Was heißt hier Crash? Mein Geld ist vorbereitet

Alle reden vom Crash. Aber: Welcher Crash eigentlich: KI, Aktien, Rezession oder Geldsystem? So kannst du dein Geld vorbereiten.

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 23. Dezember 2025

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Crash-Szenarien und Vorbereitung
  • Crash-Definition: Ein Crash tritt auf, wenn ein Wertzuwachs stark fällt. Beispiele sind Aktienmarkt, KI-Bereich, Gold und Bitcoin.
  • Systemcrash: Ein Systemcrash bedeutet eine Zeitenwende im Finanzbereich und wird seit der Finanzkrise 2007 häufig diskutiert.
  • Vorbereitung: Es ist wichtig, sich auf verschiedene Szenarien vorzubereiten, um nicht überrascht zu werden.
Timing und Wirtschaftszyklen
  • Wirtschaftszyklen: Aufschwung, Höhepunkt, Abschwung, Tiefstand. Diese Zyklen sind normal und sollten nicht gefürchtet werden.
  • Mentale Vorbereitung: Akzeptieren, dass nach einem Aufschwung ein Abschwung folgt und sich mental darauf einstellen.
  • Praktische Vorbereitung: Langfristige Anlagen und ausreichende Cashreserven, um in Krisenzeiten nicht auf Aktien angewiesen zu sein.
Diversifikation und Sachwerte
  • Diversifikation: Nicht 100% in Aktien investieren, sondern auch in andere Anlageklassen wie Gold und Immobilien.
  • Sachwerte: Investitionen in Sachwerte wie Aktien, Gold und Immobilien schützen vor einem Systemcrash.
  • Garantieprodukte: Produkte wie klassische Lebensversicherungen, die auf eine bestimmte Währung abzielen, sind bei einem Systemcrash gefährdet.
Inflation und Kosten
  • Inflation: Bei 3% Inflation verdoppeln sich die Preise in 24 Jahren. Dies muss bei der Geldanlage berücksichtigt werden.
  • Kosten und Steuern: Hohe Kosten und Steuern können die Rendite erheblich schmälern. Auf die Nettorendite achten.
Praktische Tipps
  • Sparplan: Einen Sparplan nicht stoppen, da er durchschnittliche Kaufkurse ermöglicht.
  • Finanzplanung: Finanzen in drei Blöcke einteilen: kurzfristig (Cash), mittelfristig und langfristig (Aktien, Sachwerte).
  • Webinar: Webinar "2026 kommt der Crash" für detaillierte Informationen und Vorbereitung auf verschiedene Crash-Szenarien.
Gesellschaftliche Einordnung
  • Medien und Emotionen: Crash-Themen erzeugen Aufmerksamkeit und Angst. Es ist wichtig, sich nicht verrückt machen zu lassen und eine eigene Meinung zu bilden.
  • YouTube und Community: Viele Fragen und Unsicherheiten in der Community, besonders bei ETFs und Sparplänen.
Zusammenfassung
  • Vorbereitung: Mentale und praktische Vorbereitung auf Crash-Szenarien.
  • Diversifikation: Breite Streuung der Anlagen.
  • Inflation und Kosten: Berücksichtigung von Inflation und Kosten bei der Geldanlage.
  • Praktische Tipps: Sparplan fortsetzen und Finanzplanung in drei Blöcke einteilen.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Alle reden vom Crash, aber welcher Crash ist eigentlich gemeint? KI, Aktien, Rezession, Geldsystem? Und die wichtigste Frage: Was kannst du heute tun, ohne Hellseher zu sein? In 20 Minuten hast du einen Plan, der auch dann funktioniert, wenn 2026 ein ganz normales Jahr wird. Es geht um dein Geld, schau dir das an. Praktisch veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch, alle möglichen und unmöglichen Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup. Den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich haben wir als wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Was heißt hier Crash? Mein Geld ist vorbereitet. Aber was heißt Crash überhaupt, Wolfgang?

Ja, Michi. Crash wird ja so als Einwort-Weltuntergang verkauft und habe ich jetzt in den letzten Monaten so häufig gelesen, dass es schon fast inflationär ist. Aber schauen wir uns an, was steckt denn dahinter? Es gibt ja viele verschiedene Szenarien für Crash. Crash ist im Prinzip immer dann gemeint, wenn in der Regel vorher etwas steil gestiegen ist, einen Wertzuwachs gehabt hat und dann fällt es wieder zusammen. Derzeit haben wir halt mehrere Ebenen, wo wir sehr stark angestiegen sind. Das ist zum einen im Aktienmarkt generell, speziell davon im KI-Bereich, also im Technologiebereich und davon wieder im Bereich der künstlichen Intelligenz. Aber auch Gold ist sehr stark gestiegen. Der absolute Highflyer die letzten zehn Jahre war Bitcoin. Das ist unglaublich stark gestiegen. Begleiten uns ja seit vielen Jahren und auch schon Jahrzehnten immer wieder Berichte, die den Systemcrash vorhersagen.

Also der tatsächliche Weltuntergangscrash, zumindest im Finanzbereich, oder?

Genau, der würde wirklich eine Zeitenwende bedeuten, dieser Systemcrash, von dem schon lange die Rede ist. Ich kann mich erinnern, ich bin seit über 30 Jahren in der Branche und ich glaube so seit 2000, speziell seit der Finanzkrise 2007, hört man auch über diesen Systemcrash immer mehr.

Aber die Kernaussage, wenn ich es jetzt richtig verstehe, ist, es droht nicht sofort immer der Weltuntergang und diese ganzen vielen Crash-Szenarien, die so herumgeistern, sind jetzt nicht so dramatisch, dass man sich nicht darauf vorbereiten könnte, oder?

Genau, das Wichtige ist, dass man sich eben darauf vorbereitet, weil niemand weiß, wann wirklich etwas passiert. Und das Entscheidende ist, dass man einfach bei der Geldanlage mit System, mit Weitblick, mit Durchhaltevermögen vorgeht. Und ja, man sollte sich im Prinzip schon auf verschiedene Szenarien vorbereiten, damit, wenn etwas passiert, man dann nicht aus allen Wolken fällt.

Ja, dann würde ich sagen, sag mir einfach, wann es kracht und ich bereite mich darauf vor. Wie schaut es denn aus mit dem Timing? Wann kommt denn jetzt dieser Crash, der nächste?

Genau, das ist ein zentraler Punkt. Wenn ich das wüsste, Michi, dann würden wir wahrscheinlich beide nicht mehr da sitzen. Niemand, wirklich niemand kann den Zeitpunkt eines Crashs zuverlässig vorhersagen.

Auch die Crash-Propheten nicht.

Auch die Crash-Propheten nicht. Nur natürlich, wenn die das zehnte Buch über das Thema schreiben, dann wird es auch irgendwann einmal stimmen. Das heißt aber nicht, dass an der Substanz, die da beschrieben ist, das nicht richtig ist. Also wir haben ja verschiedene Szenarien, wo berechtigterweise darauf hingewiesen wird, wenn das so weitergeht, dann wird es einmal zu einem wirklichen Problem führen. Aber man weiß nicht, welche Mechanismen gibt es, dass der Crash quasi zeitlich verzögert wird und de facto weiß man dann nicht, wann etwas eintritt oder ob es gewisse andere Mechanismen gibt, die einfach wieder etwas verändern.

Und wie kann ich dann abschätzen, ob das jetzt nur reine Spekulation ist quasi, oder ob es nur Hirngespinste sind, oder gibt es da irgendwie so Mechanismen, die immer wieder gleich sind oder ähnlich?

Ja, also in unserem Wirtschaftsleben gibt es auf alle Fälle Zyklen. Das sind die sogenannten Wirtschaftszyklen. Der besteht im Prinzip immer aus Aufschwung, Höhepunkt, Abschwung, Tiefstand und dann geht es wieder rauf. Also das ist so ein Vier-Phasen-Zyklus, den man immer wieder erkennt, aber der zeitlich auch in unterschiedlichen, also nicht genau getimt, zeitlich erfolgt. Und ja, das ist eigentlich ganz was Normales, vor dem sollte man sich auch nicht fürchten. Man muss nur wissen, wenn so ein Wirtschaftszyklus, wenn es nach oben geht, freuen sich eh alle, wenn es nach unten geht, sind alle ein bisschen panisch und im Prinzip braucht man sich da keine zu großen Sorgen machen, wenn man finanziell richtig aufgestellt ist.

Nach dem Aufschwung muss ein Absturz folgen quasi, ist das normal?

Genau, es ist halt nicht linear, dass es einmal rauf geht und wenn es oben ist, geht es wieder runter, sondern wenn es rauf geht, gibt es manchmal kleine Rücksetzer und dann geht es wieder rauf und man weiß nicht genau, ist das ein Wendepunkt oder ist es nur eine kurze Unterbrechung und es geht dann wieder rauf und beim Runtergehen ist es wieder genauso. Also das heißt, die Indizien dafür, die sind nicht ganz glasklar erkennbar und deswegen ist es ja so schwer, die zeitlich einzuordnen oder kann man es eigentlich nicht zuordnen.

Und wie kann man sich dann vorbereiten, wenn es eh normal ist, dass das immer wieder passiert, kann man ja sagen, wenn ich damit rechne, dann kann ich ja was machen, oder? Was mache ich?

Genau, also speziell, wenn ich den Aktienmarkt jetzt betrachte, dann kann ich einfach im Aktienmarkt mich darauf vorbereiten, dass ich einfach weiß, okay, jetzt sind wir zum Beispiel zehn Jahre hindurch mit zehn Prozent Wertzuwachs gestiegen. Wenn ich davon ausgehe, dass das immer so weitergeht, dann werde ich irgendwann einmal negativ überrascht werden. Wenn ich mich darauf vorbereite, dass da auch irgendwann einmal zwei, drei Jahre durchaus kommen können, wo es einmal ein Minusvorzeichen davor ist, wo wirklich das Ersparte dann weniger wert wird. Und ich weiß das und ich brauche zu dem Zeitpunkt nämlich dann auch nicht das Geld, sondern das, was ich im Aktienmarkt investiere, ist langfristig angelegt und ich habe genug Cashreserven, dass ich das nicht brauche, dann habe ich kein Problem mit fallenden Kursen oder mit negativen Preisveränderungen. Wenn ich glaube, ich muss jedes Jahr 10% Gewinn machen und ich bin nicht darauf vorbereitet, dann bin ich wahrscheinlich zu nervös und handle dann im Falle des Falles wahrscheinlich falsch.

Also ich muss mich vor allem geistig darauf vorbereiten, dass das kommen wird, wenn ich es jetzt richtig verstehe. Weil wenn ich länger drin bleibe, dann gleicht es ja wieder aus, weil in der Theorie kommt ja nach dem Absturz wieder ein Aufschwung. Und in der Vergangenheit war das auch immer so. Jetzt ist es eher so, ich muss mich darauf einstellen, geistig, dass das passieren kann. Dann trifft es mich mal. Das ist der erste Schritt, oder? Ich stelle mich mal darauf ein. Aber was mache ich jetzt praktisch so für Crash und Krisen?

Genau, Börse ist einmal grundsätzlich Psychologie oder der Hauptanteil ist Psychologie. Deswegen ist es wirklich eine wichtige Sache, wie man sich mental darauf vorbereitet. Ist aber nicht nur eine mentale Vorbereitung, sondern es hat auch mit Wissen zu tun. Wir erleben es immer wieder, dass Leute, die in ETFs investieren, das Risiko von einem ETF oft vielleicht nicht richtig einschätzen, weil die ETFs zum Beispiel halt erst in den letzten zehn Jahren 15 Jahren von mir aus wirklich stark gibt. Und da haben wir noch keinen wirklichen Wirtschaftsabschwung gehabt. Und wenn dann so etwas passiert und ich habe aber ein zu großes Sicherheitsgefühl in dem, was ich da mache, dann kannst du mir eben einen falschen Fuß erwischen. Also es ist Psychologie, es ist aber auch Wissen. Das heißt, wenn ich weiß, ich habe ein Aktien-ETF, ein Weltportfolio zum Beispiel, und ich bin dort investiert, dass ich mit dem Wirtschaftszyklus rechnen muss und damit auch leben muss und auch einmal akzeptieren muss, wenn es einmal zwei, drei Jahre wirklich ins Minus geht. Also das ist schon einmal wichtig, die Zusammenhänge psychologisch auszuhalten, aber auch das Wissen zu haben. Die Zusammenhänge ETF, Aktien-ETF ist gleich. Aktien, Unternehmen unterliegen dem Wirtschaftszyklus. Das ist mir schon wichtig. Und dann geht es darum, dass ich mich eben entsprechend darauf vorbereite, dass ich einfach sage, Angst und Panik von anderen sollte bei den anderen bleiben und braucht nicht auf mich als Person überschlagen, sondern wenn es nach unten geht, haben wir Angst und Panik, speziell bei Aktien, speziell an der Börse. Aber ich kann da ganz ruhig bleiben, weil ich eine Strategie habe. Ich habe zum Beispiel für meine Altersvorsorge, für meine Pensionsvorsorge einen gut ausgewogenen Aktiensparplan, der gut aufgestellt ist und ich weiß, es geht einmal wieder nach unten und es wird wieder nach oben gehen, weil ein normaler Wirtschaftszyklus. Und dann brauche ich nicht in Angst und Panik verfallen, sondern schaue den anderen einfach zu dabei.

Was brauche ich dann noch, damit mir das dann nicht passiert? Also außer dieses Mindset, wie man so schön sagt, wenn jetzt ein Crash ist, ich lasse die Aktien einfach laufen und greife jetzt nicht panisch ein, nur weil alle Graschen, jetzt muss ich was machen, ich muss jetzt nichts machen bei den Aktien. Was gibt mir die Sicherheit, dass ich das wirklich nicht angreifen brauche?

Indem, dass ich einfach genügend andere Reserven habe, auf die ich zugreifen kann. Das heißt, ich darf keinen Geldbedarf haben in dem Zeitraum, wenn ich weiß, okay, ich habe genügend Cash mir aufgebaut, ich habe auch Geld am Sparbuch liegen, ich habe vielleicht ein bisschen was in Gold investiert. Das natürlich auch fallen kann, ist ganz klar, aber ich habe einfach andere Anlageklassen auch. Ich bin nicht 100% in Aktien. Ich kann 100% in Aktien sein, das was längerfristig investiert werden soll, aber ich soll keine Aktien halten für Gelder, die ich in den nächsten fünf Jahren brauche. Also auf keinen Fall, da ist Aktien tabu, also für alle Geldanschaffungen in den nächsten fünf Jahren. Und Liquidität ist Cash und ist Sparbuch und nur für den langfristigen Bereich Aktien. Kann ich von der Strategie her entspannt sein.

Und das Gold wäre so richtig für einen größeren Systemcrash notwendig oder praktisch?

Genau, das ist dann eben im Prinzip das andere Thema, wenn wirklich ein Systemcrash kommt. Wir haben jetzt hauptsächlich gesprochen über den Aktiencrash und ein Systemcrash, damit wird ja beschrieben im Prinzip, was ist, wenn wirklich mit unserem Geldsystem etwas passiert. Also das heißt, der Systemcrash beschreibt ja eher den Ausfall von Geldanlagen, die wir als sicher kennen. Für uns ist eine sichere Geldanlage ein Sparbuch, ein Konto, Garantieprodukte.

Was sind Garantieprodukte? Ich würde das jetzt nicht wissen.

Garantieprodukte wie zum Beispiel eine klassische Lebensversicherung oder andere Produkte, wo mir etwas garantiert wird, dass ich am Ende der Laufzeit wieder rausbekomme. Diese Garantien, die zielen immer auf eine gewisse Währung ab, bei uns in Euro, seitdem wir den Euro haben. Und wenn dieses System unserer Währung crashen sollte, also wenn da wirklich etwas passiert, dann sind natürlich diese Garantien nichts mehr wert. Andersherum bei einem Systemcrash kann ich mich schützen, indem ich Sachwerte habe. Sachwerte sind eben Gold, Immobilien, aber ganz besonders eben auch Unternehmen. Und die sind am bekanntesten unter dem Begriff Aktien. Das heißt, wenn ich eine Aktie kaufe, kaufe ich mir eine Beteiligung an Unternehmen. Und das sind Sachwerte. Und diese Sachwerte schützen mich natürlich vor einem Systemcrash. Warum? Wenn wirklich mit unserer Währung was passiert, haben wir in der Vergangenheit schon öfters erlebt, dann wird im Prinzip die Währung ausgetauscht, aber eine Versicherungsgesellschaft wie die Allianz Versicherung oder die Vienna Insurance Group, die stellen halt dann die Prämienabbrechungen in der neuen Währung und das Versicherungssystem wird es nachher genauso geben, wie es es vorher gegeben hat. Also das kann man umstellen. Und das hat es auch in der Vergangenheit auch schon gegeben. Derjenige, der natürlich in der Währung investiert ist oder gespart hat, der wird wahrscheinlich dann einen Verlust erleiden, der unumkehrbar ist für denjenigen dann. Das heißt, man muss sich schon auf unterschiedliche Crash-Szenarien unterschiedlich einstellen. Wenn ich im Aktienmarkt bin, um das zusammenzufassen, vielleicht noch einmal. Hilft mir die Längerfristigkeit, dass ich einfach das Geld nicht brauche, was ich da investiere. Wenn es um einen sogenannten Systemcrash geht, ist es andersherum wieder gescheiter. Ich bin eben in Sachwerte investiert und weniger in Geldwerte. Deswegen ist es wichtig, dass man sich wirklich breit gestreut aufstellt und so hat man für jedes Szenario eine Vorsorge.

Okay, deswegen ist eben alles wichtig, Cash und auch vielleicht ein paar Geld zu Hause, falls einmal Bankomaten ausfallen, das hat es ja auch gegeben schon in der Vergangenheit, kann jetzt nur an größeren Stromausfällen liegen, dass die Bankomaten nicht gehen oder andere Gründe.

Es wäre dann der Stromcrash.

Apropos Stromcrash, es gibt ja noch einen Crash, der ganz heimlich passiert, ohne dass die Leute merken, aber die ganze Zeit.

Also du meinst jetzt wahrscheinlich den inflationscrash?

Ja, es gibt zwei sogar. Es gibt ja den inflationscrash, den haben wir ja schon öfter besprochen, der schleichend die ganze Zeit passiert, aber den sieht ja keiner hin. Das zweite wäre gewesen Kosten und Steuern.

Genau, also sowohl inflation als auch Kosten und Steuern per Definition jetzt nicht als Crash bezeichnen, sondern das ist ein mehr oder weniger garantierter Verlust, der sich, wie du sagst, schleichend über viele Jahre hinwegzieht und der dann wirklich die Spreu vom Weizen trennt, ob das Ganze erfolgreich wird oder nicht erfolgreich wird. Wenn ich jetzt den ersten schleichenden Punkt hernehme, die inflation, dann muss ich einfach berücksichtigen, dass bei 3% inflation nach 24 Jahren alles doppelt so teuer sein wird. Einfach im Kopf rechnen. Wenn ich heute Geld anlege und in 24 Jahren bekomme ich dasselbe wieder zurück, was ich heute anlege und wir nehmen 3% inflationsrate an, das ist meiner Meinung nach ein Wert, mit dem sollte man rechnen, dann weiß ich, dass in 24 Jahren alles doppelt so teuer ist. Wenn ich dann wieder denselben Wert bekomme, den ich heute wegspare oder eben nur ein bisschen mehr und nicht das Doppelte, dann habe ich effektiv Geld verloren. Das ist ein ganz wichtiger Punkt und meiner Meinung nach einer der zentralen Punkte, warum Geldanlage in Österreich oft so falsch verstanden wird, weil man eben genau diesen Punkt der inflation nicht mit berücksichtigt. Ganz wichtig, dass man das mitnimmt. Und der zweite Punkt, den du angesprochen hast, Michi, genauso wichtig und genauso messbar. Das sind Kosten und Steuern. Wenn ich ein Geldanlageprodukt habe, das einfach zu teuer ist oder zu viele Steuern verrechnet werden, dass nach Abzug von Kosten und Steuern mir so viel genommen wird, dass ich dadurch wieder weniger Rendite bekomme, in der Kombination mit der inflation, schaffe ich es nicht. Das heißt, es ist wirklich wichtig, dass du deine Nettorendite, auf deine Nettorendite achtest und nicht auf die Bruttorendite, das hört sich nämlich oft so schön an. Aktien erzielen 8% Rendite oder wenn wir konservativ rechnen, 7%. Ja, von den 7% kommt man oft nur die Hälfte an. Bei dir, lieber Kunde. Und wenn nur 3,5% ankommen und gleichzeitig habe ich 3% inflation, habe ich trotz einem 100%igen Aktieninvestment fast keinen Realgewinn. Und das ist, wie du sagst, schleichend, ist kein Crash, aber das ist etwas, das kann man vermeiden und das sollte man vermeiden.

Aber das wissen viel zu wenig in der Gesellschaft. Das ist schlecht, schlecht. Überhaupt über den Crash wissen auch viel zu wenig Bescheid. Wie würdest du das jetzt einordnen? Oder vielleicht, das ist absolut gerade das Hype-Thema, das kann ja auch sein, weil es so oft auftaucht jetzt bei uns. Wie würdest du das gesellschaftlich einordnen? Weil wir beleuchten ja immer den gesellschaftlichen Aspekt.

Also wenn man jetzt vom Crash spricht, erzeugt es natürlich mal Aufmerksamkeit. Die Emotion Angst ist eine sehr starke und mit diesen extremen Schlagzeilen gewinnen natürlich Medien gegenüber nüchternen Informationen und Strategien. Wenn man schaut auf YouTube, die Kommentare oder die Berichte oder die Videos sind voll davon. Man kann sich durchaus informieren, sich aber die eigene Meinung bilden und man darf sich auf keinen Fall verrückt machen lassen.

Stimmt, auf YouTube. Viele schauen ja bei uns auf YouTube den Podcast. Da könnte man ja echt glauben, manchmal ist es wirklich so ein Weltuntergangscrash. Steht kurz bevor, also eigentlich klopft er schon bei der Tür an, aber nein, bei der Tür klopft an die Frage der Community. Und zwar, soll ich jetzt meine ETFs verkaufen oder den Sparplan stoppen, wenn überall Crash steht?

Einen Sparplan eben auf keinen Fall stoppen, weil der Sparplan hat einfach die tolle Eigenschaft, dass man durchschnittliche Kaufkurse bekommt. Das heißt, wenn ein Aktienkurs zum Beispiel fällt, dann habe ich immer ein weinendes und ein lachendes Auge. Das weinende Auge ist natürlich, dass das, was ich vor ein paar Monaten investiert habe, heute weniger wert ist. Aber ich kaufe heute auch wesentlich günstiger als vor ein paar Monaten. Das heißt, solange ich Käufer bin, sind fallende Kurse für mich gut, weil ich günstiger einkaufe. Das ist wie eine Sonderaktion im Supermarkt. Minus 50 Prozent ist gut für den Käufer. Langfristig wird es nach oben gehen und ich muss halt zuversichtlich sein, dass es langfristig auch nach oben geht, weil die Garantie dafür gibt es nicht. Aber in der Vergangenheit war es mit vielen Krisen schon immer so und ich bin da sehr zuversichtlich, dass das auch in der Zukunft so sein wird. Und dann habe ich einfach günstig gekauft. Und für einen einmaligen Investor muss man natürlich aufpassen, zu welchem Zeitpunkt kauft man ein. Auch hier kann man die Einkaufszeitpunkte streuen und dadurch ein bisschen mehr Sicherheit im Einkaufszeitpunkt gewinnen.

Also man muss jetzt nichts bahnisch verkaufen.

Im Gegenteil, kaufen. Jede Krise, das ist aber psychologisch das Schwere. Wenn die Kurse fallen, dass man dann wirklich die Härte hat und dann wirklich kauft oder vielleicht nur zusätzlich kauft, das sagt sich so gut. Aber in der Praxis ist es schwierig, aber absolut Top-Tipp.

Zweiter Tipp, wer sich in diesem Thema vertiefen will, es gibt ein hervorragendes Webinar dazu, 2026 kommt der Crash, der verschiedene Crash-Szenarien noch genauer beleuchtet, wie man sich darauf vorbereitet, ist verlinkt, natürlich auch in der Beschreibung. Ja, super Tipp, super Zusatztipp. Und jetzt fehlt nur noch der praktische Tipp der Woche, Wolfgang.

Ja, der ist relativ einfach. Mach im Prinzip deine Finanzplanung, teil das in drei Blöcke ein, schau dir an, schreib dir das am besten auf, nimm dir die zehn Minuten Zeit und mach einmal eine Zusammenfassung von deinen ganzen Finanzen und sag, was haben die für die Laufzeit und was haben die für Ziele. Welche Geldanlagen hast du für die nächsten fünf Jahre, welche Geldanlagen hast du für 10, 15 Jahre plus heute schon und welche Geldanlageprodukte hast du für die Mitte. Und so kannst du dann im Prinzip schon einmal beurteilen, wo dich was treffen kann, längerfristig eher in Aktien zu gehen, in Sachwerte zu gehen, kurzfristig braucht man Cash und da muss man den inflation mitnehmen, dafür habe ich keine Wertschwankungen und so hat man dann eine gute Ausgangsposition für die Zukunft.

Ja, vielen Dank, sehr praktischer Tipp, den kann man gleich anwenden. Was man auch anwenden kann, ist der Tipp, einen Kommentar zu hinterlassen und ein Like, das freut uns sehr, hilft uns mit dem Algorithmus, damit mehr Leute dieses Video sehen. Und mir bleibt nur noch mal auf das Webinar zu verweisen. 2026 kommt der Crash. Da siehst du, wie du dich vorbereiten kannst. Ganz genau im Detail. Und sonst freuen wir uns, wenn du nächste Woche wieder dabei bist. Vielen Dank fürs diesmalige Dabeisein. Bis zum nächsten Mal. Ciao, Baba.

Servus.

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