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Huiuiui, Aktienpapst Warren Buffett verkauft Top-Aktien wie Apple und baut 170 Milliarden Dollar Cash-Reserven auf. Kommt jetzt ein Crash? Was bedeutet das für deine Geldanlage ganz konkret? Das habe ich Finanzprofi Marcel gefragt und seine Antworten werden mich zum Glück beruhigen. Schau dir das an. Es lohnt sich. Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.
Wir arbeiten beide für fynup, den Vergleich für Geldanlage in Österreich, und haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Warren Buffett sammelt Cash, kommt der Crash? Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Crash-Propheten überschlagen sich. Weltweite Unsicherheit. Besonders wenn es ums eigene Geld geht, kann man da schon ein ungutes Gefühl bekommen. Und dann verkauft Warren Buffett, der Aktienpapst schlechthin, auch noch seine Aktien? Wo soll das alles noch hinführen? Oder ist alles gar nicht so schlimm, zumindest finanziell? Schauen wir uns diesen konkreten Fall mit Warren Buffett und seinen Aktienverkäufen mal genauer an. Erstens, wer ist überhaupt dieser Warren Buffett? Zweitens, wie viel Cash hält er wirklich? Drittens, ist es vielleicht alles gar nicht so schlimm? Und viertens, was bedeutet das ganz konkret für dich? Und natürlich folgt auch ein gesellschaftliches Thema, die Fragen der Community. Und Marcels Tipp der Woche, also bleibt dran, es lohnt sich. Fangen wir gleich an, steigen wir ein ins Thema, wie Marcel immer sagt, diesmal sage ich es. Wer ist eigentlich dieser Buffett und warum ist er so relevant?
Warren Buffett ist wahrscheinlich der bekannteste Investor unserer Zeit. Und der ist deshalb so bekannt, weil er sehr, sehr erfolgreich an der Börse war. Wir haben ja auch Value schon öfter mal bei uns als Thema im Podcast gehabt.
Ach ja, Value.
Genau, der Value ist der Wert, der Unternehmenswert in diesem Fall, nach dem Warren Buffett eben seine Aktien als Unternehmen auswählt. Und mit dem hat er sehr, sehr erfolgreich die letzten 60 Jahre eigentlich gearbeitet, war Jahre, Jahre, Jahre besser als der amerikanische Gesamtmarkt. Es hat natürlich auch sozusagen Schwankungen gegeben in Zeiten, in den letzten 10, 15 Jahren hat es auch Phasen gegeben, wo er drüber war, wo er drunter war. Man kann aber nahtlos anerkennen, dass es wahrscheinlich der größte oder einer der größten Investoren unserer Zeit ist. Das heißt, er macht vieles richtig und hat viel Fachexpertise. Und in der Börse oder in der Börsenlandschaft hat sein Wort einfach großes Gewicht. Und deshalb schaut man dann genau hin.
Man schaut, was der Buffett macht. Und jetzt hat dieser Buffett, und deswegen dieses Thema heute, jetzt hat er ganz viele Aktien verkauft. Zumindest war das so in der Berichterstattung.
Genau, der hat ganz, ganz viel verkauft, da mit Cash rumliegen. Und das Interessante dabei ist, er hat selbst immer gesagt, oder man kann sagen gepredigt, für Privatanleger nehmt 90% Aktien, kauft euch den S&P. Man hat sogar Wenger dazu gesagt, kann man auch sagen, und holt euch 10% Staatsanleihen. Das war sozusagen seine Cash-Position, was er empfohlen hat. Das hat er in ganz, ganz viele Investorenbriefe, die jährlich rauskommen, reingeschrieben in Interviews. Und jetzt wundert man sich natürlich, die Medien schreiben darüber, der hat viel, viel mehr Cash rumliegen, als er selbst empfiehlt.
Und das ist das Ungewöhnliche. Und deswegen alle so, oh, oh, da hat es was, da hat es was. Und natürlich mit der ganzen Weltsituation, wie wir am Anfang schon gesagt haben. Das passt dann natürlich irgendwie, man reimt sich dann schnell was zusammen.
Genau, es suggeriert schroffe Zeiten, ich glaube, das Wort habe ich gesucht. Und das ist natürlich für die Medienlandschaft wunderbar, weil der Crash macht Klicks, das kann man auch schon mal sagen. Und bei Warren Buffett im konkreten Fall, bei Berkshire Hathaway, also das Unternehmen von Warren Buffett, sind es 170 Milliarden.
Das wirkt aber viel. 170 Milliarden?
Ist auf jeden Fall nichts, was man bei der Bank mal so abheben kann. Und deshalb wird natürlich die Zahl, die wird rausgeschmissen und die macht Angst.
Hallo, Entschuldigung, wir kommen aus der Zukunft. Also aus einer Zeit nach der Aufzeichnung dieser Folge. Egal. Jedenfalls gibt es Neuigkeiten. Warren Buffett hat noch mehr verkauft.
Das stimmt. Es sind nicht 170 Milliarden. Er hat jetzt schon über 300 Milliarden Dollar an Cash im gesamten Portfolio. Heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass sich große Änderungen in der Folge ergeben.
Also es ändert nichts an den Grundaussagen dieser Folge. Ihr könnt ruhig weiterschauen. Wir geben zurück in die Gegenwart und viel Spaß noch mit uns. Wir gehen wieder in die Zukunft. Tschüss, Baba. Tja, weiterschauen, weiterschauen.
Und mit dieser Angst wird natürlich auch auf der einen Seite Geld verdient, auf der anderen Seite gilt es jetzt im Podcast das einfach in den Kontext zu setzen, was... wirklich gut oder schlecht dabei ist. Weil grundsätzlich kann man nicht schon sagen, der Buffett hat es selbst gesagt, 10% hat er sozusagen in Staatsanleihen empfiehlt an Leuten, 90% soll man im Markt, in den Aktienmarkt gehen. Und Rücklagen sind ja was Gutes. Sie haben da auch Rücklagen, eben in der Höhe von 170 Milliarden Dollar. Die Frage ist, wie das zur Gesamtposition ausschaut.
Und warum glauben jetzt die Leute, das ist irgendwas Komisches? Man sagt ja eigentlich, das Geld wird immer weniger wert. Warum geht er dann quasi ins Geld sozusagen? Warum macht er das, wenn er eigentlich fest selber daran glaubt und es ja auch über die Jahrzehnte bei ihm bewiesen hat, wenn man in Sachwerte geht, also Aktien in dem Fall, dann macht man ordentlich viel Kohle, wie er es am besten quasi bewiesen hat. Warum geht er ins Geld?
Das ist sicher ein Opportunismus. Das heißt, bei Warren Buffett oder auch dem verstorbenen Charlie Munger, also dem Partner, die haben wirklich eben eine Value-Strategie, gute Unternehmen zu ordentlichen Preisen gekauft. Und wenn eben diese Voraussetzungen nicht gegeben sind, dann hat es sich auch nie gestört, dass sie lieber den Cash halten und auf die nächste Möglichkeit als Opportunity. Und demnach schadet es auch nicht, wenn man ein bisschen Cash in der Hinterhand hat, weil Cash kann man auch als Privatperson, dass man da vielleicht die Metapher zieht, man möchte, wenn man sich was kaufen möchte und es kommt. Black Friday, Weihnachten, Ostern, was auch immer. Da hat man vielleicht auch was dafür auf die Seite gelegt, dass man sich das kaufen kann. Ist in vielen Fällen dann ein Konsumgut, kein Investment. Kann natürlich auch bei Investments zutreffen, dass man es für das auf die Seite tut. Aber das ist was ganz Rationales, dass man da natürlich Risikomanagement betreibt.
Also man glaubt einfach, er gibt jetzt so viel Geld sozusagen auf die Seite, weil er an gute Einkaufsmöglichkeiten denkt. Oder weil er sie erwartet.
Genau, also dieser Crash, was dann sozusagen prognostiziert wird, geht mit dieser Shopping-Möglichkeit für ihn einher. Jetzt ist es aber wichtig, wahrscheinlich in den Kontext zu setzen, wie groß diese 170 Milliarden wirklich sind.
Genau, schauen wir uns das einmal an. Wie schaut das aus in der Relation? Du hast es sicher nachgeschaut. Ist es jetzt wirklich so viel? Weil er hat es ja wirklich. Einer der reichsten der Welt, er war aber auch einmal der reichste Mensch der Welt. Diese 170 Milliarden, das wirkt natürlich extrem viel, weil wir uns das ja nicht vorstellen können. Aber im Verhältnis zum Vermögen von Warren Buffett bzw. von Berkshire, wie arg ist das wirklich?
Wir sind ca. bei 16, 17, 18 Prozent, je nachdem, zu welchem Tag man es messen würde. Logischerweise auch, das heißt, wir bleiben bei 17 Prozent. Und jetzt ist natürlich wichtig, 17% sind tatsächlich höher als diese vorhin genannten 10%. Also da wird anscheinend eine Reserve aufgebaut. Ich habe mal das Ganze, wurde auch historisch einmal betrachtet. Das heißt, über die letzten 30 Jahre circa waren die Cash-Reserven von Berkshire oder eben von Warren Buffett bei circa 13%. Das heißt, wir liegen ganze 4% drüber. Nur, dass man jetzt eine Referenz dafür bekommt, in der Krise bei der Dotcom-Bubble war die Cash-Quote bei 40%.
Das heißt, also es schaut jetzt doch nicht so aus, als wäre es für Buffetts Verhältnisse noch kein Krisenalarmsignal.
Genau, also wir haben die Cashquote auf jeden Fall schon um 4% erhöht. Wir haben aber noch 27%, also jetzt noch 23% bis zur historisch höchsten Cashquote von Berkshire Hathaway. Und diese Relation gibt ein komplett anderes Bild über das unternehmerische Verhalten von Buffett in dem Fall, wie er den Markt bewertet. Weil wenn er wirklich glauben würde, dass Nostradamus bevorstehen würde, dann wäre hier wahrscheinlich die Cashquote um einiges höher.
Und Prozentpunkte, falls das jemand gleich in die Kommentare schreiben möchte. Marcel meint in dem Fall Prozentpunkte. Und ihr könnt natürlich jederzeit gerne was in die Kommentare schreiben. Wir beantworten es gern. Also der Marcel, weil der kennt sich aus. Also keine Scheu. Hier meint er Prozentpunkte. Warum macht er es dann? Also man glaubt, das heißt, diese Crash-Propheten in dem Fall sind ein bisschen, oder Crash-Prophezeiungen in dem Fall sind ein bisschen überbewertet vielleicht, kann man das so sagen.
Absolut. Und es gibt eben da mittlerweile auch Spokes, also einfach Sprecher in Berkshire, natürlich von Warren Buffett. gibt es auch Auskünfte dazu. Es war immer mal schon das Ziel, neben den 10% haben die aus Rückversicherungsgeschäften, können es ja irgendwo zu Zahlungsmodalitäten verpflichtet sein. Das heißt 30 bis 50 Milliarden halten sie da laut Buffett sowieso im Hintergrund. kurzfristig liquide für den Fall der Fälle offen und eben die Spokesperson hat in dem Fall sogar das Doppelte genannt. Das heißt, da wären wir eher bei den 100 Milliarden. Jetzt haben wir 170, das ist dann einfach wirklich dem Markt geschuldet. Wir wissen auch, deshalb ist ja wahrscheinlich das heute Thema. Es ist aber was los auf den Märkten. Es ist aber auf keinen Fall so, dass wir in der schlimmsten Phase aller Zeiten werden. Das heißt, für das, was die Medien schreiben, ist Alles noch ein bisschen zu früh.
Okay, und das war natürlich auch eine Top-Titel von ihm, die er verkauft hat. Also natürlich klickt es halt gut, wenn man sagt, ja, der hat so eine Unmenge an Apple-Aktien verkauft. Nachsatz, er hält aber auch noch eine Unmenge an Apple-Aktien.
Genau, und da kommt man aber auch ins Thema rein. Also Apple hat, glaube ich, zu den Hochzeiten ja nahezu 50 Prozent des Portfolios ausgemacht. Da kommt man in Streuungsrisiken rein.
Das heißt, da muss man Rebalancing machen.
Genau. Man muss ja da sagen, wenn Rebalancing durchgeführt wird von Berkshire Hathaway in dem Fall, da geht es um Millionen Apple-Aktien. Das heißt, die beeinflussen den Markt. Und das ist ja auch das Schwierige, was wir vorhin vielleicht schon angesprochen haben, bei diesen Möglichkeiten, was sich so eine Firma überhaupt bieten. Es ist viel, viel leichter, das hat Bufflet auch mal gesagt, ein Unternehmen von einer Milliarde Euro auf 100 Milliarden Euro. oder von einer Million auf eine Milliarde, also 100 Milliarden Euro oder mittlerweile ein Billion Euro Unternehmen, also Apple, auf 2 oder 100 Billionen. Das heißt, da hat man natürlich auch Grenzeffekte, was da greifen. Irgendwann muss man dann die Positionen anpassen und auch das Geld passend in neue Unternehmen investieren. Und wenn ich jetzt mal ein paar Milliarden aus Apple rausziehe, dann muss ich erst einmal wahrscheinlich passend 2, 3 Unternehmen finden. Und solange es nicht passt, wird nicht investiert. Und das war in der Vergangenheit auch genau das, was sie stark gemacht hat.
Und man muss bei sowas auch einen Nebenschauplatz, aber auch gewisse Strategien haben, wie man dann solche Sachen verkauft. Und das dürfte auch funktionieren, weil die, um ein Beispiel Apple-Aktie zu bleiben, ist jetzt auch nicht eingebrochen nach dem Verkauf.
Genau, ich glaube, Tech-Werten geht es noch immer sehr, sehr gut. Es ist natürlich Volatilität im Markt, aber wir sind weit, weit weg von dem, was prophezeit wird. Das heißt, wir haben noch nicht den Weltuntergang, wir müssen noch nicht alles in Gold, Bitcoin, Cash, was auch immer stecken. Aktien haben langfristig Schwankungen, auch kurzfristig Schwankungen. Und das ist ein normaler, normaler Prozess.
Ja, wenn das eh normal ist, also die Situation mit dem... Warren Buffett mit seiner großen Cash-Position. Was ist da schlecht?
Es ist natürlich trotzdem, also Berkshire Hathaway, Buffett ist ja trotzdem Value, also nach Wertunternehmen kaufen, Stock picking. Und wenn ich jetzt nicht investiert bin, habe ich natürlich auch entgangene Gewinne. Das heißt, das ist das Problem, wenn ich eben nicht investiert bin, vor allem mit einem viel größeren Teil, als ich es vielleicht möchte. Bitte, 17% sind bei denen nicht der viel größere Teil, als sie es wollen würden. Aber sie haben natürlich hier, sogenannte Opportunitätskosten. Das zahlt man, weil natürlich die Märkte sich weiter bewegen und das hat man ja zum Beispiel bei Berkshire Hathaway schon die letzten Jahre gesehen. Die waren nicht immer die tech-affinsten Investoren, haben glücklicherweise Apple schon sehr, sehr früh ins Portfolio sehr, sehr stark mit aufgenommen, aber haben sicher durch etwas konservativeres Investment ein bisschen was an Rendite liegen lassen. Dafür haben sie aber Das Ganze auch über die letzten 50 Jahre bewiesen. Das heißt, es liegt sowieso in der Zukunft. Man hat aber auf jeden Fall, wenn man Reserven aufbaut, hat man natürlich auch Kosten. Und das sind die Kosten, also die Gewinne, die einem entgehen.
Kann man zusammenfassen, Streuung und Timing ist wichtig.
Kann man so sagen.
Das kann man ableiten davon. Aber was heißt das für dich? Und da meine ich jetzt nicht dich, Marcel, sondern dich, Zuhörerin, dich, Zuhörer. Was heißt das für die Zuhörer, Marcel?
Also es ist ein wichtiges Thema. Ich glaube, das Erste, wenn man die Medien liest, bitte setzt es in Kontext. Das heißt, nur weil der Crash dasteht, ist noch nicht der Crash da. Ich glaube, ich weiß nicht, wie oft in großen Medien, ich sage jetzt bewusst keinen Namen, in den letzten zehn Jahren schon der Crash prognostiziert wurde. In den meisten Fällen ist er nicht eingetreten. Das heißt, auf das Verlassen ist meist eine schlechte Idee. Und man weiß ja auch, wenn ihr zum Beispiel wirklich langfristig investiert, das heißt, Sparpläne habt, und damit auch diesen Cost-Average-Effekt, also Durchschnittskosteneffekt beim Kaufen habt, dann bitte bleibt sie im Markt. Das heißt, in dem Fall kauft sie natürlich zu guten und ihr kauft auch zu schlechten Zeiten. Das heißt, gerade wenn ein Crash kommen würde, was jetzt noch nicht da ist, dann würdet ihr auch günstiger einkaufen. Und was da einfach bleibt, ist, vielleicht bleiben wir beim Buffett-Saga mit Time in the Market beats Timing in the Market. Das ist ganz, ganz einfach. Es gibt ganz, ganz viele, was laut schreien. Und ganz, ganz wenig aufs Recht haben.
Also du meinst, wenn man auch in der Krise, wenn sie kommt oder nicht kommt, also wenn sie dann irgendwann kommt, wir wissen ja nicht wann, der Buffett wahrscheinlich auch nicht, wenn man da investiert bleibt, macht man im Prinzip automatisch, wenn man einen Sparplan hat, das, was der Buffett bewusst macht. Man kauft, wenn es günstig ist, mehr günstiger ein, wenn man immer zum selben Preis kauft.
Genau, das ist das Ziel. Beim Sparplan ist das komplett automatisiert. Bei Einmalanleger kann man da natürlich so einen Puffer ausbauen, aber man muss sich einmal vorstellen, ist man als Privatanleger mit den gleichen Ressourcen ausgestattet wie zum Beispiel Berkshire Hathaway? Wahrscheinlich nicht. Und statistisch wird man den Zeitpunkt auch schlecht einschätzen können. Das sieht man ja bei allen in den letzten 10, 15, 20, 30 Jahren. Ich glaube, eines der besten Beispiele ist sicher der Film Big Short, also der ist ja sehr, sehr groß gewesen mit Michael Burry. Der hat damals die Finanzkrise 2007, 2008 vorausgesagt. Ich bin übrigens ein riesen Fan von ihm oder vom Film. Also der ist eigentlich trotzdem eine negative Information dabei. Der hat in den letzten 15 Jahren auch 10 weitere Crashes vorausgesagt.
Die dann nicht gekommen sind.
Die dann nicht kommen sind.
Und er hat ihn auch zu früh vorausgesagt. Das war ja ziemlich knapp, glaube ich, wenn ich den Film so richtig in Erinnerung habe, dass er sich überhaupt zu früh prognostiziert hat. Er wäre sich fast nicht ausgegangen.
Genau, die Positionierung war schon 2005. Das heißt, das war zwei Jahre richtig teuer. Dann hat er recht gehabt. Und man sieht doch eben auch, dass der Kapitalmarkt eben kein mechanisches System ist. Also es ist nicht, wenn A passiert, dann kommt fix B. Es gibt Anpassungen, es gibt von Marktanpassungen, also von Marktteilnehmern, institutionellen Teilnehmern, von Zentralbanken gibt es Anpassungen. Das heißt, Prognosen sind sehr, sehr schwer. Und für alle, die wirklich laufende Sparer sind, besser keine Prognosen, Cost Average Effekt nutzen. So wird man besser aussteigen wie viele andere.
Ja, super. Was heißt es für dich? Crash-Propheten generieren Klicks. Das Wort Crash generiert Klicks. Denke daran. Das kommt sehr oft vor. Braucht man nochmal ins Internet schauen. Und ja. Was war das andere?
Ich glaube, investiert bleiben. Bitte Privatanleger, bleibt investiert. Es ist nicht so wie damals in Deutschland mit der Telekom. Ihr seid hoffentlich diversifiziert und das hoffentlich global. Deshalb bitte, wenn man langfristig investiert, investiert bleiben. Diese Markteinschätzung, ihr könnt es einmal recht haben, ihr werdet es selten immer recht haben. Deshalb wenig Gedanken machen und die Zeit genießen.
Also investiert bleiben ist gut. Für alle, apropos gut für alle, was hat das für gesellschaftliche Auswirkungen, dass jemand baut, also man hört auf Crash-Propheten, jemand macht einen Big Move und verkauft jetzt voll viele große Aktien, 170 Milliarden, ich meine, das ist ja ein Wahnsinn. Was hat das für Auswirkungen gesellschaftlich?
Also gesellschaftlich, wenn solche Personen, die was einfach Markteinfluss haben, eben durch, es können teilweise Worte sein oder auch durch Zeichen, eben wie an einer Cash-Position, beeinflussen einfach das Anlegerverhalten. Also beim Buffett wirft es Wellen oder schlägt es Wellen. Wir haben das aber schon öfter gesehen. Das heißt, Reaktionen bei zum Beispiel Tweets, Nachrichten, was auch immer von Politikerinnen. Ich habe da lustigerweise in dem Fall die Hillary Clinton im Kopf. Das war 2015, 2016. Ich habe es mir da vorne einmal angeschaut. Da hat es ja irgendwas zur Regulierung von Pharma, also sozusagen ein Maximalpreis für den Preis gewisser pharmazeutischer. Mittel vorgeschlagen.
Entschuldigung, was wir in Europa, Österreich ja eigentlich als normal, das kennen ja die Amerikaner nicht. Es gibt keine fixen Preise für Medikamente und dementsprechend richtet es halt sehr nach dem Markt. Und sie hat dann gesagt, das gibt ja für eine Beschränkung ein oder so. Das war es, glaube ich, irgendwas in der Art.
Genau, und man kann auch sagen, wenn der Europäer drüber geht, hat er sich gedacht, nichts Besonderes. Die amerikanischen Pharmakonzerne haben sich gedacht, das ist besonders für uns, die Preisgestaltung wird angegriffen. Und das sind, glaube ich, Aftermarket-Sinn, ist der Pharmasektor gleich mal um 5, 6, 7 Prozent eingebrochen. Das heißt, Player im Markt, die einfach eine große Stimme haben, können da stark beeinflussen. Andere lustige Beispiele gibt es ja mit dem Elon Musk. Der war schon, ich glaube, da ist er verklagt worden, wo er gesagt hat, er nimmt Tesla wieder von der Börse runter, macht es wieder zum privaten Unternehmen zum Preis von 420 Dollar. Und nach dem Tweet ist einmal Tesla sofort raufgerutscht, nahe der 420. Und da hat dann die SEC, also die Aufsichtsbehörde, auch keine Freude gehabt. Das heißt, große Personen haben einen riesen Einfluss, entweder durch Daten oder durch Worte.
Wobei man da ja immer aufpassen müsste eigentlich, wenn so Zahlenkombinationen wie 42 vorkommen. Da könnte man ja schon einen Schmäh vermuten. Insider.
Genau, das am besten ist, wenn er es am 1. April postet.
Ja, und Trump, die Trump-Wahl ist auch ein Beispiel. Die Wahl gewonnen und alle Aktienkurse und Kryptokurse gehen nach oben. Big Player, Big Moves haben Auswirkungen gesellschaftlich.
Absolut.
Was heißt das für den Einzelnen? Vielleicht bringt uns das zur Frage in der Community. Ganz eine kurze Frage, aber sehr knackig. Wie viel Kescher als Polster? Toni, hätte ich jetzt fast gesagt. Wie viel Kescher als Polster, Toni?
Ich würde mir fast am liebsten direkt an einen Warren Buffett mit 10 Prozent. Ja, oder 17. 17 geht natürlich auch. Ich möchte da jetzt nicht widersprechen. Aber was die wahrscheinlich einfachere Empfehlung ist, wenn man in Ausgaben pro Monat denkt, das heißt, wenn du an eine Cash-Reserve-Notgroschen in Österreich denkst, Zwischen 3 und 6 Monatsgehältern oder eben monatlichen Fixkosten, also Ausgaben, was du zum Leben brauchst. Du kannst da noch den Durchschnitt nehmen, nimmst zum Beispiel 3 Monatsgehälter, sind x Euro, 6 Monatsgehälter an. Ausgaben sind y Euro, die Miete nimmst. Das können bei, wenn man 2000 Euro netto zum Beispiel verdient, ist glaube ich eine Cashreserve von irgendwo. ca. 6.000 Euro, jetzt wollte ich 6K sagen, ist absolut ausreichend. Es ist so eine persönliche Entscheidung, mit 6.000 per 2.000 Euro Nettoeinkommen ist man auf der sicheren Seite und dann kann man das erste Mal ans Investieren denken und dann auch Rendite mitnehmen.
Und wenn man zu viel hat, kann man natürlich auch ein bisschen eine Cash-Reserve aufbauen, zusätzlich noch.
Natürlich. Man kommt da nicht von Hundertste ins Tausendste. Wenn man 6.000 Euro Cash Reserve hat, aber eine Million im Depot, dann passt das nicht zusammen.
Ja, verstehe.
Ja, super.
Die Frage der Community ist somit, glaube ich, gut beantwortet. Kommen wir zum Tipp der Woche. Ich bin schon sehr gespannt. Was ist dein Tipp, Marcel?
Genau, wir haben ja Nostradamus schon angesprochen. Das heißt, der Weltuntergang, der kommt bestimmt auf der Börse. Nur wann, das weiß nicht einmal der Warren Buffett. Ich glaube, das als Tipp reicht aus. Es kann keiner prognostizieren. Es werden sich große Player, die viel, viel mehr unternehmenstechnisch oder im Investitionsverhalten aufgrund der Summen bedenken müssen, probieren sich natürlich zu positionieren. Die wollen Risiko rausnehmen. Das Privatanleger ist das Beste, wenn man langfristig investieren kann, dass man im Markt bleibt. Bitte lasst euch nicht verunsichern. Das heißt, es kommt ein Weltuntergang, er kommt auch sicher nicht nur einmal, sondern noch dreimal in den nächsten 30 Jahren. Wann, wissen wir nicht, also Ruhe bewahren.
Ja, sehr gut. Also es kommt ein Weltuntergang, aber das Geld ist sicher.
Genau.
Also zumindest, vielleicht nicht das Geld, aber deine Finanzen.
Genau, nicht das Geld, aber zumindest da, wo es drin liegt.
Sehr gut. Ja, also wenn du ein schlechtes Gefühl hast wegen deinem Geld, wegen deines Geldes. dann glaube ich, konnten wir das heute ein bisschen beruhigen, zumindest im Zusammenhang mit den ganzen Krisen. Man weiß ja nicht, bis diese Folge ausgestrahlt wird, was noch alles passiert. Es wird immer irgendwas sein. Ruhig bleiben, eine gute Strategie zurechtlegen. Dann ist man gut unterwegs. Wenn du noch mehr so Tipps haben willst, nicht von mir, sondern von Marcel, der sich wirklich auskennt in dem Thema und auch genau recherchiert, dann lohnt sich ein Abo. Wir würden uns freuen, wenn du Anmerkungen hast, bitte gerne in die Kommentare reinschreiben. Freut uns doppelt. Und auch Themenvorschläge greifen wir auch gerne auf. Ja, haben wir noch was? Natürlich darf man die Folge auch liken, oder? Darf man es liken? Auch wenn es so ein hartes Thema ist? Sicher.
Man darf nur liken, wenn man subscribt, also abonniert ist. Der Rest, was nicht abonniert ist, bitte kein Like da lassen.
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Das heißt, ich weiß, was ich mache nach dem Upload vom Video. Gleich mit dem Dislike beginnen.
Darum, ein Abo lohnt sich. Auch nächste Woche wieder einschalten. Dann kriegst du nämlich auch Bescheid, wenn die nächsten Folgen da sind. Und wenn wir wieder über spannende Finanzthemen reden. Wenn ich naive Fragen stelle und Marcel schlaue Antworten liefert aus der Praxis. Also bis nächste Woche. Danke fürs Dabeisein. Tschüss, Baba. Ciao.