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                            Frauen, die wie Männer investieren? Gibt es wirklich geschlechterspezifische Unterschiede beim Geldanlegen, die man beachten sollte? Finanzprofi Marcel erzählt uns, was die Wissenschaftler so herausgefunden haben und bringt das in Einklang mit seinen Erfahrungen aus der Praxis. Egal ob Mann, Frau oder sonst was, es geht um dein Geld, schau dir das an. Praktisch veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
 Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.
 Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage. In Österreich haben wir also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Frauen, die wie Männer investieren. Warum Frauen mehr wie Männer investieren sollten und umgekehrt. Wir sind uns bewusst, dass wir in der totalen Mansplaining-Falle stecken, aber wir versuchen das Thema wie immer ernsthaft, also mit dem nötigen Ernst, aber vor allem seriös anzugehen, natürlich mit Humor. Das Problem ist nämlich wirklich eins, das gelöst werden muss. Es ist ein Problem, das alle Betroffenen sagen. Die gesamte Gesellschaft, aber vor allem auch Frauen, weil sie in der finanziell schlechteren Rolle sind. Wir kennen ja das Problem: Es gibt wenig Einkommen, es gibt einen Pay Gap, dann gibt es die Babypausen, die oft länger sein müssen als geplant, wegen fehlender Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Alleinerziehende. Bei der Geldanlage ist es generell schon schwierig, aber für Frauen ist es noch einmal schwieriger. Weil sie sowohl in der Sparphase, also da, wo sie sparen können, Schwierigkeiten haben, die sich in der Entnahmephase, also da, wo die Pension kassiert wird, auswirken, egal ob staatlich oder privat. Und dazu kommt noch eine höhere Lebenserwartung bei Frauen. Auf der einen Seite gut, aber mit weniger Geld ist es doppelt schwierig. Müssen wir uns einmal mit dem Thema beschäftigen. Und der Titel ist natürlich provokant, Marcel: Warum Frauen mehr wie Männer investieren sollten. Und umgekehrt sagt er eigentlich schon, warum Männer mehr wie Frauen investieren sollten. Das heißt, es gibt nicht nur diese, ich nenne sie jetzt einmal, technischen Probleme, die natürlich menschengemacht sind, wenn wir ehrlich sind, aber es gibt auch so ein bisschen geschlechterspezifische Probleme oder Unterschiede.
 Du hast es angesprochen, also auf der einen Seite gibt es natürlich auch finanzielle Unterschiede, was man beim Geschlecht feststellen kann, also rein auf Datenbasis. Und auf der anderen Seite schauen wir uns auch an, wie sozusagen das Investitionsverhalten des... Wahrscheinlich auch damit einhergehende Finanzwissen, wo die Ängste sind, wie die Menschen, also in dem Fall Männer und Frauen, unterschiedlich vielleicht handeln und wie sie auch voneinander lernen können. Weil das wissen wir auch, keine Person, keine in dem Fall Geschlechtergruppe ist perfekt. Das heißt, wir können von beiden Seiten was abschauen und wir gehen da auf die Unterschiede ein.
 Genau, und wichtig ist auch noch, diese ganzen Probleme, die ich ja anfangs angesprochen habe, die ja real existieren, führen natürlich zu einer weiteren, also steigern die Abhängigkeit von Männern, was natürlich auch wieder, das ist dreimal schwierig, wohin das führen kann, braucht man nur die Nachrichten aufschalten. Also deswegen... Ist es noch mal wichtiger?
 Egal, ob es jetzt, du hast es schon angesprochen, zum Beispiel unterschiedliche Pensionen sind. Das heißt, ich habe mir da die Zahlen von Statistik Austria rausgeschrieben, sind derzeit im Durchschnitt bei Frauen 1.500 Euro, bei Männern 2.500 Euro. Das heißt, da haben wir einen Riesengap. Ein tausender Unterschied.
 Ein tausender Unterschied. Das ist unfassbar.
 Ein tausender Unterschied. Wir können auch gerne wieder in dem Fall die Quellen dazu, weil wir wieder einige haben, sei es die Johannes-Kepler-Uni oder... Andere Paper können wir gerne wieder verlinken. Es gibt eben auch psychografische Unterschiede. Das heißt, rein Risikoprofil von Frauen und Männern sind tendenziell, bitte wir reden wieder im Durchschnitt, anders. Auch die Verlustaversion ist anders ausgeprägt. Und dann das Denken, also Finanzplanung allgemein, denken Frauen meist langfristiger. Das heißt, das ist auch ganz, ganz unterschiedlich. Und da haben wir, glaube ich, einige Themen, die man beleuchten soll. Weil da merkt man auch, auch wenn... Ergebnisse sehr, sehr ähnlich in der Umsetzung ausschauen können, muss die Herangehensweise doch ein anderer sein.
 Welche Unterschiede gibt es denn so?
 Also wir haben es jetzt als erstes mit der Pension Gap, haben wir es ja schon gesagt, da ist einfach der Riesenunterschied. Wenn ich einmal weiß, 1000 Euro hat jetzt die Durchschnittsfrau weniger als der Durchschnittsmann, dann habe ich einmal eine viel, viel größere Lücke zu schließen. Das heißt, dieses Wort, was ich eigentlich gar nicht mag mit Pensionslücke, muss ja irgendwo auf einer privaten Ebene oder betrieblichen Ebene gedeckt werden. Die meisten können nur auf die private zurückgreifen. Und wenn man sich jetzt mal vorstellt, wie groß das Thema ist, ist es... Das heißt, tendenziell wird diese Lücke bei einem Mann etwas geringer ausfallen wie bei einer Frau, also bei einer Frau größer. Und demnach muss ich schon mehr für meine Zukunft investieren, um überhaupt den gleichen Lebensstandard halten zu können.
 Also die Frauen müssten mehr investieren, damit sie auf den gleichen Level kommen wie vorher oder wie Männer.
 Genau, wenn man einfach wieder vom Durchschnittsnettoeinkommen ausgeht, dann sagt man, in der Pension hat man den gleichen Konsumbedarf, also den gleichen Aufwand an Fixkosten, Variablenkosten, also wirklich fürs Leben selbst. Und dass man das bedienen kann, muss man in dem Fall als Frau derzeit mehr weglegen, weil man einfach eine geringer erwartete Pension hat, weil eben du hast die Punkte gelernt, weil es Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt.
 Auch wieder doppelt schwierig, weil sie verdient weniger. Im Schnitt und muss im Schnitt mehr auf die Seite legen. Dann hat es noch weniger. Eigentlich müsste ja, das ist ein guter Einwand, wir haben das eh schon mal in einem Artikel geschrieben, eigentlich müsste ja, um das wirklich halbe halbe ein bisschen gerechter zu machen, müsste ja eigentlich der Mann, wenn er mehr verdient, für die Frau ein bisschen mitzahlen in der Pension, damit sich das wieder ausgleicht.
 Genau, das wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, dass man einfach schaut, wir wissen das ja auch, also das Einzige, was man für die Zukunft machen kann, ist, man kann Geld über eine gewisse Zeit mit einer gewissen Rendite veranlagen und dann bekommt man was raus. Das heißt, was du ansprichst, ist, den Einsatz ist absolut richtig, wenn man das in dem Fall erhöhen kann. Wunderbar, ich glaube, die Lösung, wenn man das einfach als Familie betrachtet, macht das, so wie du das vorgeschlagen hast, absolut Sinn. Oder wenn man als Partnerschaft daran denkt, also muss nicht unbedingt eine Familie mit Kindern gedacht sein. Ist ja bei jedem individuell. Und das Zweite, was aber noch auf die psychografische Ebene, also auf die Verhaltensebene geht, ist, dass Frauen tendenziell risikoaverser sind, also risikoabgeneigter sind. Und das ist natürlich auch ein Parameter in dieser Gleichung, weil das wirkt sich auf die Rendite aus. Das heißt, wenn ich tendenziell etwas risikoärmer investiere, dann habe ich natürlich auch weniger erwartete Rendite. Und da ist natürlich ganz, ganz wichtig, dass man sich in der Hinsicht etwas Finanzwissen einholt, aneignet, lernt, was auch immer. Weil wir haben ja auch dazu einige Folgen. Risiko ist nicht nur eine Frage der Schwankung, sondern eben auch der Zeit.
 Und du hast ja gesagt, Frauen denken ja, also wieder allgemein, aber sie denken ja langfristiger, im positiven Sinne, beim Veranlagen und Sparen, was ja wieder super wäre. Wenn man auf den alten Folgen aufbaut. Ich baue jetzt darauf auf, was du so vorhin schon in den letzten Folgen erzählt hast. Je länger ich Zeit habe, umso mehr kann ich in ein Wertschwankungsrisiko gehen, weil sich das über die Zeit ausgleicht. Das war doch diese Kernbotschaft. Das heißt, wenn ich eh schon langfristig denke, dann gleicht sich das mit dem Risiko aus und würde wieder passen, sozusagen.
 Genau, absolut. Und da hat es eben auch Befragungen gegeben. Das heißt, in dem Fall war es, dass ich es jetzt ganz genau sage, ich schaue da nochmal kurz nach, dass ich nichts Falsches sage, hat es eine Studie dazu... Wirtschafts- und Finanzbildung Unterschiede in der Geldanlage zwischen Frauen und Männern gegeben. Und jetzt einfach als grobe Tendenz wurde gefragt, investiert man lieber oder ist man lieber am Sparbuch? Und bei Männern ist es eben so, dass ein größerer Anteil sagt, okay, investieren, bei Frauen eher am Sparbuch. Und das ist genau diese Rendite, über die wir sprechen. Wenn das kurzfristig ist, ist das super, weil da möchte man keine Schwankungen drauf haben. Wenn man aber vor allem langfristig denkt, ist das Sparbuch natürlich, das wissen wir auch alle, ist jetzt nicht gerade ein Vermögensbringer real. Nahezu immer ein Verlust, also real heißt nach Abzug der Inflation. Und das wirkt sich insgesamt einfach auf die Gesamtanlageallokation, also wie das Vermögen von Frauen oder Männern verteilt ist, aus. Weil Männer eben tendenziell dann mehr risikoreiche Assets haben, Frauen eher risikoärmere Assets und das wieder die Gesamtrendite beeinflusst.
 Also müssten sich beide voneinander was abschauen?
 Genau, weil man kann es ja, wir sagen jetzt, risikoarm langfristig zu investieren ist schlecht. Im Umkehrschluss heißt es natürlich auch, dass risikoreich extrem kurzfristig investieren auch schlecht ist. Das heißt, wenn ich jetzt ein Jahr in den Aktienmarkt gehe und sage, ich habe da Fixrenditen von, schlage mich da oder so riesige Summen, was da teilweise erwartet werden, dann werde ich auch oft enttäuscht werden. Und das ist natürlich die andere Seite der Medaille.
 Gibt es noch andere Verhaltensunterschiede, wo man sich gegenseitig etwas abschauen kann?
 Ja, gibt es. Und zwar das nächste ist mal Verlustaversion. Das heißt also, die Angst vor Verlusten ist bei Frauen in dem Fall stärker ausgeprägt. Das heißt, wenn jetzt im Kapitalmarkt Schwankungen auftreten, da gibt es dann natürlich Verluste, also wir brauchen an Krisen denken, an die 2008er-Krise, an die 2000er-Krise, an den Corona-Crash. Da gibt es Krisen und in diesen Fällen sind Frauen eher dazu geneigt. Dass sie diese Verluste sozusagen so sehr schmerzen, dass sie auch verkaufen wollen und damit nicht mehr investiert sein. Dafür gibt es dann auch, da gibt es auch den Dispositionseffekt. Das heißt, Frauen neigen einfach da dazu, Verluste schneller zu realisieren als Männer. Und das ist natürlich unschön, wenn man weiß, Verluste werden immer auftreten. Nur in diesen Zeiten muss man eben an der Strategie festhalten. Weil die künftige Rendite ja auch meistens nicht ganz so weit weg ist. Vor allem, wenn man langfristig für eine Pension vorsorgt, muss man eigentlich mit zwei, drei, vier Krisen, was auch immer der Anlagehorizont ist, muss man rechnen. Und da fällt es einfach Frauen psychologisch schwerer, diese Zeiten durchzuschreiten, also durch diese Zeiten zu schreiten, als Männern.
 Okay, man muss einfach nur drinbleiben dann, wenn so eine Krise kommt. Also seiner langfristigen oder ihrer langfristigen Linie treu bleiben, der Strategie, die man sich vorher zurechtgelegt hat.
 Genau, und da kann man aber auch vielleicht wieder einfach das Pendant zu den Männern sehen. Das heißt, die sind eher dazu inzentiviert, psychologisch, dass sie in diesen Phasen, jetzt nicht im... Im Abschwung, sondern im Aufschwung, dass sie wirklich risikoreicher agieren. Das heißt, das kennen wir auch alle.
 Im Aufschwung oder im Abschwung?
 Im Aufschwung. Das heißt, genau in dieser Phase davor, wenn jetzt zum Beispiel Superrenditen in welcher Branche? Auch immer erwirtschaftet werden, nehmen wir immer den IT-Sektor her. Ich glaube, das ist sozusagen das Thema des Jahres.
 Aber jetzt aktuell, weil Tesla gerade wieder so explodiert, während dieser Aufnahme, wenn die Aufnahme draußen ist, ist es schon wieder vorbei.
 Das stimmt, aber das heißt, da sind Männer eher, da gibt es den Over-Confidence-Bias, das heißt, die glauben, sie würden wissen, was sie tun. Das glauben wir alle bei vielen Dingen, obwohl man jetzt vielleicht nicht immer die unbeschreibliche Expertise dazu hat, weil man fühlt sich dazu verleitet, zu glauben, man weiß, wohin die Bewegung geht. Und das führt dann dazu, dass oft mehr Konzentration im Portfolio entsteht. Das heißt, da sagt man dann, ich kaufe jetzt nur Tech-Unternehmen, weil da ist die Rendite, das weiß ich. Und wenn dann aber die Krise kommt, dann ist die Schwankung von Tech-Unternehmen wahrscheinlich größer als vom Gesamtmarkt. Das heißt, da gibt es für und wieder.
 Also der Over-Confidence-Bias ist nicht nur Schuld dafür, dass man dann kauft, wenn alle kaufen sozusagen, sondern auch generell für Men's Planning wahrscheinlich.
 Das kann auch sein. Und es ist dann einfach, ja, es ist sicher allgemein auf der Börse gibt es Herdenverhalten. Es ist eben dann interessant, dass es diese Unterschiede einfach genderspezifisch gibt, was auf der einen Seite gut ist, sozusagen, wenn jetzt ein Aufschwung kommt, überhitzt der Anlegermarkt der Frauen nicht und sagt, ich brauche noch mehr Rendite, das reicht mir nicht und was auch immer. Und im Umkehrschluss machen es die Männer und beim Runtergehen genau das Umgekehrte. Das heißt, da hat man zwei schöne Phänomene, die was eben in beide Seiten wirken.
 Wieder super, jeder kann sich vom anderen was abschauen. Je mehr man miteinander macht, umso besser.
 Genau.
 Okay, also heißt das jetzt, Frauen müssen anders investieren. Oder heißt das, wir müssen uns immer vom anderen was abschauen? Von den anderen Geschlechtern, sagen wir so.
 Genau, wir müssen uns vom anderen was abschauen. Das heißt, das Wichtige im Hintergrund ist ja die Kapitalmarkttheorie. Der ist komplett egal, ob du Mann oder Frau oder divers bist. Das kann man ja sagen. Da wird nicht unterschieden, wer da anlegt, sondern da gibt es eben eine, in dem Fall Strategie, die man optimal verfolgen sollte. Das heißt, Frauen und Männer sollten nicht unterschiedlich in der Endausbaustufe investieren. Allerdings müssen sie einen anderen Zugang wahrscheinlich zu dem Thema finden, weil eben, wenn ich jetzt zum Beispiel aus dem Alltag erzähle und ich würde mit einer Frau über das Thema sprechen, würde ich wahrscheinlich mehr Fokus darauf legen, wie man psychologisch mit Krisen umgeht. Weil ich weiß, das könnte vielleicht prävalenter sein. Und wenn ihr mit einem Mann darüber redet und wir sind gerade in einer riesen Hype-Phase. Und dann würde ich eben sagen, okay, Diversifikation ist nicht immer etwas Wichtiges. Das heißt, wir wollen nicht nur den Trend hinterherlaufen, wir wollen die Marktrendite einsammeln. Und das sind dann einfach unterschiedliche Zugänge.
 Und die werden bei dir in der Beratung, musst du die immer berücksichtigen?
 Sollte man. Also man hat ja in dem Fall bei uns auch immer schon ein Risikoprofil davor. Das heißt, man weiß ungefähr, wie... sehr die Personen schon mit dem Finanzmarkt, Kapitalmarkt in Berührung kommen sind und man merkt einfach, dass unterschiedliche sozusagen Ängste bestehen. Das heißt, beim einen kann die Angst sein, ich habe nur 8% Rendite, obwohl mein Freund 11 gemacht hat.
 Weil du vorher gesagt hast, weil mir jetzt gerade die Beratung einfällt und vorher dieser Over-Confidence-Bias war, heißt das auch im Umkehrschluss, dass die Männer ich sage jetzt einmal beratungsresistenter sind oder selber glauben, sie brauchen das eh nicht, professionelle Finanzberatung und im Gegenzug die Frauen eher auf eine gute Finanzberatung setzen?
 Genau, das hat in dem Fall ist in einer empirischen Studie von der JKU, das werden wir wirklich drunter reinpacken, da wird auch von Frauen tendenziell öfter Finanzberatung in Anspruch genommen. Allerdings ist sie dann wieder Wichtig einfach, was in der Finanzberatung vermittelt wird, weil wenn die Finanzberatung jetzt von einem Trendchaser wäre, der Dame sagt, wir gehen in den neuen heißen Titel rein, dann bringt das der Dame natürlich nichts. Das heißt, Finanzberatung sollte immer Wissensübermittlung sein und irgendwo aufzeigen von empirischen Fakten.
 Und sie sollte neutral sein.
 Genau.
 Unabhängig wäre super.
 Unabhängig, neutral und wirklich immer so wenig Subjektivität wie möglich. Man muss natürlich auf die Probleme oder Fragestellungen eingehen. Allerdings, wir haben das Glück, dass wir jetzt 2024 schon sehr, sehr viele sehr kluge Wissenschaftler, Wissenschaftlerinnen hatten, die sehr, sehr viel erforscht haben. Das heißt, ich brauche da keine Kapitalmarkttheorie erfinden. Ich brauche da keine Entnahmen, Sparphasen, was auch immer Strategien erfinden. Das ist dann die Aufgabe des Beraters, dass er das in dem Fall einmal verschlungen hat und passend aufbereiten kann.
 Okay, also wir können gegenseitig voneinander viel abschauen, kann man mitnehmen. Und sollten wir es auch tun, haben wir noch irgendwas vergessen, was unterschiedlich wäre oder warum Frauen? Mehr wie Männer investieren sollten und umgekehrt?
 Ich glaube, wir können darauf zurückkommen. Wir haben gesagt, okay, irgendwo der Betrag zählt, die Rendite zählt und dann kann man sicher nochmal die Zeit im Mittelpunkt stellen. Das heißt, das ist das Einzige, was in der Gleichung noch fehlt. Da muss man einfach mal bereit sein, damit zu beginnen. Das sollte man auch klein machen, so früh wie möglich machen. Da sollte man sozusagen die Füße nass machen. Und wirklich Wissen aufbauen und dann mit dem Investieren beginnen, weil die Zeit ist langfristig auf der Seite, egal ob Mann oder Frau. Und bei der Frau wissen wir in dem Fall, dass einfach jetzt auf zum Beispiel Pension-Gap-Seite ein bisschen mehr ausgebügelt werden müsste. Und demnach ist die Zeit das Wichtigste. Einfach wirklich Infos einholen, sei es der Podcast bei uns. Da können wir nachher gleich mal die Werbung für abonnieren und liken oder kommentieren. Da freuen wir uns auch sehr drüber. Und das ist essentiell, weil wenn man nicht beginnt, dann hat man eben auch nichts davon.
 Okay, also anfangen ist der Tipp. Das gilt für beide, also für alle Geschlechter.
 Genau, und wissen, wo die Stärken und Schwächen liegen.
 Sehr gut, sehr gut. Apropos beide, alle, hat das irgendwelche gesellschaftlichen Auswirkungen?
 Ja, hat natürlich gesellschaftliche Auswirkungen, weil man einfach vielleicht beim Finanzwissen durchaus nutzenorientierter vorgehen dürfte. Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel eine Person bin, und das ist dann nicht nur genderspezifisch, da gibt es auch in Studien viel, viel mehr dazu, also auch kulturelle Unterschiede. Aber ich weiß zum Beispiel, okay, ich nehme jetzt wieder das Beispiel Verlustaversion. Wenn Frauen etwas mehr Verluste ablehnen als Männer, dann sollte natürlich beim Wissensaufbau, also beim Finanzwissen, ein guter Fokus darauf liegen. Bei Männern im Umkehrschluss, weiß ich, die laufen eher der Rendite nach. Das heißt, da sollte ich eher den Fokus drauf legen, vielleicht bringe ich da Diversifikation ein bisschen stärker rein. Und das sind natürlich Themen, die gesellschaftlich eigentlich gut verbreitet sein müssten.
 Und es gehört was gemacht. Weil das ist ähnlich wie bei der Beratung, was ja logisch ist. Du gehst halt genau das Problem an, das ein bisschen stärker vorherrscht in der einen oder anderen Gruppe. Aber insgesamt ist das große Ziel natürlich in der Gesellschaft, dass dieses extreme Ungleichgewicht, wir hören es immer in den Nachrichten, aber es ist ja wirklich erlebbar für jeden. Und man muss ja nur hinschauen. Also dieses extreme Ungleichgewicht auf der finanziellen Seite zwischen Frau und Mann, das gehört einfach ausgeglichen, weil es wird nicht besser werden im Alter. Und je früher man da anfängt, wie der Marcel gesagt hat, umso besser. Je mehr die Männer ein bisschen mitzahlen, umso leichter ist das auszugleichen. Wie gesagt, wenn man weniger hat, dann noch mehr weglegen ist schwierig.
 Das stimmt.
 Deswegen, ganze Männer machen 70-30 oder ich weiß nicht, halbe-halbe.
 70-30 ist immer gut, da kann man bei allen auf Finanzfluss verweisen. Das ist die allgemeine Empfehlung, das geht immer. Ich glaube, da geht er dann auch mit.
 Nein, nein, ich meine, Männer zahlen 70% und Frauen nur 30%.
 Also ich glaube, diese Verteilung, die kann man auf alles ummünzen und direkt auf Finanzfluss verweisen. Sehr gut.
 Also gesellschaftlich sehr relevant. Apropos Gesellschaft, kommen wir gleich zur Frage der Community. Schauen wir nach, Moment. Wir wissen ja nicht, ob es von einem Mann oder einer Frau kommt. Kann ich die private Pensionsvorsorge für meine Frau mitmachen?
 Kann man natürlich. Das heißt, ganz, ganz wichtig, wir haben es eh schon aufgegriffen und das sollte man natürlich auch in dem Fall als in einer Partnerschaft gemeinsam denken. Und wenn da beide vorsagen, dann kann man natürlich auch sozusagen die einkommensschwächere Person, es gibt ja beide Fälle, kann man unterstützen. Das ist ganz, ganz wichtig, was ich da sagen würde. Wenn man das jetzt zum Beispiel macht, egal ob zum Beispiel in der Netto-Polizzei oder im Depot oder wo auch immer, wenn man das macht, dann ist das eine Entscheidung, was ich sehr gut befinde. Das ist jetzt meine persönliche Meinung. Ich würde aber auch ganz klar sagen, wenn man das macht, nicht das Hintertitel einbauen, dann gehört es wirklich in dem Fall jetzt der Frau. Das heißt, dann ist die Frau diejenige, der das Depot, der der Vertrag, der das Sparbuch, was auch immer, welches Finanzprodukt auch immer ist, gehört. Und dann ist das eine super Idee, sollte man absolut gemeinsam machen, wenn man plant, sozusagen sein Arbeitsleben und seine Pension hoffentlich gemeinsam und halten wir für eine gute Idee.
 Also du meinst, im Namen der Frau heißt auch tatsächlich auf die Frau lautend. Also falls tatsächlich irgendwas sein sollte, dass es dann wirklich der Frau sofort gehört.
 Genau, also das würde ich bei der Entscheidung relativ schnell ansprechen, weil es einfach in dem Fall, ich finde, eine gute Entscheidung ist, wenn man das Problem zum Beispiel gemeinsam angeht, man hat sich beide ausgerechnet, okay, ich brauche 500 Euro pro Monat im Alter und die Frau weiß, ich brauche 800 Euro im Monat für mein Alter und dann macht man einen Plan, ich weiß, wie viel ich sparen möchte, ich weiß, ich habe jetzt zum Beispiel nicht das komplett gleiche Einkommen, dann kann man unterstützen, das ist super. Wenn man die Entscheidung trifft, aber dann bitte gleich rechtlich passend gestalten, nicht, dass man das dann nicht festgehalten hat.
 Genau, und vor allem wichtig, dass dann nicht wieder eine Abhängigkeit entsteht, weil das ist einfach eine prinzipielle Frage, das sollte man machen. Ja super, fehlt eigentlich nur noch der Tipp der Woche.
 Genau, Tipp der Woche, ich glaube es ist sehr, sehr... gut hoffentlich durchgekommen. Das heißt, Frauen und Männer sind gute Investoren und schlechte Investoren. Beide Seiten der Medaille. Und Wissen macht den Unterschied. Das heißt, egal ob Mann oder Frau, die Person, die sich weiterbildet, die wird der bessere Investor oder Investorin sein.
 Es gibt Unterschiede und die muss man einfach berücksichtigen und darauf eingehen. Und je mehr man weiß, umso geringer sind die Unterschiede oder umso größer ist der Vorsprung. Genau. Und anfangen ist überhaupt das Beste. Ja, super. Vielen Dank. Ich hoffe, es war nicht so sehr main-gesplained oder wie immer man das dann dekliniert. Vielen Dank fürs Dabeisein. Fangt an, beschäftigt euch damit. Abonniert den Podcast vielleicht, dann hört ihr jede Woche so gute Tipps von Marcel. Und schreibt es uns in die Kommentare. Vielleicht habt ihr irgendwelche speziellen Fragen. Am besten funktioniert es in den Kommentaren bei YouTube. Wir lesen es nämlich und wir freuen uns auf nächste Woche. Also abonnieren, liken, kommentieren. Bis nächste Woche.
 Bis nächste Woche.
 Ciao.