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Brauchst du jetzt Cash oder Aktien? Und wenn ja, wie viel davon? Ich habe Finanzprofi David gefragt, wie du dein Vermögen am besten auf verschiedene Töpfe aufteilst. Und er verrät uns, welche prozentuellen Richtwerte es gibt und wie du sie für dich anpassen kannst. Es geht um dein Geld? Schau dir das an! Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch alle möglichen und unmöglichen Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi David liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
Genau, damit euch mehr Geld bleibt und ihr die richtige Aufteilung habt.
Wir arbeiten beide für fynup. Den Marktvergleich in Österreich haben wir als wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute, wie es David schon angedeutet hat, ist die Vermögensaufteilung in Prozent. Stell dir vor, du findest plötzlich 100.000 Euro. Wie verteilst du dein Geld in Aktien, Geld, Anleihen, Gold, vielleicht sogar Immobilien und so weiter? Die 100.000 sind natürlich nur ein Beispiel. Es geht auch mit weniger oder sogar mehr. Gibt es da eine generelle Faustregel, wie man sein Vermögen aufteilen kann in die Prozente, David?
Also grundsätzlich, bevor man über die prozentuale Aufteilung spricht, muss man zuerst wissen, wie es aktuell ausschaut. Das heißt, viele...
Wie viel habe ich überhaupt gehabt oder gefunden? Sind es nur 100.000 oder vielleicht sogar 2.000?
Wie viel Geld habe ich tatsächlich gehabt? Also es geht darum, seine eigene Situation korrekt einzuschätzen. Und oft wird da nicht nur unterschätzt, sondern es kann auch überschätzt werden. Und bestimmte Werte sind falsch zugeordnet, wenn wir da jetzt über Geldwerte und Sachwerte sprechen.
Okay, da gibt es ja so eine Grundaufteilung, für die, die es noch nicht wissen, treue Zuseher und Zuhörer dieses Podcasts. Aber Wissen lohnt sich natürlich. Es gibt Geldwerte und Sachwerte, die sich ein bisschen unterscheiden. Kannst du das einmal grob sagen, was zu was gehört? Was ist ein Geldwert? Was ist ein Sachwert?
Also ganz grundsätzlich sind Geldwerte Werte, die mir versprochen werden. Also da kann man solche Sachen wie das Sparbuch, den Bausparer, solche festverzinsten Veranlagungen mit einbeziehen. Und Sachwerte sind Dinge, die an sich einen Wert haben, so wie Immobilien, Aktien. Da kann man unter anderem auch Rohstoffe und Gold mitnehmen.
Wir sagen ja immer in dem Podcast, langfristig ist es besser in Sachwerte, weil man die Inflation ausgleichen kann.
Genau, die Inflationsabsicherung findet jetzt bei den Geldwerten nicht so sehr statt, wenn ich mal so sagen darf, wie bei den Sachwerten.
Sehr, sehr vorsichtig ausgedrückt.
Weil, wie schon der Fixzins verrät, ich bekomme eine fixierte Zinsrate auf meine Investition und das ist nach oben hin natürlich begrenzt. Und bei den Sachwerten, Immobilien, wie jeder weiß, können sich in eine gewisse Richtung entwickeln, wenn es gut geht, Aktien. Und da ist der Inflationsschutz nochmal größer.
Trotzdem brauche ich aber beides. Also langfristig brauche ich, wie wir öfter sagen, oder wie du jetzt auch gesagt hast, langfristig brauche ich Sachwerte, um die Inflation auszugleichen. Und kurzfristig brauche ich aber auch liquides Vermögen. Und jetzt frage ich mich, und stellvertretend für die ganzen Zuhörer, wie teile ich es jetzt auf?
Genau, also Spoiler, die Aufteilung wird sehr breit gehalten. Also Sachwerte können von 30 bis 60 Prozent und dann Geldwerte von 40 bis 70. Gold wird normalerweise separat angeführt mit 5 bis 10 Prozent vom Gesamtportfolio. Aber wie man schon sieht, das sind relativ weite Spannen und das rührt daher, dass das individuell auf die Ziele abgestimmt werden sollte.
Im Sinne von, ich möchte ein Häusl bauen zum Beispiel. Also ich jetzt nicht mehr, aber stellvertretend. Es gibt jemanden, der ein Häusl, ein Haus bauen will. Der hat andere Ziele wie jemand, der sich denkt, für was brauche ich ein Haus? Das ist ja nur ein Klotz am Bein.
Genau. Wenn wir schon angesprochen haben, da beziehe ich jetzt dein Alter ein. Also Alter definiert das Ziel, Risikobereitschaft. Das definiert dann den Anlagehorizont und dann kann man die portfolioaufteilung dementsprechend umsetzen. Generell könnte man sagen, kurzfristig, mittelfristig und langfristig. Also wie du schon gesagt hast, Häuslbauer ist wahrscheinlich im mittelfristigen Bereich. Wenn ich plane, ein Haus zu bauen, wie in Tirol oft passiert, oder eine Wohnung zu kaufen, wie in Wien, dann, wie gesagt, Aufteilung auf kurz-, mittelfristig und langfristig.
Also kann man jetzt grob sagen, es gibt keine Einteilung, diese eine Einteilung, die für alle gilt. Also es gibt keine fixe Einteilung, die für alle gilt.
Genau, also keine Antwort ist auch eine Antwort. Ich kann es so schnell nicht beantworten, genau. Okay, super.
Also kannst du vielleicht beantworten, was mache ich jetzt, wenn ich diese 100.000, wie aus dem Beispiel, ich finde sie, plötzlich finde ich 100.000 Euro. Passiert ja jeden dauernd, also ständig. Gehe ich irgendwo spazieren, ach schon, wieder 100.000. Was mache ich jetzt? Wie teile ich es auf?
Ja, also die Leute, die immer zu mir kommen und die 100.000 gefunden haben, zu denen sage ich normalerweise, als erstes den Notgroschen abzusichern. Überraschung, Überraschung ist auch wieder individuell. Aber zuerst einmal schauen, wie viel benötige ich für Dinge, die ungeplant passieren und Geld kosten könnten. Auto, Waschmaschine, was geht kaputt, wie viel könnte das kosten? Dann kann man das ein bisschen weiterfahren und sagen, für meinen Lebensstil. Das heißt, das, was ich für einen Urlaub brauche, solche Dinge sollten auch liquide gehalten werden, dass es nicht in den zweiten Topf gegriffen wird. Das wären dann die mittelfristigen Veranlagungen.
Also das muss ich immer schnell verfügbar haben, also auf einem Sparbuch oder so. Täglich fällig, glaube ich, heißt das, wenn man ständig zugreifen kann.
Das ist das Wort, genau, täglich fällig. Bundesschatz hat auch verschiedene Laufzeiten. Das könnte auch im Kurzfristigen passend sein. Und dann geht es schon ins Mittelfristige. Wie du schon davor angesprochen hast, geht es dann um den Kauf einer Immobilie oder Hausbau.
Da gibt es ja auch noch so eine Faustregel, eine Frage, kurz, das ist nochmal eine Zwischenfrage, weil es mir gerade einfällt. Beim Notgroschen, da gibt es ja so verschiedene Regeln von drei bis sechs Monatsgehälter. Kann man das als Richtwert nehmen oder ist das doof? Steckt da was dahinter?
Grundsätzlich kann man das schon als Daumen mal pi verwenden. Also wenn ich drei bis sechs Monatslöhne auf der Seite habe, wäre mal ein guter Ansatz. Aber man muss auch Lebensstil mit einbeziehen, also auch wieder individuell. Und da kann man aber auch die Ausgaben in Betracht ziehen. Das heißt, wenn ich das jetzt mal drei bis sechs Monate... Am leichtesten wäre, Excel von meinem Bankkonto runterzuziehen, dass ich mir wirklich anschaue, was sind jetzt wirklich meine Ausgaben in den letzten sechs Monaten gewesen. Dann habe ich mal schon ein Gefühl, weil das Einkommen ist eigentlich, jeder weiß normalerweise, was brutto netto passiert, aber die Ausgaben sind eigentlich die gefährlichere Seite.
Die Ausgaben werden oft falsch eingeschätzt, wenn man es nicht genau sieht.
Die Ausgaben werden um einiges falscher eingeschätzt, als das ein Wort ist, wenn man in Tirol sagt, eingeschätzt. Das Einkommen ist eigentlich relativ übersichtlich, normalerweise, wenn man auch eine Einkommensquelle hat.
Dann weiß ich ungefähr, habe ich einen Richtwert, wie viel ich für den Notgroschen brauche, weil es kann ja nicht einmal sein, dass das Einkommen ausfällt aus irgendeinem Grund und ich die Fixkosten trotzdem bestreiten muss. Dann wäre dieser Fixkostenteil einmal abgedeckt. Sagen wir, bleiben wir halt bei diesen drei bis sechs Monatsgehältern, das muss eh jeder individuell für sich herausfinden, was gut passt. Dann wäre der nächste Schritt der mittlere Topf, oder?
Genau, das wäre jetzt der Notgroschen, dann der mittlere Topf. Das kann dann schon eine Veranlagung sein. Also mittelfristig schaue ich mir dann an, kann bis zu zehn Jahren jetzt Daumen mal pi wieder sein. Aber wenn ich zum Beispiel ein Haus kaufen oder bauen will in den nächsten Jahren, das wäre dann mittelfristig. Dann schauen wir mal an, was für Kapital benötigt wird. Und das teile ich dann dementsprechend ein. Ist auch wieder sehr individuell. Tirol, Burgenland ist immobilientechnisch ein großer Unterschied. Also anschauen, was ist das Kapital, was ich benötigen würde für den Kauf. Und das wäre zum Beispiel der mittelfristige Topf. Also wenn wir jetzt von drei Töpfen sprechen. Und der einfachste langfristige Topf wäre wahrscheinlich die Pensionsvorsorge, mit der sich jeder auseinandersetzt.
Der dritte Teil dann.
Genau, das ist dann der ganz langfristige Teil, Vorsorge für meine Liquidität in der Zukunft. Und wichtig ist aber, weil es Töpfe sind, man soll nicht in verschiedene Töpfe aus verschiedenen Gründen greifen. Das heißt, der Notgroschentopf ist genau für das definiert. Das ist die Gefahr, dass ich denke mal, ich habe einen langfristigen Topf und dann greife ich in diesen Topf und fülle meinen Notgroschen auf, aber reduziere dann meine langfristigen Investitionen.
Und deswegen ist es so wichtig, wenn ich es jetzt richtig verstehe, dass ich überhaupt einen Notgroschen habe, damit ich gar nicht auf die Idee komme oder in die Notlage komme, dass ich in den nächsten oder übernächsten Topf greifen muss, weil sonst ist ja das wieder kaputt, der Plan dann.
Genau, und deshalb ist diese prozentuale Aufteilung extrem wichtig, die sich daraus ergibt.
Okay, das ist schlau. Und jetzt hast du gesagt, ungefähr, ich fange an bei Topf 1, oder? Notgroschen mit drei bis sechs Monatsgehältern. Dann das nächste Ziel wäre das mittelfristige, was immer ich da vorhabe. Beispiel Haus oder sonst irgendeine Anschaffung. Und das dritte ist die langfristige Vorsorge. Und daraus, weil das ja bei jedem individuell ist, ergibt sich dann eine persönliche prozentuelle Aufteilung. Habe ich da recht?
Perfekt zusammengefasst. Aber es ist natürlich alles flexibel, wie immer im Finanzwesen. Und da kommt natürlich das Einkommen wieder ins Spiel, das man idealerweise unter Kontrolle hat mit den Ausgaben. Und da kann ich dann, je nachdem, wie sich diese Töpfe verändern, kann ich dann die Aufteilung auch wieder ändern. Weil wenn der Notgroschen, der Topf zur Sicherheit, wenn ich Glück habe und ich benötige den nicht, dann kann ich das umverteilen auf die Investments mittelfristig und dann auch auf die Vorsorge. Weil es kann ja sein, dass ich wirklich ein Glück habe und nichts kaputt geht jahrelang, dann brauche ich jetzt da nicht weiterhin Kapital reinstecken in diese Liquiditätsquelle und kann das dann in die Vorsorge mittelfristig oder langfristig umverteilen.
Wenn ich jetzt diese 100.000 Euro finde, 100.000 Euro, wie gesagt, nur ein Beispiel, ich muss jetzt nicht unbedingt Geld finden, man kann ja mit Null anfangen sozusagen, dass man sich diesen Plan zurechtlegt, aber nur als Beispiel. In welcher Reihenfolge mache ich das dann? Mache ich als erstes den Notgroschen? Habe ich das richtig gecheckt? Also auch in dieser Reihenfolge. Zuerst Topf 1, dann Topf 2 und dann Topf 3.
Genau, idealerweise, wenn man kein Risikomensch ist und alles riskieren will, sollte man den Notgroschen zuerst auffüllen. Das sollte immer der erste Schritt sein, weil das ungeplant ist und man das nicht mitigieren kann. Das kann man nicht. Man kann es nicht auf gut Glück als Risiko annehmen. Man kann es nicht mitigieren. Man kann das Risiko nicht kontrollieren, weil es eben ungeplant passiert.
Du weißt nicht, wann die Waschmaschine wirklich kaputt wird.
Genau. Und das sollte als erstes angesprochen werden, weil es unvorhersehbar ist. Und die mittelfristigen und langfristigen Ziele, wie der Name schon verrät, da hat man ja normalerweise etwas Zeit. Das heißt, wir nehmen den Zinseszinseffekt und das wächst über längere Zeit. Aber dann Notgroschen, die Not kann jederzeit entstehen. Also, ja, kurze Antwort, verkürzte Antwort, richtig gesagt, richtig erkannt, Notgroschen zuerst.
Und ich kann auch, wenn ich die Einteilung richtig mache, helfen. Dann so Leute wie du, ich sage es nur in meiner Vorstellung, kann ich auch Topf 2 und 3, wenn Topf 1, also Notgroschen erledigt ist, kann ich Topf 2 und 3 parallel beginnen zu füllen?
Genau, das eine widerspricht dem anderen nicht. Da wäre es natürlich von Vorteil, wenn man da... Hochrechnungen, Berechnungen machen kann, dass man sagt, wie schaut das jetzt aus, wie entwickelt sich mein Investment unter folgenden Annahmen, Erhöhung meiner Investition, wenn ich jetzt mal einen Zeitraum aussetzen will, also das kann man modellieren, mit einem Investmenthorizont, genau wie du gesagt hast, und die Einteilung kann aber auch parallel laufen, also das eine widerspricht nicht dem anderen.
Okay, das klingt schon mal gut. Wo passt jetzt da in diese drei Töpfe, also in diese drei Töpfe, wo passt da rein diese Faustregel, die man auch öfter hört, die auch der Wolfgang in den anderen Folgen schon öfter gesagt hat und ich glaube, du auch schon erwähnt hast, dass man Gold, so was waren das, 5 bis 10 Prozent in Gold investiert, weil es jetzt gerade so ein super Thema ist und weil wir so eine super Folge dazu gemacht haben, die natürlich auch verlinkt ist. Also wo passt dieses Gold? In welchen Topf passt das? Oder wie muss ich das befüllen?
Also Gold wird generell immer als eigene Veranlagung gesehen, kommt aus dem Historischen. Und weil ja, Gold kennt jeder, Gold wird getragen, Gold hat einen Wert, an den jeder glaubt, historisch gesehen auch wieder und diese Anteilung ist aber normalerweise im prozentualen Verhältnis zum Gesamtvermögen. Das heißt, diese 5 bis 10 Prozent sind normalerweise, da nimmt man das Gesamtvermögen, alle meine Sach- und Geldwerte und insgesamt sollte Gold 5 bis 10 Prozent davon ausmachen. Also das widerspricht auch nicht unserer Aufteilung.
Also wenn ich nichts habe und diese 100.000 finde, dann wären es 5 bis 10.000.
Genau. Man muss halt berücksichtigen, dass Gold derzeit einen enormen Boom erfahren hat, aus verschiedenen Gründen. Geopolitische Unsicherheiten, die Nationalbanken global haben sehr viel Gold eingekauft, da ist der Preis gestiegen, dann ist der Durchschnittsinvestor aufmerksam geworden, hat es weiter erhitzt. Also historisch gesehen ist die Rendite nicht, was man jetzt in den letzten Jahren gesehen hat, aber dadurch auch die mediale Aufmerksamkeit.
Gutes Beispiel vielleicht gerade beim Gold. Jetzt passiert Folgendes, ich habe jetzt das alles so richtig gemacht, so eine prozentuelle Aufteilung, die ich mir so Daumen mal pi zusammengerechnet habe, auf meine persönliche Anforderung. Und dann passiert sowas, wie jetzt aktuell passiert mit dem Gold, es wird immer mehr wert. Dann stimmt ja relativ schnell, weil das Gold steigt wirklich extrem in den letzten Monaten, ist es ja wirklich heftig, dann ändert sich ja auch die prozentuelle Aufteilung. Das heißt, was mache ich jetzt, wenn plötzlich wird mein Gold mehr wert und ich habe plötzlich viel mehr Prozent Gold oder meine Altersvorsorge ist auf einmal viel mehr Prozent, wie man gedacht hat, was mache ich dann?
Da kommt dann das berühmte Rebalancing ins Spiel. Das heißt, man kann in regelmäßigen Abständen, da spricht man wahrscheinlich von einmal im Jahr, manchmal auch ein bis drei Jahre, kann man dann das Gesamtportfolio rebalancen. Das heißt, ich schaue mir die ursprüngliche prozentuale Aufteilung an, die jetzige Aufteilung und dann kann ich das wieder zurechtrücken. Also beim Notgroschen mit den Fixzinsen, da wird sich wahrscheinlich auf lange Zeit nicht viel tun. Wenn mein portfolio zum Beispiel eine Überallokation von den USA gehabt hätte, wäre das stärker gewachsen als der Rest der Welt. Oder wie du gesagt hast, Gold ist enorm gestiegen. Das heißt, prozentual von meinem Gesamtportfolio wäre das jetzt ein höherer Prozentsatz.
Und da hat Wolfgang in der letzten Folge gesagt, beim Gold würde das Rebalancing jetzt nicht machen, weil... wegen Krisenpotenzial. Ab wann mache ich jetzt das Rebalancing und wann nicht?
Gute Frage. Also durch die Regelmäßigkeit habe ich da auch einen Average-Effekt auf längere Frist. Mit solchen Bubbles oder überhitzten Kapitalmärkten oder sowas wie Gold, das ist extrem schwierig einzuschätzen, weil niemand weiß, wenn es wieder in die andere Richtung geht. Das heißt beim Gold, der intrinsische Wert des Goldes liegt darin, dass jeder daran glaubt. Da besteht eigentlich an sich keine Innovation. Und die Frage ist, was ist der Wert des Goldes? Und der Wert des Goldes liegt in Angebot und Nachfrage. Also es ist keine einfache Frage zu beantworten.
Es ist auch wieder eine Frage, dass niemand in die Zukunft schauen kann. Das gilt natürlich jetzt auch für den Goldpreis. Man kann jetzt nicht sagen, also wenn man es jetzt rebalancen würde in dem Moment oder ich jetzt zum Beispiel irgendjemandem empfehlen würde, du musst es rebalancen und der Goldpreis steigt aber weiter, dann würde er in drei Monaten kommen und sagen, ja du Hund, du, wieso hast du mir das gesagt? Also es muss auch in Wahrheit dann, wie bei der eigentlichen prozentuellen Einteilung, muss sich dann jeder selbst entscheiden, ist jetzt ein guter Wert, kann ich ein bisschen was rausnehmen? Los ist drin, weil wer weiß, was passiert. Und es kann ja genauso, wie die Goldfolge verraten hat, ja auch schnell wieder nach unten gehen. Deswegen, wahrscheinlich ist Gold so ein bisschen zu betrachten wie ein Notgroschen für Fälle, wenn es mit dem Geld nicht mehr funktioniert oder gerade Geldprobleme gibt. Und so wie man den Notgroschen nicht angreift oder angreifen sollte, nur im Notfall, ist vielleicht das zu werten. Dann kann man sich selber ein bisschen eher ein Urteil bilden, wie wichtig das jetzt ist.
Genau. Und ein Aspekt, der vielleicht noch interessant sein könnte, immer wieder zurück an das ursprüngliche Ziel denken. Was war jetzt das Ziel dieser Veranlagung? Wenn ich jetzt versucht habe, aktiv auf die Immobilie zu sparen und ich habe das Ziel erreicht, dann geht es wieder darum, soll ich jetzt mehr Risiko annehmen und die Investition bestehen lassen, wenn die Chance besteht, dass es einbricht? Oder sollte ich weniger gierig sein, wenn man so sagen kann? Das Geld nehmen, mein Ziel erreichen, da darf ich halt dann danach, wenn es jetzt weiterhin nach oben gegangen wäre, darf ich mir halt selber nicht böse sein. Aber grundsätzlich, wenn ich das Ziel erreicht habe, dann ist die Frage, sollte ich weiterhin weiteres Risiko annehmen oder sollte ich das Ziel einfach als erreicht ansehen? Dann rebalancen. Und rebalancing kann ja auch bedeuten, also wenn mir jetzt den Goldbestand, wenn der jetzt prozentual gestiegen ist, wenn ich den jetzt reduziere, wäre das ja ein Verkauf. Ich könnte aber den Goldbestand gleich belassen und dann mehr Geld in die anderen Töpfe hineinzahlen und sozusagen diese anheben und das Gold gleich belassen.
Okay, also auch wieder sehr individuell und zielabhängig, weil die Ziele können sich ja im Laufe der Zeit auch ändern. Wenn das Haus fertig ist, muss ich nicht unbedingt noch eins bauen. Außer es ist jetzt so ein super Geschäft, das kann ja auch sein.
Genau.
Was wir auch noch haben bei dem Thema ist, wie bei jedem Thema, einen gesellschaftlichen Aspekt. Was hat denn das für Auswirkungen, diese prozentuale Aufteilung für die ganze Gesellschaft, beziehungsweise, dass die Leute ja gar nicht wissen, dass es das gibt. Und das ist ja für die Gesellschaft vielleicht nicht so gut. Wie schätzt du das ein, David?
Ja, also... Wichtig wäre der Notgroschen für diese Katastrophenfälle, weil, wie besprochen, wir wollen verhindern, dass diese verschiedenen Töpfe gemischt und gemixt werden, im Sinne von, ich sollte nicht Topf 2 und 3 anfassen müssen, weil ich keinen passenden Notgroschen habe. Also Topf 1 kurzfristig, ich bereite mich vor für Katastrophenfälle, das sollte eigentlich... immer das erste Ziel sein.
Also für Notfälle. Aber es ist tatsächlich, weil du gesagt hast, Katastrophen, es muss ja nicht gleich eine Katastrophe sein, kann ja ein normaler Fall sein, wo ihr Geld braucht, aber Katastrophe ist eigentlich ein guter Vergleich, weil da gibt es ja diese, weiß nicht, ob du das kennst, vom Zivilschutzverband, die Katastrophen, also Empfehlungen für Katastrophenfälle, was weiß ich, man muss genug Wasser daheim haben für ein paar Tage oder ein bisschen was zum Essen halt und solche Sachen, aber ich glaube, das Geld kommt da nicht vor, oder? Bei diesen Empfehlungen.
Ich kenne keine offizielle Position von der österreichischen Regierung bezüglich finanziellen Katastrophen.
Ich glaube, sie empfehlen, dass man bisher Bargeld hat für, was weiß ich, wenn der Strom ausfällt oder irgendetwas, weil dann geht ja nichts. Aber, dass man seine... Das Vermögen auf verschiedene Töpfe aufteilt, das wird nicht empfohlen.
Nicht sehr genau. Also da sollte jeder, wie gesagt, anfangen, Eingaben, Einnahmen, Ausgaben und dann schauen, was heißt das für mich die nächsten sechs Monate, was wäre wenn. Wie gesagt, wenn die Waschmaschine nicht mehr funktioniert, das Auto. Oder größere Katastrophenfälle, wie es der Katastrophenschutz annimmt. Also was bedeutet das für mich finanziell? Wo kommen meine Mittel her? Und ist mein Notgroschen passend für meinen Lebensstandard?
Das sollten eigentlich mehr wissen. Also lohnt es sich, den Kanal zu abonnieren und ein Like da zu lassen, weil es hilft uns auch ein bisschen mit dem Algorithmus. Kommentare sind auch sehr beliebt und greifen auch immer wieder auf. Also es würde uns sehr freuen. Und dann sehen Sie vielleicht auch mehr. Und dann haben alle Leute was davon. Ja, apropos mehr, wir haben ja auch immer die Frage der Community, da muss ich nachschauen, was wir diesmal haben. Was passiert eigentlich, wenn Wolfgang oder David in Pension gehen?
Sehr gute Frage. Also Honorarberater wie der Wolfgang oder ich, wir bekommen ja die Bezahlung nur für die erbrachte Leistung. Das heißt, das Produkt ist ja entweder bei der Versicherung oder bei einer Bank und die Gebühren, die man bezahlt, beziehen sich auf das Honorar für die Beratung. Das heißt, bei der Honorarberatung, falls wir aufhören sollten, könnte man die Leistung einfach von einem anderen Honorarberater beziehen, was ja im Gegensatz zur Provision nicht möglich ist, weil die Provision bezahlt ja bereits eine Leistung, die vielleicht gar nicht stattfindet.
Also du bezahlst bei der Provision immer, egal ob du die Leistung konsumierst oder nicht. Und bei der Honorarberatung zahlst du nur, wenn du wirklich etwas konsumierst.
Genau.
Ja, dann ist es wirklich gescheiter, wenn man eine Honorarberatung hat, so wie bei Wolfgang, David oder sonst wem aus dem FinHub-Team oder beim anderen Honorarberater, weil man kann dann einfach wechseln zu einem anderen Honorarberater oder zu FinHub.
Natürlich, ob die die gleiche qualitative Leistung bringen wie der David oder Wolfgang, ist fraglich, aber es ist möglich.
Also das hat schon Vorteile gegenüber der Provisionsberatung, die viele gar nicht wissen. Gut, dass diese Frage beantwortet wurde. Fehlt eigentlich nur noch der... Praktischer Tipp der Woche, David.
Also Bestand, tracken und checken.
Ja, was heißt tracken und checken? Ist es Tirolerisch? Ist es Englisch? Kommt das aus dem Australischen?
Es kommt aus dem Australischen vom tracken und checken.
Also zuerst müssen wir checken den Bestand. Was habe ich wirklich? Das meinst du, oder? Und mit tracken?
Genau, dass ich dran bleibe. Mit dem tracken bleibe ich dran. Schau dir diese Aufteilung an und mach diese Veränderungen, je nachdem, wie es dir benötigt.
Aber jetzt wie in dem Beispiel von vorhin, der Goldpreis so gestiegen ist, muss ich rebalancen oder nicht? Jetzt sind die Aktien so gestiegen, muss ich rebalancen oder nicht? Oder lasse ich es einfach so laufen und werde immer reicher und freue mich?
Genau, und das war das Trecken, wenn man es richtig macht.
Auf Tirolerisch, unglaublich. Vielen Dank für diese... internationalen Finanzteams. Australisch und Tirolerisch wieder in einer Folge. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich hoffe dir auch und du weißt ein bisschen besser, wie du dein Geld aufteilst, prozentuell oder findest zumindest den Weg, welche prozentuelle Aufteilung für dich jetzt besser wäre. Also wir freuen uns schon auf nächste Woche, wenn du wieder dabei bist. Vielleicht gibt es wieder so ein spannendes Thema mit Wolfgang, David oder, wer weiß, vielleicht noch weitere Experten aus unserem Team. Vielen Dank fürs Dabeisein. Tschüss, Baba.
Ciao, Pfiat enk.