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                            Perfekte ETF-Auswahl? Gibt es das überhaupt? Wie geht das?
 Kennzahlen, Kennzahlen, Kennzahlen. Da geht mir das Herz auf.
 Wir machen es einfach so, dass auch wirklich jeder versteht, was da im Gehirn von Marcel vorgeht.
 Kennzahlen haben auf jeden Fall eine Berechtigung.
 Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael und ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
 Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.
 Wir arbeiten beide für fynup, dem Marktvergleich für Geldanlage in Österreich, haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: perfekte ETF-Auswahl. Gibt es das überhaupt? Wie geht das? Gibt es technische Hilfsmittel, vielleicht Kennzahlen und wenn ja, welche Kennzahlen? Und der Marcel kennt sich da wirklich gut aus. Und deswegen heute unser Thema: die perfekte ETF-Auswahl. Marcel, wie macht man das?
 Du hast schon angesprochen: Kennzahlen, Kennzahlen, Kennzahlen. Da geht mir das Herz auf.
 Ich habe es befürchtet. Kennzahl, Kennzahl.
 Das heißt, einfach mal drei, vier, fünf Stunden zurücklehnen. Das wird interessant.
 Wir machen es einfach so, dass auch wirklich jeder versteht, was da im Gehirn von Marcel vorgeht.
 Wir versuchen es. Genau. Und es ist mal wirklich wichtig zu definieren, was eine Kennzahl ist. Das heißt, welche Hilfsmittel hast du schon angesprochen, habe ich, um eine passende ETF-Auswahl zu treffen? Und die erste Unterscheidung, was man da treffen kann, ist quantitativ, also zahlenbasiert und fundamentale Kennzahlen.
 Ich frage zuerst einmal vielleicht die Grundsatzfrage: Was ist überhaupt eine Kennzahl?
 Ja, genau. Also eine Kennzahl ist nichts anderes als ein Vergleichsparameter. Das heißt, ich habe eine Kennzahl, um eben verschiedene Finanzinstrumente, also zum Beispiel einen ETF, zu vergleichen. Das kann auf vielen Ebenen stattfinden, quantitativ oder qualitativ. Da kann ich zum Beispiel sagen, und da gehen wir vielleicht direkt ins Thema rein, ich schaue mir Kosten an. Kosten sind eine Kennzahl, das kennt man bei ETFs. Da gibt es die sogenannte Total Expense Ratio oder die Gesamtkosten des jeweiligen ETFs.
 Also die, die jeder in aller Munde ist als TER.
 Genau, die TER, die wird sehr oft herangezogen. Und das macht auch Sinn. Ganz, ganz wichtig, Kosten und deine Rendite korrelieren negativ. Das heißt, einfach gesagt, desto höher die Kosten, desto weniger bleibt bei dir. Das trifft natürlich auch auf die Gesamtkosten zu. Und deshalb ist die TER mal eine Kennzahl.
 Also korrelieren negativ heißt, mehr Kosten, schlechter für mich.
 Genau, mehr Kosten, weniger Gewinn.
 Ja, das verstehe ich. Er hat es noch besser gesagt.
 Bei ETFs ist es ganz einfach, da habe ich immer einen Index, der was abgebildet wird. Das heißt, ich habe da zum Beispiel, bleiben wir in Österreich, den ATX. Und ich habe jetzt drei Anbieter, die was diesen ATX abbilden. Und der eine kostet 0,15, der andere 0,20 und der andere 0,25. Das ist allein an dieser Kennzahl eben betrachtet ganz schnell und einfach entschieden. Ich nehme den mit 0,15, weil das ist für mich besser.
 Verstehe. Also das wäre die reine Kostenbetrachtung.
 Genau, und das ist nachher auch jedenfalls eine quantitative Kennzahl. Dann haben wir natürlich auch qualitative, fundamentale Kennzahlen. Das heißt, da gehen wir schon wirklich ins Investieren rein. Das ist wahrscheinlich mit der Anlagestrategie zusammenhängend, kann aber sowas wie ein KGV sein, also ein Kurs-Gewinn-Verhältnis. Das heißt, wie viel Gewinne erwirtschaften die Unternehmen in diesem ETF im Vergleich zu dem Kurswert, zu dem sie gehandelt werden. Das gibt mir Auskunft darüber eben, über das Verhältnis, wie rentabel sozusagen die beinhalteten Unternehmen sind. Da ist auch ganz, ganz wichtig, da gibt es natürlich Unterscheidungen zwischen verschiedenen Branchen. Das heißt, es gibt Branchen mit mehr Marsch und es gibt Branchen mit weniger Marsch. Und da kann ich nachher einen Vergleich treffen, okay, ich möchte in eine gewisse Branche investieren. Und ich suche mir da ETFs, die diese Branche auf vielleicht unterschiedlichste Arten abbilden. Ich kann zum Beispiel fundamental sagen, KGV nehme ich heran. Was bietet mir das beste Kurs-Gewinn-Verhältnis?
 Und dafür gibt es wieder eigene Kennzahlen.
 Genau, da gibt es dann eben diese KGV, wäre eine dieser Kennzahlen, um das Ganze fundamental zu bewerten. Okay, also das ist die Unterscheidung.
 Es gibt quantitativ. Wie zum Beispiel, wie hoch sind die Kosten? Und fundamental, was steckt dahinter?
 Also vielleicht um quantitativ und qualitativ oder fundamental zu unterscheiden, das eine ist kursbezogen oder zahlenbasiert auf die vergangenen Zahlenreihen, also Kurswerte. Das ist quantitativ. Da weiß ich eigentlich nichts über das Unternehmen oder die Wertpapiere, was darin befindlich sind. Und das andere ist fundamental. Das heißt, da schaue ich wirklich in die Unternehmensdaten oder eben die gesammelten Daten aller Unternehmen, was dort abgebildet sind, schaue ich sozusagen in die Bilanz rein. Das ist fundamental. Quantitativ schaue ich mir das Kursverhältnis an. Also nicht Kursverhältnis, sondern die Kursentwicklung.
 Und wofür werden diese Kennzahlen eingesetzt? Wofür nimmt man die?
 Dass man die passenden ETFs findet oder dass man die passende Strategie findet.
 Okay. Was meinst du mit Strategie?
 Es ist immer relativ schön, es bringt mir die Kennzahl nicht, wenn ich keine Strategie dahinter habe. Ich kann jetzt zum Beispiel sagen, ich mache willkürliche ETF-Auswahl und ich nehme einfach den günstigsten.
 Ich schaue auf die TER und alles andere ist wurscht.
 Genau, ich schaue nur auf die TER, alles andere ist wurscht und da kommt lustigerweise dann irgendwo, ich glaube in Amerika gibt es einen S&P um 0,02 oder 0,01 TER pro Jahr. Und den nehme ich dann. Und jetzt ist die Frage, will ich ein Portfolio rein im amerikanischen Markt? Das ist mit der TER nicht beantwortet. Da brauche ich dann andere Kennzahlen, dass ich einfach eine Anlagestrategie bilden kann.
 Verstehe. Und was gibt es dann noch?
 Vielleicht kommen wir noch kurz zu einer Quantitativen zurück. Das ist eine Risikorendite-Kennzahl. Die ist sehr bekannt. Das ist die Sharpe Ratio.
 Okay.
 Der William Sharp ist irgendwann draufgekommen, Risiko und Rendite geht ja Hand in Hand.
 Also der hat so geheißen, das ist nicht, weil das so scharf kalkuliert ist.
 Nein, der ist zwar sehr scharf kalkuliert, er hat aber glücklicherweise auch E hinten im Namen. Da ist zum Beispiel Risiko und Rendite eben im Verhältnis quantitativ gesetzt. Und da wird gesagt, okay, das Risiko ist die Volatilität, das kennen auch ganz, ganz viele, das ist die Schwankung meines ETFs und die Gewinne. Und wenn ich jetzt zum Beispiel einen Gewinn von 10% in der Vergangenheit hatte und eine Schwankung in der Vergangenheit von 20%, dann habe ich eine Sharpe-Ratio von 0,5. Das heißt, das gibt mir ein Gefühl für die Risikobereitschaft oder die eigentlich Belohnung für das eingegangene Risiko.
 Ob sie das Risiko orientiert sozusagen.
 Genau.
 Deshalb die Sharpe-Ratio.
 Ja, und es gibt natürlich auch und da sind wir fest am Werkeln gewesen. Es gibt auch Kennzahlen, die mehrere vereinen. Das heißt, da kommen dann auch die fynup Ratio, die ist mit dem Finanzmathematischen Institut der Johannes Kepler Universität mit Herrn Prof. Dr. Lacher erstellt worden. Und die greift mehrere quantitative Kennzahlen auf. Das heißt, da kommt die Volatilität rein, aber auch nur die negative Volatilität. Da kommen Renditen oder erwartete Renditen rein. Da kommen Drawdowns, also so maximale Verluste rein. Und der Sinn von diesen komplexeren Kennzahlen ist einfach, dass man die Prognosewahrscheinlichkeit erhöht. Das heißt, da kann man dann nachweislich sagen, da kommen dann in dem Fall Simulationsmethoden, also auch mit KI-Simulationsmethoden zum Einsatz. Und da schaut man, wie gut ist diese Kennzahl im Vergleich zu einer Sharpe Ratio, im Vergleich zu vergangenen Renditen, im Vergleich zu KGV, was auch immer. Und sagt mir dann, wie gut kann ich mit dieser Kennzahl ETFs auswählen. Und da kann man sagen zum Beispiel, das ist um 35% besser, wie die weitbekannte Sharpe Ratio.
 Das kann man ausrechnen sozusagen. Und das ist ausgerechnet worden. Also die fynup Ratio ist um 35% besser, wenn es darum geht, den richtigen auszuwählen, wie die Sharpe Ratio.
 Und das hilft natürlich extrem, wenn ich jetzt wieder sage, ich möchte gehört eben in die Anlagestrategie gegossen, aber ich möchte womöglich einen amerikanischen Markt, bleiben wir bei dem wieder, ich möchte den amerikanischen Markt abbilden, dann kann ich mit der fynup Ratio nachschauen, welche Instrumente, also ETFs, sind dafür geeignet und welche sind die besten, um diesen Markt abzubilden.
 An dieser Stelle machen wir einen kleinen Einschub. Der Marcel ist ja über die fynup Ratio, glaube ich, zu uns gestoßen, oder?
 Genau, die fynup Ratio.
 Kannst du mal erzählen, wie du überhaupt auf fynup gekommen bist? Hat es die fynup Ratio schon gegeben?
 Genau, es gibt ein sehr, sehr schönes Buch, und zwar heißt es Quantitative Finance, eben von Herrn Prof. Dr. Lacher. Und da ist ein relativ ausgiebiges Buch zu verschiedenen Anlageklassen.
 Das ist ein dicker Schlöcker, ist das, gell?
 Ja, das ist eine gute Grundlage, nennen wir es so. Und das ist wirklich sehr vielumfassend. Das heißt, da hat man Anlageklassen, Portfolio-Management-Strategien, eben Ansätze für die Konstruktion dessen aus Risiko-Rendite-Sicht drin. Und man hat Fallbeispiele drin gehabt. Das heißt, ich glaube nahezu die letzten 100, 150 Seiten sind einfach Anwendungsbeispiele, was das Ganze ins echte Leben bringt. Weil natürlich sehr, sehr theoretisch und mathe-lastig. Und das Interessante dabei war, es wurde da die fynup Ratio beschrieben, als sie noch in der Entwicklung war. Und ich habe das gelesen und habe mir gedacht, das kann ja nicht sein, dass es so einfach ist, sozusagen bessere ETFs zu finden. Und habe dann reingeschaut und lustigerweise war das Unternehmen in Wien, war nicht weit weg von mir und habe eine E-Mail geschrieben. Und wollte einfach wissen, was der Stand der Dinge ist, das heißt, wie sich das in den Daten derzeit widerspiegelt, weil es eben da noch in der Ausarbeitungsphase war und da bin ich dann mit dem Wolfgang ins Gespräch gekommen, sind wir tiefer drauf reingegangen und das hat mir natürlich auch gefallen und ich würde sagen, zwei, drei, vier Monate danach habe ich dann bei fynup begonnen.
 Wie haben Sie gedacht? Wahrscheinlich, nehme ich jetzt mal an, kann mich nicht mehr erinnern, schon so lange her. Wenn jemand das versteht und sich dafür interessiert, der muss zu uns. Solche Menschen brauchen wir, weil die fynup Ratio ist in der Konzeption komplex und es ist schon sehr speziell, hat aber in der praktischen Auswirkungen, wie der Marcel beschrieben hat, ja super Vorteile, weil 35 Prozent, das klingt jetzt ding, aber das ist schon extrem viel. Also 35% besser als der naive Ansatz ist, glaube ich, die genaue Definition. Das ist schon heftig.
 Absolut. Und das Schöne ist ja, jeder kann das ausnutzen jetzt, weil es ist frei zugänglich.
 Genau. Und ich glaube, noch schöner auch, wenn es natürlich ein bisschen nerdiger ist, es fällt komplett objektiv an. Das heißt, da ist keine Verzerrung drin, weil das Ganze mit wissenschaftlicher Methode natürlich berücksichtigt wurde. Also es ist eine quasi Monte-Carlo-Simulation zugrunde liegend. Das heißt, um einfach Ausreißer, vergangene Kursdaten eben so gering wie möglich oder die Fehlerquote so gering wie möglich zu halten. Und natürlich für uns bei fynup wunderschön. Wir brauchen uns nicht irgendeine subjektive Meinung bilden, sondern wir können wirklich auf eine wissenschaftliche Kennzahl zurückgreifen und brauchen eben nicht, ich weiß nicht, was die in Österreich zumindest die bekannten News-Seiten für Aktien wären. Da brauchen wir nicht täglich vorbeischauen, weil wir eben dauernd durch die Ratio wissen, wie sich die ganzen ETFs in unserem Fall jetzt zueinander verhalten und was gut oder schlecht ist.
 Ich habe eine sehr plausible Erklärung für manche Zuseher und Rinnen, die sich vielleicht auch schwer tun mit diesen komplexen Marktkonstrukten. Für die habe ich eine einfache Erklärung, die ich immer anbringe. Marcel, korrigiere mich, wenn sie falsch ist. Jeder versucht immer bei ETFs oder Aktien oder irgendwelchen Geldanlagen in die Zukunft zu sehen. Und das geht aber nicht. Niemand kann in die Zukunft sehen. Und jeder versucht immer herauszufinden, wie kann ich denn jetzt voraussagen, wie sich etwas entwickeln wird. Und wenn ich die fynup Ratio richtig kapiert habe, einfach erklärt, dann schaue ich nicht in die Zukunft, sondern ich schaue in die Vergangenheit. Und mit diesen Monte Carlo und KI-Methoden und Kombinationen kann ich einfach die Vergangenheit genauer analysieren. Ich analysiere einfach die Vergangenheit besser, genauer, mit komplexeren Methoden und KI, damit ich heute sagen kann, was wäre gescheiter gewesen.
 Das ist ganz genau richtig. Und ich glaube, diese Differenzierung zwischen Glaskugel und Analyse ist da ganz, ganz wichtig. Keiner kennt die Zukunft, so wie du es sagst. Und deshalb geht es um Prognose-Wahrscheinlichkeiten für die Zukunft. Die Wahrscheinlichkeit möchte ich immer auf meiner Seite haben. Das heißt, die Wahrscheinlichkeit für hohe Rendite, geringe Kosten. Die Wahrscheinlichkeit für hohe künftige Rendite, hohe fynup Ratio. Die Wahrscheinlichkeit für geringe künftige Steuerlast, eben, dass man auf die Steuern davor schaut, also auch wieder in die Vergangenheit schaut. Und da fließt ganz, ganz viel rein. Ist auch für ETF-Sparer ganz interessant. Die haben ja immer sozusagen als Kennzahl auch 100 Millionen ETF-Volumen. Und da wird oft impliziert, okay, wenn diese magische Grenze erreicht wird, dann bleibt dieser ETF bestehen, weil er rentabel für den Anbieter wird. Heißt aber auch nichts anderes, wenn ein ETF besteht, dann ist er lange am Markt. Was zum Beispiel in der fynup-Bridge ja auch mitgewichtet wird, ist die Länge, dass dieser Fonds in Österreich erworben werden kann.
 Wie lange gibt es ihn schon, meinst du?
 Genau, wie lange gibt es den Fonds? Das heißt, kann er sich am Markt halten? Wenn er sich am Markt halten kann, hat das ja einen Grund. Meistens hat er natürlich dann auch viel investiertes Kapital. Und der Grund ist, dass Anleger damit zufrieden sind. Das heißt, es wird auch mit einberechnet.
 Weil Fonds verschwinden ja auch. Es gibt immer mehr Fonds und immer mehr. Und vor allem ETF gibt es ja schon mehr als Aktien, glaube ich. Das ist ja auch sehr schräg.
 Ja, absolut. Ich weiß nicht, wie viele Fonds verschwinden. Es werden einige sein. Und da hat man natürlich einen riesen Survivorship-Bias.
 Ein Survivorship-Bias? Wie sagt man das in Deutsch? Eine Überlebensrate?
 Genau, man ist sozusagen gedrängt zu glauben, dass das die Vergangenheit war. Es gibt 10 Fonds von 2010 bis 2020. Und 2021 analysiere ich die letzten zehn Jahre. Und 2021 sind aber nur mehr sieben Fonds über. Das heißt, drei haben zugesperrt. Die haben eben eine unpassende Performance vielleicht gehabt. Und wenn ich jetzt in die Vergangenheit schaue, ich schaue mir die Fonds an, sehe ich nur mehr sieben. Das heißt, ich sehe nur das Bild dieser sieben. Ich sehe diese drei nicht mehr. Und dann haben wir natürlich einen Survivorship-Bias drin, weil ich nur die bewerte, die auch jetzt noch am Leben sind.
 Verstehe. Eine Verzerrung dadurch. Und du warst so begeistert von der fynup Ratio, um wieder anzuknüpfen vorher, dass du gesagt hast, das ist super, da muss ich hin zu diesem, da muss ich mal schauen, ob das wirklich so super ist und bist immer noch da, also muss was dran sein.
 Nein, ich muss sagen, es gibt keine Morning Newsletter mehr, ich brauche mich. Also man kann sich einfach weniger mit dem gesamten Markt täglich beschäftigen und trotzdem gute Entscheidungen oder sehr gute Entscheidungen treffen. Und ich glaube, das ist das Wichtige, weil man möchte das Investieren einfach halten, weil natürlich, und das betonen wir ja auch, der Inhalt, also dieses Instrument ist sehr, sehr wichtig, aber es ist immer ein Teil des Gesamtkonzeptes.
 Gibt es noch was zu anderen Kennzahlen im Zeitalter von KI?
 Genau, man kann da auf jeden Fall, kommt man nicht um das Thema drum. Das ist bei ETF-Sparern heißt es ja immer, die Marktrendite einsammeln, weil einfach die Marktrendite nicht geschlagen werden kann. Das ist nichts anderes, was in diesem Fall quantitative Hedgefonds in vielen Fällen tun. Das heißt, die möchten mehr Rendite, als dieser Markt bietet, also eine Überrendite. Da muss man auch sagen, die bekanntesten oder erfolgreichsten Fonds, aller Zeiten oder der erfolgreichste Fonds ist eben genau so ein quantitativer Hedgefonds, das ist der Medallienfund, ist von einem Mathematiker lustigerweise gegründet worden. Das heißt, da wird es dann einfach mit Kennzahlen kann man die Auswahl treffen. Man kann da ganz granular werden. Es sind da auch Überrenditen möglich. Ich glaube, dieser Fonds hat das mehr als gut bewiesen. Ist es sinnvoll für einen Privatinvestor? Absolut nein. Das heißt, da möchte ich eine einfache Kennzahl.
 Ich wäre schon hellhörig geworden jetzt. Und jetzt sagst du, das ist nichts für mich.
 Nein, es ist auch nicht öffentlich zugänglich. Das heißt, ganz, ganz wichtig. Kann man leider nicht darin investieren. Aber man sieht einmal, okay, rein quantitative Betrachtung funktioniert. Das heißt, man kann Kennzahlen entwickeln, dass man einfach eine gute Auswahl trifft. Rein qualitativ, also dass wir wieder aufs Fundamentale zurückkommen, haben wir ja auch einen ganz, ganz prominenten Investor. Das ist der Warren Buffett. Das heißt, der sagt ja nichts anderes. Ich nehme immer Value-Unternehmen.
 Also Unternehmen mit werthaltigen oder wertigen Unternehmen.
 Genau. Ich habe jetzt diesen Spruch vergessen. Entweder man kauft gute Unternehmen zu einem günstigen Preis oder sehr gute, zu einem ordentlichen. So in die Richtung ist es. Es geht einfach sozusagen um die Bewertung, also den Kurswert, den derzeitigen im Vergleich zu den fundamentalen Daten, also auch Bilanzdaten. Und das heißt, man hat auf beiden Seiten was. Und demnach sieht man, Kennzahlen haben auf jeden Fall eine Berechtigung.
 Verstehe. Ja, logisch, weil so findet man mit Kennzahlen, wenn sie gut gemacht sind, findet man ja tatsächlich den am ehesten einen Wert daraus, den tatsächlichen. Weil wir jedes Thema immer auch, von jedem Finanzthema immer auch den gesellschaftlichen Aspekt beleuchten. Wie ist es bei den Kennzahlen? Haben die eine Auswirkung auf die Gesellschaft?
 Ich würde sagen, wirklich eine riesige. Das heißt, es ist ganz, ganz wichtig, dass wahrscheinlich, ich würde sagen, bitte korrigiere mich, ich habe es nämlich nicht mitbekommen, seit 2000, 2001, 2002 wird es Onlineportale zum Vergleich geben. Das heißt, wo ich einfach Vordaten zum Beispiel bekomme. Und das war wahrscheinlich der erste Schritt in die Transparenz für Privatanleger, dass sie sagen können, okay, wie performt das Ganze? Das kann ich mir anschauen. Wie viel kostet das Ganze? Das bietet mir einfach einen Vergleichswert. Das heißt, aus Transparenzsicht sind Kennzahlen essentiell. Das zweite Wichtige ist allerdings die Interpretation dieser Kennzahlen. Das heißt, ich kann kaum mal 100 Kennzahlen rausschreiben. Wenn ich sozusagen die Wertung falsch vornehme, bin ich vielleicht schlechter, vielleicht besser. Ich weiß es nicht. Das heißt, Kennzahlen sind wunderbar. Allerdings bitte auch verstehen, warum ich eine Kennzahl mit reinnehme oder eben nicht.
 Okay, also prinzipiell Kennzahlen super, aber man muss sie richtig einsetzen. Gar nicht mit Vorsicht genießen, das hätte ich jetzt als Erster gesagt. Nein, man muss sie richtig einsetzen und richtig werten. Verstehe. Okay, das bringt uns zur Frage aus der Community, wenn es recht ist.
 Gerne.
 Und die ist natürlich aus dem Thema. Wie finde ich die besten ETFs? Nach welchen Kriterien soll ich überhaupt suchen? Und meine Frage ist jetzt anknüpfend daran. Helfen da Kennzahlen und wenn ja, welche?
 Ja, helfen. Ein Teil davon. Ich würde Kennzahlen wirklich als Werkzeuge bezeichnen. Und wenn du die besten ETFs finden möchtest, musst du dir erst einmal klar sein, was du in deinem Portfolio haben möchtest. Das heißt, möchte ich, ich bleibe da beim passiven Investieren, möchte ich einfach die Welt kaufen. Dann kann das meine Anlagestrategie sein, okay, ich kaufe mir die ganze Welt und dazu suche ich mir jetzt die besten ETFs. Und dann kann ich natürlich reingehen, okay, gibt es da irgendwas, was die ganze Welt schon abdeckt? Das heißt, da denke ich vor allem an diese FUZI All World oder ACWI Abbildungen von iShares. Oder Vanguard. Das heißt, schon einmal eine gute Möglichkeit. Da kann dann das erste Mal zum Einsatz, da kann ich eine Kennzahl nutzen. Das heißt, diese ETFs, was die ganze Welt abbilden, kann ich hernehmen und sagen, welcher ist basierend auf der fynup Ratio, auf der Sharpe Ratio, aufgrund der TER, der Beste. Und dann kann ich sagen, okay, jetzt habe ich den ETF gefunden, der was zu meiner Anlagestrategie passt. Und ich schaue dann natürlich, okay, bin ich zu diversifiziert? Ja, bin ich, weil ich jetzt die ganze Welt genommen habe, das ist auch empfohlen von uns. Da schaue ich mir dann die Streuung an, bin ich in jeder Branche, in jeder Region passend repräsentiert. Das heißt, eigentlich ist das Portfolio schon erstellt und dann muss ich nur noch schauen, wo ich das Ganze kaufe. Und wenn ich es kaufe, auch ganz klar 5 bis 15 Jahre Richtung Online-Depot denken, über 15 Jahre Richtung Netto-Polizzei denken.
 Okay. Also dann auch den ETF in der richtigen Hülle parken. Aber da gibt es genug Folgen schon, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Nur nicht vergessen, es gibt mehr als nur das Online-Depot. Ja super, jetzt kenne ich mich aus. Also nicht so wie du, aber ein bisschen. Und ich glaube, die Zuseherinnen und Zuseher auch. Folgt noch dein Tipp der Woche.
 Das ist ganz schön. Ich sehe es immer wieder auf Social Media. Zehn ETFs, die den MSCI World schlagen. Das heißt, da wird auch mit Kennzahlen dann meistens gearbeitet oder die drei besten Kennzahlen für den jeweiligen ETF. Ganz wichtig, wenn euch jemand die beste Kennzahl und damit die Glaskugel vor die Nase hält, dann verdient diese Person meistens nicht mit Kursgewinnen, sondern mit Kursen. Kann gut sein.
 Mit so Kursen, die er verkauft. Ich kaufe diesen Kurs.
 Also jetzt in einem Fortbildungsvideo. Da werden Tipps verkauft, da wird sozusagen Wissen, ich möchte fast sagen Scheinwissen verkauft. Das ist nicht gut. Wenn es nämlich solche Kennzahlen gibt, ich glaube, das haben wir auch schon angesprochen, dann ist es überhaupt sehr schwer, dass man da investieren darf. Das wäre zum Beispiel das Beispiel Medellin Fund. Das heißt, bitte nicht auf sowas reinfallen. Das heißt, wer euch die perfekte Kennzahl verkauft, verdient mit euch Geld. Macht das Ganze wirklich mit Verständnis. Nutzt zum Beispiel die fynup Ratio, was wirklich eine Prognosewahrscheinlichkeit für die Zukunft ist, was das Ganze für euch erhöht, wo man nicht sagen muss, das ist der beste ETF der Welt, der beste bla bla bla. Um das geht es nicht. Es geht um eine allumfassende Betrachtung. Kennzahlen sind Werkzeuge. Keiner kann euch die Zukunft sagen.
 Okay. Ja super. Jetzt kenne ich mich aus mit den Kennzahlen. Vielen Dank, Marcel, für den Einblick, auch für den kleinen, halb privaten Einblick, wie du zu uns gekommen bist, dass auch da eine Kennzahl eine große Rolle gespielt hat. Vielen Dank, dass wir jetzt ein bisschen gescheiter sind, wenn es ums Investieren und Anlegen geht. Und ich freue mich, wenn ihr nächste Woche wieder dabei seid, wenn es wieder darum geht, dass Marcel praktische Tipps aus der Veranlagungspraxis liefert. Und ich freue mich schon auf nächste Woche. Tschüss, Baba.
 Bis zum nächsten Mal.
 Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.