Hält die Einlagen-Sicherung im Ernstfall?

Wie sicher sind deine Einlagen bei Banken in Österreich wirklich?

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 25. Juni 2024

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Einlagensicherung in Österreich

  • Einlagensicherung: Gilt für Girokonten, Sparbücher, Festgeld und Tagesgeld bei Banken.
  • Sicherungsgrenze: Bis zu 100.000 Euro pro Person und pro Bank.
  • Gemeinschaftskonten: Bei legitimierten Personen bis zu 200.000 Euro.
  • Ausnahmen: Erbschaften, Immobilienverkäufe, Abfertigungen (bis zu 500.000 Euro für ein Jahr).

Wichtige Hinweise

  • Mehrere Konten: Verteilung des Geldes auf mehrere Banken, um die 100.000 Euro Grenze nicht zu überschreiten.
  • Marken von Banken: Achtung bei Marken wie Easybank (BAWAG BSK), die rechtlich eine Bank sind.
  • Sondervermögen: Wertpapierdepots, Fondanteile, Aktien, Anleihen sind nicht durch die Einlagensicherung gedeckt, aber als Sondervermögen geschützt.

Einlagensicherungsfonds (ESA)

  • Fonds: Banken zahlen in den ESA ein.
  • Deckung: Maximal 1% der Einlagen der Österreicher.
  • Auszahlung: Bei Insolvenz innerhalb von sieben Tagen auf ein anderes Konto.
  • Staatliche Entscheidung: Bei größeren Bankenkrisen könnte staatliche Unterstützung notwendig sein.

Praktische Tipps

  • Zweitkonto: Eröffnung eines zweiten Kontos bei einer anderen Bank.
  • Geldmarkt: Nutzung von Geldmarktfonds oder ETFs für größere Kapitalbeträge.
  • Vertrauen: Einlagensicherung ist wichtig für das Vertrauen in den Bankensektor.

Tipp der Woche

  • Aufteilung: Verteilung des Geldes auf mehrere Bankkonten und Nutzung des Geldmarkts.
  • Wissen: Sich mit den eigenen Finanzen beschäftigen und proaktiv handeln.

Gesellschaftliche Auswirkungen

  • Vertrauen: Einlagensicherung stärkt das Vertrauen in den Bankensektor.
  • Staatliche Rolle: Der Staat hat Interesse an der Stabilität des Bankensektors und könnte im Krisenfall eingreifen.

Community-Frage

  • Über 100.000 Euro: Verteilung auf mehrere Banken oder Nutzung von Sondervermögen wie Geldmarktfonds oder ETFs.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Was passiert, wenn eine Bank in Österreich jetzt wirklich insolvent ist?

Keinesfalls die 100.000 Euro pro Bank überschreiten.

Ja, wie meine Frau sagt, keinesfalls, sonst sind meine 50.000 Euro weg.

Pro Bank, pro Person, es gibt Ausnahmen dazu.

Ausgerechnet dann passiert etwas mit der Bank.

Das Kapital in diesem Fonds ist natürlich weitaus geringer als die Einlagen der Österreicher.

Aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael und ich stelle stellvertretend für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.

Und unser Thema heute, heute geht es richtig ums Geld, nämlich um die Einlagensicherung in Österreich. Wie sicher sind deine Einlagen bei Banken in Österreich tatsächlich? Jede Bank hat ja da, da gibt es ja Einlagensicherung, also das heißt, du gibst Geld auf Sparbuch, Girokonto etc. Wie funktioniert das überhaupt? Da frage ich jetzt gleich den Marcel, wie funktioniert die Einlagensicherung in Österreich? Wie sicher ist das Geld wirklich?

Da müssen wir mal wirklich reinschauen, was unter der Einlagensicherung fällt. Unter der Einlagensicherung fallen einmal Girokonto, Sparbuch, Festgeld und Tagesgeld bei Banken. Das heißt, alles was wirklich bei Banken hinterlegt ist, ist bis zu 100.000 Euro pro Person, pro Bank besichert. Das heißt, sollte jetzt die Bank zahlungsunfähig werden, ist man bis zu 100.000 Euro sicher, über 100.000 Euro hinaus nicht mehr. Ganz, ganz wichtig, pro Person, pro Bank. Das heißt, wenn ich jetzt bei der gleichen Bank auf zwei Konten 150.000 Euro liegen habe, dann sind nur 100.000 Euro besichert.

Okay, und da gilt auch das Girokonto und das Sparkonto. Also wenn jetzt zum Beispiel, um es einfach zu machen, nicht, dass jemand auf die Idee käme, das wäre eine gute Idee. Wenn am Girokonto 50.000 Euro liegen und am Sparbuch 100.000 Euro und es kommt zu einem Insolvenzfall der Bank, dann kriegst du durch die Einlagensicherung nur 100.000 Euro, obwohl du eigentlich 150.000 Euro auf deinem Bankkonto hast, bei einer Bank.

Genau, weil du bei einer Bank bist, das heißt, es bringt dir nichts, auch wenn du ein zweites Konto eröffnen würdest, weil meistens Sparbuch und Girokonto sehr, sehr nah schon mittlerweile verschnürt sind, bringt dir das nichts. Du bist bei einer Bank und damit bist du bei den 100.000 Euro. Es gilt da, das muss man dazu sagen.

Ja, aber kurz zur Einwand, wenn ich jetzt 50.000 Euro auf dem Girokonto hätte und 100.000 Euro auf dem Sparbuch eines anderen Instituts und die wären gleichzeitig, warum auch immer, dann würde ich 150.000 Euro kriegen.

Wenn es nicht dieselbe Bank ist, ja.

Okay, das ist interessant.

Also ganz, ganz wichtig, deshalb pro Bank, pro Person.

Pro Person. Also ja, genau, das ist eine Spezialfrage, drängt sich mir gleich auf, entschuldige, wenn ich es jetzt gleich sage. Es gibt ja viele Paare, die ein gemeinsames Konto haben. Wenn ich zum Beispiel mit meiner Frau ein gemeinsames Konto habe und da liegen 150.000 Euro drauf. Wie ist das denn?

Da ist ganz, ganz wichtig, da sind wir bei den 200.000 Euro. Wenn ihr bitte beide bei der Bank legitimiert seid, also eingetragen seid für das Konto, dann seid ihr auch pro Person mit 100.000 Euro dabei, auch im Gemeinschaftskonto. Und wenn ihr zwei Personen seid, die legitimiert sind, sind wir bei 200.000 Euro.

Muss man aber wieder aufpassen, wenn die Person, was ja empfehlenswert ist, wenn jeder ein eigenes Konto hat und es ist auch noch bei der Bank, dann zählt das auch wieder mit.

Dann zählt das auch wieder mit. Das heißt, es gilt wieder pro Person. Das heißt, wenn man jetzt den Fall hat, man hat 150.000 Euro am Gemeinschaftskonto und jeder hat noch 50.000 Euro so rumliegen, jetzt salopp formuliert, dann ist da irgendwo um 50.000 Euro was übersteigend. Für beide Personen, wenn es dann im Gemeinschaftsvermögen ist, um 25.000 Euro, was ein Risiko da ist.

Ja, wie meine Frau sagt, sind meine 50.000 Euro weg.

Das ist natürlich dann eure Geschichte.

Aber gelten tut pro Bank 100.000 Euro pro Person.

Genau.

Und da gibt es ja auch noch die Spezialform, wenn ich das auch gleich einbringen darf, weil es halt so super zusammenpasst. Manche Banken haben ja auch eigene Marken.

Genau, ist ein ganz, ganz wichtiger Teil, dass du das kleinbringst. Das heißt, es gibt oft Banken, wie zum Beispiel, wir können jetzt das namentlich sagen, Easybank, eine Marke der BAWAG BSK. Das ist eine Bank. Das heißt, wenn ich bei der Easybank ein Konto habe, das kann zum Beispiel auch ein Verrechnungskonto vom Wertpapierdepot sein und ich habe bei der BAWAG mein Girokonto oder Sparbuch oder was auch immer, bin ich bis 100.000 Euro besichert. Das heißt, das ist eine Bank.

Das heißt, was ich am Girokonto auf der BAWAG habe und was ich am Verrechnungskonto für mein Wertpapierdepot bei der Easybank habe, das zählt zusammen, weil es ein Bankinstitut ist über beiden.

Eine Bank und eine Person, weil du in beiden Fällen Inhaber bist und damit bist du nur bis 100.000 Euro besichert.

Okay, das sind so Fälle, wo man wirklich aufpassen muss, wo sich leicht etwas überschneiden kann, wenn ich da ein Sparkonto habe und bei einer anderen. Und ich glaube, Easybank ist eine eigene Bank, weil es fühlt sich ja so an. Und es wird ja auch nicht offensiv kommuniziert. Tritt das eigene Marke auf und dann muss ich aber einen eigenen Zugang zu meinem Wertpapierdepot und zu meinem Sparbuch und so. Das schaut alles aus, als wäre es eine eigene Bank. Aber rechtlich dahinter ist es eine Bank und da muss man, also es ist gemeinsam eine Bank, BAWAG und Easybank und da muss man sehr aufpassen. Absolut, ob das da zutrifft bei einem selbst. Also da lohnt sich tatsächlich eine kurze Kontrolle.

Auf jeden Fall. Das heißt, wenn auf Sparkonten oder auf irgendwelchen Konten, wo viel Kapital rumliegt, jeden Fall schauen, ob das jetzt eine Bank, mehrere Banken sind und im Bestfall keinesfalls, wirklich keinesfalls die 100.000 Euro pro Bank überschreiten. Dann kommen wir vielleicht noch zu interessanten Ausnahmen. Das heißt, wir hören ja jetzt 100.000 Euro pro Bank, pro Person. Es gibt Ausnahmen dazu. Das heißt, es kann in gewissen Fällen auf 500.000 Euro pro Bank, pro Person ausgedehnt werden, dessen wirklich Erben, also Erbschaften.

Also wenn ich zum Beispiel gerade etwas geerbt hätte und ich habe jetzt durch die Erbschaft plötzlich in ein paar Tagen viel mehr als 100.000 Euro, dann muss ich das ja irgendwie verteilen und ausgerechnet dann passiert etwas mit der Bank in diesem Zeitraum, das wäre natürlich super doof.

Genau, und das gilt für ein Jahr. Das ist vielleicht auch ganz wichtig, das ist zeitlich begrenzt. Das heißt, für ein Jahr ist das so. Und da ist man dann stärker oder höher besichert. Neben Erbschaften kommen dann Immobilienverkäufe hinzu. Es kommen zum Beispiel Abfertigungen hinzu. Da gibt es eben diese Ausnahmen. Und da ist man dann kurzfristig zwölf Monate, ein Jahr über die 100.000 Euro drüber. Muss man aber natürlich auch aufpassen. Es ist dann immer sozusagen eine Willensabsicht einmal relativ relevant. Weil wenn ich zum Beispiel das Kapital auf mein Girokonto bekomme, und ich zahle das zum Beispiel auf mein Festgeld ein, bei der gleichen Bank, das ist jetzt auch so ein Immobilienverkauf in diesem fiktiven Beispiel, dann könnte mir ja fast ein Investmentverhalten unterstellt werden, weil ich jetzt da Zinsen haben möchte. Das heißt, dass das schon der nächste Schritt nach einem Immobilienverkauf war, sozusagen die Veranlagung im Festgeld, auch wenn das einlagengesichert wäre, da sind wir dann schon wieder bei rechtlichen Streitigkeiten.

Okay, also da mache ich quasi schon eine Tür auf. Also es empfiehlt sich, also man ist jetzt... Safe sozusagen. Ich muss mir jetzt keine Sorgen machen, wenn ich plötzlich von der Abfertigung, das kann ja auch viel Geld sein für die Älteren unter uns, die noch die alte Abfertigung haben. Das kann ja wirklich relevant sein. Oder Pensionsauszahlung oder sowas gibt es da glaube ich auch. Das heißt, ich muss dann relativ schnell und zügig verteilen gut das Geld und nicht zwischenlagern, weil das kann... dann wieder unter Umständen als Investment ausgelegt werden. Auch wenn ich es nur auf das Sparkonto buche, meinst du?

Absolut.

Das klingt ja spannend. Aber was mich ja besonders interessiert und wahrscheinlich auch sehr viele ZuseherInnen, Wie funktioniert das jetzt genau, wenn so ein Insolvenzfall eintritt? Wer zahlt das? Also gibt es einen Fonds für das. oder wie geht das?

Es gibt natürlich wie für alles einen Fonds. Das heißt, die Banken zahlen in diesem Fonds ein. Das ist in dem Fall der ESA, der Einlagensicherung Austria Fonds. Und in diesem sind dann für Insolvenzfälle wird da Kapital geparkt, was eben zur Auszahlung der Geschädigten, genommen wird. Allerdings muss man da ganz klar sagen, das Kapital in diesem Fonds ist natürlich weitaus geringer als die Einlagen der Österreicher. Das heißt, da sind wir maximal bei 1% Deckung und sollten jetzt der Fall eintreten, dass alle Banken ausfallen, würde der Fonds natürlich nicht genügen, dass jetzt wirklich die Einlagen aller Österreicher gedeckt wären.

Also bei 1% muss ich ja davon ausgehen, dass dann kann ich halt kleinere Banken, die in Schwierigkeiten geraten, abfangen. Wie zum Beispiel, da war ja diese, wie hat die geheißen, Kommerzialbank.

Genau.

Da würde das, die sind abgefangen worden, das war ja auch kein Thema, weil das ist relativ, unter anderem eine Riesenpleite, aber die Einlagen bis zu 100.000 Euro waren halt gesichert durch den, wie heißt der, Einlagensicherungsfonds. Aber bei größeren.

Da wird es dann schwierig, das heißt, da sind auf jeden Fall, die Einlagen im Fonds sind zu gering, um jetzt Ausfälle irgendwo im höheren einstelligen oder sogar zweistelligen Bereich vom Sparvolumen oder von den Sparbeträgen der Österreicherinnen zu decken. Da wird es dann wirklich interessant, woher das Kapital kommt. Das heißt, in vielen Fällen wird es dann wahrscheinlich eine staatliche Entscheidung sein müssen, ob das dann irgendwo gedeckt wird und ob da der Staat die größte Freude damit hat. in der logischen konsequente Steuerzahler die größte Freude damit hätten, dass sie jetzt das decken, was andere nicht decken konnten, ist die Frage.

Okay, da müssen wir nochmal extra drüber reden, glaube ich, später. Also dranbleiben lohnt sich. Zuerst habe ich noch die Frage, gibt es noch andere Fonds oder Haftungsdinger außer diesen Einlagungs- und Sicherungsfonds?

Genau, es gibt dann die S-Haftungs GmbH auch noch.

Okay.

Da reden wir dann wirklich von Sparkassen.

Ah, deswegen das S, also das gehört zum Sparkassen, erste so Geschichte.

Genau, ist in dem Fall einfach für Sparkassen, also Bausparkassen, ein abgegliederter Bereich.

Okay, wir heben uns diese spannende Frage auf, was passiert, wenn es nicht reicht für später und klären vorher noch, welche Einlagen sind durch die Einlagensicherung eigentlich gedeckt und welche nicht. Das wäre noch interessant.

Also das kommt immer wieder zur Verwechslung. Was auf jeden Fall gedeckt ist, sind Girokonten, das sind Tagesgeldkonten, das sind Festgeldkonten, das sind Verrechnungskonten, das sind Sparbücher. Das heißt alles, was wirklich an Kapital ohne Risiko, also ohne Risiko, meint in diesem Fall einfach mit Verzinsung nach Zinsniveau am Markt bei der Bank liegt. Und was nicht gedeckt ist, ist zum Beispiel ein Wertpapierdepot oder Fondanteile in diesem Wertpapierdepot. Aktien, Anleihen, also wirklich Investmentinstrumente oder Investments. Das Gute dabei, das muss auch nicht gedeckt sein, das ist nämlich sogenanntes Sondervermögen.

Das fließt nicht in die Insolvenzmasse sozusagen.

Genau, und da hat man auch keine Grenzen nach oben, das heißt, da hat man keine 100.000 Euro, wenn ich jetzt zum Beispiel... Fondanteile bei einer Bank erwerbe, dann bin ich wirklich Inhaber dieser Anteile. Sollte die Bank untergeben, bekomme ich die Anteile.

Okay, die werden quasi übertragen, so wie wenn ich ein Wertpapierdepot von einer Bank zur nächsten mitnehme sozusagen.

Genau.

Oder übertragen lasse, glaube ich, heißt es dann.

Einfach ein Wertpapierdepot-Übertrag ist wichtig. Der Konsument ist Inhaber dieser Wertpapiere, ob das jetzt Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs, was auch immer sind. Diese gehören Anleger, Anlegerin. Und im Insolvenzfall der Bank hat das nichts mit der Einlagensicherung zu tun. Es ist wirklich Sondervermögen. Also das bitte nicht verwechseln. Das sind wirklich zwei Paar Schuhe.

Dann können wir uns jetzt an das Eingemachte. Wenn das einmal geklärt ist, was gehört dazu, was nicht, machen wir uns an das Eingemachte. Was passiert, wenn eine Bank in Österreich jetzt wirklich insolvent geht? Das hört man ja ab und zu. Also es gibt ja so kleinere Banken, wie vorher schon die erwähnte Kommerzialbank. Aber international kriegt man auch mit. Größere Banken können durchaus eingehen, so wie die Credit Suisse unlängst. Das ist gar nicht so lange her. Oder diese Bank da in Amerika. Ich habe schon wieder vergessen, wie die geheißen.

Ah, die... Ich wollte jetzt Death Valley.

Nein, Silicon Valley. Silicon Valley, ja, genau. Also es ist ja nicht so lange, es ist zwar geografisch weit weg, aber zeitlich nicht so weit. Und nachdem ja alles vernetzt ist, die Gefahr ist ja nicht so aus der Welt sozusagen.

Kann man ja sofort ergänzen. Also es war in diesem Fall noch vor meiner Zeit, aber Bankensterben oder wirklich Insolvenz, Eine Welle hat es ja durchaus auch 2008 gegeben. Da sind dann die bekannteren Beispiele mit Lehman zum Beispiel schon gewesen.

Lehman Brothers, das war ja ein Rieseninstitut. Das ist jetzt nicht eine kleine Pinballbank aus dem Burgenland sozusagen.

Wir reden jetzt nicht von Mattersburg, sondern von New York.

Die Burgenländer, aber ihnen mögen wir verzeihen.

Wie sagt man immer so schön, das sonnigste Bundesland Österreichs.

Ja, tatsächlich. Meistens Sonnenstunden.

Ja, aber es werden Riesenprobleme auftreten, sollte wirklich eine größere Bank in Zahlungsschwierigkeiten kommen. Das heißt, wenn wir jetzt wieder an den ESA denken, ist die Besicherung weitaus geringer wie die Einlagen. Und die Reaktion ist dann sehr, sehr stark vom Staat abhängig. Und ich gehe davon aus, dass solche Ausfälle natürlich auch mit einer wirtschaftlichen Krise zusammenhängen würden.

Also wenn es jetzt etwas Größeres ist, nicht so etwas wie eine kleine mittlere Bank oder so, das könnte aber noch stemmen. Aber wenn es wirklich etwas Größeres ist, wo vielleicht sogar mehrere Institute betroffen sind oder größere, dann wird es schwieriger.

Und dann hat es natürlich wirklich volkswirtschaftliche Auswirkungen. Und große Institute werden wahrscheinlich auch in großen Krisen... Probleme bekommen, wenn es dann eine Bankenkrise ist. Und in dem Fall ist es sehr schwer hervorzusagen, wie der Staat reagieren würde, ob es da wirklich zur Deckung aller Einlagen, also bis 100.000 natürlich wieder kommen würde, ob es da zu Ausfällen kommt, wie hoch die Ausfälle sein, wenn man wirklich auch das Ganze mit den 100.000 gar nicht hinbekommt, weil es eben nicht im Fonds drin ist.

Also dass man dann sagt, man macht eine neue Grenze und damit jeder was hat, ist jetzt eine neue Grenze. Ich sage jetzt irgendwas, 50.000.

Das kann absolut sein. Das hängt wahrscheinlich von der Schwere der Bankenkrise ab, wie viel Kapital vorhanden ist, wie viel bezahlt werden muss. Und man muss ja auch dazu sagen, wenn der Staat einschreitet, dann kann der Staat zwar natürlich das Mittel irgendwo einbringen, aber das Mittel muss er irgendwo herbekommen. und das ist ja dann doch wieder... Das Volk, von dem eben die Mittel eingebracht werden durch irgendwelche Erhebungen, sollen Steuern oder irgendwelche anderen Abgaben sein.

Aber es ist eine politische Entscheidung dann. In einer gewissen Dimension ist es eine politische Entscheidung. Da kann halt dann sein, dass jemand sagt, koste es, was es wolle und dann ist es wurscht, weil das sollen dann eh wieder wir.

Es wird sicher entweder eine sehr populäre oder sehr, sehr unpopuläre Entscheidung.

Auf jeden Fall. Okay, und wie ist es jetzt, unabhängig davon, wie schwierig das dann politisch wird, je nach Größe, wie wäre es denn, wenn es jetzt eine kleine Bank ist oder ein überschaubares Ausmaß, wie wäre es denn praktisch, wie funktioniert das praktisch?

Normalerweise, wenn Insolvenzen auftreten, sind wirklich die Auszahlungen innerhalb von sieben Tagen. So schnell geht das? Seit 2024 sind wir da richtig flott worden. Das heißt, soll es zu einem Insolvenzfall kommen, also das Insolvenzverfahren da in vollem Gange sein, die Bank ist zahlungsunfähig und das Kapital wird an die, in dem Fall Einlegenden, wieder zurückgegeben, redet man von sieben Tagen. Sieben Tagen ist dann einfach ein anderes. Konto logischerweise notwendig. Das heißt, ich brauche natürlich irgendwo ein Konto, wo ich das Geld hintransferieren kann. Ich gehe nicht mit einem Sack zur Bank, die vielleicht nicht mehr existiert. Wie ein Plastiksackerl. Also das ist dann nicht die passende Vorstellung.

Und es muss jetzt ein gutes Sackerl sein.

Sowieso. Aber ich brauche auf jeden Fall ein zweites Konto, wo ich das Kapital hintransferieren kann.

Aber ein neues Konto ist schnell eröffnet heutzutage. Das geht ja flott.

Aber das ist einfach ein Ding, was man zumindest berücksichtigen sollte, dass man sicher keinen Nachteil hat, auch wenn man über die 100.000 schon noch nicht draußen ist, können zwei Konten auf der einen Seite vielleicht aus Rendite, also Zinssicht Sinn machen, aber auf der anderen Seite, falls man wirklich einmal Probleme mit einem Zahlungsinstitut hat, ist es natürlich angenehmer, wenn man einen anderen Dienstleister nutzen kann.

Ja, stimmt. Das ist auch schlau. wenn man nicht nur eins hat. Obwohl man natürlich wieder bedenken muss, dann sind natürlich mehr Gebühren, weil du zahlst ja überall Gebühren, aber es gibt ja auch so fast bis ganz gratis Konten. Das muss ja nicht das Luxuskonto sein.

Genau, vielleicht braucht man dann nicht die Premiumversion.

Mit dem praktischen Dienstleister Frank oder wie ich ihn heißen mag.

Nein, dann vielleicht fürs Zweitkonto irgendwo. Direktbanken, Onlinebanken.

Aber aufpassen, dass es keine Marke ist von einem Institut, wo man sowieso schön ist.

Nicht vergessen. Es bleibt wie immer kompliziert bei Finanzen.

Ja, genau. Apropos kompliziert, wie ist denn das, wenn jetzt zum Beispiel, es ist eine kleine Bank wie... Ich sage jetzt einmal eine mittlere, wie die Kommerzialbank ist insolvent. Und dann gibt es diesen Einlagensicherungsfonds, wo alle einzahlen. Und der schüttet dann aus innerhalb von sieben Tagen an alle. Dann ist ja da kein Geld mehr drinnen. Was ist jetzt, wenn nach dieser ersten Bank, oder weniger, wenn nach dieser ersten Bank in einer zeitlichen Nähe die nächste Bank, weil heute vielleicht eine Krise ist, die nicht... zack, überall gleichzeitig, sondern so sukzessive schleichend in den Markt sich fortsetzt. Wie ist denn das dann mit dem Fonds?

Also es ist eine ganz, ganz wichtige Frage. Es sollten einmal bei jedem Österreicher, Österreicherin sozusagen die Ohren schlackern, falls eine Bank wieder untergeht, weil natürlich der Fonds in dem Fall am Volumen verliert. Demnach sollte es zu einer Folgepleite kommen, ist natürlich weniger Kapital im Fonds vorhanden, weil das erst wieder aufgebaut werden muss. Es haben natürlich die Banken, die in dem Fonds die Einlagen bereitstellen, keine Freude, dass sie sagen, okay, die Bank geht am 31.12. zugrunde, am 01.01. sind wir wieder genau beim 1% zum Beispiel. Das dauert wieder und desto stärker dieser Fonds untergedeckt ist, desto höher ist natürlich das Risiko, wenn es zu einem kommenden Ausfall kommt. dass ich stärker benachteiligt werde.

Also wenn wieder sowas ist, dann überlegen, also man sollte sich jetzt schon in Ruhe überlegen, ob man es eh gut verteilt hat und vielleicht mehrere Institute nutzen und so weiter. Und wenn wieder ein Insolvenzfall ist, das nicht einfach nur ignorieren, sondern noch aktiv prüfen, soll ich vielleicht was machen.

Wir haben es ja angesprochen, man hat immer die Einlagensicherung oder das Sondervermögen. Das heißt, wenn man einfach trotzdem Kapital parken muss, macht man vielleicht einfach vom Sondervermögen Gebrauch, weil man hier gar nicht in die Einlagensicherung nichts mit dem Fonds zu tun hat und somit immer exkludiert im Insolvenzfall ist. Das heißt, wenn man jetzt Kapital womöglich für einen Immobilienkauf auf der Seite hat, der kann in einem Jahr abgewickelt sein, das kann drei Jahre dauern, wie lange auch immer und man ist jetzt einfach auf Grund. von Turbulenzen im Bankensystem etwas beunruhigt, dann macht es wahrscheinlich Sinn, wenn man sich nicht auf die Einlagensicherung verlässt, sondern wenn man wirklich Großteil des Kapitals in etwas sehr, sehr Konservatives am Geldmarkt durch Sondervermögen eben gibt.

So Geldmarktfonds oder so, da hatten wir doch eine Folge schon, oder?

Geldmarktfonds und ETFs ist sehr, sehr interessant und natürlich auch zum Parken von Kapital.

Das ist sehr spannend. Vor allem auch, wir haben ja jedes Mal... Das aktuelle Thema in Bezug auf die Gesellschaft, wie wirkt es sich gesellschaftlich aus? Und das ist ja in dem Fall ganz besonders spannend. Wie wirkt sich die Einlagensicherung gesellschaftlich aus? Vor allem, wie kann es sich auswirken, wenn es nicht funktioniert?

Ich glaube, das ist ein extrem relevantes Thema, weil Finanzen Vertrauenssache sind. Und das heißt, wenn ich bei einer Bank mein Geld parke, das sehen wir ja auch mit dem Geld. Das heißt, da wird mit dem Geld gearbeitet. Dann möchte ich natürlich die Sicherheit haben, falls der Bank was zustößt, dass ich das Kapital habe. Grundsätzlich ist eine Einlagensicherung extrem gut und anstrebenswert. Allerdings gibt es natürlich diese ganzen Stolpersteine. Und die Frage ist immer die, wenn was passiert, inwieweit das, was wir vorhin erörtert haben, greift die Einlagensicherung ewig? Und da wäre es sehr, sehr schön zu sehen, wenn zukünftig, das ist eben durch keine Krise noch geschehen, nicht nur Ausfälle bei einer Bank in Mattersburg gedeckt werden könnten, sondern auch wenn es die Hypo noch einmal erwischen würde. Ich bin ja aus Kärnten, da kann ich drüber reden. Und das ist zumindest in meiner Einschätzung damals eine größere Bank gewesen. Geld parken, aber auch mit der Geldveranlagung Sicherheit und deshalb sollte das klar kommuniziert werden, auch das Markenthema, auch das Höhenthema, auch die Ausdehnung der Höhe, das heißt, das sind alles Dinge, die Anleger wissen müssen, um vertrauen zu können.

Aber man kann damit rechnen, eigentlich, oder sagen wir so, man kann annehmen, dass der Staat Interesse hat, dass der Bankensektor stabil bleibt, selbst wenn es zu einer größeren Krise kommt und dann wird man wahrscheinlich noch mehr Geld in die Hand nehmen, um das abzusichern.

Genau, das ist meine Erwartungshaltung. Der idealistische Gedanke ist, dass es zu diesem Zeitpunkt nicht kommen muss, dass sich der Staat die Frage stellen muss. Ich gehe davon aus, dass es dann so geschehen würde. Ich glaube, es ist wichtig, dass diese Rücklagen in den Fonds von den Banken bereitgestellt werden. der zweite Schritt, die zweite Überlegung gar nicht notwendig ist.

Aber man kann sich selber, sollte man sich auch vorbereiten, weil es ist nicht total unrealistisch, wie wir sehen, Credit Suisse ist jetzt auch keine, also es ist auch eine Riesenbank gewesen, unter den Top Ten glaube ich sogar.

Also es ist auf jeden Fall, wenn man zum Beispiel im Vergleich zwischen Banken und Versicherungen zieht, Insolvenzen im Bankenbereich sind weitaus häufiger wie bei Versicherungen. Da ist durchaus Verantwortung beim Einzelnen, einfach die Dinge zu beachten, dass man unterschiedliche Konten führt, dass man nicht über die 100.000 Euro rauskommt. Aber auf der anderen Seite, der gute Glaube, dass Banken nichts passiert, wäre auch fehl am Platz.

Das bringt mich gleich zur Community-Frage. Ich lese nach. Wie kann ich mein Geld über die 100.000 Euro Grenze hinaus absichern? Was mache ich dann, wenn ich zu viel Geld habe?

Zu viel Geld hat ist ganz, ganz einfach. Dann wandert man aus. Nein, es ist genau das, was wir schon gesagt haben. Das zweite Konto ist es. Das heißt, nicht bei einer Marke dieser Bank, sondern wirklich mehrere Konten auf mehrere Banken verteilen oder einfach den Geldmarkt nutzen. Das heißt, Geldmarkt, dann hat man das ganze Einlagenthema gar nicht mehr bei sich. Man braucht keine Einlagensicherung, weil man... getrennt von der Insolvenzmasse ist und das macht absolut Sinn, falls da jetzt größere Kapitalbeträge kurzfristig rumliegen müssen, unter Anführungszeichen, dann sollte man absolut Sondervermögen und eben Geldmarktprodukte nutzen.

Also Wertpapiere sozusagen?

Wertpapiere, ja. Also bitte aber keine schwankungsanfälligen Wertpapiere. Nicht mit der halben Million jetzt in eine Einzelaktie gehen, sondern wirklich am Geldmarkt in einem ETF oder Fonds aufteilen.

Okay, aber Dinge, die in Sondervermögen fallen, wo du der Inhaber bist. Okay. Und, wenn ich es richtig verstanden habe, das kann nur der Tipp der Woche sein, macht es das wirklich, oder? Dein Tipp der Woche ist es sicher. Ich kenne dich ja, du hast es vorbereitet. Ich habe dich mit der Community-Frage überrollt.

Der Tipp der Woche ist ja ähnlich, nämlich Aufteilung auf mehrere Bankkonten und den Geldmarkt, also das Sondervermögen nutzen und einfach mal drüber schauen, sich mit den Finanzen beschäftigen. Mach das. Wenn eine Krise eintritt, schützt du dich damit und du kannst dich selbst am besten schützen. Und da hilft das Wissen einfach weiter. Deshalb nicht noch drei Tage überlegen, einfach mal dazusitzen, das Ganze angreifen und so schützt man sich selbst.

Genau, einfach anfangen, machen. Es ist nicht so kompliziert, wenn man ein bisschen mehr Geld hat, das zu verteilen. Und das muss ja nicht unbedingt kurz vor der 100.000 Euro Grenze sein, sondern halt vorher schon ein bisschen verteilen, schadet nicht.

Man darf auch schon ab 50, 60, 70, 80.000 gerne ans zweite Konto. Man darf schon früher verteilen, glaube ich.

Ja, sehr gut. Ob viel Geld oder wenig, das ist für jeden relevant. Es ist sogar für die, die... Weniger Geld haben wir relevanter, finde ich, weil die spüren es heftiger.

Absolut.

Deswegen sollte sich wirklich jeder und jede mit diesem Thema beschäftigen. Vielen Dank, Marcel, für die Einblicke in die Einlagensicherung und wie sicher das Geld tatsächlich ist in Österreich. Wenn dir diese Folge gefallen hat, schalte auch nächste Woche wieder ein. Den Podcast gibt es als Audio- und Videopodcast, Video auf Spotify und YouTube. Und es würde uns sehr freuen, wenn du wieder dabei bist. Vielleicht ist ja wieder so ein spannendes Thema nächste Woche. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es wieder interessant wird. Wir freuen uns, wenn du wieder dabei bist. Und alles Gute, bis zum nächsten Mal. Ciao.

Bis nächste Woche.

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