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                            10 Fallen für dein Geld und wie du sie am besten vermeidest. Finanzprofi Marcel liefert ganz praktische Antworten, wie du am besten beginnst, wie du am besten deine Geldangelegenheiten in Ordnung bringst und was du machen musst, damit du mit dem Investieren, Anlegen und Vorsorgen am besten startest und zwar so, dass dir letztlich mehr Netto bleibt. Schau dir das an, es lohnt sich. Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael, ich stelle stellvertretend für dich naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
 Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.
 Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich, haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: 10 Fallen für dein Geld. Und zwar Fallen aus der Praxis. Ich frage Marcel, welche Fallen ihm so aus dem Alltag mit Kundenberatungen begegnen, wo die Leute immer wieder reintappen und die man ganz leicht vermeiden kann. Deswegen auch gleich direkt an dich die Frage, Marcel. Was sind die zehn ärgsten Fallen für dein Geld?
 Also es geht wirklich um Fallen beim Geld, nicht nur beim Investieren. Und das Erste, was man nur leider herausstreichen muss, sind Konsumschulden. Das heißt wirklich Schulden mit hoher Verzinsung, wie zum Beispiel ein Bankkonto, das man überziehen kann, Kreditkartenschulden, die einfach Verzinsungen im zweistelligen Bereich haben und die Leute leider schon sehr, sehr früh nutzen, unter Anführungszeichen, also hineintappen und es ist ganz, ganz schwer, wieder rauszukommen. Ich habe auch in der Vorbereitung der Folge mir da Statistiken angeschaut, in dem Fall vom Kreditschutzverband. Und es ist leider so, dass bei der Personengruppe unter 25 Jahren die Insolvenzrate von 4,7 auf 6,3 Prozent angestiegen ist. Das heißt, mehr als jeder 25. Ich nenne es jetzt Jugendliche oder junge Erwachsene, ist mittlerweile bei einer Privatinsolvenz dabei.
 Aber das würde heißen... Eine normale Klassengröße. Jeder kennt einen.
 Jeder kennt einen. Das heißt, egal ob man jetzt die Schulklasse hernimmt oder wahrscheinlich auch... dem Fußball-, Tennisverein oder wo man sich ja immer bewegt, jeder kennt jemanden. Und es ist in vielen Fällen, hängt es einfach mit Konsumschulden zusammen. Insolvenz beschreibt ja die Zahlungsunfähigkeit. Man braucht sich nur vorstellen, wenn man da einfach Schulden aufbaut und da Zinsen von 11, 12, 13, 14, 15 Prozent zahlen muss, dann ist es extrem schwer, da wieder rauszukommen. Und deshalb sollte man niemals Konsumschulden aufbauen.
 Und wie kann man das am besten vermeiden? Wo sind die ärgsten Fallen? Weil das geht ja sicher nicht von jetzt auf gleich, sondern schleichend eher.
 Das ist wirklich wichtig, dass man einfach sein eigenes Konsumverhalten mal bewertet. Das heißt, man hat mittlerweile ganz, ganz, ganz viele Möglichkeiten, dass man etwas auf Raten kaufen kann. Ich glaube, Klarna ist mittlerweile ein vielnaher Begriff. Es sind auch negative Trends auf Social Media, das mit Klarnaschulden, also Ratenzahlungen dafür, geprahlt wird teilweise.
 Entschuldigung, weil du Kärntner bist, du meinst nicht kleinere, kleinere Schulden, sondern Klarna, diesen Anbieter, der für jedes Ding Ratenzahlung anbietet.
 Genau.
 Online-Shopping oder was auch immer.
 Absolut. Und da ist dann natürlich immer dabei, dass man ein Gerät, eine Dienstleistung, was man auch immer kauft, ein Konsumgut, was vielleicht 1.000 Euro kostet. Und das hat man dann auf 12 Ratenzahlungen, 24 Ratenzahlungen aufgeteilt. Und diese Schulden, also diese Ratenzahlungen, die multiplizieren sich natürlich. Dann kaufe ich das eine und das andere und irgendwie gebe ich immer das Geld heute aus. Obwohl ich es erst morgen verdiene und irgendwann wird es zu viel und dann bin ich auf einmal in einer Konsumschuldenfalle und dann wird es leider nicht lustig, weil ich das im Worst Case irgendwann nicht mehr decken kann und selbst zahlungsunfähig werde.
 Verstehe, also zurückhalten beim Konsum ist der beste Tipp, den man da geben kann, weil du eben das Geld noch nicht hast. Hat aber viel besser auf etwas zu verzichten, als nachher in die Insolvenz zu rutschen, dass ich es rausbringe. Was wäre noch so Fallen?
 Das Zweite und das ist eigentlich genau das Gegenteil zum Ersten, dass einfach viele Menschen darauf vergessen oder sich extrem schwer dabei tun, dass sie sich einen finanziellen Polster aufbauen. Das heißt, in Österreich wird es ja oft ein Notgroschen genannt und der ist essentiell. Dieser Notgroschen, der sollte wirklich aufgebaut werden, falls einfach finanzielle... unerwartete Dinge, also Kosten auftreten. Das kann die Waschmaschine sein, das kann ein Umzug sein, das kann ein Auto sein, das kann im Worst Case auch Beerdigungskosten können das sein. Das heißt, jeder hat unerwartete Kosten in seinem Leben und dafür brauche ich einen finanziellen Polster. Wenn ich den habe und aufgebaut habe, dann schließe ich Konsumschulden einmal ziemlich gut aus, weil ich genau weiß, okay, ich habe da was an Kapital, auf das ich zugreifen kann. Das heißt, es sollte bitte keiner Schwankung unterliegen. Und das kann ich nutzen, falls was auftritt, was ich nicht eingeplant habe. Und so habe ich immer diesen Polster, dass ich auch gut schlafen kann.
 Also wo man schnell zugreifen kann, meinst du sowas wie ein Sparbuch, Sparkonto, Vergleichbares?
 Genau, Sparbuch, Sparkonto, irgendwas was zu... wirklich sehr, sehr schnell für einen zugänglich ist und was auch, ganz wichtig, keiner Schwankung unterliegt. Das hat nichts mit Investieren zu tun hier. Bitte investiert das Sparguthaben oder den Notgroschen nicht mit hoher Schwankung, also zum Beispiel Aktien, Kryptos, was auch immer. Das ist wirklich dafür da, für Notfälle, um diese zu decken.
 Und weil man nicht weiß, wann ein Notfall kommt, musst du es dann immer zugänglich haben. Genau, verstehe. Gibt es eine Faustregel? Wie hoch der Notgroschen sein soll.
 An der Notgroschen, den kann man sich natürlich für sich selbst definieren als Faustregel, einfach drei bis sechs Monatsgehälter. Das heißt, drei bis sechs Monatsgehälter netto ist eine gute Regel. Was man hier auch nehmen kann, ist natürlich drei bis sechs Monate an Fixkosten. Das heißt, da hat man zwei Möglichkeiten. Wenn man wahrscheinlich die Rechnung mit den Fixkosten nimmt, sollte man eher Richtung die sechs gehen. Wenn man die drei Monatsgehälter netto hernimmt, dann kann man auch bei drei beginnen. Das ist natürlich unter der Annahme, dass das Monatsgehalt über den Fixkosten liegt.
 Das ist ja überhaupt gescheit.
 Das ist vielleicht wirklich wichtig dazu zu sagen. Das klingt oft sehr, sehr einfach, ist aber leider einfach in der österreichischen Bildung nicht unbedingt das, auf was Menschen vorbereitet werden. Solche Zahlen wie beim KSV in den jüngeren Altersgruppen nicht.
 Also keine Schuldenrücklagen bilden wäre einmal die ersten zwei Punkte. Was noch?
 Überblick. Das heißt, Menschen haben leider oft keinen Überblick, was überhaupt. Wir sprechen jetzt schon über Fixkosten. Die meisten Menschen wissen nicht einmal, was ihre Fixkosten sind. Das heißt, ich brauche einen Plan. Ich muss wissen, was kostet mich die Wohnung, das Haus. Indem ich lebe, was kostet mich der Kredit dafür, wenn ich es finanziert habe, welche Versicherungen habe, wie viel gebe ich für das Essen aus, was kostet mir das Auto, wie viel Spritkosten habe ich, was brauche ich vielleicht für ein Öffi-Ticket, wie viel ist es pro Monat. Das heißt, dass man wirklich die Fixkosten, die immer da sind, mal ausrechnet, dass man weiß, was die Gap, also die Differenz zum Einkommen ist. Und dann kann man zum Beispiel diesen Notgroschen auch aufbauen. Man braucht also einen Plan.
 Okay, ein guter Plan ist nicht schlecht. Was wäre das Nächste?
 Das Nächste sind dann Ziele. Das heißt, man hat sich einen Plan gemacht. Man weiß zum Beispiel, die Fixkosten liegen bei Hausnummer 1000 Euro. Ich verdiene 2000 Euro. Das heißt, ich bin sehr sparsam und jetzt habe ich eine Differenz von 1000 Euro. Da kann ich mir dann einen Plan machen, wo ich sage, okay, ich möchte eigentlich... Von den 1.000 Euro, was wir da überbleiben, 300, 400 Euro ist jedem selbst überlassen, noch verkonsumieren. Das kann dann sein für zum Beispiel fürs Kino, fürs Fortgehen, für Kulturveranstaltungen, für Weiterbildung, was auch immer. Und auf der anderen Seite muss ich sagen, okay, ich habe zum Beispiel 200 Euro, lege ich als Notgroschen zurück, dass ich den aufgebaut habe. Wenn ich den habe, kann ich dann aufs nächste Ziel hinarbeiten. Das kann zum Beispiel sein, ein Autokauf, Eigenkapital für eine Immobilie, die Altersvorsorge. Das heißt wirkliches... investieren dann auch langfristiges. Und wenn ich diese Ziele habe, dann habe ich es einmal definiert und dann ist es auch viel, viel leichter, dieses Kapital wegzulegen, weil es natürlich Konsum, was ich von heute auf morgen oder eigentlich übermorgen in vielen Fällen, also beim langfristigen Investieren, das ist sehr, sehr lange und deswegen brauche ich ein klar definiertes Ziel, was ich da weglege und dann auch wirklich den Zins des Zins nutze.
 Okay, und das geht aber auch mit kleineren Summen, weil du jetzt gleich gesagt hast, 1000 Euro Unterschied. Manche haben vielleicht weniger, aber es hilft vor allem der Tipp von vorher, wenn man so einen Finanzplan mal macht, dann sieht man nämlich auch ganz klar, wenn du nichts auslässt, dann sieht man ganz klar, wo man auch vielleicht zu viel ausgibt und wo man was einsparen kann. Und dann hat man plötzlich vielleicht doch ein Geld für finanzielle Ziele. Deswegen greifen die Dinge ja direkt ineinander. Da bin ich schon gespannt auf den nächsten Tipp.
 Das ist auch essentiell wieder für die Vorangegangenen. Das ist wirklich die Angst vor Zahlen und Mathe.
 Das ist ein Falle. Das ist ein Falle. Die habe ja ich schon, die Angst. Angst vor Mathe.
 Die ist leider natürlich da. Das heißt, viele wollen sich mit der Berechnung nicht auseinandersetzen. Vor allem beim Finanzplan ist es wirklich Plus-Minus-Rechnen. Da muss jeder drüber gehen, wenn man sein eigenes Geld nicht feind sein möchte. Und das ist essentiell, wenn man dann natürlich Zinseszinsberechnungen anstellt, da gibt es Tools dafür.
 Da muss man nicht super in Mathe sein, muss nur die Basis, die Basics muss man können.
 Nein, man muss sich nur die Grenzen für sich selber ausrechnen können. Für alles andere gibt es Tools. Das heißt, da gibt es Online-Tools, da gibt es Rechner. Wir haben mittlerweile genug KI-Modelle, die das auch berechnen können. Da kannst du alles in Worten reinschreiben, kannst es berechnen lassen. Das heißt, da muss ich nur mehr Anwender sein. Da brauche ich selbst nichts mehr berechnen und deshalb brauche ich auch keine Angst davor haben, weil natürlich das Wichtigste ist für mich die Erkenntnis, wo ich stehe.
 Okay, also es ist nicht so schwierig, wie man sich vielleicht denkt. Einfach anfangen hilft schon sehr, willst du sagen.
 Genau.
 Mathe ist ja für mich ein bisschen ein Tabu, möchte ich fast sagen.
 Du hast schöne Überleitungen. Der nächste Punkt, das Tabuthema Finanzen, das muss wirklich angegangen werden. Das heißt, wenn du dich mit dem Thema Finanzen auseinandersetzt, dann darf es kein Tabuthema sein. Bitte, du kannst natürlich alles alleine machen, alles online machen, aber du kannst natürlich auch mit deinen engsten Vertrauten, sei das jetzt Familie, Freunde, Freund, Freundin, du kannst mit denen drüber sprechen. Vielleicht haben die mehr Erfahrung. Du kannst da auch sozusagen im professionellen Umfeld, das wäre nachher logischerweise irgendwo eine beratende Partei, kannst da Hilfe suchen. Es ist wichtig, das Thema zu besprechen, um wirklich alle Blickwinkel zu erhalten. Es haben sich natürlich manche Menschen, setzen sich vielleicht schon ein Leben damit auseinander. Da kann er ein, zwei, drei Tipps geben. Andere machen das seit wenigen Jahren eher für sich selbst. Es gibt Bücher dazu. Bitte über das Thema sprechen, weil Finanzbildung ist essentiell. Und wenn es tabu bleibt, dann werden Fehler geschehen.
 Also man kann sagen, der Spruch, den wir früher gelernt haben, über Geld spricht man nicht, den gibt es ja immer noch, ist auch schaas.
 Ja, kann man so sagen. Das heißt, man spricht natürlich nicht darüber, wahrscheinlich, wenn es einfach unangenehm ist. Und deshalb vermeiden wir sofort die Situation, dass es unangenehm beim Thema Finanzen ist, weil wir eine super Planung haben.
 Mit den passenden Personen darüber sprechen. Du musst ja nicht jedem alles erzählen.
 Nein.
 Außer in diesem Podcast, wo eh kaum jemand zuhört.
 Also man braucht sich im Kontostand jetzt nicht auf die Brust tätowieren, aber man darf darüber reden.
 Okay, also... Redet drüber mit den passenden Personen. Was gibt es noch für Fallen?
 Wir haben dann vorhin sowieso. Planung ist ein wesentlicher Punkt und bei vielen ist es so, dass einfach das Geld gespart wird, was am Ende des Monats überbleibt. Und aus psychologischer Sicht ist es nicht gut, weil man so immer vielleicht einen kleinen Polster am Konto hat, allerdings nicht bewusst wirklich das Sparen für sich definiert hat. Deine Pension sparst, wenn du für ein Ziel sparst, dann geht es im Bestfall, also im Normalfall, am Beginn des Monats ist es definiert und der Sparplan steht. Das heißt, es wird am Beginn des Monats ist es von dir definiert, dass ich in das investiere, das aufs Sparbuch überweise und somit kommst du nie in die Situation, dass du nur das investierst, was auch überbleibt.
 Also die Falle wäre, ich spare nur das, was übrig bleibt und richtig wäre, es ist ein fixer Kostenpunkt, der geplant ist.
 Genau.
 Okay. Nächste Falle.
 Da kommen wir jetzt dazu. Wir haben das schon angesprochen. Und zwar ist das Risiko und Rendite dieser Sparbeträge. Das heißt, viele, viele Menschen in Österreich haben das Kapital auf Sparbüchern. Und das ist langfristig ein Riesenproblem.
 Nur auf Sparbüchern. Auf Sparbüchern ist nichts Schlechtes, aber das ganze Kapital nur auf Sparbüchern, meinst du?
 Bitte jeder hat hoffentlich genau diesen Notgroschen, was wir besprochen haben, oder sollte diesen aufbauen.
 Und auch behalten.
 Genau. Und auch halten. Allerdings werde ich langfristig hier einfach nicht mit Rendite belohnt. Und deshalb muss ich mir genau überlegen, okay, diese Beträge, was ich da spare oder eben investiere, die müssen wir natürlich an Gewinn... um die Kaufkraft zu erhalten oder einen Gewinn bringen, um überhaupt meine Kaufkraft zu erhöhen. Das heißt, ich muss in unterschiedlichen Zeiträumen denken und dann das Bestmögliche für mich rausholen. Es bringt nichts, wenn ich alles langfristig reinhaue und es bringt gleich wenig, wenn ich alles kurzfristig am Tagesgeld-Sparbuch halte.
 Okay, also für verschiedene Laufzeiten passende Lösungen finden. Richtig verteilen das Geld. Zu diesem Thema gibt es auch schon Folgen von diesem Podcast. Deswegen lohnt sich ein Abo zum Beispiel auf YouTube oder Spotify. Auf YouTube gibt es das auch als Video. Und wir freuen uns natürlich auch über Likes. Und wenn du es abonnierst, dann versäumst du auch nicht die nächste Folge. Aber wir haben ja auch in dieser Folge noch nicht alle Fallen abgearbeitet, weil du hast ja gesagt, es gibt zehn, die zehn ärgsten Fallen für dein Geld. Was gibt es noch? Wir haben ja erst acht, oder?
 Wir haben jetzt genau 8 gehabt, das heißt 9 und 10 ist noch offen und 9 ist wieder ein wesentlicher Bestandteil. Das heißt, man investiert oder spart bereits Geld und da muss man natürlich auf Gebühren, Kosten und Provisionen achten. Das heißt, das harte arbeitete Geld, was jetzt schon einem Ziel zugeführt werden soll, soll natürlich nicht bei jemandem anderen als in der Finanzindustrie oder beim Finanzamt landen. Deshalb da wirklich drauf schauen. Das Geld für einen selbst arbeiten lassen und den Kostenabrieb minimieren.
 Kostenabrieb heißt das, was sie dir abziehen. Und es wird dir oft viel zu viel abgezogen oder viel mehr, als du denkst. Und dazu gibt es wirklich sehr viele Folgen schon in diesem Podcast, deswegen rede ich jetzt so gescheit, sonst wüsste ich das ja eh nicht. Fehlt nur noch Falle 10 von den 10 ärgsten Fallen für dein Geld.
 Und Nummer 10 ist wieder natürlich, jetzt haben wir das erste Fremdwort darin, das ist Diversifikation. Das ist Streuung.
 Aber Streuung ist ja was Gutes.
 Ja, allerdings fehlt sie einfach bei vielen Anlegerinnen. Das heißt, da wird leider sehr, sehr konzentriert investiert und da hat man eine riesen Schwankung. Das heißt, bitte, wenn ihr eure Portfolios vielleicht selbst baut oder mit jemandem zusammenstellt, ein Produkt kauft, bitte achtet auf Diversifikation. Diversifikation ist das Einzige, was die gleiche Rendite bei weniger Risiko oder mehr Rendite bei gleichem Risiko bringt. Das ist wunderbar empirisch und wissenschaftlich begründet. Deshalb bitte, bitte streuen. Wenn jemand wieder die beste Idee für die nächsten 10 Jahre hat, dann heißt das nicht, dass er sich sicher ist. Das heißt, er kann sie haben. In vielen Fällen wird er sie nicht haben. Und deshalb solltest du wirklich ein breit gestreutes Portfolio. Breit gestreut über alle Aktien hinweg, wenn es konservativ ist, auch bei den Anleihen weiterhin streuen. Und so minimiert man sein Risiko und erreicht langfristig seine Ziele.
 Das waren zehn Fallen, oder? Kann ich zusammenfassen, die zehn Fallen?
 Gerne.
 Konsumschulden vermeiden, Rücklagen bilden, Überblick verschaffen, Finanzplanung, finanzielle Ziele setzen. Wann brauchst du was? Also was willst du erreichen? Keine Angst vor Zahlen, es ist nicht so kompliziert, das Internet hilft. Es ist kein Tabuthema, übers Geld reden. Nicht nur sparen, was übrig bleibt, sondern einen Plan machen und fix abziehen, am besten am Monatsanfang. Und dann natürlich der Punkt falsches Risikorenditeverhältnis für die verschiedenen Zeiträume. Gebühren, Kosten, Provisionen. Und der letzte Punkt mangelnde Diversifikation, hat der Marcel gerade wunderbar erklärt. Und weil es schon in der Zusammenfassung nochmal vorgekommen ist, beleuchte ich jetzt mal den gesellschaftlichen Aspekt, beziehungsweise ich stoße das Thema nur an, weil das beschäftigt mich auch. Wir beleuchten ja jedes Thema immer auch aus einem gesellschaftlichen Blickwinkel. Und die Frage, die sich jetzt aufdrängt ist, wieso sind Finanzen eigentlich immer noch tabu?
 Ist eine schwierige Frage. In meiner Antwort ist es wahrscheinlich... sehr, sehr stark, glaube ich, mit Status und Schamgefühl bei Menschen verbunden. Das heißt, Menschen reden dann nicht darüber, wenn es natürlich ein unangenehmes Thema ist oder wenn es irgendwie ihr Ansehen in ein schlechteres Licht rücken würde. Trotzdem ist es genau bei den Menschen, der was am Beginn vielleicht der finanziellen Planung steht, essentiell, dass man viel darüber spricht. Und es bringt nichts, wenn sich eine 20-jährige Person mit einer 70-Jährigen vergleicht, gleich wie sich eine 35-jährige Person nicht mit einer 50-Jährigen vergleichen muss. Wir sind alle individuell. Wir haben alle ein unterschiedliches Einkommen. Wir haben alle unterschiedliche Ausgaben. Die einen haben Familie, die anderen haben keine. Die einen haben das in der Vergangenheit gemacht, haben vielleicht das Reisen oder was auch immer priorisiert und starten etwas später. Es bringt nichts. Wenn man sich vergleicht, man muss drüber sprechen und man muss dann ein solides Fundament schaffen, dann wird es kein Tabuthema sein. Ja, super.
 Das gefällt mir sehr, weil da ist ja auch wirklich, jeder kann anfangen. Zu jeder Zeit kannst du starten und du musst dir nichts denken. Die anderen haben es auch nicht immer. Das schaut vielleicht nur so aus.
 Ich glaube, was da ganz, ganz hilft, wenn man sich vergleichen möchte, schaut bitte einfach mal Durchschnittswerte an. Und da wird jeder merken, dass viele Menschen wahrscheinlich ihre Situation schöner schildern, als sie ist. Weil es ist eben kein Zufall, wenn man jetzt zum Beispiel einfach die KSV-Statistik anspricht, dass wenn 6,3 Prozent der unter 25-Jährigen insolvent sind, bin ich mir sicher, wenn ich auf die Straße gehe und 100 Leute frage, dass ich nicht vier erwische, die was das wirklich betrifft.
 Ja, die Community ist schuld, der Druck der Community. Und das bringt uns gleich zur Frage der Community. Was ist die größte Falle, in die man beim Geldanlegen tappen kann? Das ist eine der zehn, oder? Oder gibt es noch eine größere?
 Ich glaube, zumindest wenn man sich die Zahlen in Österreich anschaut, dann ist es sicher das Vertrauen in eine Finanzinstitution oder in Berater oder Beraterinnen. Natürlich hat jeder Kontakt zu einem Finanzinstitut. Jeder, was ein Sparbuch hat, war wahrscheinlich schon mal in der Bank bei einer Beratung. Und jeder, der irgendwelche Vorsorgen, sei es im Depot oder in einer Polizzei hat, hat mit einem Berater gesprochen. Da ist oft blindes Vertrauen dabei. Und der Punkt wäre der Punkt, ich glaube, 8 war es, mit Kosten oder Gebührenkosten und Provisionen. Das zehrt an der eigenen Geldtasche. An der eigenen Brieftasche, weil das natürlich einen ordentlichen Kostenabrieb verursacht. Deshalb sollte man, und da kommen wir wahrscheinlich zu Punkt 3 in der Finanzplanung, einfach selbst was machen, dass man da selbst Entscheidungen treffen kann. Oder, das sieht man jetzt auch, der zweite Fehler, ich würde euch sogar einen zweiten mit reinnehmen, wenn man das selbst in die Hand nimmt, einfach wirklich alle Möglichkeiten anschauen. Man hat mittlerweile diese Möglichkeit, dass man Filmfluencern zuhören kann. Auch da bestehen Interessenkonflikte, das wissen wir auch. Und deshalb hört man ja oft ETF im Online-Depot. Ist eine super Lösung, vor allem im mittelfristigen Bereich. Es ist eben nicht die beste Lösung, zum Beispiel in Österreich. Und deshalb ist die Lösung, dass ich vielleicht darauf komme, ist wahrscheinlich Wissen und wieder der Austausch über das Thema Geld, sodass man selbstbewusste Entscheidungen treffen kann.
 Also wenn Vertrauen das Problem ist oder blindes Vertrauen, dann führt das meist zu hohen Gebühren, Kosten, Provisionen, wolltest du sagen.
 Genau, einfach zu Entscheidungen, die was nicht das Bestmögliche für dich rausholen. Und das Vertrauen kann ja wirklich auch, das kann in den Bankberater, Beraterin, das kann in den Finfluencer bestehen. Du weißt, wenn du selbst nicht bewerten kannst, was diese Empfehlung wert ist. Und da sind wir beim Thema Wissen, dann hast du wahrscheinlich in Zukunft vielleicht einen kleinen Schreck, um was wirklich rauskommt.
 Wissen hilft, deswegen Podcast abonnieren, jetzt habe ich es zum dritten Mal shameless geplagt, aber es gibt ja auch andere Finfluencer noch, die sehr hilfreich sind beim Aufbau von Wissen. Ja, super Tipps, aber es gibt ja immer noch einen Tipp der Woche, oder?
 Tipp der Woche haben wir immer dabei. Und der ist sehr, sehr einfach gehalten. Das heißt, langfristig denken und kurzfristigen Versuchungen widerstehen. Wenn ihr über Geld nachdenkt, das ist der erste Schritt, dann denkt langfristig, macht euren Plan, widersteht diesen kurzfristigen Konsumversuchungen und habt keine Angst davor, mit dem Thema wirklich zu beginnen.
 Einfach anfangen. Ich glaube, das ist der beste Tipp der Woche überhaupt. Einfach anfangen. Nichts scheißen. Je früher man anfängt, umso besser für das eigene Geld. Ja, super Tipps, Marcel, wie man Fallen vermeidet fürs Geld. Die sind diesmal ein bisschen basic, aber genau solche Grundlagen werden immer wieder nachgefragt und auch aus der Praxis von Marcel wirklich ernsthafte Fragen. Auch gut zum Einsteigen, vielleicht auch nur eine Wiederholung für manche, aber sie sorgen dafür. Dass dir letztlich mehr Netto bleibt. Und genau darum geht es uns in diesem Podcast, dass dir mehr Geld bleibt. Vielen Dank, Marcel. Vielen Dank für die Tipps. Vielen Dank fürs Dabeisein an dich, fürs Zuhören, fürs Zuschauen auf YouTube, Spotify oder sonst wo. A