Indexierung schützt nicht vor Realwert-Verlust

Wolfgang Staudinger
Autor: Wolfgang Staudinger
Aktualisiert am 20. Februar 2021
Oft wird versucht, die Inflation mit einer Indexierung auszugleichen. Die Berechnungen von fynup zeigen deutlich, dass dieser Versuch nicht nur trügerisch, sondern auch besonders kostspielig ist.

Indexierung der Prämie hilft nicht

  • Gleicht Inflationsverlust nicht aus
  • Nur Prämien werden immer höher
  • Führt zu höheren Abschluss- und Gesamtkosten (Provision)
  • Ersetzt nicht geringere Netto-Renditen (unter der Inflation)
  • Eigentlicher Zweck wird nicht erfüllt

Vor allem bei längerfristigen Verträgen wird als Inflationsausgleich eine sogenannte „Indexierung der Prämie“ empfohlen. Dadurch erhöht sich natürlich die nominelle Erlebensleistung, welche jedoch meist zur Gänze durch die höhere Prämiensumme entsteht.

Der Gewinn erhöht sich dadurch nicht oder nur gering, meist errechnet sich sogar ein geringerer Realgewinn als ohne Indexierung.

Beispiel A: Klassische Lebensversicherung OHNE Indexierung

CHART
  • Laufzeit 30 Jahre
  • Einzahlung € 100,00 monatlich
  • Keine Einmalzahlung
  • 2,00% angenommene Ø Marktrendite

Berechnung ohne Indexvereinbarung: Die Summe der Prämien beträgt 36.000 Euro, der Gewinn läge mit 10.418 Euro bei Netto 1,64%.

Der Realwertverlust würde – bei einer angenommenen Inflation von durchschnittlich 2% – am Ende 2.774 Euro betragen.

Beispiel B: Die gleiche Klassische Lebensversicherung MIT Indexierung

CHART
  • Laufzeit 30 Jahre
  • Einzahlung € 100,00 monatlich, 4% Indexierung (25 Jahre)
  • Keine Einmalzahlung
  • 2,00% angenommene Ø Marktrendite

Hier wurde eine Indexierung von 4% über 25 Jahre berechnet, die Prämiensumme beträgt daher 65.352 Euro, der Gewinn liegt bei der Annahme von 2,5% Deckungsstockrendite mit 15.231 Euro bei Netto 1,62%.

Die Prämie würde sich laufend erhöhen, von 100 Euro zu Beginn bis auf 256 Euro im Monat. Trotzdem würde die Inflation von 2 % nicht ausgeglichen, in diesem Fall entstünde am Ende ein Realwert-Verlust von 4.222 Euro.

Mit einer höheren tatsächlichen Inflation steigt natürlich auch der Realwert-Verlust.

Fazit zur Indexierung

fynup Hintergrund zur Indexierung
fynup
Oft empfohlen, leider nicht effizient: Die Indexierung kann die Inflation nicht ausgleichen

Nicht die Indexierung der Prämie kann für einen Realwerterhalt oder Realwertgewinn beitragen, sondern einzig und alleine höhere Nettorenditen. Um diese zu erwirtschaften, ist eine entsprechende Marktrendite bei geringen Gesamtkosten nötig. Erstere ist aktuell im Deckungsstock einer Klassischen Lebensversicherung kaum zu erwarten.

Übrigens: Neben der offiziellen gibt es zur Inflation noch weitere Einschätzungen, wie die gefühlte Inflation und die wahre Inflation. Aber egal, wie hoch du sie einschätzt, du musst versuchen, die Inflation auszugleichen.

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Informationen in diesem Artikel sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.
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