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Marcel: Herzlich willkommen und guten Abend zum Webinar von fynup mit dem Titel "Warum reiche Aktien haben". Mein Name ist Marcel Unterlechner, ich bin Honorarberater und Teil von fynup und führe das Webinar gemeinsam mit meinem Kollegen, unserem Geschäftsführer von fynup, Wolfgang Staudinger. Hallo, servus.
Wolfgang: Ich darf mich kurz vorstellen, mein Name ist Wolfgang Staudinger, ich bin der Gründer und Geschäftsführer von fynup. Wir haben fynup gegründet, um die Welt der Geldanlage besser und vor allem kosten- und steuereffizienter zu machen. Ich freue mich auch auf das Webinar und bitte Marcel, du startest mit dem ersten Teil.
Marcel: Genau, ich habe es ja schon kurz gesagt, wir gehen auch kurz den Ablauf durch. Das heißt, wir haben wie immer 60 Minuten geplant. Da haben wir interessante Inhalte für euch und uns ist Interaktion sehr wichtig. Das heißt, wenn ihr jetzt bei Zoom die Leiste ganz unten seht, da habt ihr die Q&A-Section oder die Fragen und Antworten im Channel. Wir haben in 60 Minuten ein Frage-Antwort-Spiel. Das heißt, wir beantworten schon während dem Webinar Fragen von euch, gehen aber dann wirklich in der Tiefe am Ende darauf ein. Und damit haben wir dann auch wirklich alles zum Ablauf gesagt und starten gleich richtig los. Dazu werde ich das erste Mal den Bildschirm mit euch teilen. Und ihr seht es schon hier, wir haben hier noch einen Haftungshinweis, den habt ihr auch gesehen, als ihr ins Webinar reingekommen seid. Wir haben natürlich alles sorgfältig vorbereitet. Es ist trotzdem keine individuelle Beratung hier, sondern wir müssen da natürlich einen Haftungshinweis mitgeben. Wir schauen natürlich, dass die ganzen Ergebnisse, gezeigten Daten, Referenzen, Quellen, alles passt. Trotzdem hier kurz der Verweis drauf. Und dann schauen wir auch schon rein, was die heutigen Themen sind. Und wir haben es hier aufgelistet. Wir haben sozusagen eine Fünfteilung. Beginnen tut das Ganze, wie Vermögen wirklich entsteht. Das werde noch ich übernehmen. Und dann übernimmt Wolfgang beim Wirtschaftsgeldkreislauf. Wir schauen uns historische Renditen im Vergleich an, also zwischen Anlageklassen. Dann schauen wir uns an, warum eigentlich nicht jeder in Aktien oder Aktienfonds investiert. Und schlussendlich kommen wir dann wahrscheinlich zu einer etwas technischen Erklärung. War auch ganz interessant wieder, warum Aktien langfristig Rendite bringen müssen. Das ist der Überblick zu dem. Ich würde sagen, wir starten direkt rein. Wie gesagt, wenn es Fragen gibt, bitte einfach reinstellen. Ich werde jetzt noch meine Präsentation mit euch teilen. Dann können wir auch direkt rein starten. Und zwar habe ich da zum Einstieg was Angenehmes für euch vorbereitet. Wolfgang, wenn du mir vielleicht kurz ein kurzes Hetz abgibst. Ich probiere es gerade zu teilen, wenn ich meine Präsentation finde. Und jetzt sollte es da sein.
Wolfgang: Ich hoffe, man sieht die Slide im PowerPoint.
Marcel: Ja, passt Marcel, wunderbar. Perfekt. Und die erste Frage, was wir uns stellen, es geht ja heute, warum reiche Aktien haben. Und da müssen wir uns natürlich einmal anschauen, wie Vermögen überhaupt entsteht. Und ich habe mir da einige Daten. Viele kennen das vielleicht schon, die Qualmer, die haben wir rausgesucht und wir haben einmal die Einkommensverteilung Vollzeit in Österreich angeschaut. Ihr seht es hier, Q1 steht für das Quantil 1, das sind dann die unteren 25%, der Median ist genau das 50., also genau was in der Mitte ist. Q3 ist das Quantil 3, die 75% oder höher. Und rechts sehen wir dann auch noch den Durchschnitt. Da ist der Unterschied zum Median, Durchschnitt ist wirklich Summe aus allen. Durch die Anzahl aller und der Median, da befinden sich 50% links, 50% rechts. Und wenn wir uns diese Einkommensverteilung anschauen, sehen wir sofort, okay, die Österreicherinnen verdienen 27.194% im Quantil 1, also bei den 25% am Beginn. Der Median liegt ca. bei 34.000. Die Besserverdienenden haben 44.380 Euro und der Durchschnitt liegt bei 39.224. Und da habe ich mir dann die Frage gestellt, okay, die Leute sparen ja. Und wie viel ist das eigentlich? Die Sparquote von 9% kommt eben aus der österreichischen Nationalbank. Das heißt, da gibt es auch wieder Daten dazu. Die verändert sich natürlich. Man ist aber in Österreich relativ konstant, irgendwo zwischen 8 und 10%. In der Pandemie schwankt es dann natürlich ein bisschen. Ist aber auf jeden Fall ein Wert, der was auch über Jahre Bestand hat. Und wenn man das natürlich einfach ausmultipliziert, kommt man drauf, okay, die Sparquoten von der jeweiligen Einkommensverteilung liegt bei 2400, 3000, 4000 und 3500 Euro im Durchschnitt. Und wir sprechen ja davon, warum Reiche Aktien haben. Da habe ich mir einfach gedacht, ich schaue mir mal an, wie lange ich da sparen muss, dass ich auf eine Million komme. Und ihr seht es schon hier jetzt in Jahren. 408 Jahre für weniger Verdienende, unter Anführungszeichen. 327 für den Median, also die Person, die was genau in der Mitte steht. 250 Jahre für die besser Verdienenden und im Durchschnitt sind es 281 Jahre. Reine Sparen, das sieht man da vielleicht relativ gut, dauert mehr als eine Ja, ein Leben, dass man da wirklich zur Million kommt. Und da stellt man sich natürlich die Frage, okay, kann man so Millionär werden, beziehungsweise reich werden, wenn man die Million als reich eben synonymhaft verwenden möchte. Und dann habe ich mir gedacht, okay, wir sehen uns dazu an, wie ist denn das eigentlich weltweit? Vielleicht haben wir einfach den Nachteil, in Österreich ist es nicht so leicht, vermögend zu sein. Wir schauen uns nämlich die Quote an Millionärinnen an. Österreich versus weltweit an. Und da wird auch relativ schnell klar, okay, wir haben in Österreich 4,1 Prozent der Gesellschaft, die wirklich ein Millionenvermögen an Assets haben und auf der Welt sind es 0,3 Prozent. Und das macht jetzt natürlich an, ja. Ein Strich durch die Rechnung, dass ich sagen kann, okay, es ist einfach in Österreich schwer, Millionär zu werden, weil ich sehe, auf der Welt ist es um einiges schwerer. Also man ist da durchaus privilegiert, in einer so wohlhabenden Nation wie Österreich zu leben und es ist rein theoretisch nahezu 15 Mal so einfach, hier Millionär zu werden wie weltweit. Da gibt es natürlich weitaus weniger privilegierte Staaten, das Wort Suche. Dann war der nächste Schritt. Ich finde da mal keinen Zusammenhang zwischen Österreich, Einkommen und warum da Vermögen vorhanden ist. Ich schaue mir da ganz einfach, das kennt jeder von euch, die Forbes-Liste an. Und das genau machen wir jetzt gemeinsam. Wir schauen uns nämlich an, wer wirklich die vermögendsten Personen, also die reichen, weltweit sind. Und ich werde auch hier, wenn ich es hoffentlich gleich wieder habe, den Bildschirm mit euch teilen. Ihr seht es hier. Eine In-Echtzeit-Liste über den Network der reichsten Personen der Welt. Und das sieht man auch relativ schnell und die Personen hat man schon gehört. Es ist der Elon Musk mit Tesla SpaceX, da ist das Vermögen her, der Jeff Bezos mit Amazon, der No-On-No-Family mit eben Konsum- und Luxusgütern, der Mark Zuckerberg mit Social Media. Dann kommt Oracle, Google, Larry Page, Bill Gates, Steve Ballmer, Microsoft, das heißt IT-Sektor. Warren Buffett kennt wahrscheinlich auch jeder, der wahrscheinlich bei uns war. Sehr, sehr bekannter und einer der besten Investoren der Historie. Und man kann jetzt langsam einmal die ersten Schlüsse ziehen. Okay, diese vermögenden Personen sind scheinbar Unternehmer oder sind Aktionäre in Unternehmen oder sind überhaupt Investoren. Und das spricht natürlich genau zum heutigen Thema. Und um das Ganze noch abzuschließen, habe ich da einfach ein kleines Gedankenexperiment für euch vorbereitet. Wir sehen hier jetzt schon, Vermögen anzusparen wird extrem schwer. Ich muss mir da Gedanken machen, wie ich wirklich den Vermögensaufbau betreiben kann. Und das Gedankenexperiment, was man dazu durchführen kann, ist relativ einfach. Da sieht man, warum macht es nicht jeder so? Die offensichtliche Frage, dass man einfach in die Unternehmen investiert, die eben scheinbar hohe Renditen und Gewinne erwirtschaften. Und die Antwort ist da auch relativ plausibel. Die Menschen wollen das Risiko nicht. Das heißt, dieses Risiko, was da eingegangen wird, mit einer Aktie erwerbe ich ja einen Teil eines Unternehmens. Und haben Wertschwankungen, das möchten die meisten Österreicherinnen nicht eingehen. Die Produkte, Dienstleistungen kaufen sie, die Wertschöpfung für die Weltwirtschaft wird auch erzielt, die Gewinne bleiben eben bei den Aktionären. Und dieses Risiko, was die Menschen nicht haben wollen, ist ja nichts anderes als die Wertschwankung und im Worst Case ist es der Totalverlust. Das heißt, wenn ich in Aktien investiere oder in eine einzelne Aktie investiere, habe ich ein Totalverlustrisiko. Und das ist nichts anderes wie die Insolvenz des Unternehmens. Und wenn man sich dann die Praxis anschaut, das wisst ihr als neugierige Zuschauer bei uns auch immer, die Österreicher greifen auf konservative, also risikoärmere Geldanlageprodukte zurück. Es wird dann einfach mit Garantien, mit Fixzins, mit fixen Coupons, also fixer Verzinsung gearbeitet. Und diesen Austausch, was man dadurch hat, man minimiert sein Risiko. Die Rendite in dieser Anlageklassen ist aber meist geringer als die Inflation oder minimal höher. Das heißt, man entscheidet sich, anstatt dass man Wertschwankungen haben kann, für fixen realen Verlust in der Zukunft. Und die richtige Alternative wäre natürlich zu sagen, dass man jetzt nicht ein Unternehmen als Einzelnes sozusagen als wirklichen Gamble, also Risiko, auserkört, sondern dass man die ganze Welt als Investment ein Portfolio sieht und so auch wirklich sinnvollen Vermögensaufbau betreibt.
Wolfgang: Ich hoffe, das hat angeregt und jetzt schauen wir uns das Ganze natürlich auf fachlicher Ebene an. Darüber gebe ich das Wort an Wolfgang und ich freue mich schon sehr auf die spannenden Themen. Vielen Dank, Marcel. Es war für mich sehr spannend, was die Daten, die du zusammengetragen hast, speziell die 4,1 Prozent der Millionäre in Österreich. 4,1 Prozent mag jetzt nicht viel klingen, aber das ist jeder 25. Das heißt, wenn man sich umschaut und man geht einmal die Straße entlang und zählt die Leute ab, bei jedem 25. ein Nettovermögen von einer Million Euro, ist schon eine interessante Ansage. Danke Marcel für die tollen Informationen. Bis hierher. Ich übertrage euch jetzt auch am Bildschirm. Mein Teil wird jetzt circa 30 Minuten dauern, bevor ich dann wieder zu Marcel zurück übergebe, wo er sich die Sachen nochmal im Detail anschaut. Wir schauen uns hier an, ihr seht hier eine Grafik vom Wirtschafts- und Geldkreislauf. Wir schauen uns an, welche Rolle Unternehmen beim Wirtschafts- und Geldkreislauf spielen. Und da sieht man hier in blau die privaten Haushalte. Jeder von uns oder die meisten von uns gehen mal davon aus, die im Wirtschaftsleben stehen, bringen eine Arbeitsleistung, das ist der blaue Kreislauf oben, für ein Unternehmen. Und das Unternehmen, bei dem man arbeitet, produziert Konsumgüter, Waren oder Dienstleistungen, die wiederum von privaten Haushalten konsumiert werden. Das ist im Wesentlichen der Wirtschaftskreislauf. Gleichzeitig haben wir den Geldkreislauf, wieder private Haushalte. Jeder Erwerbstätige, aber auch Nicht-Erwerbstätige konsumiert Waren und Dienstleistungen, die von Unternehmen hergestellt werden. Und die Unternehmen, bei denen wir arbeiten, geben Einkommen an die privaten Haushalte zurück. Das heißt, die Aussage dieser Grafik ist im Wesentlichen die, dass man einfach sieht, wie zentral in unserer arbeitsteiligen Welt Unternehmen sind. Und wenn man sich das vergegenwärtigt, welche zentrale Rolle Unternehmen für unsere Gesellschaft spielen, für unser Wirtschaftssystem, für unseren Geldkreislauf, dann ist es doch verwunderlich, warum Österreicherinnen so große Scheu davor haben, in Unternehmen zu investieren. Meistens sieht man es, wie es Marcel vorher schon gesagt hat, betrachtet man ja die Investition in Aktien als risikoreiche Investition. Das werden wir uns dann in Folge weiter anschauen. Wenn man sich hier konzentriert konkret auf die Grafik und auch wenn man sich das vergegenwärtigt, welche Rolle Unternehmen in unserem Wirtschafts- und Geldkreislauf haben, dann bekommt man vielleicht ein bisschen ein anderes Gefühl dafür, was es bedeutet in Unternehmen zu investieren. Wir sehen hier die historische Rendite globaler Aktien bei einem Sparplan über die letzten 45 Jahre. Ganz konkret sehen wir hier einen 150 Euro Monatssparplan, begonnen am 1.7.1979, investiert in einen global agierenden Aktienfonds, den DWS Vermögensbildungsfonds I. Diesen Fonds verwenden wir sehr gerne bei unseren Gegenüberstellungen, weil es diesen Fonds seit 50 Jahren gibt. Und hier haben wir Echtwerte. Mir ist es immer wichtig, mit Echtwerten zu zeigen und nicht irgendwelche Indexrückrechnungen. Und man sieht hier sogar die Nettoentwicklung nach Abzug aller Kosten und Steuern, wenn man das Ganze maximiert mit kostensteuereffizienten Produkten gemacht hätte. Und da sieht man doch ein sehr beeindruckendes Ergebnis. Man hätte investiert 81.000 Euro, das zeigt hier unten die Nulllinie, und man hätte heute einen Gewinn, beziehungsweise am 30. Juni 2024, von sage und schreibe 1,1 Millionen Euro. Das war möglich, wenn man einfach nur in einen einzigen global investierten Aktienfonds investiert hätte. Man hat keine tägliche Zeitung lesen müssen. Man hat nicht ständig kaufen, verkaufen müssen oder sonst etwas, sondern einmal die Entscheidung getroffen, global investierter Aktienfonds in einer kostensteuereffizienten Produkthülle beziehungsweise in einem sehr guten Setup, so wie es wir empfehlen. In weiterer Folge bei den Grafiken gehe ich immer davon aus, dass ich die kostensteuereffizienteste Gestaltung zeige und deshalb ist es an der Stelle zu Beginn wichtig, den Unterschied auch zu zeigen, wie es gewesen wäre, wenn man nicht die kostensteuereffizienteste Produkt gewählt hätte. Das heißt, hier setzt den DWS Vermögensbildungsfonds in einer Netto-Polizze. Eine Netto-Polizze ist eine provisionsfreie FondsPolizze, bei der man sehr wenig Steuern bezahlt und alle Kosten maximal optimiert sind. In gelb sieht man eine FondsPolizze mit Provision. Gleiches Steuersystem, einziger Unterschied sind höhere Kosten im Produkt, weil man durch den Vertrieb, durch die Vertriebskosten von Banken, Versicherungen und sonstigen Beraterinnen hier einfach einen Kostenverlust hat. Und da sieht man, das Ergebnis liegt nur im Vergleich zur blauen Linie bei 700.000 Euro. Wichtig, beachtet hier rechts neben dem Euro-Wert diese 8,24% in gelb und die 9,6% in blau. Das sind die Netto-Renditen nach Abzug aller Kosten. Und da sieht man, die Differenz ist weniger als 1,5% pro Jahr. Hier sieht man schon, wie wichtig es ist, wirklich auf jedes Zehntelprozent der Kosten zu achten. Wesentlich und entscheidend, die Auswirkungen sind langfristig brutal. Und wenn man den gleichen Fonds in einem Online-Depot investiert hätte, das zeigt die Linie in Rot, hier habe ich weniger Kosten, aber dafür die höhere Steuerlast. Und hier habe ich im Endeffekt das geringste Ergebnis, also den höchsten Kostensteuerabrieb. Und hier bleiben nur von der am Markt erwirtschafteten Rendite 7,7% netto bei uns KonsumentInnen. Und das ist eine Differenz gegenüber Blau von 1,9%. Das bedeutet nur den halben Gewinn. 581.000 ist ziemlich genau die Hälfte von 1,145 Millionen Euro. Das einmal vorweg. Wichtig ist immer, wenn wir hier Berechnungen sehen, dann reden wir immer von Aktienfonds und generell auch von Anleihenfonds und das, was wir jetzt in weiterer Folge sehen werden, in der kostensteuereffizientesten Produkthülle. Das heißt, es ist ganz wichtig, bei den Vergleichsberechnungen immer die kostensteuereffizienteste Produkthülle zu betrachten. Diese Grafik zeigt einen Renditevergleich von Aktienfonds, Anleihenfonds und Sparbuch. Wir schauen uns hier zu Beginn mal den Verlauf des Aktienfonds an. Hier sieht man eine Einmalzahlung von 15.000 Euro über die letzten 45 Jahre. 15.000 Euro einbezahlt wäre heute ein Gewinn von 1,326 Millionen nach Abzug aller Kosten und Steuern in der kostensteuereffizientesten Produkthülle einer Netto-Polizze. Das ist gleich fondsgebundene, provisionsfreie FondsPolizze. Wenn man sich jetzt im Vergleich anschaut einen Anleihenfonds, hätte man das Geld in ein kostensteuereffizientes Depot FondsPolizze, das ist immer das Bestmögliche, also das Kostengünstigste wird hier immer angezeigt, gelegt, dann hätte man mit Anleihen einen Gewinn von 63.000 Euro erwirtschaftet. Das heißt 15.000 Euro investiert, 63.000 Euro Gewinn. Hätte man das Ganze in ein Sparbuch gelegt, rote Linie, wird das Ganze schon sehr flach. 15.000 Euro investiert, 13.000 Euro Gewinn. Damit man die Grafik ein bisschen besser sieht, blende ich hier den Aktienfonds aus und wir sehen hier nur mehr in gelb und in rot, also in gelb den Anleihenfonds und in rot das Sparbuch. Wir blenden hier dazu ein den Inflation in der grauen Fläche. Vielleicht einmal kurz auch ohne den Anleihen. Hier sieht man jetzt quasi nur mehr den Inflation und in rot das Sparbuch. Der Inflation zeigt, welcher Gewinn nötig gewesen wäre, damit die Kaufkraft der 15.000 Euro über die letzten 45 Jahre erhalten geblieben wäre. Das heißt, von den 15.000 Euro bräuchte ich heute einen Gewinn von 35.000 Euro, damit das Geld, das ersparte Geld, den gleichen Wert hat, die gleiche Kaufkraft, damit ich mir das Gleiche kaufen kann als vorher. Zu dem Zeitpunkt, wo ich es auf die Seite gelegt habe. Das Sparbuch hat nur einen Gewinn von 13.000 Euro erwirtschaftet. Das heißt, ich habe in den letzten 45 Jahren einen sogenannten Realwertverlust von rund 20.000 Euro gemacht. Man sieht hier in den letzten, den Anstieg bei der Inflation von 2021 ist jeden, glaube ich, in Erinnerung, die starken Inflationsanstiege in den letzten drei Jahren. Das heißt, aus Sicht der Rendite ist es ganz eindeutig, dass man mit Aktien, die mit Abstand höchsten Gewinne in der Vergangenheit erzielt hätte. Wichtig an dieser Stelle mein Hinweis, niemand kennt die Zukunft, wir genauso wenig wie alle anderen. Das heißt, hier ist es nett auf Vergangene Renditen verweisen zu können. Wohin die Zukunft, wie die Zukunft verläuft, weiß niemand. Aber das sind Echtwerte in der Vergangenheit und bilden halt die nötigen Rückschlüsse für zukünftige Investitionen. Wir schauen uns das Ganze jetzt auch nicht nur aus der Renditeseite an, sondern auch aus der Risikoseite. Und aus der Liquiditätsseite. Ihr habt hier das magische, also wir sehen hier das magische Dreieck. Das magische Dreieck beschreibt eben die drei entscheidenden Faktoren bei der Geldanlage. Die bestehen eben aus der Rentabilität, sprich welche Rendite kann ich erwarten bei einer Investition? Wie sicher ist die jeweilige Anlageklasse? Und wie liquide bin ich mit der jeweiligen Anlageklasse? Und da wird man sehen, dass die Frage des Zeitraums eine ganz wesentliche Rolle spielt, auf welche Ecke der Fokus gesetzt werden kann oder soll. Jetzt schauen wir uns wieder die Grafik an, die wir vorher gesehen haben, wieder der Renditevergleich von Aktien, Anleihen und Sparbuch. Warum investieren nicht alle in die blaue Linie, wenn doch historisch der Unterschied so gewaltig war bei der Rendite, das heißt 15.000 Euro investiert, in blau 1,3 Millionen Euro gewinnt, in gelb nur 63.000 Euro gewinnt und in rot 13.000 Euro gewinnt. Warum investiert nicht jeder in diese Anlageklasse Aktie und speziell Österreicherinnen so wenig? Marcel hat es vorher schon kurz angesprochen, der Grund für die geringe Bereitschaft in Aktien zu investieren sind die Wertschwankungen, die hohen Wertschwankungen. Aktienkurse verlaufen nicht linear, sondern da geht es wie in Österreich eigentlich Berg und Tal. Es geht mal stark rauf, es geht mal stark runter. In jüngster Zeit haben wir hier die Corona-Krise von 2021, 2023. Das war für mich kein großer Einbruch. Für jüngere Marktteilnehmer mag das ein höherer Verlust gewesen sein, weil ich hier 1998 begonnen habe, mich mit dem Geldsystem und mit dem Aktienmarkt zu beschäftigen. Von 1998 bis 2000 war die Dotcom-Blase, da haben wir sehr hohe Gewinne lukriert oder sehen können. Und dann ist es aber drei Jahre nach unten gegangen. Das heißt, derjenige, der 15.000 Euro investiert hat am 1.7.1979, hatte im Jahr 2000 bereits einen Gewinn von 373.000 Euro. 15.000 Euro eingesetzt, 373.000 Euro Gewinn. Nur in diesen 21 Jahren, also sehr, sehr hohe Renditen. Dann ist es aber gekommen, drei Jahre lang ist es nach unten gegangen. Hier der Knick, das war 9-11, dann wieder nach oben und dann der Dotcom-Bruch. Und dann hat sich der Gewinn quasi auf 172.000 reduziert. Über 200.000 Euro hat man quasi zuschauen müssen, wie der Gewinn am Konto quasi weniger wurde. Und das halten nicht viele aus, weil die meisten sind ja nicht 1979 eingestiegen, sondern der große Hype für Aktien war ja genau hier, wo die Aktienkurse oben waren in den Jahren 2000, da sind sehr viele eingestiegen. Und das ist natürlich genau das Brutale, wenn man dann Vorher hat man gezögert, dann redet jeder davon, welche schönen Gewinne im Aktienmarkt möglich waren und dann ist man eingestiegen und dann hat man gleich einmal zu Beginn einen sehr hohen Verlust in Kauf nehmen müssen. Wir haben dafür Einstiegsstrategien, wie man in Märkte einsteigt, wenn man einen Einmalbetrag hat. Auf das Thema möchte ich heute jetzt nicht explizit eingehen, da gibt es ein eigenes Webinar dafür, ein eigenes Video und einen eigenen Artikel. Einmalig investieren mit Strategie. Wenn man einen Sparplan hat, ist der Einstiegszeitpunkt egal, weil man monatlich einkauft. Und wenn man hier startet im Jahr 2000 und man hat monatlich 150 Euro investiert, dann hat man zu verschiedenen Zeitpunkten eingekauft. Hier unten hat man dann sehr günstig gekauft im Jahr 2003 und man bekommt einen sehr guten automatisierten Durchschnittskosteneffekt, den man auch Cost Average Effect nennt. Das heißt, jemand, der vorhat, mit einem Sparplan in Aktien zu investieren, hat ein sehr geringes Wertschwankungsrisiko, weil sie das einfach ausgleicht. Und ganz speziell gleicht sie dieses Wertschwankungsrisiko dann aus, wenn man nicht nur in der Ansparphase monatlich einzahlt, sondern auch in der Genussphase, in der sogenannten Entnahmephase. Nicht einmalig das Geld rausnimmt, sondern über einen längeren Zeitraum. Perfekt für die Pensionsvorsorge. Das heißt, ein heute 45-Jähriger hat eine 20-jährige Sparphase bis 65 voraussichtlich und dann hoffentlich eine 20-30-jährige Genussphase. Das heißt, wir reden hier beim 45-Jährigen auch von einer Investitionsdauer von in der Regel 40-50 Jahren. Im Prinzip der Zeitraum, den man hier sieht. Nur, dass halt nicht alles die Sparphase ist, sondern auch die Entnahmephase. Und speziell in der Entnahmephase oder Genussphase, wie es wir nennen, ist es sehr wichtig, welche Rendite bekomme ich für mein Geld. Die meisten Menschen in Österreich, auch die Beraterinnen und Banken usw. machen aus unserer Sicht den Fehler, dass sie speziell dann, wenn am meisten Vermögen aufgebaut ist zum 65. Lebensjahr, Aktien reduzieren und hauptsächlich reingängen in Anleihen, gelbe Linie. Und dann habe ich viel Vermögen, aber dafür keine Rendite mehr. Und die Rendite wird durch die Inflation meistens aufgefressen. Diese Grafik zeigt einfach nur einmal aus Sichtpunkt des Wertschwankungsrisikos über die Zeit, welchen Unterschied es macht, in welche Anlageklasse ich investiere. Das heißt, wenn ich nur Kurzzeit habe, wenn ich heute investiere und ich brauche das Geld in fünf Jahren, dann ist dieses Wertschwankungsrisiko natürlich viel zu hoch. Würde, glaube ich, wir nicht und auch andere Beraterinnen nicht empfehlen, hier in Aktien massiv zu investieren. Wenn man aber länger Zeit hat, längere Sparphase, längere Genussphase ist dieses Wertschwankungsrisiko, das der Aktienmarkt hier zeigt, sehr überschaubar. Behaltedauern von 15 Jahren zeigt zum Beispiel die Geschichte und Studien, dass man nie einen Verlust gemacht hätte, wenn man global investiert. Und bei 25 Jahren Behaltedauer in Aktien ist der geringste Gewinn, den man bisher erwirtschaftet hat, 5% vor Abzug aller Kosten. Das heißt, das Wertschwankungsrisiko war zumindest in der Vergangenheit immer eine Frage der Zeit. Und wenn man das aus dem Gesichtspunkt der Zeit sieht, dann sollte man doch für diesen Teil, den man längerfristig nicht braucht, wir sagen so ab 15 Jahre, sehr stark überlegen, ob nicht Aktien die größte Position für diese Sparquote sein sollen. Man hat natürlich auch andere Risiken, wie zum Beispiel das Ausfallrisiko oder das Klumpenrisiko. Das heißt, was wäre, wenn ein Unternehmen in Konkurs geht? Was wäre, wenn eine Bank in Konkurs geht, rote Linie? Oder was wäre, wenn ein Staat bankrott geht, zum Beispiel gelbe Linie? Das heißt, wenn ich jetzt auf der gelben Linie zum Beispiel Staatsanleihen, wenn ich Österreich das Geld geborgt hätte und Österreich bekommt finanzielle Probleme, dann habe ich natürlich auch auf der gelben Linie ein Risiko, das ich hier im historischen Verlauf der Wertschwankung nicht sehe, weil es sehr konstant ausschaut. Aber hier wird eben nur die Wertschwankung abgebildet. Nicht die anderen Risiken, wie zum Beispiel das Ausfallrisiko oder das Inflationsrisiko oder das Währungsrisiko. Ganz wichtig. Auch das Währungsrisiko zeigt ja hier, wir leben im Euroraum. Das heißt, wir betrachten die Werte ja immer nur innerhalb des Euros. Wenn die europäische Währung an Wert verliert gegenüber dem amerikanischen Dollar oder dem britischen Pfund oder dem japanischen Yen oder dem chinesischen Renminbi oder anderen wesentlichen Währungen, dann beeinträchtigt das natürlich uns direkt. Weil wir natürlich in Euro einkaufen müssen und eine importierte Inflation und höhere Waren und Dienstleistungen außerhalb des Euro-Raums dazu führen können, dass bei uns wieder die Inflation angeheizt wird. Wir leben im Euro. Der Euro sollte eigentlich ein Projekt sein, wo man die harte Währung.