währung weniger wert ist.
Genau. Ich habe einen sehr interessanten Chart entdeckt im Internet, wo darüber gelegt worden ist, seit 1971 die Entwicklung des Goldpreises. Und drüber gelegt worden ist die Entwicklung der Geldmenge M2, also unserer Geldmenge. Und das ist ein ziemlich gleichlaufender Chart. Interessant. Sehr interessant. Also dass einfach mit der Menge des Geldes der Goldbereich sich entwickelt. Die Frage ist immer nur, wie wirkt sich das für uns Anlegerinnen aus? Das wirkt sich im Prinzip aus durch die Inflation. Inflation ist in den letzten Jahren ja ein sehr großes Thema, war aber, sage ich mal, Vor zehn Jahren haben sich die Leute um das Thema Inflation noch nicht so wirklich gekümmert, sondern erst seit 2021, wie wir da so einen großen Inflationsanstieg gehabt haben. Wir reden immer vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von zwei Prozent. Wenn man jetzt den Goldpreis von 1971 hernimmt und die steigende Geldmenge M2, habe ich eine jährliche Steigerung von neun Prozent.
Neun?
Neun, genau. Das ist ja viel. Ist viel, ist mehr als zwei.
Also mehr als zwei.
Ist mehr als zwei. Und da gibt es ja verschiedene Ansichten zum Thema Inflation. Was ist Inflation? Erst wenn wir es sehen oder ist das Symptom quasi, also ist das nur ein Symptom und die Ursache ist schon da. Der Reinhard Brichter, die Wahrheit über Geld, habe ich schon öfters mal zitiert in verschiedenen Webinaren und Podcasts glaube ich auch. Der hat eben geschrieben, das Buch Die Wahrheit über Geld. Und der sagt, im Prinzip ist Inflation, Inflatio heißt aufblähen und aufblähen durch die Geldmenge. Das heißt, der Anstieg der Geldmenge an sich ist schon Inflation. Und wenn diese Theorie stimmt, dann hätten wir im Prinzip 9% Inflation. Wir haben es halt noch nicht gesehen, weil sie es noch nicht entleert hat. Und das ist jetzt, jetzt kommen wir mal wieder zum Ursprünglichen zurück. Das ist jetzt genau der Punkt, warum vielleicht der Goldpreis jetzt so stark steigt, weil es vielleicht ein Vorläufer ist, dass die Inflation wieder ansteigen kann, stärker ansteigen kann oder weil mehrere Angst haben, dass unser Geldsystem im Finale ist, dass wir ein finales Geldsystem haben, dass da einfach was am Brodeln ist mit dem ganzen Problem Amerika, China. Zölle, Staatsverschuldung, das Ganze hängt zusammen mit dem Goldpreis. Und so sollte man das auch einordnen. Und da leben wir in sehr spannenden Zeiten jetzt.
Aber wenn dieses Geld, also das Papiergeld, wurscht welcher Währung, aber wenn das alles so riskant ist, kann ich mich dann mit Gold vor diesem Risiko schützen?
Genau, das ist jetzt eine sehr gute Frage, Michi, weil es gilt als Fluchtwährung, es gilt als Schutz, das ist absolut richtig. Und genau deswegen machen sie auch so viel. Das heißt, ich bin auch der Meinung, dass man auf alle Fälle einen gewissen Anteil an Gold haben sollte. Die Gefahr ist natürlich auch wieder vielschichtiger. Zum Ersten kann es ja sein, wer weiß, wie gesagt, keiner kann in die Zukunft schauen, dass sich das Problem wieder bereinigt, so wie es in den 1980er Jahren war, dass wir wieder ein stabiles Geldsystem finden mit höheren Zinsen, dass Gold wieder uninteressant ist, dann kann Gold, wie es passiert ist, zwischen 1980 und 2000 von 850 auf 200 fallen, 20 Jahre lang riesen, also es kann brutal fallen und es kann auch seitwärts gehen, das heißt man kann Verlust machen. Dadurch sollte man sehr aufpassen mit der Dosierung. Wenn Leute meinen, das geht nur in eine Richtung, das ist immer sehr gefährlich. Genau dann, wenn jeder darüber redet, dann wird es gefährlich.
Vielleicht kann man das ein bisschen einordnen. Was sind tatsächlich die Vor- und Nachteile von Gold? Dann kann ich es vielleicht besser abschätzen, wie viel ich brauche oder ob ich es brauche oder nicht.
Ich habe eh schon gesagt, Man muss aufpassen, es kann auch der Kurs einfach fallen wieder. Es kann sein, dass es wieder gesetzliche Regelungen gibt.
Also dass wieder so ein Goldverbot kommt, wie ich. Ich darf es nicht haben, ich muss abgeben.
Genau, man muss immer sehr aufpassen. Da gibt es wirklich Videos im Internet, die möchte ich nicht empfehlen. Das ist einfach für mich sehr schreierisch. Und Achtung, Achtung. Und das handelt dann auch oft Leute, die irgendwelche Goldanlageprodukte verkaufen im Hintergrund.
Ja, oder teure Kurse.
Genau, oder sonst was. Aber auf der anderen Seite, man darf es auch nicht wegschieben. Man sollte sich zumindest bewusst sein, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, was passieren kann. Sollte dann abwägen, okay, was kann passieren, welche Vorteile kann ich mit Gold haben? Das heißt, wenn es weiter in die Richtung geht, wie es bisher gewesen ist, dass wir immer mehr Geld drucken, immer mehr Geld drucken und immer mehr Vertrauen verloren geht in unseren Währungen. Das ist ja in Amerika das Gleiche wie in Europa und auch in Japan zum Beispiel. Ist Gold ein sicherer Hafen und der kann das ausgleichen. Aber es kann auch fallen, weil es kann auch wieder irgendwas passieren, dass wieder Stabilität einkehrt und dann kann der Goldpreis auch mal 20 Jahre fallen. Und man muss sich einfach eines bewusst machen, dass Gold selber ja nichts produziert. Gold ist für uns Menschen eigentlich nicht wichtig. Also für uns zum Leben, Michi, Was ist für uns wichtig? Dass wir was haben zum Essen, zum Trinken, dass wir ein Dach über dem Kopf haben. Das sind im Prinzip alle Sachen, die Unternehmen herstellen.
Also Essen, Trinken und Dächer.
Essen, Trinken und Wohnung. Dach über dem Kopf ist gleich Wohnung. Man sollte wirklich die Gedanken machen, was ist wirklich für uns Menschen lebensnotwendig? Was braucht man unbedingt? Gold brauche ich nicht. Gold braucht man in der Industrie nur zum kleinen Teil, also man braucht nur einen kleinen Teil von Gold. Silber ist in der Industrie viel wichtiger, wird viel häufiger verwendet. Gold nicht. Dadurch hat Gold wirklich einfach nur diesen Wert durch Kaufen, Verkaufen, durch die historische Begebenheit, dass es begrenzt ist. Aber ja, Gold zahlt keine Dividende, das heißt, die kriegt keine Rendite, wie am Sparbuch oder kriege ich beim Sparbuch auch kaum, aber man bekommt wenigstens grundsätzlich Zinsen und die können auch wieder mal steigen. Bei Aktien bekomme ich Gewinnausschüttungen, Dividenden, bei Gold kriege ich das nicht. Der Goldpreis hängt einzig und allein von Angebot und Nachfrage ab und er kann auch durch gesetzliche Änderungen beeinflusst werden.
Und es ist zwar sachwert, aber es ist nur eine Sache sozusagen, es ist nur Gold. Und bei Aktien habe ich halt verschiedene Möglichkeiten.
Genau, bei Aktien habe ich zum Beispiel viel größere Diversifikationsmöglichkeiten. Das heißt, ich kann in Konsumgütern kaufen, ich kann Coca-Cola oder Technologieunternehmen wie Apple. Das heißt, unterschiedliche Unternehmen stellen unterschiedliche Waren und Dienstleistungen, also Waren her und bieten Dienstleistungen an, die wir Menschen brauchen, mehr oder weniger. Weiß ich nicht, ob es haben muss, aber ich glaube, in unserer Gesellschaft ist es schon schwierig, wenn man kein Handy hat.
Aber da gibt es halt auch so Phasen, dass manchmal, um beim Handy zu bleiben, Nokia-Aktien waren schon mal besser, sind aber auch Telekom-Aktien.
Klar, genau. Und das ist aber vielleicht jetzt ein wichtiger Punkt. Da kann ich eben durch das Mischen von verschiedenen Aktien, das heißt, wenn ich nur auf Nokia damals gesetzt habe, in der Dotcom-Blase und nachher, die haben den Absprung verpasst in die Smartphone-Welt, habe ich ein Problem gehabt. Wenn ich wirklich mehrere Unternehmen im Technologiebereich gehabt habe, dass ich gekauft habe, wie Microsoft, Apple und Google und so weiter, und es gibt ja auch viele, die man nicht so kennt, dann habe ich eben gestreut. Und dann ist es dieses Risiko, weil Nokia quasi von der Bildschwächefläche mehr oder weniger verschwunden ist. Sehr gut reduziert. Und im Prinzip wäre das sowas wie bei Gold. Bei Gold ist es so eine Nokia. Wenn bei Gold was passiert, da habe ich keine Streuung. Gold ist Gold. Und wenn bei Gold was passiert, dann bin ich halt da drinnen. Ich kann es streuen, indem ich sage, ich kaufe Gold, Silber und vielleicht noch andere Edelmetalle. Aber die hängen doch meistens sehr miteinander zusammen. Und so viele gibt es dann auch wieder nicht.
Also der Flexiblere, wenn ich das richtig verstehe, der Flexiblere für mich als Anleger und Sicherere, weil ich es leichter ausgleichen kann, Sachwert, wären Aktien.
Absolut. Das ist absolut meine Tip-Top-Empfehlung, dass man den Großteil seines Vermögensaufbaus eben nicht mit Gold macht. Beimischen immer. Da gibt es so die Regel 10%, sagen eh die meisten Experten. Wenn man möchte, man hat 20% Gold, glaube ich, ist auch alles gut. Und wenn einer gar kein Gold hat, dann wird er es auch überleben, weil im Prinzip haben wir in der Vergangenheit, wenn ich jetzt nur die Rendite betrachte, habe ich mit Aktien höhere Renditen erwirtschaften können als mit Gold. Das heißt, ich habe nichts verpasst. Oder man spricht auch von den Opportunitätskosten. Wenn ich Gold habe in einer Zeit, wo ich vielleicht nur 5-6% Rendite mache, bei Aktien hätte ich aber 8-9% Rendite gemacht, dann habe ich im Prinzip die verpasste Renditechance. Zu den Best Performer Aktien. Und wie gesagt, langfristig waren Aktien, haben die beste Rendite abgeworfen, bei allen Risiken, die auch Unternehmen haben, aber wesentlich breiter gestreut und wesentlich interessanter.
Wichtig nur, dass man Sachwerte hat. Also nicht nur Geldwerte, sondern auch Sachwerte. Wenn das Geldsystem bröselt, sozusagen.
Das ist das absolut Wichtigste, dass man wirklich auf die Sachwerteseite geht. Sachwerte, Gold, also Edelmetalle und davon in der Untergruppe Gold und auch Silber und andere. Unternehmen, also Aktien ist gleich Unternehmen. Das ist wichtig, das ist ein Sachwert. Der ist unabhängig von unserem Geldsystem, hat die Geschichte schon mehrmals bewiesen. Und Immobilien sind natürlich auch ein typischer Sachwert. Und es ist wichtig, das abzutrennen von Geldwerten, Garantieprodukten, Staatsanleihen, Anleihen generell. Immer dann, wenn ich Geld verleihe und dafür Zinsen bekomme. Das hat aufgrund dieser Geldschwemme, dieses Gelddruckens in der Vergangenheit tatsächlich Gefahrenpotenzial aufgebaut. Da ist jetzt die Gefahr wesentlich höher als 1980 oder 1970, genau.
Apropos Anleihen, weil du das sagst, da fällt mir noch ein Video ein, und zwar, ich weiß gar nicht mehr, von wem das war, und da ging es darum, dass ein Chefanalyst oder so von Morgan Stanley, so ein amerikanischer Investmentkonzern, würde ich jetzt sagen, oder?
Ja, einer der Größten, ja.
Die geben ja immer so vor, wie man ungefähr anlegen sollte oder wie man sein Geld in verschiedene Asset-Klassen, also Aktien, Anleihen und andere, verteilen sollte. Bisher gab es die Regel 60-40, also 60% in Aktien und 40% in Anleihen. Diese Regel soll jetzt geändert werden, wie dieser Chefanalyst sagt. Man kann das auch nachlesen. Die neue Regel lautet 60-20-20. Was bedeutet das?
Genau, 60% Aktien bleiben und statt 40% in Anleihen, also Anleihen sind gleich, ich kaufe Staatsschulden, also Schulden von Amerika, europäischen Ländern und so weiter. Oder ich kaufe Schulden von Unternehmen, weil es da eben wenig Zinsen gibt, weil so viel Geld gedruckt wird und dadurch der Wert des Geldes sinken kann. Du kannst es jetzt teilen und sagen, 20% Anleihen nur mehr und 20% Gold dafür. Also dadurch wird der Sachwerteanteil von 60% auf 80% erhöht. Das ist schon eine interessante Aussage.
Eine heftige Verhältnisänderung von 40% auf die Hälfte weg von Anleihen.
Volles, ja.
Das ist ja keine kleine Firma. Wenn das jetzt irgendwie nur einige nachmachen oder nur die selbst umsetzen, dann müssten ja rein theoretisch aufgrund der Größe schon Anleihen... Müsste man das in den Kursen von beiden Anleihen und Gold spüren, oder?
Genau, bei Gold spüren wir es jetzt eh. Das ist eben genau das. Also die Zentralbanken, wie du schon gesagt hast, das hängt ja alles zusammen. Die Zentralbanken kaufen in den letzten Jahren, speziell in den letzten 10, 15 Jahren, immer mehr Gold. Dadurch steigt der Kurs. Jetzt wird er für Privatanleger immer wieder interessanter. Jetzt kaufen die Privatanleger, wenn dann die Investmentbanken auch noch dazukaufen, dann wird einfach immer mehr gekauft und das beschleunigt dann natürlich diesen Kursanstieg immer mehr. Der Preis von Gold entsteht durch Angebot und Nachfrage und derzeit ist einfach die Nachfrage wesentlich höher. Das heißt, dieser Punkt spricht eindeutig dafür, dass Gold wahrscheinlich dann noch weiter steigt, wenn das so in dieser Richtung weitergeht. Man muss nicht mehr vorsichtig sein und warnen, weil wenn es zu einfach wird und zu eindeutig wird, dann ist oft genau der Punkt erreicht, wo es wieder in die andere Richtung geht.
Aber es würde auch bedeuten, dass Anleihen fallen würden, noch, oder?
Ja genau, ich meine bei Anleihen, das ist wirklich ein eigenes Kapitel, da haben wir eh schon einen Podcast gemacht, vielleicht verweisen wir da drauf, aber vielleicht nur ein Satz dazu: Anleihen würden im Wert schon drastisch fallen und hätten riesige Probleme, wenn nicht eben genau die Zentralbanken, die FED, die Europäische Zentralbank und auch die japanische und die britische, alle massiv Staatsanleihen kaufen, die sie grundsätzlich eigentlich gar nicht dürften, nach dem eigenen Regelwerk, aber da wurden Regeln gebrochen, damit eben genau unser Geldsystem noch so besteht, wie es besteht, aber da tauchen wir schon sehr tief jetzt ab in die Materie. Aber ja, Anleihen hätten ein massives Problem, weil wenn ich Geld brauche, also ich bin ein Staat und ich möchte mir Geld leihen und es gibt aber da draußen niemanden mehr, der mir Geld leiht, aber ich brauche es zum Überleben, dann bin ich im Konkurs. So einfach ist die Welt.
Der Staat wäre im Konkurs dann.
Genau, und der Staat wäre im Konkurs quasi und wir hätten ein Problem. Und damit das eben nicht passiert, springen eben die Zentralbanken ein und sagen, okay, wenn es dir niemand mehr abkauft, dann gebe ich dir das Geld, aber das wäre eigentlich verboten. Oder genau das sind die Zusammenhänge, die es eben dann so gefährlich machen, dass unser Geldsystem einfach schon wirklich massive Probleme hat. Und das wirkt sich halt dann hauptsächlich wieder durch die Inflation aus. Also Geld zu sparen, also zu sparen in Geldwerten langfristig hat tatsächlich viel mehr Risiken als vor 20, 30 Jahren.
Ich wollte gerade sagen, es klingt riskanter, als man sich eigentlich denkt.
Genau.
Kann ich das oder sollte ich als Privatanleger dann das irgendwie versuchen? Nachzuahmen oder abzubilden oder in diese Richtung ein bisschen zu gehen?
Ja, ich habe ja vorher schon gesagt, 10% Gold ist immer eine gute Idee. Man kann auch auf 20% gehen. Wie gesagt, ich kenne auch Leute, die haben wirklich all in schon gemacht. Also diejenigen, die vor 10 oder 15...
Also alles auf Gold gesetzt.
Alles auf Gold gesetzt.
Ist aber gefährlich.
Ist gefährlich. Ich kenne aber auch welche, die haben das vor fünf und zehn Jahren gemacht und die lachen heute natürlich sehr breit. Haben da alles richtig gemacht, hat man damals auch nicht wissen können, aber die haben das vielleicht gut eingeschätzt. Ich hätte es damals nicht gemacht und ich würde es heute nicht machen. Wie gesagt, für mich ist die interessantere Anlageklasse Aktienunternehmen aus den genannten Gründen. Ich habe einfach viel mehr Diversifikation, ich habe durchschnittlich eine höhere Rendite, das sind auch Sachwerte, werden die Inflation ausgleichen und ich bin nicht so anfällig auf irgendwelche gesetzlichen Änderungen kurzfristig. Wenn ich es mache, dass ich Gold kaufe, vielleicht ist es nur an der Stelle, bitte kauft euch physisches Gold. Wenn es wirklich als der Sicherheitsanker dienen soll, dann ist es das Sicherste für euch, wenn ihr es wirklich bei euch zu Hause habt. Ihr habt in der Regel in der Haushaltsversicherung bis 15.000 Euro versichert. Ich habe Kunden, die haben 300.000 und 500.000 Gold zu Hause. Da gibt es entsprechende Saves und das kann man dann auch mit der Versicherung gegen Diebstähler versichern. Die Prämien, die halten sie in Grenzen. Also die Kosten dafür, die halten sie wirklich in Grenzen. Das ist für mich kein Argument, das nicht zu machen, die Kosten. Das wird nämlich manchmal argumentiert, die Lagerkosten sind zu hoch, die Versicherungskosten sind zu hoch. Das ist verschwindend gering. Verhältnis 300.000 Gold im Keller. Im Verhältnis zur Versicherungsprämie ist es für mich überhaupt kein Grund. Umgekehrt ist es so, dass diese Menschen dann ja oft sagen, kauft euch lieber Papiergold.
Also Zertifikate oder irgend sowas.
Zertifikate, man kann sich ETCs kaufen, man kann sich auch Goldminenaktien kaufen. Das finde ich wieder spannend, weil da bin ich halt in Unternehmen investiert. Gold fördern. Das ist ein spannendes, aber da bin ich wieder im Bereich der Unternehmen und nicht des Rohstoffes, sondern da habe ich einen Zusammenhang, aber hauptsächlich kaufe ich mir dann Unternehmen. Ist übrigens im MSCI World sind circa 3% Goldunternehmen dabei. Also da habe ich schon mit dem MSCI All Country World Index auf der ganzen Welt, weil die sind auch hauptsächlich so in Australien und so. Auf alle Fälle sollte man vermeiden, irgendwelche, da kann ich wirklich sagen, schwindligen Produkte mit Gold, die oft mit unglaublich hohen Kosten versehen sind. Speziell Sparpläne, bitte passt auf, da werden Sachen erzählt, die kann man so einfach nicht rechtfertigen. Schaut bitte auf die Kosten auch bei Goldsparplänen und vermeidet solche Sachen. Wesentlich gescheiter ist es, man kauft sie an Philharmoniker in einer Unze bei der Bank. Bei der Münze Österreich, Philoro, da gibt es mehrere Anbieter im Internet.
Da lohnt sich übrigens auch der Preisvergleich, was ja auch schon online super geht, weil die Hausbank auch in dem Fall leider oft teurer ist, wie zum Beispiel Münze oder Tochterfirmen der Münze.
Absolut, absolut richtig. Wobei das langfristig... Eine minimale Geschichte ist, weil da geht es ja wirklich nur um einen Einkaufs- und Verkaufskurs. Da habe ich einen einmaligen Kaufkosten, aber Gold ist steuerfrei. Ich zahle keine Kapitalertragssteuer und die Lagerkosten sind wirklich überschaubar. Krise kommen sollte, dass mit unserem Geldsystem was passiert, dann ist es natürlich wichtig, dass ich einen Zugriff habe auf diese Sicherheit. Und da kann man sich dann auch durchaus überlegen, vielleicht ein paar Silbermünzen dazunehmen, weil Silbermünzen haben nicht eine Unze, kostet irgendwas bei 30 Euro und eine Unze Gold sind wir jetzt schon bei 3.500 knapp.
Also von 35 Dollar auf 3.500 Euro.
Ja, ist schon eine Irre.
Jetzt hast du gesagt, 10% ungefähr wäre so ein guter Richtwert. Wenn jetzt das so weitergeht, wie wir in einigen Szenarien jetzt gezeigt haben, dass es sein könnte, dann passiert ja automatisch, dass ich plötzlich mehr als 10% habe, vielleicht sogar viel mehr als 10%. Was mache ich dann?
Behalten. Also das wäre meine absolute Empfehlung. Gold verkaufen würde ich heute nicht, schon gar nicht, wenn ich irgendwo bei 10, 20 Prozent bin. Wenn ich natürlich bei 80, 90 Prozent Gold bin, dann wäre schon eine Idee, dass man sich vielleicht ein paar Unternehmen kauft. Aktien sind übrigens im Verhältnis zum Gold derzeit billiger, weil man oft davon auch redet, dass der Aktienkurs so extrem hoch ist. Das stimmt, nominell gerechnet, aber da auch wieder Inflation und ein Goldkurs. Das stimmt mir zum Beispiel für den zukünftigen Verlauf von Aktien sehr positiv, dass ich sage, im Verhältnis zu Gold sind wir hinten, da ist noch Luft nach oben da.
Also wäre es jetzt eine günstige Zeit sozusagen, weil es gibt immer, einkaufen muss man dann, wenn die Kurse günstig sind, sagt man so als Faustregel, oder? Das ist ein guter Einkaufszeitpunkt.
Ja.
Wäre es eigentlich günstiger, Aktien zu kaufen im Verhältnis wie Gold, weil Gold eh schon so teuer ist? Wenn ich es richtig interpretiere.
Genau, das Wichtige ist das Verhältnis. Also im Verhältnis zu Gold sind Aktien jetzt günstiger. Ob Aktien grundsätzlich jetzt günstig sind, wird wieder die Zukunft weisen. Da bin ich kein Prophet und sowas will ich auch nicht vorgeben.
Kann man nicht sagen, ja natürlich.
Nein, kann man nicht sagen, wie es sich entwickelt. Auch da muss man aufpassen, natürlich speziell bei Einstiegszeitpunkten. Die momentane Situation gibt es halt bisher, dass im Verhältnis Gold zu Aktien... da noch eine Luft dazwischen ist und entweder kommt Gold einmal wieder runter oder kommt Aktien mehr rauf, weil langfristig bin ich davon überzeugt, dass man mit Unternehmen höhere Renditen erwirtschaften kann. Wichtig ist vielleicht an der Stelle, wenn man schon in Aktien investiert, dass man auch da Genauso wie beim Goldsparplan und so weiter. Immer wieder auf Kosten aufpasst und auf Steuer. Und da möchte ich an der Stelle vielleicht nur kurz verweisen. Schaut es euch an. Die Doppelnetto-Polizze, da kann man provisionsfrei kaufen. ETFs, Clean Shares, also provisionsfreie Fonds. Und vor allem in einem Produkt, wo man keine Kapitalertragssteuer auf die Gewinne zahlt. Und die sind bei Renditen von 8-9%. Das ist langfristig Aktienunternehmen hergeben. Riesen, riesen Unterschied. den man mitnehmen sollte, weil das kann man berechnen, so wenig wie man vorhersehen kann, wie sich Aktien entwickeln, kann man eben die Kostensteuereffizienz von Produkten sehr wohl berechnen.
So genau kann man es berechnen, ja genau. So wenig wie man das auch nicht voraussagen kann, so genau kann man die Kosten berechnen. Und das tut aber keiner. Genau.
Oder zu wenig. Das ist ganz wichtig an der Stelle.
Das wäre gut für die Gesellschaft, wenn das alle machen würden. Überleitung zum gesellschaftlichen Thema. Wie wirkt sich das gesellschaftlich aus jetzt mit diesem Goldpreis? Gold steigt immer mehr. Muss ich es jetzt kaufen oder nicht?
Ich habe es vorher schon einmal gesagt, ob der Goldpreis jetzt steigt oder nicht, wird für die Gesellschaft keinen großen Unterschied machen, weil man Gold grundsätzlich nicht braucht. Was viel wichtiger ist, warum steigt Gold? Was sind die Zusammenhänge? Und was passiert mit unserem Geld? Weil das brauchen wir, das haben wir, wir werden mit Geld bezahlt, wir kaufen mit Geld ein. Was passiert mit unserem Geld, was passiert mit der Inflation? Das ist der entscheidende Punkt und mit diesem Zusammenhang sollte man auch die Goldpreisentwicklung sehen.
Das ist ja wie bei einem guten Arzt, der nette Symptome behandelt, was Sie da so erzählen.
Ja, ist tatsächlich so. Unser Geldsystem hat sich nie bereinigt, das heißt, da hat man nie zusammengeräumt, da hat man Probleme nie behoben, sondern man hat immer nur versucht, sich drüber zu retten mit Medikamenten, Spritzerl, noch ein kleines Spritzerl und noch ein kleines Spritzerl. Und irgendwie der Hausverstand sagt, das kann schon einmal... länger gut gehen, aber irgendwann einmal muss man auch die Probleme oder man muss wirklich halt die Ursachen bekämpfen. Genau, die Ursachen. Danke, Michi.
Viele Fragen. Eine Frage der Community, die ganz kurz ist. Soll ich mehr Gold kaufen?
Ja, genau. Das habe ich glaube ich schon beantwortet jetzt im Laufe der Folge. Wenn man noch kein Gold hat, kann man auch jetzt noch ein bisschen Gold kaufen. Ob es jetzt der richtige Zeitpunkt ist oder nicht, ich weiß es nicht. Also hätte mich jemand gefragt vor einem Jahr oder vor einem halben Jahr, wo der Goldpreis, wie gesagt, da haben wir das erste Mal die 3000 Dollar Marke durchbrochen. Wäre das ein guter Zeitpunkt gewesen, hätten damals die meisten gesagt, naja, jetzt ist es aber schon ein bisschen teurer, wartet vielleicht noch ein bisschen. Jetzt sind wir bei 4000. Ich weiß es nicht. Wir können in einem Jahr bei 5.000 stehen. Wir können in einem Jahr wieder bei 3.000 stehen. Ich möchte nur wieder meine Erinnerung rufen, die Geschichte. Wir haben durchschnittlich 9% seit 1971 Goldpreisanstieg. In den letzten Jahren brutal stark angestiegen. Aber wir haben auch Zeiten gehabt von 1980 bis zum Jahr 2000, wo der Goldpreis massiv gefallen ist und seitwärts gegangen ist. Da könnte ich jetzt nur mal alles erzählen, was wir heute gehabt haben. Das Thema, dass die Regierung eingreifen kann, dass sie eben sonst irgendetwas politisch verändert. Goldbesitzverbot als Stichwort. Da gibt es schon Risiken dadurch. Bitte nicht zu viel. Wenn man noch keines hat, kann man es auch jetzt noch kaufen. Dosiert auf mehreren Zeitpunkten vielleicht. Und wenn man schon zu viel hat, vielleicht einmal die Anlageklasse Aktien anschauen.
Guter Tipp. Jetzt fehlt nur noch der praktische Tipp der Woche.
Ja, genau. Das deckt sich im Prinzip wieder. 10% Gold ist genug. Auf die Streuung achten. Streuung hat man mit Gold und Silber nicht sehr viel, auch mit Edelmetallen an sich. Wenn ich verschiedene Edelmetalle habe, habe ich keine wirklich gute Streuung. Eine gute Streuung kann ich dann zusammenbringen, wenn ich verschiedene Anlageklassen mische. Auch diese, wenn ich da nochmal zurückkomme, vielleicht auf diese 60-20-20-Regel, die wir vorher besprochen haben, das ist ja auch so ein Thema. Das sind schon im Prinzip ganz gute Anhaltspunkte, aber im Wesentlichen geht es ja darum, wann brauche ich denn welches Geld, wie viel. Das ist wieder sehr individuell pro Mensch. Manche sagen, ich habe jetzt einen Geldbedarf in den nächsten 5-6 Jahren. Da brauche ich nicht viel mit Aktien rumtun und auch nicht zu viel Gold kaufen. Und mit Immobilien habe ich auch nicht. Ist auch nicht geeignet für diese Zeit. Da bin ich eh verdammt im Geldwert zu bleiben. Aufteilen in die drei Zeiträume bis fünf Jahre, fünf bis zehn, 15 Jahre und über zehn bis 15 Jahre. Also langlaufend. Und alles, was langlaufend ist, kann ich mit Aktien sehr gut abbilden. Ein bisschen Gold dazu. Geld, das ich in den nächsten fünf bis zehn Jahren brauche, ist weder noch. wirklich gut geeignet oder nur eine kleine Dosis. und Geld, das ich in den nächsten fünf Jahren brauche, sollte wahrscheinlich auch nicht zu viel von diesen Sachwerten beimischen, sondern da muss ich halt natürlich die möglichen Risiken in Kauf nehmen. Und so teile ich das dann eh individuell auf, wie viel Anleihen, wie viel Gold und Aktien man dann hat.
Kurzfristig muss man die Grote fressen.
Ja, wenn man auch. Nehmen wir mal ein ganz praktisches Beispiel. Ich will in zwei Jahren ein Haus bauen oder eine Wohnung kaufen und ich würde jetzt sagen, ich habe jetzt zu große Angst, dass mit dem Geld etwas passiert. Ich gebe alles in Gold oder auch in Aktien und dann passiert auf diesen Asset-Klassen etwas. Das heißt, Aktien können um 50% fallen, Gold kann um 50% fallen, Silber ist schon um 70% gefallen. Mischen. Weil man es nicht weiß und je kurzfristiger der Zeitraum ist, wo man wieder einen Geldbedarf hat, desto gefährlicher wird es. Wenn man langfristig investiert für die Altersvorsorge, dann kann man entspannt in Aktien, in Unternehmen investieren und ein bisschen Gold dazu mischen.
Super Tipp, sehr praktisch. Ich glaube, das hilft unserer Community. Ich glaube, die Folge war überhaupt sehr spannend. Ich habe was gelernt.
Sehr lange auch, ja.
Ich glaube, das hat sich gelohnt. Ich hoffe für euch auch. Interessant, weil Gold heute das super Thema ist. Wenn euch Geld und alles, was rund ums Geld sich dreht, mehr interessiert, unbedingt diesen Kanal abonnieren. Die nächste Podcast-Folge nicht versäumen. Und wir und der Algorithmus freuen sich natürlich auch, wenn ihr uns Likes da lasst oder was in die Kommentare schreibt. Und dann höre ich schon auf. Bis zur nächsten Woche. Tschüss Papa.
Danke, servus.
Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.