Wie lege ich mein Geld 2025 für mein Second Life (Pension) richtig an?

In dieser Folge beantworten wir ausführlich die Frage der Zuseherin Bianca zu ihrer eigenen Pensionsvorsorge

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 11. August 2025

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Finanzielle, steuerliche und rechtliche Themen

Pensionslücke und Grundsicherung
  • Pensionslücke: Bianca hat eine Pensionslücke berechnet, die in Grundsicherung für Fixkosten und Lebensstandard aufgeteilt ist.
  • Grundsicherung: Sollte durch gesetzliche Pension, betriebliche Zusatzpension und/oder private Pensionsversicherungen abgedeckt werden.
  • Lebenslange Rentenleistung: Bianca möchte eine lebenslange Rentenleistung, auch wenn sie 120 Jahre alt wird.
Garantie in der Geldanlage
  • Keine reale Garantie: Es gibt keine reale Garantie in der Geldanlage, die die Inflation berücksichtigt.
  • Inflation: Bei 3% Inflation verdoppeln sich die Fixkosten nach 24 Jahren. Eine garantierte Rente von 500 Euro bleibt nominal gleich, verliert aber an Kaufkraft.
  • Langlebigkeitsrisiko: Das Risiko, dass man gesund alt wird und höhere Ausgaben hat, kann durch eine garantierte Rente nicht abgedeckt werden.
Pensionssplitting
  • Definition: Aufteilung der Pensionsansprüche zwischen Ehepartnern, um einen Ausgleich für die Kindererziehungszeit zu schaffen.
  • Staatliche Pension: Betrifft die staatliche Pension im Umlageverfahren.
  • Alternative: Der Mann zahlt für die Frau eine private Vorsorge ein, um den Ausgleich über die private Säule zu schaffen.
Kapitaldeckungsverfahren vs. Umlageverfahren
  • Kapitaldeckungsverfahren: Bietet die Möglichkeit, den Inflation auszugleichen und einen realen Gewinnzuwachs zu erwirtschaften.
  • Diversifikation: Risikostreuung durch Kombination von staatlicher Pension und privater Vorsorge.
Anlagestrategie in der Pension
  • Garantieprodukte: Nicht empfehlenswert, da sie die Inflation nicht ausgleichen können.
  • Aktienmarkt: Bleiben im Aktienmarkt kann eine höhere Rendite und damit einen Inflationsausgleich bieten.
  • Beispiel: Bei 220 Euro monatlicher Einzahlung und 7% Rendite hat man nach 30 Jahren 200.000 Euro Kapital, das 1.000 Euro monatliche Rente ermöglicht.
Indexierung
  • Definition: Automatische Prämienerhöhung in der Sparphase, um den Inflation auszugleichen.
  • Problem: Indexierung allein gleicht die Inflation nicht aus, da sie nur die Prämie erhöht, aber nicht die Rendite.
  • Lösung: Höhere Rendite nach Abzug von Kosten und Steuern ist notwendig, um die Inflation auszugleichen.
Steuerliche Aspekte
  • Kapitalertragssteuer: Ein Viertel des Gewinns wird in der Entnahmephase durch die Kapitalertragssteuer abgezogen.
  • Genussphase: Wichtig, auch die Steuern in der Genussphase zu berücksichtigen.
Rentenfaktor
  • Unterschiede: Finanzfluss rechnet mit einem Rentenfaktor von 27 oder 28 bei einem Renteneintrittsalter von 67, während fynup mit 25 bei einem Renteneintrittsalter von 65 rechnet.
  • Erklärung: Unterschiedliche Renteneintrittsalter führen zu unterschiedlichen Rentenfaktoren.
Praktischer Tipp der Woche
  • Ablaufmanagement: Vermeiden von automatisierten Ablaufmanagements, die die Aktienquote vor dem Rentenalter reduzieren.
  • Empfehlung: Durchgängig im Aktienbereich bleiben, um die Chancen des Inflationsausgleichs zu nutzen.
Gesellschaftlicher Aspekt
  • Vorsorge: Wichtig, dass Menschen, die für die Pension vorsorgen, entsprechende Produkte und Kapital zur Verfügung haben.
  • Steuern und Kosten: Berücksichtigung von Steuern und Kosten, um den Inflation auszugleichen.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Wie legst du 2025 dein Geld richtig an, damit du im Second Life in deiner Pension die Inflation ausgleichen kannst? Das habe ich heute im Namen von Bianca Finanzprofi Wolfgang gefragt. Und er erklärt uns, wie dir in deiner Pension möglichst lange deutlich mehr bleibt. Es geht um dein Geld. Schau dir das an. Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Wolfgang liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ja genau, damit du deine Finanzen optimieren kannst und dir damit mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup. Den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Wie lege ich mein Geld 2025 für mein Second Life richtig an? Und mit Second Life ist in diesem Fall nicht die virtuelle Welt gemeint, sondern die ganz reale Pension. In der letzten Folge hatten wir eine ganz spannende Frage aus der Community, die wir heute ausführlich beantworten. Weil sie etwas länger ist, spiele ich sie euch jetzt hier ein. Bianca fragt... Also ich habe bei Madame Moneypenny das Mentoring-Programm abgeschlossen und da habe ich meine Pensionslücke berechnet. Diese haben wir dann in eine Grundsicherung für die Fixkosten und Lebensstandard für alles andere aufgeteilt. Die Grundsicherung sollte über eine gesetzliche Pension, betriebliche Zusatzpension und/oder private Pensionsversicherungen abgedeckt werden, welche eine lebenslange Rentenleistung bietet. Da haben wir es wieder. Also wo ich monatlich meinen fixen Betrag überwiesen bekomme, auch wenn ich 120 Jahre alt werden sollte. Da muss ich Bianca nochmal fragen, wie sie das dann genau macht.

Sag es mir dann auch bitte.

Also wenn sie 120 Jahre alt werden sollte, will sie trotzdem immer noch einen fixen Rentenzahlungsbetrag bekommen im Monat. Da ich mit meinem jetzigen Gehalt aber eine große Lücke in der Grundsicherung habe, weil sie durch Teilzeit zu wenig gesetzliche Pension erhalten wird, was ja auch viele Frauen betrifft, versuche ich nun herauszufinden, wie ich dieses Loch am besten stopfen kann. Außerdem wäre eine Alternative zum Pensionssplitting interessant, damit mein Mann stattdessen die Zusatzpension bespart, damit ihm in seiner Pension dann nichts fehlt und ich einen Ausgleich für die Kindererziehungszeit hätte. Und jetzt die ausführliche Antwort von Wolfgang.

Ja, danke Michi. Das war wirklich eine sehr spannende Frage von der Bianca letztes Mal. Nicht nur die 120 Jahre, wie sie das schafft, das haben wir bis jetzt noch nicht herausgefunden. Schauen wir uns kurz ihre Situation an. Ich schaue mal in der Situation und das ist extrem super. Sie beschäftigt sich mit ihrem Geld. Geldanlage ist Chefinnen-Chefsache. Diesmal ist es super. Sie ist bei Madame Moneypenny und informiert sich dort wirklich ausführlich über ihre Situation und hat einen Handlungsbedarf erkannt. Hauptsächlich deswegen, weil sie eben Teilzeit arbeitet durch die Kindererziehung. Und ja, das betrifft nicht nur sie, sondern viele Frauen. Und die Lösung ist hier, neben dem gesetzlichen Umlageverfahren privat vorzusorgen. Das hat sie erkannt und das ist schon mal ein erster wichtiger Schritt.

Wie du richtig sagst. Sie ist ja in Teilzeit und das betrifft ja ganz, ganz viele dieses Problem, dass sie da vorsorgen müssen, mehr als ihnen lieb ist. Und sie hat jetzt ein interessantes Modell von der Moneypenny, glaube ich, mit der Grundsicherung und will für diese Grundsicherung eine Garantie. Und jetzt haben wir das letzte Mal schon besprochen, Garantie ist nicht so. Wie ist das in Ihrem Fall?

Ja, also das, was ich da eben so spannend finde, sind ja zwei Punkte. Fangen wir mal mit dem ersten Teil an, den du jetzt angesprochen hast, mit der Garantie. Ich habe es eh letztes Mal schon gesagt, bei der letzten Podcast-Folge, dass sich viele Leute eine Garantie wünschen, wenn es um die Geldanlage geht, wenn es um die Alterssicherung geht. Wir müssen aber die traurige Botschaft, aber die ehrliche, überbringen, dass es in der Geldanlage keine reale Garantie gibt. Reale Garantie heißt, nach Abzug der Inflation hätte ich gerne eine Garantie. Das habe ich nicht. 500 Euro monatliche garantierte Rente bekomme, dann habe ich zwar 500 Euro garantierte Rente, das ist gut, aber ich brauche ungefähr bei 3% Inflation nach 24 Jahren die doppelte Rente, wenn ich die gleichen Ausgaben habe. Und da liegt, glaube ich, ein kleiner Denkfehler in dem System, weil sie hat explizit angesprochen, sie möchte gerne die Fixkosten mit einer Garantie abgedeckt haben. Und die Fixkosten verändern sich.

Die sind nicht so fix, wie es klingt.

Genau, durch die Inflation. Das heißt, ich habe keine nominellen Fixkosten, sondern die Fixkosten verändern sich mit dem Inflation. Und wie gesagt, bei 3% Inflation habe ich eine Verdoppelung nach 24 Jahren. Das heißt, wenn ich mit 65 Jahren in Pension gehe, dann habe ich mit 89 die doppelten Fixkosten. Und wenn ich dann eine garantierte Rente dem gegenüber stelle, wenn ich zum Beispiel eine Rentenleistung habe von garantiert 500 Euro, dann starte ich mit 65 mit 500 Euro und habe mit 89 immer noch 500 Euro. Und sie hat explizit auch angesprochen, dieses Langlebigkeitsrisiko, das haben wir auch letztes Mal schon besprochen, was das genau ist. Das Risiko, wenn ich wirklich gesund alt werde und ich habe höhere Ausgaben, dann brauche ich Kapital, um meinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Genau das schaffe ich dann eben mit dieser garantierten Rente nicht, weil ich eben nur die 500 Euro kriege. Ich brauche aber dann vielleicht schon 1.000 Euro und mit zunehmender Zeit, wenn ich wirklich 120 Jahre alt wäre, dann bräuchte ich dann schon 2.000 Euro. Eine garantierte Rentenzahlung leistet das nicht. Das ist nicht die Lösung dafür, dass ich die Fixkosten abdecken möchte. Leider.

Und dann hat sie ja auch noch in ihrer Frage das Pensionssplitting erwähnt. Das musste man ja erklären für alle, die das nicht verstehen. Was ist das überhaupt, das Pensionssplitting? Und wieso, weil du es ja schon angeteasert hast in der letzten Folge, wieso haben die Männer so viel Angst davor?

Ja, ob sie viel Angst haben davor, das trauen wir gar nicht zu sagen. Aber wir wissen aus der Statistik, dass es sehr selten ausgeführt wird. Was heißt das Pensionssplitting? Der Mann verdient in Österreich, das wissen wir aus den Statistiken, im Durchschnitt wesentlich mehr als die Frau, das wiederum damit zusammenhängt, weil die Frauen ja wegen der Kindererziehung zu Hause bleiben, mehr zu Hause bleiben. Und dann die Karrierechancen so nicht nutzen, dadurch in Summe einfach weniger Einkommen haben im Verhältnis zum Mann. Wenn ich die zwei jetzt in einen Korb zusammenlege und sage, okay, ich habe das Leben gemeinsam gemeistert, dann wäre es ja gerade fair, dass man sich auch die Pension aufteilt. Das heißt, dass man einfach die Pensionsansprüche des Mannes mit der Frau zusammenlegt und jeder kriegt dann die Hälfte. Ganz vereinfacht jetzt besprochen. Das heißt, der Mann gibt für die Leistung, die die Frau zu Hause erbringt, für die Kindererziehung, für den Verzicht auf ihre Karriere etc., gibt er ihr einen Teil seiner Pension, gibt er ihr ab und das kann man vertraglich fixieren im Pensionssplitting.

Seiner staatlichen Pension?

Genau. Danke Michi für den Hinweis. Ich rede hier von der staatlichen Pension vom Umlagesystem.

Und das wollte sie irgendwie vermeiden, habe ich herausgelesen, oder?

Ja, da hat es einen sehr schlauen Ansatz. Ich weiß nicht, ob das von der Madame Moneypenny kommt oder von ihr selber. Egal, es ist auf alle Fälle ein sehr interessanter Ansatz. Und zwar der Ansatz ist der. Männer tun sich auch wirklich schwer, wir sehen das immer wieder, wenn ich hier wirklich ein Pensionssplitting mache, dann ist das eine fix vertragliche Vereinbarung, die kann ich in der Regel, soweit ich weiß, nicht mehr rückgängig machen, sondern ich beschließe das und das ist erledigt. Auch in den besten Beziehungen tun sich aber da die Männer dann doch ein bisschen schwer, diesen Schritt zu gehen. Und eine gute Lösung ist jetzt, okay, wenn du kein Pensionssplitting machst, dann zahle du aus, lieber Mann, von deinem Geld für mich eine private Vorsorge ein. Damit ich diesen Ausgleich nicht über den staatlichen Umlageverfahren bekomme, sondern dass ich den Ausgleich quasi bekomme über die private Säule. Und das ist tatsächlich sehr interessant und damit tun sich die Männer auch leichter. Weil es vielleicht nicht ganz so verbindlich ist. Das heißt, da könnte man nach fünf Jahren einmal die Prämienzahlung stoppen. Das ist jetzt bitte kein Ratschlag und das sollte auch nicht gemacht werden. Aber besser ist, dass man etwas macht in die Richtung und dass man startet. Und das finde ich eine sehr gute Option, um hier für den notwendigen Ausgleich zu sorgen, wenn der Mann aus seinem Gehalt für die Frau eine Pensionsvorsorge startet.

Und nach allem, was ich schon gehört habe in diesem Podcast von den diversen Finanzexperten hier, ist es ja auch mitunter die schlauere Variante vielleicht.

Ja, natürlich. Wenn ich jetzt Kapitaldeckungsverfahren mit dem Umlageverfahren vergleiche, dann habe ich halt im Kapitaldeckungsverfahren unter der Prämisse, dass ich in Anlageklassen gehe mit entsprechender Renditechance und Produkte wähle mit wenig Kosten steuern bei hoher Qualität, dass ich hier wirklich nicht nur den Inflation ausgleiche, sondern auch einen realen Gewinnzuwachs erwirtschaften kann.

Und es wäre eine Diversifikation, wie wir auch schon gelernt haben, dass es nicht nur in dem staatlichen Teil liegt, die Pensionsverluste. Sondern auch in einem privaten. Das ist ja auch eine diverse Führung.

Ganz, ganz wichtig. Nicht nur aus der Rendite, sondern ich habe es einfach das Risiko ein bisschen gestreut. Ich gebe nicht alles dem Umlageverfahren, dem Staat, sondern ich nehme einen Teil von dem rein in die kapitalgedeckte Vorsorge.

Also es wäre aus vielen Dingen schlau, vor allem auch, wenn die Männer mehr für die Pension ihrer Frauen zahlen, als kleinen Ausgleich für die Kinderbetreuungszeit. Jetzt hat sie ja auch noch gesagt, sie würde die Anlagestrategie wechseln beim Pensionsantritt, also in ein Garantieprodukt gehen. Da haben wir ja das letzte Mal, hast du ja schon ausführlich erklärt, warum das nicht so gut ist. Für alle, die es nicht gesehen haben übrigens, die Folge davor ist wieder verlinkt hier oder in der Beschreibung. Aber jetzt nochmal kurz zusammengefasst von dir, Wolfgang, warum ist das nicht so schlau?

Ja, also die Bianca, die macht schon mal sehr viel richtig. Das Interessante, vielleicht ich fasse wirklich kurz nochmal zusammen, auf Basis des letzten Podcasts, nehmen wir an, man ist 35 Jahre alt und man hat 30 Jahre Anspardauer von 35 bis zum 65. Lebensjahr. 30 Jahre Anspardauer. Und nehmen wir an, man würde 220 Euro monatlich besparen. Dann hätte man, wenn man bei 7%iger Rendite am Aktienmarkt rechnet, nach Abzug aller Kosten und Steuern bei effizienten Produkten, 200.000 Euro Kapital zur Verfügung zum 65. Lebensjahr. Würde man in der Sparphase schon starten mit einem Garantieprodukt, hätte man bei 220 Euro monatliche Einzahlung nur in etwa 100.000 Euro zur Verfügung. Davon sind 80.000 garantiert und 20.000 Euro haben wir hier berechnet Gewinnzuweisung. Das heißt, ich habe schon mal in der Sparphase den Unterschied, ob ich 100.000 habe oder 200.000, aufgrund der Wahl der Anlageklasse, aufgrund der Wahl des Produktes. Und da ist die Bianca durch die Kurse offensichtlich von der Madame Moneypenny und sie hat sich offensichtlich mit Geld schon beschäftigt, ist ihr Gedanke und ihre Sachüberlegung schon so weit gereift, dass sie gesagt hat, ich investiere in den Kapitalmarkt, ich möchte mich bei Unternehmen beteiligen, ich sehe da relativ hohe Chancen bei überschaubarem Risiko, das Wertschwankungsrisiko habe ich im Griff etc. etc. Ich setze hier auf Aktien. Das heißt, der Teil, da können wir schon mal einen Hackerl drunter machen. Und was jetzt das Spannende ist, ist, dass sie jetzt aber bei der Genussphase, bei der Entnahmephase doch unterscheiden beginnt, sie will die Fixkosten garantiert haben und sie will die Lebensstandardkosten, also das, was nach den Fixkosten kommt für sonstige Ausgaben, die will es quasi weiterhin mit Aktien investiert haben, aber die Fixkosten, die sollten doch garantiert sein. Da will es kein Risiko eingehen.

Geht das überhaupt?

Genau, und das ist der Punkt, wo es zwickt. Weil es gilt in der Genussphase dasselbe wie in der Sparphase. Und wie ich vorher schon beschrieben habe, wenn ich 500 Euro monatliche Rente garantiert bekomme, dann habe ich bei Berücksichtigung der Inflation nach 24 Jahren nur mehr die halben Fixkosten wirklich garantiert. Und die Rechnung, die geht sich dann nicht ganz aus. Das heißt, das haben wir beim letzten Podcast vor einer Woche schon ausführlich besprochen, wenn ich in der Sparphase 220 Euro einzahle, wie jetzt in dem Beispiel, habe ich 200.000 Euro Kapital. Wenn ich mich dann für eine lebenslange Rente entscheide, habe ich bei einem Rentenfaktor von 25, das ist ungefähr der garantierte Rentenfaktor, habe ich 500 Euro Rente, bleibe im Aktienmarkt und ich gehe weiterhin davon aus, wie in den letzten 30 Jahren auch schon. Keine neue Erwartung, sondern ich führe einfach meine Erwartungen weiter wie in den letzten 30 Jahren für die nächsten 30 Jahre. Ich erwarte mir vom Aktienmarkt 7% Marktrendite vorkosten. Dann kann ich mir 1.000 Euro monatlich rausnehmen und nicht nur 500 Euro. Und das Kapital bleibt sogar stehen, bleibt erhalten. Das heißt, ich habe da wirklich auch am Kapitalmarkt einen gewissen Sicherheitspuffer. Aber natürlich habe ich jetzt nicht dieses schön geschriebene Wort Garantie. Das habe ich nicht.

Aber der Lebensstandard wäre vielleicht schon mitgesichert.

Auf alle Fälle. Ich kann da zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wenn ich sage, ich tue jetzt die 200.000 mit einer garantierten Rente mir nehmen, habe ich nur 500 Euro dafür halt garantiert. Die Garantie ist wirklich sehr überschaubar. Das haben wir letztes Mal auch ausführlich besprochen. Da muss ich 98 Jahre alt werden, dass das Kapital aufgebraucht ist bei diesem Rentenfaktor. Der ist halt momentan so. Dann habe ich da im Prinzip überhaupt keine Renditechance. Und wenn ich selber investiere und weiterhin daran glaube, dass die Unternehmen so weiterarbeiten, unsere Wirtschaft so weiterlebt wie in den vergangenen 30 Jahren, dann brauche ich mich da auch nicht fürchten, dass ich mir nicht nur den Lebensstandard erhalten kann, sondern auch die Fixkosten.

Und die Inflation quasi ausgleichen mit den 1.000. Das bringt uns ja zur nächsten Frage, die sich die Bianca vielleicht gar nicht so gestellt hat, weiß ich jetzt gar nicht, aber es gibt ja auch diese Lösung oft, dass man, wenn man die Inflation ausgleicht, dass man jetzt nicht das macht, was wir vorschlagen mit ich bleibe im Aktienmarkt, sondern auf eine sogenannte Indexierung setzt. Das kann man ja auch genau ausrechnen. Wie ist denn das wirklich mit der Indexierung?

Also mit der Indexierung, da sprichst du im Prinzip an die automatische Prämienerhöhung in der Sparphase. Das heißt, ich fange zum Beispiel an mit 220 Euro Monatssparplan und versuche mit einer automatisierten Erhöhung dieses Sparplanes den Inflation auszugleichen. Und das wird in der Regel auch von vielen Verkäufern so verstanden, als wäre das ein Inflationsausgleich. Ich habe es sogar schon gelesen. Das stimmt nicht. Ich schaffe damit keinen Inflationsausgleich, sondern mit einer Indexierung oder mit einer sogenannten Indexklausel in der Sparphase schaffe ich nur eine automatisierte Erhöhung der Prämie. Und natürlich, wenn ich mehr einzahle, kommt da hinten mehr raus in der Regel. Was ich aber brauche bei dem Spiel, in der Sparphase und in der Genussphase, um den Inflation auszugleichen, ist schlicht eine höhere Rendite nach Abzug der Kosten, als der Inflation mir wegfrisst. Das heißt, wenn ich 3% Inflation habe, dann muss man das Produkt nach Abzug aller Kosten und Steuern mindestens 3% Rendite erwirtschaften. Dann habe ich einen Inflationsausgleich. Keinen Inflationsausgleich habe ich, wenn ich statt 220 Euro monatlich irgendwann einmal 300 Euro einzahle, aber nur 1% Rendite kriege nach Abzug aller Kosten und Steuern. Dann habe ich keinen Inflationsausgleich. Ich habe einfach nur mehr eingezahlt und deswegen habe ich am Ende mehr.

Aber nur nominal?

Nur nominal, genau. Ich habe einfach mehr einzuhalten. Und die Ursache, warum das so oft als Inflationsausgleich gesehen wird, ist natürlich unser Provisionssystem bei den Finanzprodukten, weil natürlich mit steigender Einzahlung sich auch die Provision der Berater, Verkäufer erhöht. Deswegen wird das sehr gerne so mitgenommen, damit die Inflation auch ausgeglichen wird. Machen wir die Indexanpassung oder sorgen wir für den Inflationsausgleich. Und da muss man klar unterscheiden. Eine Indexierung der Prämie ist einfach nur eine Prämienerhöhung und löst nicht das Problem der Inflation und schon gar nicht in der Genussphase. Weil ich kann nur einfach mehr Prämie einzahlen in der Sparphase. Irgendwann bin ich in der Pension, dann möchte ich ja genießen anfangen. Dann habe ich das Thema sowieso nicht mehr. Aber bitte auch darauf achten, dass die Indexierung das Problem nicht löst.

Also ich würde dann nur mehr Geld einteilen, auf das ich wieder mehr Rendite eigentlich haben hätte müssen, damit die Inflation ausgeglichen ist. Das heißt, es wird nur vorher teurer und bringt aber nichts.

Es wird im Prinzip nur teurer bei Provisionsprodukten. Man kann das sehr wohl machen, diese Indexierung und diese Mehreinzahlung bei kosteneffizienten Produkten, bei provisionsfreien Produkten. Das heißt, es geht in Wirklichkeit immer um diese zwei Sachen, die Wahl der Anlageklasse und das zweite ist wenig Kosten- und Steuernabrieb, damit dir von der Rendite so viel wie möglich bleibt, damit dir so wenig wie möglich abzogen wird.

Dann bleibt bei der Bianca eigentlich nur eine Frage und ich weiß nicht, ob du die beantworten kannst. Wie ist das mit den 120 Jahren? Wie wird man 120?

Ja, das werden wir hoffentlich nochmal herausfinden. Hauptsächlich wichtig ist bei der Sache, dass man gesund bleibt, wenn man alt wird.

Stimmt. Und ein bisschen Geld hilft aber, glaube ich, auch. Ist sogar erwiesen, oder? Wenn man mehr Geld hat.

Ja, da gibt es ja so den Spruch, Geld ist nicht alles, aber ohne Geld ist alles nichts oder so ähnlich geht das.

Ja, sehr gut. Da kann sich die Gesellschaft was abschauen. Apropos Gesellschaft, wir beleuchten ja auch immer den gesellschaftlichen Aspekt in jeder Folge. Wie wirkt sich denn die Frage der Bianca sozusagen, also der Inhalt der Frage, wie würdest du das sehen im gesellschaftlichen Blickpunkt?

Ja, für uns in der Gesellschaft ist es einfach wichtig, dass die Menschen, die für die Pension, für das Alter, für das Second Life vorsorgen, dass die dann auch wirklich entsprechende Produkte und Kapital zur Verfügung haben. Diejenigen, die jetzt schon den Aufwand betreiben, sparen, ist ja nichts anderes wie Verzicht auf Konsum in der Gegenwart, damit ich später habe, dass die dann auch wirklich nach Abzug der Inflation keinen Verlust haben. Und da ist es auch wichtig, dass man immer darauf schaut, dass man nicht nur die Kosten im Auge behält, sondern auch die Steuer. Das heißt, wenn man mit einem Bankdepot vorsorgt, mit einem Online-Depot, mit ETFs zum Beispiel, dann muss man hier wirklich sehr die Komponente der Steuer mit berücksichtigen, weil genau die Kapitalertragssteuer, im Online-Depot in der Entnahmephase dafür sorgt, dass da ein Viertel vom Gewinn abgerieben wird. Und da erleben wir halt auch immer wieder, dass das viel zu wenig betrachtet wird. Es wird meistens auf die Sparphase geschaut und ganz wenig auf die Genussphase. Deswegen auch für alle Banksparer, auch für alle. ETF, Depot-Sparer, Online-Bank-Sparer, bitte achtet auf die Genussphase. Und dazu haben wir auch vor kurzem zwei interessante Podcasts quasi auch gemacht.

Verlinken wir natürlich auch unten in der Beschreibung. Jetzt kommen wir zur Frage der Community, die heute etwas kürzer ist, versprochen. Und zwar, pass auf, weil wir haben sie ja nämlich schon gehabt, den Rentenfaktor. Warum ist der garantierte Rentenfaktor bei Finanzfluss 27 oder 28 und ihr rechnet mit 25?

Danke für die Frage. Das wird auch immer wieder gestellt. Wichtig ist das Renteneintrittsalter. Wir rechnen bei unseren Beispielen, wie auch heute, immer mit dem Rentenantritt 65. Das tatsächliche Renteneintrittsalter in Österreich mal auf 65 heben können. Wir liegen da momentan bei 61. Die Deutschen rechnen hier schon mit 67 Rentenantrittsalter. Belgien zum Beispiel hat schon Rentenantrittsalter jetzt auf 70 Jahre erhöht. Also da wird sich auch noch etwas tun. Und um auf die Frage zurückzukommen. Der Finanzfluss rechnet hier, wie in Deutschland üblich, mit einem Renteneintrittsalter von 67. Und natürlich, wenn ich dann schon mit 67, also zwei Jahre später, in Pension gehe, als wie in Österreich, dann habe ich beim Rentenfaktor 27, komme ich wieder im Ergebnis auf diese 98 Jahre. Das heißt, das Endalter, wo das Geld bezahlt wird, bleibt gleich. Ich habe nur eine unterschiedliche Veränderung im Eintritt. In die Rente. Und by the way, freue ich mich, dass Finanzfluss das Thema Netto-Polizzen jetzt auch aufgenommen hat, weil offensichtlich stammt diese Frage aus der Community daraus, weil Finanzfluss eben einen Vergleich von Netto-Polizzen auf der Website stehen hat, wo eben dieser garantierte Rentenfaktor angegeben wird bei den jeweiligen Angeboten.

Da haben wir auch eine sehr spannende Podcast-Folge dazu, die auch hier verlinkt ist. In der Beschreibung. Und wahrscheinlich rechnen die mit 67, weil sie vielleicht ein bisschen eine jüngere Zielgruppe noch haben als wir. Vielleicht denken die schon eher, die Jungen, die gehen sicher erst mit 67 in Pension. Vielleicht kann es das sein. Ein praktischer Ansatz. Bringt uns zum praktischen Tipp der Woche. Was ist dein praktischer Tipp der Woche, Wolfgang?

Ja, der praktische Tipp der Woche ist im Prinzip, bei den Angeboten, die du siehst, bei den verschiedenen Lebensversicherungen, wird immer wieder auch angeboten ein sogenanntes Ablaufmanagement. Beim Ablaufmanagement bedeutet das im Prinzip, dass die Aktienquote vor Antritt des Rentenalters reduziert wird. In der Rente, im Alter, möglichst keine Wertschankungen haben solltest. Aber dann falls genau von dem Beispiel, das wir vorher besprochen haben, wenn du durchgehend im Aktienmarkt bleibst, kannst du 1.000 Euro Rente haben, lebenslang. Wanderst du in die Richtung 500 Euro, in die Richtung Garantie. Und da solltest du dir wirklich gut überlegen, ob du das machst. Vermeide eher solche automatisierten Ablaufmanagements. Das horcht sich gut an, wenn man es durchrechnet. Bleibt da nicht sehr viel über. Natürlich kommt es auf deine persönliche Situation an. Aber wir empfehlen grundsätzlich schau dir das Modell an, in der Sparphase und in der Genussphase durchgängig im Aktienbereich zu bleiben. Nutz die Chancen, du auch in der Genussphase den Inflation, versuche den Inflation auszugleichen und damit, glaube ich, hast du mehr gewonnen, als wie ein sogenanntes Ablaufmanagement einzugehen.

Ablaufmanagement klingt für mich eher ein bisschen nach Installationstechnik, noch ganz modern. Also eher Richtung Kanal.

Ja, vielleicht das lassen wir so stehen.

Ich hoffe, wir haben zumindest die Frage der Bianca in dem Fall ausführlich beantwortet. Wenn du auch so spannende Fragen zur Geldanlage hast, zur Pensionsvorsorge, schreib es uns in die Kommentare. Schreib uns an office-at-fina.at. Wir greifen es gerne auf, wenn es so spannend ist und bauen vielleicht auch eine extra Folge daraus. Deswegen lohnt sich ein Abo. Also vielen Dank fürs Dabeisein. Vielen Dank für die Likes und vielen Kommentare. Und wir freuen uns schon auf nächste Woche. Tschüss, Baba.

Servus, danke, ciao.

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