Transkript zum Nachlesen und Suchen
Hallo Michi, ich freue mich schon sehr.
Bei "Praktisch Veranlagt" gibt es verschiedene Themenblöcke und wir haben immer ein Hauptthema. Heute haben wir das Thema, das wirklich jeden und jede betrifft: finanzielle Irrtümer. Es gibt unzählige, aber es gibt die vier gängigsten Irrtümer. Ich fange gleich mit dem ersten an, das kommt mir komisch vor, ich verstehe das Wort nicht ganz, das musst du mir erklären: Sankkost. Was ist das?
Genau, du hast es angesprochen: Sankkost, Sankkostfallacy, also die versunkenen Kosten und die Irrtümer darüber, sind vor allem bei der Veranlagung etwas extrem Wichtiges. Versunkene Kosten in der Finanzwirtschaft oder in der Wirtschaftswissenschaft sind einfach Kosten, die in der Vergangenheit für einen Aufwand entstanden sind. Der Aufwand kann zeitlicher Natur sein, es kann körperlicher Aufwand sein, aber es kann natürlich auch monetärer Aufwand sein. Das heißt, man hat auf jeden Fall etwas reingesteckt und man hat demnach Zeit, Geldmittel oder etwas anderes investiert und damit Kosten gehabt. Das hat zu Verlusten in dem Fall geführt. Und jetzt ist natürlich immer die Frage, inwieweit verursachen diese Kosten wirklich eine Auswirkung auf meine zukünftige Entscheidung? Und da gibt es wissenschaftlich sehr vieles dazu. Die wichtigste Erkenntnis ist dabei, dass rational betrachtet Kosten aus der Vergangenheit für die künftige Entscheidung keine Rolle spielen dürfen. Jetzt klingt das natürlich erst einmal etwas theoretisch.
Sehr technisch.
Absolut und deshalb am besten gleich ein Praxisbeispiel.
Weil wir heißen ja "Praktisch Veranlagt", deswegen immer gleich ein Praxisbeispiel. Was heißt das in echt?
Genau, und deshalb ist bei uns natürlich auch das Thema Investieren und Geldanlage stark vertreten. Deshalb da ein Beispiel: Ich habe ein Investment, ich investiere 1.000 Euro, ich mache einen Verlust von 7%, also 70 Euro. Das heißt, ich habe 70 Euro verloren, das sind meine versunkenen Kosten. Warum auch immer, ob das Kosten oder in dem Fall Marktschwankungen waren, ist jetzt einmal komplett egal. Allerdings sind Menschen dazu verleitet, Kosten in die künftige Entscheidung einfließen zu lassen. Das heißt, nächsten Monat, nächstes Jahr oder in fünf Jahren möchte ich 1.000 Euro, die ich investiert habe, weiterhin veranlagen. Jetzt sind sie nur mehr 930 Euro, also weil 70 Euro weg sind. Und jetzt frage ich mich, bleibe ich beim gleichen Investment oder nehme ich ein anderes? Und viele geraten dann in diese psychologische Falle, dass sie sagen, ah, das ist 70 Euro gesunken, das muss doch wieder stärker steigen. Betonung ist darauf stärker, weil es natürlich rational keinen Sinn macht, dass etwas stärker in der Zukunft steigt, nur weil es gefallen ist. Und das ist genau die Fallacy, also dieser Irrtum, weil man eben diese Verluste hingenommen hat, also diese versunkenen Kosten trägt, lässt man das in die künftige Entscheidung einfließen. Man sagt nicht, was ist heute das Beste, sondern man lässt das aus der Vergangenheit einwirken und sagt, das muss besser werden, weil es gesunken ist. Und im Endeffekt wäre nur richtig zu sagen, okay, was ist heute wirklich die beste Option am Markt? Und die wähle ich. Egal, ob ich beim einen 70 Euro in der Vergangenheit verloren habe oder nicht.
Okay, ich kenne das ein bisschen aus der Betriebswirtschaftslehre. Da gibt es ja diese Sankkosten, glaube ich, heißen die denn da? Oder heißt sie auch Sankkost? Ich weiß nicht. Wo man... Da sagt die Lehre, glaube ich, wenn ich mich richtig erinnere, dass man die aktuelle Entscheidung nicht davon abhängig machen darf, was vorher passiert ist. Man könnte es umschreiben, man hängt oft an den versunkenen Kosten. Das wäre der finanzielle Irrtum. Man hängt daran, da habe ich jetzt schon so viel investiert und solche Fehlentscheidungen. Also man muss immer entscheiden, was ist jetzt und die vorherigen Entscheidungen vergessen, weil du kannst das Vergangene nicht mehr beeinflussen.
Absolut und du hast das aus der Betriebswirtschaftslehre. Da gibt es das. Genau gleich. Ich glaube oft, dass wir im täglichen Leben, in dem Fall in der Berufswelt, also bei fynup sehen, ist einfach, dass Kunden zu uns kommen, die Investments getätigt und diese Schwankung durch Kosten gehabt haben. Das heißt, die haben einfach etwas gekauft, hatten Kosten und dadurch sind sie natürlich geneigt, in dem drin zu bleiben, weil sie dafür bezahlt haben. Das kann zum Beispiel bei einem Investmentfonds Ausgabeaufschlag sein. Verliert man 5 Prozent, weil es eben eine Provision ist. Und dann wollen sie, weil sie sich diese 5%, diesen Einstieg haben sie sich erkauft und da möchten sie darum festhalten. Und es ist aber für die Zukunft irrelevant, ob es jetzt dieser Fonds oder ein anderer ist, weil man kann es erstens ohne Kosten machen und zweitens zählt nur die Qualität. Das heißt, das, was für die Zukunft das Beste ist, muss ich machen, ohne zu betrachten, ob in der Vergangenheit Kosten angefallen sind.
Verstehe. Erstes Learning, nicht an versunkenen Kosten hängen.
Genau.
Dann habe ich als nächsten großen finanziellen Irrtum den Confirmation Bias. Was ist das?
Absolut. Vielleicht bringen wir es da ins Deutsche. Also der Confirmation Bias, der Bestätigungsfehler, ist wirklich wieder auf psychologischer Ebene. Das heißt, wir neigen dazu, unsere Meinung bestätigt haben zu wollen. Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel eine vorgefertigte Meinung habe, vielleicht, bevor wir es ins Finanzielle bringen, wieder mit einem gebräuchlicheren Beispiel. Ich bin davon überzeugt, aufgrund der Werbung vielleicht auch, also ich bin nicht davon überzeugt, also jetzt dient das Beispiel, dass Milch gut ist. Also ich glaube, das kennen wir alle aus der Vergangenheit. Es hat ganz, ganz viel Werbung gegeben, dass Milch gut ist. Also man braucht das Calcium, man braucht das Fett. Im Endeffekt, man hat die Überzeugung, dass Milch gut ist. Und wenn ich jetzt zukünftig danach schaue, ob Milch wirklich gut, also gesund für mich ist, dann werde ich dazu tendieren, dass ich diese Quellen, die Milch als gut befinden, eher wahrnehme und auch als Bestätigung in dem Fall sehe, also dieser Confirmation Bias. Und dass ich diese Quellen, die eigentlich genau das Gegenteil sagen, nicht wahrnehme. Und da ist natürlich wieder das Richtige, dass man entweder das Ganze, wenn es datenbasiert ist, empirisch, also wirklich datenbasiert betrachtet, oder dass man sich auf die Wissenschaft verlässt, wenn es da wirklich unabhängige Studien dazu gibt. Ich glaube, in der Veranlagungswelt... dass wir da im Bogen spannen, haben wir da das Glück, dass wissenschaftlich sehr, sehr viel in den letzten 60 Jahren passiert ist. Das heißt, da braucht man dann im besten Fall nicht dem einen, nicht dem anderen Berater glauben, sondern kann man einfach mal fragen, woher kommt diese Information, die du mir erzählst, und ist die wirklich fundiert? Und deshalb immer ganz, ganz wichtig, wir Menschen tendieren alle dazu, dass wir in gewissen Bereichen, Scheuklappen ist kein schönes Wort, aber dass man einfach seinen Weg geht und man muss den Blick öffnen, dass man eben nicht diesen Bestätigungsfehler immer wieder hat.
So bilden sich ja auch die Blasen, also in Social Media etc., die wir alle so kennen, wie jeder in seinen eigenen Blasen, weil man immer das eher sucht, wo man schon mal ist und sich das bestätigt, bestätigen will. Also das ist ein Fall, auf den man aufpassen muss. Nicht, unbewusst, also nicht der unbewussten Bestätigung anhängen, sozusagen.
Da gebe ich dir absolut recht. Das heißt, das ist fast wie blindes Vertrauen. Auf der einen Seite, du hast es angesprochen, das ist ein Algorithmus. Ich schaue mir was dreimal an und ich bekomme das gleiche Thema noch dreimal vorgeschlagen. Und das sollte man natürlich auf alle Bereiche einfach ausdehnen und sich bewusst sein, dass man diese kognitive Verzerrung, wenn man es genau sagen möchte, kann man auch in die Papers und auf Wikipedia nachlesen. Ich glaube, Bestätigungsfehler ist gleich gut.
Und es gibt es auch, man kennt es eher aus anderen Bereichen, aber es gilt umso mehr für Finanzen, weil es ist eines der größten finanziellen Irrtümer, dass man dann immer die Bestätigung sucht, dass man seinen eigenen Verdacht nachrennt und nicht so sehr auf die Fakten schaut.
Ja, im Endeffekt ist es da, zu dem wir klar aufrufen, es geht immer um Zweitmeinungen. Das heißt, was wir oft erleben, ist einfach, dass Menschen jahrelang von einer Bank, einer Versicherung, einem Berater, wen auch immer, betreut werden. Und sich scheuen davor, dass sie sich Zweitmeinungen einholen. Und dabei ist das das Beste, was einem passieren kann. Also ich ermutige da gerne Menschen dazu, dass sie sich Zweitmeinungen einholen, weil natürlich komplett neue Aspekte, also Blickwinkel, was man vielleicht selber gar nicht transportieren kann, nicht bewusst, sondern unbewusst, einfach beim Konsumenten, der Konsumentin ankommen und das auch für die Unserberatung zum Beispiel einen Mehrwert bringt, weil da werden Dinge hinterfragt, weil sie vielleicht anders einfach erklärt werden, dargestellt werden und im Endeffekt der Nutzen beim Investierenden steigt. Und das ist das Ziel.
Und es kann ja auch nichts Schlechtes passieren, weil das Schlimmste, unter Anführungszeichen, ist, dass du die Bestätigung bekommst, tatsächlich eine faktische von der zweiten Meinung, dass er sagt, ja, er ist okay, ist ja auch okay, dann bist du noch sicherer. Dann bist du aber wirklich sicher und nicht einem Confirmation Bias aufgesessen, wenn man das so sagen kann.
Würde ich sofort unterschreiben.
Sehr gut, dann springen wir zum nächsten praktischen Punkt der finanziellen Irrtümer. Die Verlust-Aversion. Also mit dem kann ich mir am ehesten anfangen. Verlust-Aversion habe ich auch oft beim Geld. Wo ist dann das Problem bei? Warum ist die Verlust-Aversion ein finanzieller Irrtum? Das klingt so natürlich.
Grundsätzlich ist es gut, dass man Geld nicht verlieren möchte. Ich glaube, das sollte jeder haben. Allerdings geht es einfach darum, dass vor allem bei der Geldanlage hat man immer diesen Beiläufer, Beispieler der Inflation. Das heißt, ich weiß, das Geld, die 100 Euro, was ich heute habe, sind in 10 Jahren Kaufkraft vielleicht nur mehr 70, 80 Euro. Je nachdem, wie hoch die Inflation ist, vielleicht tiefer, vielleicht höher wert. Im Endeffekt muss ich also bei der Geldanlage zumindest kurz- und mittelfristig die Inflation schlagen. Langfristig ist es ja möglich, dass man weit über die Inflation rauskommt. Das hat aber auch andere Gründe. Im Endeffekt muss ich diese Verlust-Aversion bei gewissen Dingen ausblenden. Das heißt ja nichts anderes, Verlust-Aversion, dass Verluste mich stärker schädigen, als Gewinne mich sozusagen freuen. Und damit komme ich zu dem Punkt, dass sie einfach etwas breiteres Investment-Spektrum, also Universum, für mich öffne. Weil das Problem ist, wenn ich einen großen Verlust der Version habe, bin ich mein ganzes Leben am Sparbuch, also Tagesgeld. Und wir wissen, glaube ich, die letzten 10 Jahre, wie es da mit den Zinsen ausgeschaut hat. Und ich habe jetzt einfach zum Beispiel über die letzten 10, 15 Jahre jedes Jahr 2% Inflation erlitten. Der ist ja auch reell da. Dem muss ich entgegensteuern. Das soll ich natürlich nicht. Bei extrem kurzfristigen Dingen, wenn ich jetzt zum Beispiel für etwas spare in 1, 2, 3, 4 Jahren, macht es überhaupt keinen Sinn, dass man jetzt sagt, okay, Verlust-Aversion beiseite gelegt, ich gehe da jetzt hochriskant in den Markt. Das ist absolut nicht das Thema, sondern es geht darum, dass ich Verluste auch langfristig bewerten kann. Und wenn ich eine große Aversion habe, also Abneigung, dann werde ich langfristig immer die Kaufkraft verlieren durch die Inflation. Und deshalb muss ich das vor allem bei der langfristigen Geldanlage etwas ablegen und einfach mir selbst wieder bewusst machen, dass 2 Euro rauf und 2 Euro runter eigentlich dasselbe ist.
Also die Verlustaversion, wenn ich es richtig verstanden habe jetzt, ist die Angst davor etwas zu verlieren ist größer als die Hoffnung, Chance, also das Streben danach etwas zu gewinnen. Und deswegen traue ich mich jetzt nicht, wenn ich diese Verluste in der Version groß habe oder stark, dann traue ich mich nicht in ein unter Anführungszeichen riskanteres Investment zu gehen.
Absolut.
Und praktisch veranlagt müsste man aber sehen, ah, wenn ich nichts tue, dann habe ich ja... kommt ja auch ein Verlust durch die Inflation. Also müsste ich ja eigentlich vor der Inflation auch eine Verlust-Aversion sozusagen haben. Das heißt, man muss schauen, wie lege ich verschiedene Gelder an praktisch. Also wie lege ich meine Gelder in verschiedene Töpfe an, sodass kurz-, mittel-, langfristig die jeweiligen Verluste möglichst ausgeglichen, wenn nicht, geschlagen werden.
Ja, genau das trifft zu. Und da gibt es eben kurz-, mittelfristig ist man noch eingeschränkter, langfristig, also desto länger der Anlagehorizont ist, desto offener wird man sozusagen in der Auswahl. Und da gibt es mittlerweile empirisch ganz, ganz viel dazu. Das heißt, wenn man Investments über 30 Jahre vergleicht, das heißt noch Anlageklassen, also zum Beispiel wirklich im Geldmarkt, sowas wie das Sparbuch, also zumindest ähnlich dazu. Dann auch zum Beispiel Anleihenmarkt und Aktienmarkt. Und man schaut sich an, wie wahrscheinlich hätte ich in einer dieser Anlageklassen über 30 Jahre, also langer Zeitraum, reale Verluste, also noch Abzug der Inflation, erlitten. Und dann macht es natürlich Sinn, am Geldmarkt habe ich ihn fix, am Anleihenmarkt habe ich ihn manchmal gehabt. Und am Aktienmarkt bei 30 Jahre habe ich einen seltenen gehabt. Also rein rational gesagt, weiß ich, okay, nach 30 Jahren steige ich da am besten aus. Allerdings, ich weiß auch, bis ich die 30 Jahre hinkomme, habe ich ordentliche Schwankungen. Das heißt, im Umkehrschluss bedeutet es, das macht langfristig absolut Sinn. Allerdings, wenn ich die 30 Jahre auf die drei Jahre runterbreche, dann gibt sich wieder ein anderes Bild. Und da muss ich wirklich aufpassen, in was ich investiere. Und deshalb ist eben Verlust aber so etwas ganz, ganz Wichtiges, dass ich weiß, ich muss Schwankungen aushalten können, um mein Kapital oder meine Kaufkraft zu erhalten oder zu steigern.
Und immer bedenken, wofür habe ich gewisse, wofür habe ich was angelegt? Also das, was langfristig liegt, darf mich nicht stören, wenn es kurzfristig große unter Anführungszeichen Verluste gibt. Solange ich es nicht realisiere, sind es ja keine. Und es gleicht sich ja ein. Und empirisch, wie du sagst, ist ja nachgewiesen, dass es sich über lange Zeiträume bis jetzt immer ausgeglichen hat.
Genau, und das ist der Punkt. Und ich glaube, das gehört da einfach wirklich in dem Fall einfach betrachtet. Weil es wird auch, die Verlusterversion, du hast es vielleicht schon angesprochen, wird von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Jeder hat ein anderes Risikoempfinden und deshalb gilt es da einfach für sich selbst. Das ist vielleicht ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Das sollte dir keine Personenpartei sagen, für dich selbst zu definieren. Wenn du unsicher bist, auch gerne einfach nachfragen, dass du die Informationen bekommst, die Entscheidung immer selbst fällen.
Also die Verlustaversion, die Angst vor Verlusten ist nichts Schlechtes. Umgehen lernen und schauen und sich bewusst machen, wo drohen welche Verluste, wie begegne ich denen am besten? Und dann die eigene Entscheidung treffen.
Stimmt, genau.
Okay, verstehe. Der vierte große finanzielle Irrtum kommt mir auch bekannt vor. Market Timing.
Was ist das genau? Also es gibt ja, vielleicht, dass wir das mit einem Späßchen anfangen, dieses Meme von die Boomer. Also vielleicht haben wir sicher einige Boomer als Zuhörer. Ich mache es jetzt auch mit einer anderen Stimme. Time in the market beats timing the market. Also man könnte sehr, sehr gut, ich weiß nicht, wer es gesagt hat, ich glaube, es könnte Warren Buffett gewesen sein. Es geht darum, dass es extrem schwer ist, die Marktzyklen kurz-, mittel- und langfristig vorauszusagen. Das heißt, subjektiv zu entscheiden als Person, ob heute etwas teuer, wir reden jetzt wirklich von den Kapitalmärkten, ob etwas teuer ist oder nicht teuer ist, ist extrem schwer. Warum ist das extrem schwer? Der Preis ist ja nicht willkürlich zustande gekommen. Das heißt, sehr, sehr viele Menschen sind sich einig geworden durch die Börse, durch Angebot und Nachfrage, dass dieser Preis im Moment stimmt. Das ist, dass man da ein bisschen ausholt, so eine sogenannte Effizienzmarkt-Hypothese. Das heißt, dass der Markt alle Informationen widerspiegelt. Ob ich der gleichen Meinung bin, ist da einmal irrelevant. Und bei Timing the Market mache ich wirklich die Entscheidung, dass ich sage, nein, alle anderen sind falsch. Und das ist in vielen Fällen, geht sich das leider nicht aus. Das heißt, diese Effizienzmarkthypothese, dass alle Informationen da sind, trifft nicht immer zu. Das heißt, es gibt natürlich Investoren, die sind aber leider an einer Hand abzuzählen, die was den Markt schlagen. Der Großteil schafft es nicht. Und ich rede da wirklich von 99,9% schaffen es nicht, 0,1% schaffen es. Und deshalb ist es extrem schwer zu sagen, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um zu kaufen, oder jetzt ist ein extrem schlechter Zeitpunkt.
Also so ohne richtiges, und ich meine jetzt richtiges Insiderwissen, was ja dann wieder nicht ganz erlaubt wäre. Bissverboten. Kann man eigentlich den richtigen Einstiegs-, Ausstiegs-, Umstiegszeitpunkt nicht wissen?
Nein, also gar nicht. Vielleicht, dass man es...
Und der Berater weiß es wahrscheinlich auch nicht, sonst wäre er kein Berater.
Genau, also vielleicht das kann man... Erstens, ich sage das gern, ich bin in einer beratenden Tätigkeit. Ein Berater hat keine Chance, durch Qualität den Markt zu timen. Das Einzige, was möglich ist, ist Glück. Das gibt es auch dann wieder wissenschaftlich bewiesen, eher nicht auf Beraterebene, sondern auf Fondsmanager-Ebene. Die schauen sich an, ist Fondsmanagement gut und schlecht? Die kaufen ja gewisse Dinge zu gewissen Zeitpunkten. Und da wird grundsätzlich, haben wir gesagt, weder gut noch schlecht. Das heißt, 50-50 unter Anführungszeichen. Das heißt, und dann schaut man sich das über ein Jahr, über fünf Jahre, über zehn Jahre, über 15 Jahre. Und dann merkt man immer, okay, denen zählt es immer schlechter. Und dann kommt man einfach in die Paper zur Erkenntnis, dass einiges mit Glück zusammenhängt. Weil natürlich, wenn ich in einem Jahr richtig bin, also über 50-50 Chance, dann bleiben 50% fürs nächste Jahr über, was schon richtig war. Im nächsten Jahr bleiben noch 25% über und immer so weiter. Und dann kommt man einfach dazu, dass langfristig das ganz, ganz wenige schaffen. Und da ist im Moment die Unterscheidung sehr, sehr schwer, was Glück und was Können ist. Es gibt aber auch Beispiele, wo es Können ist. Das Problem ist, wenn man das kann, dann ist man auf keinen Fall in einer beratenden Tätigkeit. Man ist wahrscheinlich nicht mal in einer Fondsmanagement-Tätigkeit. Es ist eher dann, ja, es gibt einen bekannten Hedgefonds. Der was das macht, allerdings nicht für die breite Masse geöffnet, mit großen Kosten und extrem schwer, also sehr restriktiv.
Also in der Praxis funktioniert Market Timing laut wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht, kann man festhalten. Ich glaube nicht an den richtigen Zeitpunkt, wäre Punkt 4.
Genau. Vielleicht noch als Ergänzung, falls irgendwo die Argumentationskette darauf mündet, dass man jetzt kaufen müsse, weil der Zeitpunkt so super wäre, dann ist es wirklich ein Sales-Argument. Aber bitte kein Argument, was finanzwissenschaftlich begründbar ist.
Also um das zusammenzuweisen, die vier größten finanziellen Irrtümer oder stärksten oder gängigsten sind Sunk Costs, also man hängt an versunkenen Kosten und das beeinflusst dann die Entscheidung, das sollte man nicht machen, also die schon passierten Kosten ausblenden bei der Entscheidung. Der Confirmation Bias, nicht unbewusst nach Bestätigung suchen, sondern faktenbasiert Entscheidungen untermauern. Das dritte wäre Verlustaversion, keine Angst vor Verlusten. Wissen, was, also schon Angst vor Verlusten, man darf es ruhig an Respekt haben vor Verlusten, aber man muss die Verluste in den gewissen Teilen richtig einordnen. Wo droht welche Verlustgefahr? Die gibt es nämlich immer, auch wenn man sich denkt, ist eh sicher am Sparbuch oder unter dem Kopfpolster. Und das vierte war Market Timing. Glaub nicht, du wüsstest den richtigen Zeitpunkt, um ein, aus, um zu steigen in dein Investment, in deine Veranlagung. Praktisch funktioniert das nicht.
Genau, absolut. Und vielleicht die einzige Ergänzung zum Letzten, im Vergleich zu einem, der was einfach drin bleibt. Das heißt, das ist der einzige Unterschied. Der eine hält die Füße still und der andere glaubt es besser zu wissen. Der steigt leider schlechter aus.
Sehr gut. Ich glaube, wir konnten da ein bisschen was mitgeben bei unserem Hauptthema heute, finanzielle Irrtümer. Und wir haben auch immer ein, weil es ja auch praktisch Veranlagen ja auch ein gesellschaftlich relevantes Thema ist, haben wir immer was Aktuelles aus der echten Welt, nicht nur Finanzwelt. Und da greifen wir immer irgendein Thema auf, das gerade passt und beleuchten, versuchen das aus unserer praktischen Veranlagungssicht zu beleuchten. Und was mir letzte Woche aufgefallen ist, ist Marlene Engelhorn, ich weiß nicht, ob dir das was sagt, BASF Erbin, die gesagt hat, es ist unfair, also ich versuche das jetzt, ich verkürze es jetzt extrem, es ist unfair, wenn qua Geburt sozusagen, die manche Menschen überreich sind und also große Vermögen und Erbschaften werden zu wenig besteuert, während die, die weniger haben, viel Steuern teilen müssen. Es ist einfach eine Ungerechtigkeit, die dazu führt, dass die Schere der Reichtumsverteilung immer weiter auseinander geht. Und deswegen spendet sie 90 Prozent ihres Vermögens, gibt sie sozusagen wieder zurück an die Gesellschaft. Wie sie das genau macht, kann man nachlesen, ist wirklich interessant. Aber diese Bewegung dahinter nennt sich TagsMeNow. Das ist nicht die einzige, die das macht. Die ist halt jetzt bei uns in den Medien extrem aufgepoppt. Ich lasse auch bewusst weg jetzt, wie wir das werten, weil da hat wahrscheinlich jeder eine eigene Meinung dazu. Das ist sehr politisch dann. Die Frage ist nur, die für uns jetzt beim praktisch Veranlagen zählt, ist, im Moment... gibt es ja in Österreich keine Erbschaftssteuer und keine Vermögenssteuer. Aber es gab schon mal eine Erbschaftssteuer. Und wenn man das Politische so ein bisschen verfolgt, dann gibt es immer wieder die Diskussionen, dass man doch wieder die Erbschaftssteuer einfügen möge, um genau dieses Problem, die Schere geht immer weiter auseinander, das Ungleichgewicht wird immer größer sozusagen. Auszugleichen. Es könnte eine Erbschaftssteuer drohen. Jetzt ist die Frage, das kann man jetzt für große Vermögen oder sehr, sehr große Vermögen durchaus gut heißen. Es ist ja auch Steuern prinzipiell sind ja nichts Schlechtes. Kindergärten, Schulen, you name it, Autobahn. Aber nichtsdestotrotz gibt es ja Leute, die jetzt nicht so viel Vermögen haben, und ich glaube, die meisten, die uns zuhören, sind jetzt nicht so in den oberen Bereichen, die wollen natürlich schauen, wie kann ich meinen Kindern, meinen Enkeln von dem mühsam ersparten, das jetzt nicht so viel ist, aber wie kann ich das trotzdem gut übergeben? Gibt es da Möglichkeiten, die mich vielleicht sogar davor schützen, wenn in Zukunft wieder eine Erbschaftssteuer eingeführt werden würde? Man weiß ja nicht. Gibt es da was? Aktuell schon?
Es gibt natürlich was, vielleicht da was immer ganz, ganz wichtig zu betonen ist. Es ist ja, die Gesetzeslage greift immer auf die Produktvielfalt oder die Produktlandschaft, sage ich jetzt einmal, zum Zeitpunkt X, also heute. Und in der Vergangenheit, dass wir da vielleicht ein Beispiel haben, wir haben ja auch eine Kästbefreiung bei Aktien gehabt. Das ist jetzt keine Erbschaftssteuer, die war 2010. Da hat es in Österreich das Ganze gegeben, dass man einfach einen Altbestand hat und einen Neubestand. Das heißt, alles, was davor angeschafft wurde, war weiterhin kästfrei. Alles danach wurde mit der Kapitalertragssteuer besteuert. Wenn man jetzt wirklich Sorge hat um eine Erbschaftssteuer, dann sollte man natürlich was wählen, was heute schon einen Vermögensübertrag an Kinder rechtlich ermöglicht und rechtlich gesichert ist, weil man vielleicht die Annahme zutreffen lassen kann, dass künftig das gleich wie damals bei der Kapitalertragssteuer gehandelt wird. Es wurde eben auch zum Beispiel bei der Kryptobesteuerung das gleiche Prinzip angewandt. Das heißt, das hat immer das Recht zum Zeitpunkt des Kaufes, unter Anführungszeichen, gegolten. Und die Möglichkeit, genau, Kaufes ist natürlich hier rückstattiert.
Es gibt eine leichte, tatsächlich wurde da ja eine leichte Überlappung eingeführt. Genau.
Aber nur kurzfristig. Ja. Also es ist, man ist da auch natürlich ja, ein bisschen im Graubereich, man sagt es ja schon, es kann zu Überlappungen kommen, allerdings solche Gesetze werden ja nicht von heute auf morgen verabschiedet.
Genau, also man wusste schon, Entschuldigung, dass ich sage, bei der Kryptosteuer war das ja so, also bei der Kapitalertragssteuer nachträglich für Kryptogewinne, war ja das so, dass das erst, also sie haben dann den Zeitpunkt, wo sie angefangen haben, über das Gesetz konkret zu sprechen, glaube ich, so in der Gegend haben sie dann gewählt als Startzeitpunkt. Das ist ja noch nicht der Fall, also konkret ist ja da noch nichts.
Da sind wir noch weit entfernt, aber ich glaube, das ist einfach gut, falls das Thema aufkommt, dass man vorbereitet ist und dass man sich Gedanken dazu machen kann, dass man eine Entscheidung fällen kann. Und die Möglichkeit, was man in Österreich hat, sind einfach Netto-Polizzen, das heißt provisionsfreie Fond-Polizzen. Dort kann man wirklich am Kapitalmarkt investiert in ETFs, in Clean-Shares, in normale Fonds, was man auch immer will, hat alles vor und Nachteile. Kann man investiert sein, allerdings kann man zum Beispiel das Enkerl, das Kind, die Frau, wen auch immer, der eben das Vermögen mal bekommen soll, kann man direkt in den Vertrag aufnehmen. Man kann einen Vermögensübertrag integrieren und dieser ist derzeit von der Schenkungssteuer und von der Erbschaftssteuer ausgenommen. Das heißt, wenn die Rechtslage sich gleich entwickelt, wie jetzt auf die Kess bezogen, bei Aktien und bei Krypto, ist man da super geschützt, kann also in dem Fall einfach schon Überlegungen anstellen, falls man irgendwann in einem Parteiprogramm darüber liest, dass man sowas im Hinterkopf halten sollte. Ansonsten ist es sonst auch eine super Anlageoption, weil man einfach ab 15 Jahren wirklich das effizienteste Produkt damit am Markt haben kann. Das heißt, wirklich perfekt für langfristig denkende Anlegerinnen.
Und wichtig war das Wort Netto-Polizze. Also das ist eine, nutzt den Mantel einer Versicherung. Die steuerlich bevorzugt ist. Du zahlst Versicherungssteuer auf die Einzahlungen und keine Käste auf die Erträge. Deswegen hat das Vorteile. Das wird aber fast immer durch Provisionen zunichte gemacht. Es wird der Verkauf das Steuervorteil, aber der Steuervorteil bleibt meistens in der Finanzindustrie hängen. Außer du nimmst Nettopolizzen. Die sind nämlich provisionsfrei. Das verkauft nur kaum jemand. Kann man aber online kaufen.
Genau. Unterschied vielleicht auch da immer das Beispiel, dass es praktisch wird. Wir kennen es alle, ich gehe zu meiner Hausbank, kaufe einen Fonds, ist weitaus teurer, wie ich gehe zum Online-Broker und kaufe meinen Fonds. Dasselbe, ich kaufe eine provisionierte Polizze, weitaus teurer, wie ich kaufe online meine Netto-Polizze, weitaus effizienter.
Okay. Und was auch noch, also Netto ist wichtig, damit wir das nochmal festhalten, was aber auch noch wichtig ist, ist, dass diese Versicherungen ja dann, das ist ja Versicherung und deswegen gibt es auch diese Möglichkeit, das zu übertragen, also gehen wir jetzt nicht so sehr ins Detail, aber es fällt überhaupt nicht in eine Verlassenschaft.
Genau.
Also man kann vorher schon definieren, das kriegt Marcel, der ist der Netteste.
Ja, aber du sprichst so, dass man sofort bezugsberechtigte Personen im Ablebensfall definiert. Das heißt, wenn man das nicht tut, greift die erbliche Rangfolge. Man kann und sollte jedoch bezugsberechtigte Personen im Ablebensfall definieren. Das bedeutet, dass im Falle eines Unfalls die definierten Personen X, Y, Z das Erbe erhalten, ohne dass die Verlassenschaft berührt wird. Das ist ein großer Vorteil, da die Verlassenschaft Kosten verursacht, die man so sparen kann. Man ist also doppelt im Vorteil.
Doppelt im Vorteil sogar.
Ja. Auf jeden Fall ein interessantes Thema, die Erbschaftssteuer. Text me now. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt und wie sich das Ganze auswirken wird.
Kleine Vermögen können sich auf jeden Fall vorbereiten. Ich glaube, große Vermögen machen das schon seit Jahren.
Sich vorzubereiten. Genau. Das passt in Österreich ganz gut. Wir haben ja einen sehr aktuellen Fall mit vermögensschützenden Konstrukten in Form von Stiftungen. Ich glaube, da kann man sich ein bisschen einlesen. Es ist halt etwas teurer, wie sozusagen eine Stiftung leid.
Aber es gibt auch, wie du richtig gezeigt hast, Möglichkeiten, wie alle ihr kleines Erspartes gut weitergeben können. Und genau das wollte ich sagen: Man darf nicht vergessen, dass die Erbfolge sich durch vorzeitige Todesfälle ändern kann. Plötzlich ändert sich die Erbfolge und jemand anderes wird vorgereiht. Es gibt viele Beispiele dafür. Deshalb hat es schon etwas Gutes. Ein praktischer Tipp noch: Immer ein Testament machen und nicht darüber reden, dass man es macht. Praktisch veranlagt würde ich sagen, macht es. Jetzt haben wir unser gesellschaftliches Thema gehabt. Wie wirkt sich eine drohende, eventuell kommende Erbschaftssteuer aus? Was kann man praktisch machen? Dann gibt es ja auch immer Fragen aus der Community. Wie kann ich praktische Veranlagungsfragen beantworten? Da haben wir etwas Interessantes, auch aktuell. Es ist jetzt der Spot ETF, der Bitcoin Spot ETF oder Spot Bitcoin ETF, genehmigt worden von der SEC, glaube ich. Da kennst du dich aus, Marcel. Was heißt das für uns? Werden wir jetzt alle reich?
Absolut. Wer keine Kryptos hat, der wird zugrunde gehen. Scherz beiseite, es schlägt hohe Wellen. Das Krypto-Thema begleitet uns seit 2013. Es ist immer weiter in die Masse gekommen und zeigt, dass jetzt viel mehr Zuflüsse für Privatanleger da sind, wenn es ein ETF auf die größte Kryptowährung gibt. Was ich immer zu bedenken gebe, ist, dass es ein extrem neuer Markt ist. Krypto hat eine Daseinsberechtigung und Potenzial. Allerdings hat man diese Hype-Phasen schon gehabt. Man hat eine neue Asset-Klasse und damit einhergehend extreme Schwankungen. Wenn man sich für das Thema interessiert, kann man investieren, aber immer mit dem Wissen, dass die Schwankungen extrem hoch sein werden. Die Schwankung nach oben ist Rendite, nach unten ist Verlust. Deshalb muss man entscheiden, wie viel Schwankung man wirklich haben möchte. Es ist kein breit diversifiziertes, langfristiges Investment. Man kann es nach persönlichem Risikoempfinden beimischen, aber immer mit dem Bewusstsein, dass es hochrisikoreich ist, weil wenig Daten vorhanden sind und die Zukunft zeigen wird, ob es funktioniert oder nicht.
Und es gibt auch eine große Gefahr, das darf man nicht unterschätzen. Wenn man sich an die Faustregel hält und im Hinterkopf behält, dass es einem egal ist, wenn das Geld weg ist, wenn es zu einem Totalverlust kommt, dann ist man safe. Wenn man für sich selbst einen Prozentwert festlegt, der recht klein ist, kann man das ausprobieren, aber als Absicherung für die Zukunft ist es noch zu früh. Vielleicht, Marcel, du bist ja jünger, aber das würde ich auch nicht raten.
Du bringst da einen sehr guten Punkt. Es ist wirklich Risikokapital, was da reinfließt. Klar, es ist heute gesettelt als vor drei Jahren. Man hat trotzdem extrem wenig Prognosen und Möglichkeiten. Man hört zwischen 0 und einer Million für einen Bitcoin. Das ist reine Glaskugelleserei. Kann da keiner sagen, ob es explodiert in die obere oder untere Richtung und deshalb ist es Risikokapital und hat nichts mit mittelfristiger, wirklich sounder Veranlagung zu tun.
Ja, das ist, glaube ich, ein guter Tipp. Mit diesem Tipp können wir die Frage der Community beantworten und das bringt uns gleich zum praktischen Veranlagungstipp. Der ist natürlich sehr cool. Wie ist der heute? Den hast du vorbereitet.
Genau, und zwar ist es sehr einfach, aber ich glaube, sehr tiefgehend. Man soll Bestehendes hinterfragen.
Das klingt aber sehr weit gefasst. Bestehendes hinterfragen. Was genau meinst du damit im Veranlagungssinne? Im praktischen?
Im praktischen Veranlagungssinne heißt es einfach, das, was ich mache, bringt mich dahin, wo ich hinkommen möchte. Das heißt, ist es überhaupt das Richtige, was ich mache? Wenn ich jetzt zum Beispiel eine Veranlagung habe, zum Beispiel ein Sparbuch für meine Pensionsvorsorge, ist das das Richtige? Sollte ich das vielleicht mal hinterfragen? Wenn ich eine Veranlagung habe, die durch Kosten nicht so gut läuft, sind diese Kosten durch Expertise gerechtfertigt? Das heißt, bekomme ich einen Mehrwert für mein Geld? Bin ich noch nach meinen Präferenzen veranlagt? Das heißt, wenn ich zum Beispiel persönlich oder beruflich extrem an Nachhaltigkeit interessiert bin, kann ich das einfließen lassen. Ich muss nicht, aber ich kann. Und im Endeffekt soll ich das nicht nur bei der Geldveranlagung machen, sondern ich soll immer Bestehendes hinterfragen. Und Bestehendes hinterfragen heißt nichts anderes als neugierig sein. Und mit Neugier hat man Wissenszuwachs. Und mit Wissenszuwachs hat man Erkenntnis. Und wenn man Erkenntnis hat, ist man meistens einen Tag später ein bisschen besser als den Tag davor.
Das passt auch zu dem finanziellen Irrtum Confirmation Bias, dass man Bestehendes hinterfragt. Zum Beispiel auch, ist es immer so gescheit, wenn man zu der Bank geht, die seit 70 Jahren im Ort sitzt, muss man dem alles glauben? Sollte ich vielleicht mal eine zweite Meinung einholen?
Der Opa hat schon gesagt, der war beim gleichen Berater. Aber die Zeiten ändern sich und das ist immer das Hinterfragen, bitte alle einfach, was ihr auch bei der Geldanlage macht, das ist was extrem Wichtiges, weil es ist da immer ein Punkt, den betonen wir, das ist dein Geld, du trägst das Risiko, bekommst in Österreich, das wissen wir auch, nur 50% der Rendite, weil so viel Kostensteuerabrieb da ist.
Und im Durchschnitt, das kann man verbessern. Also im Durchschnitt bleiben dir 50%. Da gibt es Studien, es bleiben dir 50% im Durchschnitt. Und das kann man deutlich verbessern. Nur muss man halt nachfragen. Man muss Bestehendes hinterfragen. Bin ich vielleicht auch betroffen? Und nachrechnen.
Genau, und das kommt jetzt vielleicht relativ gut wieder zur Verlusterversion. Dann schließen wir fast den Kreis. 50% an Kosten sind auch Verluste. Deshalb... Genau, schauen, ob die gerechtfertigt sind, ob man die tragen möchte.
Sehr gut. Guter Tipp, den man praktisch mitnehmen kann für seine Veranlagung.
Ich hoffe auf jeden Fall, dass zumindest irgendwer oder alle oder keiner was mitnehmen kann.
Ja, wir haben gelernt, wie man finanzielliert, wie man die vier Wichtigsten vermeidet. Da gibt es sicher noch mehr. Wir haben geredet über die Erbschaftssteuer. Ob die wieder kommt und selbst wenn, gibt es jetzt schon Möglichkeiten für alle, für jede und jeden, wie man die für sein eigenes Vermögen ein bisschen umgehen kann, sodass man es gut übergeben kann, das Geld. Wir haben gelernt, Bestehendes zu hinterfragen und wir haben sogar eine Bitcoin-Frage aus der Community beantwortet. Ich glaube, das ist eine runde Folge. Praktisch veranlagt mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Ja, ich sage... Danke, oder? Du sagst auch Danke fürs Zuhören. Und wir hören uns beim nächsten Mal.
Genau. Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
Ciao, Baba.