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Du hast schon oft gehört, dass du ETFs brauchst, aber wie fängst du an? Worauf musst du achten, wenn du keine Ahnung hast? Das habe ich Finanzprofi Marcel gefragt. Und seine Antworten verraten dir alles, was du brauchst, um in Österreich schlauer mit ETFs zu starten. Schau dir das an. Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle für dich und euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.
Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage. In Österreich haben wir also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: So starten ETF-Anfänger in Österreich schlauer! Wieso gibt es in Österreich Besonderheiten bei ETFs? Worauf musst du achten, wenn du noch wenig oder vielleicht sogar gar keine Ahnung von ETFs hast und dir denkst, ich brauche jetzt auch so einen ETF? Brauchst du sie wirklich? Wie startest du am besten? Marcel! Wie legt man richtig los?
Großes, großes Thema, aber sehr, sehr einfach runtergebrochen. Das heißt, die Basics, auf die gehen wir ja ein und wir müssen einfach mal den Begriff definieren, was ein ETF überhaupt ist. Ganz, ganz wichtig, es muss oder möchte natürlich jeder wissen, in was er investiert. Ein ETF ist ein Exchange Traded Fund.
Das heißt, das ETF steht für Exchange Traded Fund, heißt?
Genau, ein börsengehandelter Fonds. Du handelst den Fonds direkt an der Börse, kannst ihn kaufen und verkaufen. Und dieser ETF bildet immer einen sogenannten Index ab.
Und was ist ein Index?
Einen Index stellt man sich am besten als einen Markt vor. Das heißt, ein Index wäre zum Beispiel der ATX, also in Österreich, der Austrian Traded.
Das sind die Aktien, die an der österreichischen Börse gehandelt werden?
Genau. In Deutschland wäre es eben der DAX, der deutsche Aktienindex. In Amerika wäre es der S&P 500, also der Standard & Poor's 500, die 500 größten Unternehmen der USA. Es gibt aber auch dann den MSCI World Index. Das heißt, dann sehen wir schon, erst haben wir jetzt über einzelne Staaten gesprochen. Beim MSCI World reden wir dann über alle Industrienationen, also über mehrere Staaten. Dann gibt es natürlich auch einen Index für die Emerging Markets. Und diese Indizes, die werden eben von Index-Anbietern aufgelegt. Und meistens ist das regelbasiert. Das heißt, da wird zum Beispiel gesagt, bleiben wir vielleicht im deutschen Beispiel, da gibt es den DAX und im DAX sind die 40 größten Unternehmen von Deutschland drin. Und wie sind die gewichtet? Nach Größe. Das heißt, das größte Unternehmen in Deutschland hat den größten Anteil im DAX. Das kleinste der 40 größten Unternehmen hat den kleinsten Anteil. Da kann dann zum Beispiel rauskommen, dass das Größte mit 10% drin ist, das Zweitgrößte mit 8%, das Drittgrößte mit 5% und das 40größte mit 0,5%. Das heißt, da ist ein regelbasiertes Handwerk dahinter. Und dann gibt es einen Anbieter, also eine Kapitalanlagegesellschaft. Das kann zum Beispiel BlackRock sein. Das kann Vanguard sein, das kann State Street sein. Das heißt, da gibt es große Investmenthäuser, die sagen, ich lege einen ETF auf diesen Index auf. Und die machen da nichts anderes, die kaufen wirklich die Wertpapiere, was in diesem Index drin sind. Da wieder im Beispiel bleiben, gehen wir vielleicht diesmal in die USA. Man hat den S&P 500, also die größten 500 Unternehmen der USA. Und da ist zum Beispiel Apple mit 6% gewichtet. Und der Indexanbieter, das ist ja mit 6% gewichtet, der ETF-Anbieter muss jetzt natürlich auch diese Apple-Aktien kaufen. Das heißt, er kauft sich dann 6% in dem Fall vom Gesamtfondswert. Also in diesem ETF sind 100 Millionen drin und 6% dessen macht dann Apple-Aktien aus. Die anderen 499 Positionen im amerikanischen Markt werden eben dann wieder prozentuell. Das heißt, das ist einmal ganz, ganz wichtig. Ein ETF bildet etwas ab in vielen Fällen. Es gibt dann auch noch Vertiefungen, es gibt aktivere Meinungen, andere Regeln, wo nicht Marktkapitalisierung drin ist, sondern Gleichgewichte zum Beispiel. Das ist aber alles, geht sehr, sehr in die Tiefe. Das Wichtigste und auch das Schönste, also das Schöne daran, auch das Nachweisbarste. Ist nach Marktkapitalisierung und demnach kann man sich einmal noch an große Indizes orientieren, wie zum Beispiel an MSCI World und kann sich anschauen, wer bietet mir denn einen ETF auf den MSCI World an.
Und der Vorteil ist, wenn ich das jetzt richtig verstehe, dass ich dann nicht ich selber, wenn ich mir so ein ETF kaufe, muss ich mir nicht die ganzen Aktien selber kaufen, weil da würden mich ja die Gebühren verrückt machen, wenn ich es überhaupt kaufen könnte, weil manche sind mir so viel wert. Da kostet ja nicht eine Aktie gleich 3000 Dollar oder sowas, die muss man mal haben. Das heißt, ich muss nicht die ganzen einzelnen Aktien kaufen, sondern kaufe einen Teil von diesem ETF und es ist dann so, als würde ich genau die entsprechende Verteilung kaufen.
Genau, und das hat einen riesen, riesen, riesen, riesen... Das ist Diversifikation. Das heißt, du kannst dann in einem MSCI World sind 1600 Unternehmen drin. Und du hast schon gesagt, auf der einen Seite, wenn man 1600 Unternehmen kaufen muss, führt das 1600 Mal zu den gleichen Transaktionskosten womöglich. Das möchte man nicht haben. Und auf der anderen Seite, wenn da sehr teure Unternehmen dabei sind, müsste man natürlich auch immer nur ein... Teil dieser Aktie kaufen. Also mir fällt jetzt Lind ein. Also die Lind-Schokolade, die ist sehr, sehr teuer.
Nicht nur die Schokolade, also auch das Unternehmen selber.
Genau, der Aktienwert oder der Kurswert, der ist über 100.000 Euro.
Das ist ja fast schon eine Dubai-Aktie.
Ich weiß nicht, ob die mittlerweile auch Dubai-Schokolade verkaufen.
Es gibt jedenfalls, es gab Warteschlangen vor Lind-Geschäften, habe ich zumindest gesehen. Deswegen vielleicht eine Dubai-Aktie.
Also ich kann von persönlicher Seite sagen, ich bin nicht in den Genuss gekommen und habe es aber auch nicht vor, dass ich mal Dubai-Schokolade kaufe. Und da müsste man natürlich einen extrem kleinen Bruchteil dieser Aktie kaufen. Das ist dann auch wieder schwierig. Man müsste es selbst immer weiter gewichten, weil das verändert sich ja. Also die meisten wissen, dass Unternehmen eigentlich sehr, sehr flott bewertet werden, also nahezu instant. Also da ist ja immer Kauf und Verkauf, also Angebot und Nachfrage an der Börse. Mit einem ETF bilde ich das alles ab. Im Bestfall zu sehr, sehr günstigen Konditionen. Das heißt, ein ETF hat Kosten von 0,1, 0,2, 0,3 Prozent per anno. Also jährliche Kosten, da kommen wir dann eh noch dazu. Das heißt, die kaufen einfach Diversifikation sehr, sehr günstig und smart ein.
Und wie fange ich an? Also jetzt weiß ich mal, für was so ein ETF gut ist und wie er ungefähr funktioniert. Aber wie komme ich jetzt? Was muss ich denn jetzt als nächstes beachten?
Das nächste muss die Frage beantwortet werden, ist der ETF das richtige Instrument? Das heißt, ich muss meinen Anlagehorizont definieren.
Was ist ein Anlagehorizont?
Also wie lange ich investieren oder sparen möchte, je nachdem wie man es bezeichnen will.
Also sowas wie eine Laufzeit? Wie lange will ich sparen?
Genau, also wenn ich jetzt zum Beispiel sage, ich möchte die nächsten sechs Monate sparen, dann würde man wahrscheinlich keinen Aktien-ETF nehmen. Wenn ich allerdings sage, ich möchte in den nächsten 20 Jahren sparen, dann würde man einen Aktien-ETF nehmen. Doch, ganz, ganz wichtig, ETF ist mittlerweile, zumindest in meiner Wahrnehmung, schon sehr, sehr synonym dafür geworden, dass es eben Aktien-ETFs sind. Wir haben jetzt auch nur über Abbildungen von Märkten mit Unternehmen gesprochen. Das heißt, es gibt natürlich auch ETFs für Anleihen oder für in dem Fall den Geldmarkt, sowas wie Spareinlagen am ehesten vergleichbar.
Es gibt ja sogar ETF für Bitcoin, habe ich schon gehört, und Gold wahrscheinlich auch. Also ETF gibt es für alles.
Genau, man braucht nur irgendwas Darunterliegendes und dann kann ich sagen, ich lege einen ETF darauf auf. Wir wollen uns auf jeden Fall mal auf etwas begrenzen, was sinnvoll ist und was in der Natur des ETFs dann auch eine Verbesserung darstellt. Es würde ja auch einen, ich glaube es gibt einen Tesla-ETF auch, macht halt überhaupt keinen Sinn, dass ich mir einen ETF auf eine einzelne Aktie kaufe. Hat aber, glaube ich, sehr viel Volumen. Also wird auch sehr viel drin investiert. Ist halt ein bisschen am Diversifikationsgedanken vorbei.
Weil ja der Sinn sein sollte, so wie du vorhin gesagt hast, so breit wie möglich in die ganze Welt zu investieren.
Genau, aber um auf den Punkt zurückzukommen, das heißt, ich muss eigentlich einmal, wenn ich jetzt von Aktien, ETFs spreche, muss ich einmal schauen, ist das das Richtige für mich? Das heißt, wenn ich sechs Monate investiere oder spare, ich spare zum Beispiel für die Notgroschen, dann ist die Antwort relativ klar Nein. Das heißt, du hast bei Aktien, ETFs, hast du Schwankungen und diese Schwankungen möchtest du beim Notgroschen nicht haben. Wenn du allerdings sagst, ich investiere jetzt 20 Jahre, weil mein Kind dann studiert, weil ich in Pension gehe, weil ich eine Weltreise machen will, warum auch immer, das heißt, ich habe einen langen Anlagehorizont, dann sind wir zum Beispiel bei ETFs sehr, sehr gut aufgestellt. Dann ist das eine sehr, sehr sinnvolle Entscheidung, wenn man in die Richtung geht, weil man dann wirklich die Rendite mitnehmen kann. Rendite ist ja nichts anderes wie der Gewinn, was entsteht. Und viele wissen ja auch schon, Gewinn an der Börse ist ja nichts, was linear entsteht. Also es ist nicht so, dass man sagen kann, ich bekomme nächstes Jahr 3% Rendite und dann bekomme ich 5% Rendite, dann bekomme ich 8% und dann gebe ich nochmal 3% Rendite her. Das heißt, das weiß man im Vorhinein nicht. Das ist dann diese Schwankung, über die oft gesprochen wird. Und wenn man das nicht weiß und diese Schwankung aushalten, Also muss man auch einen langen Atem haben. Und deshalb ist die Definition vom Anlagehorizont so wichtig.
Also das heißt, die Schwankungen gleichen sich aus, je länger das läuft.
Ganz, ganz wichtig. Grundvoraussetzung ist, wenn man in Aktien-ETFs investiert, investiert man ja trotzdem in die zugrunde liegenden Unternehmen. Diese Unternehmen bestehen, wenn sie profitabel sind. Das heißt, wenn sie Gewinne erwirtschaften oder wenn sie wachsen. Und wenn du in Unternehmen investierst, die was wachsen oder Gewinne erwirtschaften, diese Gewinne womöglich auch ausschütten, das sind ganz andere Themen, aber grundsätzlich Wachstum innehaben, dann investierst du ja in die Wirtschaft. Und über die letzten 300 Jahre war es so, dass natürlich die Unternehmen, die was für Wachstum gesorgt haben, sehr, sehr stark gestiegen sind. Und das Schöne ist ja auch, es gibt natürlich auch Unternehmen, die was es irgendwann nicht mehr gibt. Das heißt, die schaffen zum Beispiel die Wende von 90-2000 die Digitalisierung nicht oder die schaffen die 220-230 Wende von KI nicht, wenn es die ist. Die werden dann aussortiert und deshalb ist eben Streuung so wichtig, weil ich habe dann die Gewinner und die Verlierer drin und ich partizipiere an Gesamtwachstum. Mir ist es dann egal, ob irgendein Unternehmen womöglich insolvent oder Konkurs ist. Ich habe da eine langfristige erwartete Rendite, also langfristige Pro-Jahres-Gewinner, die was historisch bei ca. 7-8% liegen. Und das ist wirklich langfristig, weil in einem Jahr kann es mal 20% raufgehen, dann geht es wieder 10% runter, dann geht es 30% rauf, geht 40% runter, dann geht es 50% rauf. Das heißt, da kann durchaus Schwankungen reinkommen. Deshalb einfach viel, viel Zeit nehmen für solche Ziele.
Dann auf einmal kaufst du ein ETF? Oder wie kann ich mir da immer wieder Teile davon kaufen? Und bringt das was?
Ganz wichtig, man kann beides machen. Man kann das einmalig kaufen oder man kann ein Sparplan machen. Haben sicher schon einige von euch gehört. Sparpläne sind nichts anderes wie monatlich ausgeführte Investitionen in zum Beispiel den ETF. Das kann man beim Broker machen, das kann man bei einer Netto-Polizze machen. Das heißt, irgendwo muss man den ETF auch kaufen. Da kommen dann eh noch dazu und es bestehen beide Möglichkeiten.
Also ich kann sowohl monatlich immer einen kleinen Teil davon kaufen, als auch, ich habe jetzt zufällig, weiß ich nicht, als Hausnummer irgendwas geerbt oder in der Lotterie gewonnen. Angeblich gibt es ja Menschen, die das tatsächlich machen. Dann kann ich mir einen großen Teil quasi kaufen von so einem ETF.
Genau, und du kaufst am ETF auch Anteile. Wir sagen jetzt wieder, der ETF kostet, also der bildet ja dann die ganzen Kurse von den ganzen Unternehmen, was drin sind, ab. Und wir sagen jetzt, der kostet 100 Euro. Und wenn du jetzt einen Sparplan von 100 Euro hast, dann kaufst du jedes Monat einen Anteil an diesem ETF, weil der eben genau 100 Euro wert ist. Wenn du jetzt aber ein Investment von 10.000 Euro hast, dann kaufst du auf einen Schlag 100 Anteile, also 100 mal 100, 10.000. Das heißt, du kaufst wieder Anteile am ETF, was gleichzeitig die Anteile an den Unternehmen sind.
Und hat das einen Vorteil, wenn ich jedes Monat ein bisschen was kaufe?
Du hast einen Durchschnittskosteneffekt. Das heißt, was im Hintergrund passiert, Grundsätzlich, das haben wir auch jetzt schon kurz angeschnitten, die Erwartung für die Zukunft ist eine positive. Übrigens auch in zum Beispiel Kriegszeiten. Es hat Indizes, also diese Märkte hat es ja auch schon in die Weltkriege gegeben. Und auch wenn man jetzt zum Beispiel die 30er bis die 50er hernimmt, wurden das aus Investitionssicht auch durchaus interessante Jahre. Und ein Durchschnittskosteneffekt entsteht, wenn ich immer einen Sparplan habe, weil dann kaufe ich zu besonders günstigen, aber auch zu besonders ungünstigen, also hohen und tiefen Preisen. Und wenn ich einen Durchschnittskosteneffekt habe, dann habe ich meistens eine Verringerung der Volatilität, also dieser Schwankung, weil ich ja einmal besser, einmal schlechter, einmal besser, einmal schlechter kaufe. Das heißt, die war ein Durchschnittspreis, ein Durchschnittskosteneffekt und das minimiert eben diese Schwankung. Das kann vor allem auf psychologischer Ebene sehr, sehr interessant sein, weil man kann sich das wieder vorstellen, man investiert 100 Euro bei einem Kurs von 100 und im nächsten Monat sinkt der aber auf 80. Und dann kaufe ich bei 80 wieder. Das heißt, mein Durchschnittspreis, was ich bezahlt habe, war 90. Der Kurswert ist bei 80. Ich habe jetzt sozusagen einen Durchschnittsverlust von 10 erlitten. Der ist geringer wie beim Einmalinvestment am Beginn, wo er von 100 auf 80 runter 20 wäre. Im umgekehrten Schluss, das ist natürlich auch, wenn das Ganze steigt, kaufe ich am Beginn das Erste mit 100 Euro. Im zweiten Monat ist das Ganze um 20% gestiegen. Da kaufe ich das Ganze um 120 ein. Jetzt ist es 120 wert. Ich habe also insgesamt 220 gezahlt pro Anteil, sozusagen 110. Habe einen Gewinn von 10 Euro pro Anteil, wenn ich es auf das runterrechne. Und es dämpft also einfach diese Schwankung etwas.
Also einfacher gesagt, ich kaufe es einmal günstig und einmal teuer und es gleicht sich aus.
Genau, es gleicht sich aus und ich werde dann auch langfristig hier wieder... bei einer Marktrendite von 7-8% liegen, wenn man in die Historie schaut. Und wenn ich einmalig investiere, dann bin ich eben sofort der Schwankung ausgesetzt. Wenn das sofort rauf geht, alles super. Wenn es runter geht, dann muss ich da einfach wieder beim Anlagehorizont, dass man da wieder... einfach den langen Atem haben, weil natürlich die langfristige Prognose eine positive ist.
Und bei Einmalzahlungen, also wenn man einmalig einen höheren Betrag einzahlt, weil man eben diesen Lottogewinn von vorhin gemacht hat oder eine Erbschaft oder wenn man gerade vielleicht irgendwas verkauft hat und einen höheren Betrag zur Verfügung hat, dann kann man ja den auch aufteilen auf mehrere Teile. Da gibt es eigene Strategien dazu. Da haben wir sicher ein Video, das verlinkt man irgendwo. Es steht auf jeden Fall in der Beschreibung. Da kann man auch so einen kleinen Cost-Average-Effekt nutzen, wenn man dieses Risiko minimieren will. Jetzt ist die nächste Frage, wie finde ich jetzt den richtigen ETF?
Und zwar, wir haben es ja schon angesprochen, der erste wichtige Punkt ist, ich weiß, in was ich investiere, das heißt in den Marktindex. Und ganz bekannt ist da zum Beispiel der MSCI World, aber auch der MSCI Emerging Markets. Da kann ich mir dann aus diesen zwei ein Weltportfolio, also die Welt AG nennen, oder das ETF-Weltportfolio bauen. Marktkapitalisiert werden das 88% Industrienationen, also MSCI World, 12% Emerging Markets, also MSCI Emerging Markets. Jetzt suche ich mir irgendwen, der mir das anbietet, also eine Kapitalanlagegesellschaft. Das kann zum Beispiel BlackRock, das kann Vanguard, das kann State Street sein. Die legen einen ETF genau auf diesen Index auf. Und das Wichtigste zum Beginnen ist einmal, dass man auf die Kosten schaut, auf die sogenannte TER, also Total Expansion Ratio. Das ist das, was der Anbieter für die Auflage pro Jahr verlangt. Und das Zweite ist dann auch noch wichtig, dass er einfach schaut, dass viel Volumen in diesem ETF drin ist. Mit Volumen meine ich investiertes Kapital. Weil desto mehr Volumen drin ist, desto länger besteht das Ganze schon und desto länger wird es auch noch bestehen. Und das Ganze kann er natürlich über... Online-Fonds suchen, also die gibt es bei uns, bei fynup gibt es die Fondsuche, die gibt es aber auch bei zum Beispiel reinen ETF-Anbietern, wo man suchen kann, Extra-ETF, Just-ETF, der Suchidee. Bei uns steht auch dabei, wo ich das Ganze kaufen kann und so kann ich wirklich einfach starten, das heißt auf die TER schauen, auf das Fondsvolumen schauen und da werden mir die Anbieter sowieso angezeigt und ich gebe da zum Beispiel in die Fondsuche MSCI World ein und sehe sofort, welche Anbieter es da gibt.
Und es gibt noch viele weitere Kriterien, die da wichtig sind bei der Auswahl. Da lohnt sich ein Abo vom Podcast, da gehen wir sicher auf das eine oder andere da noch ein. Oder sind schon eingegangen, also man kann ja auch alte Folgen nachschauen. Aber zum Einsteigen sind diese zwei Werte, sagst du, am wichtigsten?
Genau, das sind die wichtigsten Werte. Und ansonsten, man kann sich natürlich in diese Fonds suchen. Da kann man sich vertiefen. Eckdaten zu den Fonds, da stehen 15 Werte drin, da gibt es noch mehr Werte dazu. Oder man kann einfach Honorarberatung dazu nutzen, wenn man mit irgendjemandem das Thema gemeinsam aufgreifen möchte.
Okay. Da sind wir eigentlich schon fast in der Umsetzung bei der Honorarberatung. Was ist denn der erste Schritt, dass ich jetzt wirklich jetzt ins Machen kommt, dass ich sage, ja okay, jetzt will ich auch so ETF, jetzt will ich anfangen. Für mich wäre das richtig, weil ich habe ja einen langen Veranlagungshorizont, wie wir am Anfang gelernt haben. Jetzt anfangen.
Perfekt, das heißt, da kann ich jetzt alle Hacken runtersetzen. Ich weiß, was der ETF ist. Ich weiß, ich möchte zum Beispiel lange investieren. Ich sage jetzt mal 25 Jahre. Und ich weiß, ich möchte zum Beispiel das ETF-Weltportfolio Also 88,12%. Managing Markets 12%. 88% MSCI World kaufen. Und dann ist in Österreich die kosteneffizienteste Variante. Das heißt, wo ich am wenigsten Steuern und Gesamtkosten habe, ist zum Beispiel eine Netto-Polizze. Das heißt, da muss ich zu einem Honorarberater gehen. Wir bieten es ja online an. Da gehe ich einfach Geldanlage finden, sage, ich möchte... 100 Euro, 150, 200 Euro, was auch immer sparen, monatlich oder Hemdbezahlung, was man eben möchte. Man kauft sich das Ganze, klickt auf Auswertung starten, man sieht schon den Vorschlag, 88, 12, startet das Ganze. Im Umkehrschluss, im Depot kann ich das Ganze auch machen. Depot ist dann super, wenn ich einen mittleren Anlagehorizont habe, von zum Beispiel 10 Jahren. Deshalb mache ich den gleichen Prozess. Ich möchte das gleiche portfolio, das kann durchaus das gleiche portfolio sein, also wieder MSCI World Emerging Markets, möchte ich auf 10 Jahre machen. Da ist dann das Depot eine sehr sinnvolle Lösung. Mache ich mal ein Depot auf, das heißt, da muss ich zu einer Bank ein Depot öffnen gehen.
Aber da gibt es auch Online-Varianten.
Genau, das wollte ich gerade sagen. Da gibt es natürlich eine Online-Variante. Da ist der empfohlene Anbieter ganz klar Flatex aus Kostensicht in Österreich. Da mache ich mal mein Depot auf und dann gehe ich in die Fondsuche rein, gebe den MSCI World rein und lege den Sparplan an. Das heißt, Sparplan starten, gebe die Summe ein in der richtigen Verteilung, eben 88,12. Dann startet das auch. Das heißt, da gibt es für mittelfristig, langfristig dann einen sehr, sehr einfachen Weg.
Und dieses Online-Depot kann ich mir gleich selber einrichten. Direkt am Computer muss ich nichts machen.
Genau, Computer, Handy, Tablet.
Und man kann sogar online sich authentifizieren, weil das muss man ja machen bei Geldanlage wegen Geldwäsche und überhaupt, damit das Geld dann auch wirklich in Zukunft auch noch dir gehört.
Genau, ganz, ganz wichtig ist nachher bei allen Finanzprodukten, egal ob es jetzt eine Netto-Polizze oder Broker ist, da wird man authentifiziert.
Okay, sehr gut. Das ist ja wichtig für die Gesellschaft. Apropos, wir haben ja immer einen gesellschaftlichen Aspekt. Wie wirkt sich das aus, wenn die Leute jetzt alle anfangen mit ETF in Österreich? Ist das gut oder schlecht?
Ich glaube, das wäre sehr, sehr gut, weil es natürlich in vielen Fällen werden ETFs für die Altersvorsorge eingesetzt. Und man hat einfach dadurch, dass man am Kapitalmarkt investiert, eine viel, viel höhere Renditerwartung, als wenn man zum Beispiel am Sparbuch investiert. Und wir wissen auch, wir haben ein Riesenproblem, wenn wir ans Altwerden denken, dass wir wahrscheinlich weniger Pension bekommen, als wir Einkommen haben. Das heißt, da müssen wir eine Lücke schließen. Und wir können also so Lebensstandards sichern, wenn man einfach diversifiziert mit ETFs langfristig investiert.
Und es gibt für den Einzelnen auch noch einen Vorteil, weil die wenigsten wissen ja von diesem riesigen Steuervorteil, den es in Österreich gibt, selbst für ETF. Keiner weiß das.
Wirklich, das ist genau das Thema, was wir uns ja schon mittlerweile seit knapp drei Jahren zur Brust genommen haben. Das heißt, es gibt in Österreich die kästfreie Variante über Pulizen. Und wir haben dann die Lösung gefunden, indem man einfach Provisionen rausnimmt. Gleich wie bei ETFs sind ja auch keine Provisionen drin. Da kann man sich eine Nettopolizze kaufen. Man hat also auf Gewinne keine Kapitalertragssteuer. Und somit bleibt einfach viel, viel mehr vom Kuchen schlussendlich über. Und das heißt nichts anderes. Man kann mit weniger mehr rausholen und hat dann wirklich einen schönen Vermögensaufbau.
Und gesellschaftlich wäre es gut, wenn es keiner kennt, wenn du es weitererzählen tätest. Dann kennen sie mehr. Und würden mehr an den Genuss des Steuervorteils kommen. Ja super, dann ist als nächstes die Frage der Community. Wo kaufe ich ETF am günstigsten? Ja genau, das war es. Wo kaufe ich ETF am günstigsten? Aber die ganze Folge hat es eigentlich schon beantwortet.
Da geht es um die... Wirklich gesamte Folge. Das heißt, wir haben schon angesprochen, Gesamtkosten sind da relevant. Also das ist der günstigste ETF im günstigen Depot oder im günstigen Netto-Polizze. Und dann die Laufzeit ist für die Steuer relevant. Das kann man automatisiert bei uns zum Beispiel berechnen. Das heißt, da kann man entweder Geldanlage finden, klicken und bekommt das Passendste. Oder man gibt zum Beispiel sein Depot ein, wo man gerade ist und sieht, wie viel das kostet. Deshalb ganz einfach wahrscheinlich, wenn man Anbieter nennen möchte, ist man im Depot-Bereich, derzeit bei Flatex, bei der Netto-Polizze ist man bei Standard Life in Österreich. Und da sind die günstigsten Optionen, um ETFs dann wirklich mittel- und langfristig zu kaufen.
Sehr gut. Es ist eigentlich schon ein super Tipp, aber es fehlt noch der Tipp der Woche. Was ist eigentlich dein Tipp der Woche?
Tipp der Woche ist dann, wir bleiben kurz auf der Steuerthematik, weil es natürlich zum Investieren dazugehört. Es gibt glücklicherweise ganz, ganz viele Filmfluencer, die aber auch die meisten im deutschen Raum angesiedelt sind. Und wir haben in Österreich ein anderes Steuersystem. Das heißt, wir müssen wirklich...
Also du meinst bewusst nicht den deutschsprachigen Raum, sondern sie sind im deutschen Steuersystem verhaftet sozusagen.
Genau, die sind im deutschen Steuersystem und in Deutschland gibt es eben keine komplette Kästbefreiung oder Steuerbefreiung auf Gewinner. Deshalb in Österreich nochmal besonders auf die Steuer schauen und damit mehr Gewinner genießen.
Okay, also das Bedenken, das die nicht bedenken, weil die schauen einfach nicht auf die österreichische Steuer. Und wir haben diesen großen Vorteil. Super Tipp. Ja, vielen Dank, Marcel. Vielen Dank fürs Dabeisein. Das war eine interessante Folge. Und ich glaube, aus dieser Folge fallen ja noch viele weitere Folgen raus. Also im Sinne von Ideen für weitere Folgen. Weil allein, was da bei den ETF-Kriterien, Kann man sich ja über jedes Detail noch eine halbe Stunde unterhalten. Und ich glaube, das ist auch interessant für euch. Deswegen werden wir da noch mehr Folgen machen. Ein Abo lohnt sich. Den Podcast gibt es überall, wo es gute Podcasts gibt. Auf Spotify, YouTube oder ähnliches. Am besten ist es auf YouTube, weil dann kann man uns auch zuschauen und Kommentare reinschreiben, die wir dann wieder aufgreifen in den nächsten Folgen. Vielen Dank fürs Dabeisein. Vielen Dank, Marcel, für die guten Tipps für Einsteiger. Ich hoffe... Du findest den idealen Weg für dich zu ETF. Weißt jetzt, ob du wirklich ETF brauchst, ob dir die was bringen, ob die dir was bringen und ob du sie haben willst oder nicht. Also vielen Dank Marcel und vielen Dank für's dabei sein. Bis zum nächsten Mal. Tschüss.
Bis bald.
Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.