Brauchst du wirklich eine Private Pension?

Brauchst du eine Private Pension und welche Fallen warten auf dich?

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 9. April 2024

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Drei Säulen der Pensionsvorsorge in Österreich

Staatliche Säule:

  • Umlageverfahren: Die arbeitende Bevölkerung finanziert die Pensionen der derzeitigen Pensionisten.
  • Demografischer Wandel: Problematisch, da die Anzahl der Pensionisten steigt und die der Arbeitenden sinkt.
  • Subventionierung: Das System trägt sich nicht selbst, es wird durch Steuergelder subventioniert.

Betriebliche Vorsorge:

  • Top-Management: Hauptsächlich für gutverdienende Führungskräfte.
  • Incentive: Selten angeboten, daher wenig verbreitet.

Private Pensionsvorsorge:

  • Entscheidungsfreiheit: Individuelle Entscheidung über die Höhe und Art der Vorsorge.
  • Vielfältige Produkte: Viele Angebote, daher wichtig, gut zu wählen.

Private Pensionsvorsorge

  • Notwendigkeit: Wichtig, um den Lebensstandard im Alter zu halten.
  • Staatliche Pension: Wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu sichern.
  • Inflation: Besonders in Phasen hoher Inflation problematisch.

Prämiengeförderte Zukunftsvorsorge (PZV)

  • Einführung: 2003, staatlich gefördert.
  • Förderung: 4,5% pro Einzahlung, keine Zinseszinsen.
  • Effektive Rendite: Sehr gering, oft unter der Inflation.
  • Anlagebeschränkungen: Vorgegebene Anlageklassen, nur österreichische Titel.
  • Diversifikation: Problematisch, da nur in österreichische Wertpapiere investiert wird.
  • Kosten: Hohe Abschlusskosten (6-8%), oft im Verhältnis zur Förderung.
  • Auszahlung: Meist als Rente, keine volle Kapitalauszahlung.
  • Verbreitung: 9,4 Milliarden Euro in PZV-Verträgen, viele Österreicher betroffen.

Probleme der PZV

  • Kaufkraftverlust: Oft im Minus, Kaufkraftverlust durch Inflation.
  • Transparenz: Viele wissen nicht, dass sie in einem schlechten Produkt sind.
  • Handlungsbedarf: Früher aussteigen, um Schadensbegrenzung zu betreiben.

Alternativen und Empfehlungen

  • Online-Tools: Prüfung der eigenen Pensionsvorsorge, z.B. auf fynup.at.
  • Nettopolizzen: Kosteneffiziente Alternative mit mehr Entscheidungsfreiheit.
  • Kündigung: Oft sinnvoll, um in bessere Produkte zu wechseln.
  • Prämienfreistellung: In einigen Fällen möglich, besonders kurz vor Laufzeitende.

Gesellschaftliche Vorteile der privaten Pensionsvorsorge

  • Lebensstandard: Erhalt des Lebensstandards im Alter.
  • Diversifikation: Streuung über verschiedene Säulen.
  • Verantwortung: Möglichkeit, selbst zu handeln und zu korrigieren.
  • Gesellschaftliche Stabilität: Stärkung des gesamten Pensionssystems.

Tipps und Empfehlungen

  • Selbstverantwortung: Sich selbst um die Pension kümmern.
  • Transparenz: Wissen, was das Gegenüber verdient und wie viel die Leistung kostet.
  • Regelmäßige Überprüfung: Finanzprodukte regelmäßig überprüfen und anpassen.

Fazit

  • Handlungsbedarf: Viele sind von schlechten Pensionsprodukten betroffen.
  • Online-Tools: Nutzung von Online-Tools zur Überprüfung und Verbesserung der Pensionsvorsorge.
  • Frühes Handeln: Je früher man handelt, desto besser kann man Schadensbegrenzung betreiben.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Praktisch veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selbst machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Mein Name ist Michael, hallo, und ich stelle stellvertretend für euch naive Fragen rund ums Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis, damit euch mehr von eurem Geld bleibt. Und wir haben jedes Mal andere Themen. Also ich habe den Marcel noch gar nicht begrüßt. Hallo Marcel, jetzt muss ich dich mal ins Boot holen. Hallo.

Hallo Michi, ich freue mich schon, du sprichst so an. Wir haben Themen.

Ja, wir haben Themen. Wir haben immer ein Hauptthema. Und das Hauptthema heute ist: Brauchst du eine private Pension? Also worum geht es? Es geht um die private Pensionsvorsorge. Da gibt es ja in Österreich, man spricht von drei Säulen der Pension. Was sind überhaupt die drei Säulen? Vielleicht kannst du das einmal erklären für uns, die ja keine Ahnung haben.

Sehr, sehr, sehr gerne. Ich glaube, du kennst die am besten so aus, aber wir können uns da gerne wiederholen. Das heißt, wir haben drei Säulen in Österreich, auf denen das Pensionssystem ruht. Die erste staatliche Säule. Das heißt, jeder kennt es, wenn er den Lohngehaltszettel anschaut, da geht einiges weg. Und ein Teil davon ist für die Pension. Das ist ein Umlageverfahren. Das heißt, die derzeitige arbeitende Gesellschaft finanziert wirklich die Pensionen der derzeitigen Pensionistinnen. Und in Zukunft soll es natürlich auch so sein, dass die Arbeitenden die Gesellschaft wieder die Pensionisten finanziert. In diesem Fall, da hat man ja ein kleines Problem, weil einfach ein demografischer Wandel entsteht.

Du meinst, dass zu viele alt sind und zu wenig, also die Älteren werden immer mehr, die, die Pensionen kassieren, werden mehr, oder? Und die Jungen?

Genau, und das wird auch jetzt schon subventioniert. Also im Endeffekt trägt sich das System nicht selbst. Das ist aber auch nur ein Teil, ist aber ein sehr, sehr wichtiger Teil. Also auch der Großteil, also die meisten Menschen, viele, viele verlassen sich leider auf diesen Teil. So, ja, ganz, ganz sicher ist er dann doch nicht, dass man den Lebensstandard halten kann. Und deshalb gibt es auch zwei weitere Säulen, auf denen das Pensionssystem ruht. Das zweite ist die betriebliche Vorsorge.

Okay, und wer hat diese betriebliche Vorsorge?

Top-Management. Ist in den meisten Fällen wirklich gutverdienend und vorbehalten. Das heißt, da wird im Laufe des Arbeitslebens vom Arbeitgeber einbezahlt über irgendwelche Investmentinstrumente. Also da gibt es mehrere und dann bekommt man eine Pension, die auf betrieblicher Ebene ist.

Gibt es aber ganz selten, oder? Weil wenn du sagst Top-Management, so viele gibt es ja da nicht. Oder Firmen, die das überhaupt haben, so als Incentive, vielleicht wird es ein paar geben. Aber man kann sagen, im Schnitt trifft es leider nicht so viele, wie es sollte.

Genau, absolut. Also es ist wirklich etwas, was leider sehr, sehr gut Verdienenden in den meisten Fällen vorbehalten ist. Es würde etwas für die breite Masse geben. Das ist mit bis zu 300 Euro pro Jahr. Staatlich vorgesehen, der Betrag ist viel zu gering, dass er einen Mehrwert bietet. Das wäre mögliches System, wenn er viel, viel höher wäre und wenn natürlich die ganzen Kosten, Provisionen in diesem Fall auf die Produkte entfallen würden. Und dann kommen auch zum dritten Teil. Das heutige Thema ist sehr, sehr weitgreifend, sind die privaten Pensionen und das ist wirklich die private Pensionsvorsorge, die man kennt. Wenn man, ich glaube, das erste Mal zu arbeiten beginnt, wird man nicht die Bank gebeten, ob man was für die Pension tut. Und da gibt es unzählige Produkte. Es ist extrem wichtig, allerdings auch extrem vielfältig. Und man hat da natürlich einen Riesenhebel, weil hier kann man selbst entscheiden, wie viel die private Pension einfach sein soll. Das entscheidet nicht der Staat, das entscheidet nicht der Arbeitgeber. Das heißt, man hat einfach komplette Entscheidungsfreiheit. Und deshalb muss man diese Wahl gut treffen.

Und prinzipiell wäre es gut, wenn man eine private Zusatzpension hat, weil du ja richtig gesagt hast, mit der staatlichen Pension. Es wird sich zwar ständig darum gekümmert, die zu verbessern. Also jede Regierung versucht das irgendwie zu verbessern, das System. Es hat ja das prinzipielle Problem, dass die Leute immer älter werden und immer weniger einzahlen und mehr daraus beziehen wollen. Und es ist ja ein sogenanntes Umlageverfahren. Und wenn halt zu wenig einzahlen, dann gibt es zu wenig zum Verteilen. Und da muss man schon zuschießen. Der Staat schießt schon normales Steuergeld sozusagen zu. Und die Befürchtung ist halt, wahrscheinlich zu Recht, dass das nicht besser wird, wenn man sich die demografische Entwicklung anschaut. Und es wird auch zu wenig Geld geben, um es zu verteilen. Das heißt, ich kann nicht davon ausgehen, dass die nächste, übernächste, was auch immer für eine Regierung, dann wieder genauso viel tun kann, wie notwendig wäre, um das auszugleichen. Ich muss selber schon ausgleichen.

Staatliche Pension, ich glaube, das Thema braucht man nicht komplett negativ betrachten. Es wird, so wie es zumindest aussieht, man kann natürlich auch falsch liegen, es wird immer eine geben. Also ich glaube, das ist in Österreich halbwegs gewiss. Die Frage ist noch nicht mal, ob diese den Lebensstandard tragen kann. Und das ist wirklich die Frage, die man stellen muss. Und in vielen Fällen, ich glaube, man liest es auch in den Medien oft genug, dass einfach Pensionisten oft sehr, sehr, sehr, sehr leiden, vor allem in Phasen von hoher Inflation, weil die Anpassungen einfach nicht hinterherkommen. Und es geht bei der privaten Pension dann wirklich darum, dass man eben nicht nur diesen Grundstock aus der staatlichen hat, sondern dass man wirklich den Lebensstandard erhalten kann. Und dafür muss man selbst was machen.

Es gibt eine Lücke zwischen dem, was man vom Staat bekommt und dem eigenen Lebensstandard. Wie man sich einen schönen Lebensabend vorstellt. Das heißt nicht, dass man in Saus und Braus leben muss. Auch nicht schlecht. Dass man nicht zurückschrauben muss, wenn man in Pension geht. Da müssen viele sehr zurückschrauben. Gerade im Moment.

Absolut. Das Leben, auch wenn man weniger tut im Alter, wird nicht unbedingt günstiger. Gesundheitlich anfälliger wird, gebrechlicher, möglicherweise in gut Pflege kommt. Das heißt, ein bisschen Zusatzkapital schadet da nie.

Also private Pension kann man festhalten, wäre super. Dritte Säule wäre gut. Und dann gab es ja, ich glaube die Regierung Grasser, also wo der Grasser Finanzminister war, gab es das, die haben eingeführt, die sogenannte PZV, Prämien geförderte Zukunftsvorsorge, sehr, sehr kreativer Titel. Erzähl mal was darüber, weil das ist ja auch ein ganz spezielles Thema.

Genau, also alles, was im Namen steckt, trifft zu. Es ist eine prämiengeförderte Zukunftsvorsorge. Das heißt, Prämien vom Staat werden in eine private Pensionsvorsorge zugeschossen, eben als Zukunftsvorsorge gedacht. Und das Ganze ist seit 2003 am Markt. Und ist aber in der Gestaltung extrem schlecht. Das heißt, der Gedanke war extrem gut. Das heißt, man hat ein Incentive geschaffen, dass auch die dritte Säule gestärkt wird. Man schüttet staatliche Prämien von im Moment 4,5 Prozent pro Einzahlung aus. Das heißt, wenn ich 100 Euro einzahle, bekomme ich 4,5 Prozent Förderung. Ganz, ganz wichtig, Förderung, keine Zinsen. Wieso sage ich Förderung? Es entsteht kein Zinseszinseffekt. Das heißt, die 100 Euro, was einmal reinfließen, erhalten einmal eine Förderung. Im nächsten Jahr erhalten die gleichen 100 Euro diese 4,50 Euro oder 4,5 Prozent nicht mehr. Das heißt, diese staatliche Förderung ist in Wirklichkeit über lange Horizonte, also über 20, 30 Jahre, weitaus geringer, wenn man das als Zinseszins berechnet, wie sie mit 4,5 Prozent wirkt. Und das kann man runterrechnen, wenn man das 30 Jahre macht mit 100 Euro. Macht die staatliche Förderung ungefähr einen Zinseszins von 0,33 Prozent aus, ist dann bei der Inflation von 2 Prozent angestrebt, bei 8, 9, 10 Prozent, was wir in der Vergangenheit jetzt gehabt haben, natürlich sehr, sehr wenig.

Okay, also der erste Teil Prämien wirkt größer als es ist.

Genau.

Und dann gab es ja noch, weil das so eine österreichische Konstruktion war, auch noch das Problem, wenn ich das recht erinnere, mit der Auswahl an Dingen, die man da reinpacken kann. Das wäre interessant.

Genau, also da gibt es sogar zwei Seiten. Das heißt, auf der einen Seite gibt das Produkt vor, in welche Anlageklassen man investieren darf. Das heißt, wie viel Prozent Anleihen dürfen drin sein, wie viel Prozent Aktien, wie viel Prozent Geldmittel, wie viel Prozent Immobilien. Das ist natürlich einmal eine Einschränkung, weil ich selbst nicht entscheiden darf, wie viel Rendite ich eigentlich bekommen soll, aber wie viel Risiko ich eingehen möchte. Und wir haben es ja hier sicher schon mal bei den Anlageklassen gehabt, es bieten unterschiedliche Anlageklassen unterschiedliche Renditen. Das ist die erste Einschränkung. Das heißt, es ist fix vorgegeben nach Laufzeit. Und das zweite ist, es wird auf österreichische Titel zurückgegriffen. Mit Titel meine ich wirklich...

Auf gut Deutsch, weil das klingt jetzt so elegant, es wird auf österreichische Titel zurückgegriffen. Das könnte auch ein Professor sein bei uns, wir sind ja sehr titelhörig. Aber es heißt, es dürfen nur österreichische Aktien gekauft werden, oder? Also heimische.

Genau, bleiben wir bei österreichischen Wertpapieren, also das geht auch für Anleihen, Aktien und anderes. Das heißt, die müssen alle in Österreich veranlagt werden. Und da ist natürlich ein Riesenproblem, dass man keinen guten Diversifikationseffekt erzielt.

Ich kann nicht so gut streuen über verschiedene Länder und Branchen, weil es bei uns gar nicht mehr so viele Branchen gibt. Wenn ich jetzt groß in Technologiekonzerne investiere, tue ich mir wahrscheinlich schwer in Österreich. Verstehe. Also die Streuung ist ein Problem.

Streuung ist ein Riesenproblem, weil Österreich kann es über Jahrzehnte lang gut gehen oder Jahrzehnte lang schlecht gehen. Das weiß sowieso keiner. Und deshalb ist Streuung am Kapitalmarkt eins der wichtigsten Dinge. Und deshalb empfehlen wir zumindest, oder wir bei fynup empfehlen weltweite Streuung, weil du weißt eben nicht, als Beispiel vielleicht Japan, da haben sich die Kapitalmärkte in den letzten 30 Jahren nahezu nicht entwickelt. Das heißt, keine Renditen abgeworfen. Man weiß nicht, ob das in Österreich so ist. Österreich ist auf jeden Fall hinter der Weltwirtschaft. Das kann man auch sagen. Das heißt, da wird man schon beschränkt. Und für geringere Streuung trägt man höheres Risiko. Nicht nur weniger Rendite, sondern auch höheres Risiko. Das sind wirklich die großen Nachteile in der Veranlagung. Und dann gibt es natürlich noch andere Beschränkungen in der PZV selbst. Die etwas nachteilig sind. Man muss sich eine Rente auszahlen, ansonsten hat man Abschlagszahlungen. Das heißt, man hat eigentlich nie Zugriff auf das ganze Kapital. Und es war also ein sehr, sehr guter Gedanke, allerdings extrem schlecht umgesetzt.

Kann das sein, warum hat man das gemacht? Wollte man da zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen? Ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, ist auch das verkauft worden als... Das wäre ja gleichzeitig eine Förderung des heimischen Kapitalmarktes und der Börse und so weiter, wenn man auf österreichische Titel... Ich glaube, man wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und das ist halt schwierig. Dann kommt ja noch was dazu, glaube ich. Ich wollte es eh gerade erwähnen, da bin ich dir leider ins Wort gefallen. Die Kosten sind auch extrem hoch, oder?

Ich wollte auf etwas anderes hinaus, aber vielleicht mache ich erst an meinem Punkt und komme dann auf die Kosten. In dieser PZV oder in dem prämiengeförderten Zukunftsvorsorge-Topf liegt nämlich extrem viel Geld. Das heißt, warum wir überhaupt darüber reden, ist, weil extrem viele Österreicherinnen betroffen sind. In Summe sind es 9,4 Milliarden Euro. Das heißt, wirklich ordentlich viel Geld.

9,4 Milliarden?

Milliarden.

Und das heißt, um das nochmal einzuordnen, diese PZV, diese prämiengeförderte Zukunftsvorsorge, ist eine Art der privaten Pension. Das heißt, Privatleute haben das irgendwann gekauft. Und nur Privatleute. Das hat sonst niemand. Das ist jetzt kein Geld vom Staat oder so, außer diese bisschen Prämie. Aber die haben wir ja gerade gelernt, das ist wenig. Das heißt, Privatleute haben das gekauft und da liegen 9,4 Milliarden da drinnen. 9,4 Milliarden.

Und das ist natürlich extrem schade, weil diese Menschen keine Rendite erfahren oder extrem geringe Rendite. Das heißt, sie haben wirklich einen Kaufkraftverlust. Und damit sie ins Produkt überhaupt reingekommen sind, kommen wir genau auf das Thema, was du angesprochen hast, die Kosten. Weil die Finanzindustrie hat es sich natürlich da sehr, sehr einfach gemacht, möchte ich sagen. Ich war in dieser Zeit noch nicht in der Branche. Aber es war natürlich ein, man würde sagen, gefundenes Fressen. Man hat etwas staatlich Gefördertes, scheinbar Sicheres, gut Durchdachtes. Und es ist keine Neuheit, wenn auf solche Verträge einfach Abschlusskosten von 6, 7, 8 Prozent teilweise drauf sind.

Und das muss man im Verhältnis wieder sehen zu diesen 0,33 Prozent. Verstehe. Natürlich verkauft sich das gut, wenn ich sagen kann, es ist eine neue dritte Säule, alles neu, heimisches Ding, du förderst die heimische Wirtschaft und es ist vor allem eine staatliche Prämie. Das kann man natürlich alles super verkaufen, wenn man es nicht im Verhältnis zu den Kosten setzt. Und das passiert ja nicht beim Verkauf.

Und du hast es ja schon angesprochen, man kann ja da einfach bei 100 Euro die staatliche Prämie und die Kosten in Relation setzen. Auf der einen Seite gebe ich 100 Euro hin. 8 Euro werden auch abgezogen, 4,50 Euro bekomme ich zurück. Nein, Start ist schon mit einem Minus. Und das ist natürlich ein riesiger Affront eigentlich für jeden Österreicher, der was da investiert ist. Weil es wird gesagt, dass es wirklich was staatlich unter Anführungszeichen geprüftes und mit guter Intention gebautes Produkt ist. Und der große Profiteur war sicher die Finanzindustrie. Und in vielen Fällen wird, glücklicherweise, das muss man sagen, das Produkt heute nicht mehr verkauft. Das Problem ist aber...

Gibt es das eigentlich noch? Also wird es noch verkauft?

Es wird noch verkauft, sehr, sehr selten. Allerdings die Prämie, also das Kapital in den Verträgen nimmt weiterhin zu. Das heißt, die Leute...

Also die Leute zahlen noch ein, heißt das?

Die zahlen noch immer ein. Das heißt, die, was die Verträge verkauft bekommen haben, zahlen natürlich immer noch ein. Da wird das böse Erwachen im Worst Case mit 65 kommen oder hoffentlich schon weitaus früher, weil man sich eben umkümmert.

Das heißt auf gut Deutsch, die Leute wissen gar nicht, dass sie in einem schlechten Produkt sind.

Nein, gar nicht.

Und die denken alle, ich bin eh super vorgesorgt. Wie tragisch ist denn das? Wie kann man das irgendwie beschreiben?

Im Endeffekt finde ich, dass es eine riesen Fehldienstleistung ist, der Haken unter die Pensionsvorsorge gesetzt wurde, ob es jetzt durch eine Beraterin, eine Bank, eine Versicherung, eine Maklerin geschieht. Und das Ganze wird einfach als abgehackt betrachtet. Und es wird nicht darüber nachgedacht, ob es bessere Produkte gibt. Und da ist die Antwort relativ klar, die gibt es. Und desto früher man aus solchen Verträgen rauskommt, also ist es heute besser wie morgen. Desto mehr kann man noch Schadensbegrenzung wirklich betreiben.

Und sind die Leute dann auch wirklich, sind die im Minus oder ist es einfach nur so schlecht gelaufen? Sind wirklich manche auch im Minus?

Ja, die sind tief im Minus und es ist dann auch eher die Prognose, dass es bis zum Ende eher eine Nullnummer wird. Das heißt, dass sie am Ende gleich viel rausbekommen, wie sie einbezahlt hätten. Wenn man sich das Ganze aber natürlich mit Inflation, also Kaufkraft durchrechnet, hat man in 30 Jahren sicher einen Kaufkraftverlust von 30, 40, 50 Prozent.

Boom. Also man denkt eigentlich, Mindestanforderungen ist eigentlich Inflation ausgleichen, also Werterhalt über die Laufzeit. Und die machen, 30 Prozent Minus ist natürlich heftig. Realwertverlust. Und manche sind wirklich auch faktisch im Verlust, also kriegen weniger raus. Als ein bezahlt, wenn sie es jetzt machen. Das ist das weiß und das ist weiß niemand ganz wenige wie was macht man was? Was macht man wie findet man raus ob man betroffen ist? Und und was tut man dann?

Ja also erst dann muss man wissen ob man das Produkt hat weil das gibt es mit ganz ganz vielen Facetten. Mit Facetten meine ich Namen. Das heißt es kann auf der einen Seite die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge die prämiengeförderte Zukunftsvorsorge sein.

Du tust dich schon schwer. Was glaubst du, wie es den Menschen geht?

Jedes Mal, wenn ich das Wort ausspreche, da läuft ein kalter Schauer in den Rücken. Also ich möchte es nicht mehr hören. Und es heißt auch Privatpension, es heißt Prämienpension, es heißt Prämienbegünstigte Zukunftsvorsorge. Dutzenden Namen dafür und im Endeffekt sieht man sofort wenn man in den Vertrag reinschaut also in die Polizzei reinschaut steht da drin das ist eine prämiengeförderte Zukunftsvorsorge. Nach Paragraf ist die gewissen Paragraf leider gar nicht auswendig ist und das nachher sehr sehr schnell aufzufinden. Und zum Beispiel wir haben ja online Tool wo man das einfach eingeben kann.

Und dann hat man man schaut auf fynup.at war das, gell? F-Y-N-O-P.at. Und dann gibt es dort den Punkt Geldanlage prüfen und da kann man das einfach eingeben. Da gibt man ein, was für ein Anbieter das ist, steht alles auf der Polizzei und dann sucht man sich den genauen Vertrag heraus, den man selber hat und kann sie ausrechnen lassen. Also man gibt seine Eckdaten ein und kriegt eine Bewertung im Marktvergleich.

Genau, und da sieht man dann das erste Mal die tatsächliche Kurve. Das heißt, man sieht wirklich, wie hoch die Kostenbelastung am Beginn war oder jetzt noch ist und was wirklich prognostiziert ist. Das heißt, man weiß, wie hoch die Prämie derzeit ist, man weiß, wie investiert wird. Das heißt, man kann auch sehr, sehr gut prognostizieren, was rauskommt. Und in vielen Fällen ist das leider ein Desaster und deshalb gilt es zu handeln, weil ansonsten hat man genau dieses Gap. Was wir ganz am Beginn angesprochen haben, dass man staatliche Pensionen erhält. Man hat eigentlich mit guter Absicht die private Pension nicht vernachlässigt und trotzdem hat man einen riesen Nachteil.

Das ist echt bitter. Also besser früher als später nachschauen, weil man kann ja natürlich was ändern dann und sich was Neues, Besseres suchen, auch wenn man schon weit fortgeschritten ist, lohnt sich das. Weil es wird halt nicht besser. Also man muss dann schauen im Einzelfall, aber man kann es deutlich verbessern.

Ja, also eine deutliche Verbesserung ist immer möglich und vor allem, ich glaube, das Wichtige dabei ist, man bekommt das erste Mal wirklich Kostentransparenz bei den Produkten und man kann vor allem auch mit den Beraterinnen, Bankangestellten. Kann man drüber reden. Also man kann das durchaus nachfragen. Man kann auch bei fynup direkt bei uns nachfragen, weil das ist ja was ganz, ganz Wichtiges. Man investiert Geld und man muss wissen, was mit dem Geld passiert. Es geht darum, um Geldanlage zu verstehen. Das heißt, praktisch veranlagt zu sein und das Ganze wirklich zu durchschauen, weil ansonsten profitiert eben nicht der Anleger, die Anlegerin, sondern wer anders?

Der Finanzbetrieb.

Genau.

Der Vertrieb, ich verstehe. Ja, und man kann das auf fynup.at ganz einfach auch kostenlos und anonym überprüfen. Man muss sich nicht anmelden, muss auch dann kein Kunde werden, aber man kriegt halt einmal eine Einschätzung, wie sich es am Markt verhält und mehr wie gratis und anonym geht es nicht. Das stimmt. Ja, also es ist für jeden empfehlenswert, der glaubt, er hat sowas oder vielleicht sowas hat oder sich denkt, ich bin eh safe, weil ich habe... schon eine abgeschlossen zur private Pensionsversorgung.

Und da vielleicht noch die Ergänzung. Also ich habe vorhin gesagt, es wird nahezu nicht mehr verkauft. Ihr bekommt trotzdem, das ist leider so, wenn man in einer Branche arbeitet, auf Instagram noch immer eine Werbung, dass jemand staatlich geförderte Pensionsprodukte bewirbt. In vielen Fällen wird das wahrscheinlich ein Strukturvertriebler sein. Alles Traurige bei der PZV ist natürlich auch, das betrifft auch die normalen Banken, die haben das auch vertrieben ganz, ganz stark. Mit normalen meine ich einfach immer die gängigen Versicherungen, auch die Makler, Maklerinnen, Vermögensberater, Vermögensberaterinnen. Und das Wichtige ist einfach, dass man hier nicht sagt, okay, keine qualitative Einstufung. Nein, mir ist das sicher nicht passiert. Wir haben auch schon Kunden gehabt, bei denen haben vier, fünf Produkte super gepasst. Und vier, fünf Produkte waren super, super schlecht. Also man ist leider gar nicht davor gefeit, nur weil man jetzt bei jemandem sehr Vertrauten gekauft hat.

Es ist ja auch eingeführt worden mit dem Plan, etwas Gutes zu machen. Und die schlechten Auswirkungen gibt es quasi bei jedem Anbieter, auch bei renommierten. Sind so viele betroffen, logischerweise. Ja, okay, das ist das Hauptthema PZV. Ich würde sagen, das ist abgeschlossen. Ja. Und wenn jemand abgeschlossen hat, bitte prüfen.

Auf jeden Fall.

Dann kommen wir zum gesellschaftlichen Thema. Wir haben nicht immer nur ein, also auch ein Thema, wie sich ganz konkrete Finanzprodukte auf die Gesellschaft auswirken. Und die dritte Säule ist ja auch ein gesellschaftliches Thema. Der Vorteil der dritten Säule, also es ist ja nichts Schlechtes, es gibt zwar in der dritten Säule, wie du jetzt gesagt hast, ein schlechtes Produkt oder eine schlechte Produktkategoriegruppe mit der PZV, aber prinzipiell ist es ja schon super, wenn man privat vorsorgt, weil es hat auch gesellschaftliche Vorteile, wenn man das macht. Wenn du das ausführen möchtest, kurz, was da alles gut ist daran, wäre ja auch gut. Was motivierend ist, nicht nur für einen selbst, sondern für uns alle.

Das heißt, die private Pensionsvorsorge hat natürlich viele, viele, viele positive Aspekte. Wir haben es vorhin ja schon angesprochen. Es geht einfach wirklich um einen Erhalt des Lebensstandards in der Zukunft. Und das kann man am stärksten selbst beeinflussen. Und man hat noch eine zweite Ebene. Man ist auch auf der Pensionsebene, also auf diese drei Säulen, diversifiziert. Das heißt, auf der staatlichen Ebene habe ich überhaupt keinen Eingriff. Da zahle ich ein, ich bekomme ausbezahlt. Ich entscheide nichts über die Höhe, ich entscheide nichts über die Veranlagung. Bei uns wird auch nicht veranlagt. Auf der privaten entscheide ich das alles. Das heißt, die Menschen, die etwas viel privat vorsorgen, werden extrem belohnt werden. Die Menschen, die etwas wissen, haben auch noch. Vielleicht mit wissenschaftlicher Begründung, mit guter Rendite machen, die können dann wirklich Vermögen aufbauen.

Und was dann auch dazu kommt, es ist ja nicht nur für einen selbst super, wenn ich in der Pension mehr habe, sondern wie ich vorher schon gesagt habe, man weiß ja nicht, wie sich nächste Regierungen... Wie sich das Ganze entwickeln wird, kann niemand sagen. Und wir reden jetzt ja nicht nur von der nächsten oder übernächsten Legislaturperiode, weil meistens ist die Pension noch ein bisschen weg. Es können noch mehr sein. Und wie sich andere Dinge entwickeln, vielleicht gibt es einmal gar nicht mehr so viel Geld, um die Löcher aus dem Budget zu stopfen. Also die Löcher in der Pension mit Geldern aus dem Budget zu stopfen, das wollte ich sagen. Und dann kann es noch mehr sinken. Und wenn man dann selber nicht vorbereitet ist, dann... muss man das wieder anders fördern. Also es hilft nicht nur einem selbst, es sichert dich selbst mehr ab und es hilft uns auch gesellschaftlich, wenn die dritte Säule gestärkt wird, weil natürlich das ganze Pensionssystem für alle tragfähiger wird. Also wenn es da ein bisschen gibt, weil irgendwie muss man das ja dann zuschießen wieder, muss man aber nicht, wenn es gut gefördert ist. Also wenn die Menschen private Vorsorge haben. Nein, absolut nicht. Bringt auch gesellschaftlich was. Aber da sind einige Dinge notwendig, um das zu machen. Es muss ja im Endeffekt was übrig bleiben. Also es muss funktionieren, die dritte Säule.

Genau, also das ist das Grundkonzept, du hast es angesprochen, das habe ich mit Diversifikation zwischen die Säulen gemeint. Das heißt, diese Streuung, man weiß ja nicht, was in der ersten passiert, man weiß nicht, was in der zweiten, dritten passiert. Aber in der dritten habe ich auf jeden Fall selbst die Möglichkeit zu handeln. Das heißt, ich entscheide, wie viel kommt rein, wie viel kommt raus, wie wird veranlagt, in welches Produkt. Das heißt, diese komplette Entscheidungsfreiheit habe ich und wenn ich einfach Entscheidungsfreiheit habe, dann kann ich auch Verantwortung übernehmen. Das heißt, das ist ganz, ganz Wichtiges.

Und man kann auch korrigierend eingreifen, wenn man ein gutes Ding hat. Also wenn ich sehe, ui, das entwickelt sich ganz in die falsche Richtung, dann kann ich auf der dritten Säule vielleicht noch privat, wenn es möglich ist, noch ein bisschen korrigieren.

Genau, absolut. Und ich glaube, vielleicht um da einen Bogen zu spannen, das betrifft alle Menschen, die eine PZV haben. Das heißt, die sind in der staatlichen, hätten wir ja nicht die Möglichkeit zu sagen, okay, jetzt möchte ich mehr in die Pensionsvorsorge einzahlen, dass ich zukünftig mehr kriege, weil in der Vergangenheit viele entstanden sind. Jetzige PZV-Investorinnen nenne ich sie, die können wirklich sagen, okay, ich habe noch 20 Jahre, ich kann noch was draus machen, ich habe ein ineffizientes Produkt, ich kann da was ändern.

Okay, aber wichtig ist, man muss das so machen als Anleger, dass man auch selbst profitiert und nicht nur die Finanzindustrie. Und da gibt es auch Tools im Internet, wo man herausfindet, wie einem am Ende mehr netto bleibt. Das wäre noch eine Empfehlung. Passend dazu gibt es auch die Frage aus der Community diese Woche. Es gibt immer eine Frage aus der Community. Diesmal, ich habe seit zehn Jahren eine Privatpension. Wie finde ich raus, ob die wirklich so gut ist, wie mir meine Beraterin damals versprochen hat? Sie spricht von einer Privatpension. Das kann natürlich alles sein jetzt. Kann das auch eine sogenannte PZV sein? Weil du hast ja gesagt, es gibt unterschiedliche Bezeichnungen. Das wäre auch eine, oder? Die kommt auch vor.

Genau, kann sehr, sehr gut eine PZV sein. Also den Namen Privatpension gibt es bei einer Versicherungsgesellschaft für die PZV. Wäre dann sehr, sehr naheliegend, wenn das seit zehn Jahren läuft, wird, ich glaube, die Dame, wird dann auch noch höchstwahrscheinlich im Minus sein. Und die Prognose für die Zukunft ist extrem schlecht. Und jetzt ist natürlich die Frage, was kann sie tun? Und da ist das Erste, einfach mal Online-Informationen einholen. Ich glaube, das gibt es bei eben fynup.at. Das gibt es aber auch von der Arbeiterkammer. Es gibt es bei finanz.at, um auch andere Dienstleister zu nennen, als Informationsdienstleister. Ich glaube, was bei uns anders ist, bei uns kann man es nachrechnen. Und das ist wirklich das Erste, dass man sich einmal darüber... gedanken macht. Was ist das für ein Produkt? Ist es gut ist es schlecht? Und wenn ich zum Schluss kommt dass es schlecht ist muss man handeln weil das ist der wichtigste Punkt. Nur wenn man weiß dass etwas gut oder schlecht ist hat man leider noch nichts getan. Wenn schlecht ist muss man auch in den sauren Apfel beißen. Das Produkt wenn es eine PZV sein sollte wird nämlich nicht besser. Das heißt PZV werden in den meisten Fällen erst in den letzten 1, 2, 3 Jahren nicht mehr gekündigt. Der Grund ist aber auch nicht, weil sie da so gut performen, sondern weil da viele Kosten wegfallen. Das heißt, da kann man es noch aussitzen. Alles davor ist nahezu immer eine Kündigung. Das heißt, da ist ein derzeitiges Produkt am Finanzmarkt besser. Man sollte aussteigen, man sollte die private Pensionsvorsorge neu aufstellen, weil in diesem Produkt die Privatpension in vielen Fällen einfach kein Erhalt der Kaufkraft möglich ist.

Und gibt es da eine generelle Empfehlung, wie man da vorgeht? Oder ist das individuell, gibt es da Unterschiede? Also muss man immer kündigen und sich das Geld auszahlen und dann wieder neu anlegen? Ist das die generelle Empfehlung oder gibt es da Prämienfreistellungen oder so? Gibt es ja auch, dass man immer einzahlt. Gibt es eine generelle Empfehlung?

Es ist generell schwierig. Ich glaube, in 80 Prozent der Fälle, wie ich schon angesprochen habe, ist die Kündigung das Beste. Es gibt Ausnahmen, bei denen man wirklich Prämien freistellen kann. Das ist meistens sehr knapp vor Laufzeitende. Das heißt, man verharrt dann zwei, drei Jahre im Vertrag. Man zahlt nicht mehr ein, um die Kosten zu reduzieren, und man kündigt nicht, um keine Rückkaufskosten zu haben. In den meisten Fällen davor ist es wirklich so, dass man kündigt, sich das Kapital auszahlen lässt und es in ein kosteneffizientes Produkt gibt. Ich glaube, in Österreich stellt wirklich eine Alternative dar, sind Nettopolizzen. Das heißt, man entscheidet über die Veranlagung, man entscheidet über die Auszahlungshöhe in der Zukunft, man entscheidet, wie risikoreich oder risikoarm man investieren möchte, und man hat alles selbst in der Hand. Man ist nicht von 0,33 Prozent staatlicher Prämie pro Jahr abhängig.

Geblendet, geblendet ist das richtige Wort.

Es ist natürlich sehr verlockend, das muss man dazu sagen. Ich glaube, das Wichtige dabei ist, dass diese Produkte noch weitaus günstiger sind. Das heißt, man hat diese Lawine an Kosten am Beginn nicht und man kann wirklich nochmal neu starten und den guten Gedanken, dass man privat etwas macht, auch richtig umsetzen.

Na gut, dann geben wir der Dame und auch allen anderen mit. Nochmal, schaut es euch an, Hauptsache BZV. Wenn, dann sucht euch Alternativen. Es gibt genug Anleihen. Schaut es drauf. Netto-Polizzen und kostengünstig soll es sein, damit euch netto am Ende mehr übrig bleibt. Bleibt der Tipp der Woche noch übrig für diese Folge? Und der Tipp der Woche ist, da hast du auch schon was in die Richtung vorbereitet.

Ich glaube, du hast den Tipp der Woche jetzt schon vorweggenommen. Der Tipp der Woche ist wirklich, kümmere dich selbst um deine Pension. Das heißt, es ist ganz, ganz wichtig, dass du dich selbst mit deiner privaten Pension auseinandersetzt. Und der Grund dafür ist ganz einfach: Wenn du es nicht tust, dann wirst du auch nicht als Einziger profitieren, sondern es wird wahrscheinlich noch irgendwelche Dienstleister, ja, dem Finanzvertrieb, Finanzdienstleister geben, die vielleicht sogar mehr profitieren als du.

Ah, die netten Herren, die mir das verkaufen vielleicht.

Könnte durchaus sein. Also man kennt es ja, um vielleicht einmal auf Klischees zurückzugreifen. Im Finanzvertrieb ist ja schönes Auto, schönes Haus, schöne Räumlichkeiten für Beratung. Das ist meist nicht der guten Investmententscheidung geschuldet, sondern der guten Kundengelder. Und da sollte man sich Gedanken machen, warum man das Ganze immer noch so stark unterstützen möchte. Ich glaube, Finanzinstitutionen oder Dienstleistungen sind etwas sehr, sehr Wichtiges, allerdings auf einer transparenten Ebene. Und so können dann wirklich alle Parteien, und das ist auch das Ziel, vor allem bei einer Pension, profitieren.

Mit transparenter Ebene meinst du, als Kunde, als Kundin soll man wissen, was das Gegenüber bezahlt bekommt von mir. Oder wer das Gegenüber bezahlt und wie viel das, also was halt bezahlt wird für die Leistung. Was war meine Leistung und was kostet es?

Genau, also das wäre mir wünschenswert. Ich glaube, diese Provisionen, also Kosten, die da geflossen sind, sind in vielen, vielen Fällen sicher nicht so aktiv angesprochen worden. Allerdings ist es genau bei der Geldanlage das Relevante, wenn mir jemand etwas erzählt, möchte ich wissen, was er davon hat. Und da haben leider viele, viele, viele zu gut verdient und die Anlegerinnen zu schlecht verdient.

War das bei der PZV auch so? Also es sind auch so viele Provisionen, okay, verstehe.

Genau, und das Zweite ist natürlich, man muss das Produkt so erklären, dass die Person eine Entscheidung treffen kann. Weil wenn ich einer Person sage, okay, du bekommst 0,33 Prozent plus vielleicht eineinhalb, zweieinhalb Prozent Rendite, das bleibt dir ungefähr, dann bleiben wir bei drei Prozent, dann kommen Kosten von, ich möchte nicht einmal einen Prozentsatz sagen, aber sehr viel weg. Und im Endeffekt kann es gut sein, dass du mit einer Null aussteigst, mit einem Prozent, aber die Renditerwartung ist so, dass du sicher unter Inflation bleibst, dann ist es natürlich eine komplett andere Erklärung, wie wenn ich zu jemandem gehe und sage, wir haben da jetzt das Produkt vom Staat gefördert mit 4,5 Prozent, in der Vergangenheit teilweise mit 9 Prozent. Du brauchst nichts dafür tun. Ich mache die Abwicklung. Und zusätzlich kannst du noch in österreichische Unternehmen, in Aktien mit hohen Renditen investieren. Das macht ein komplett anderes Bild.

Ja, mit Firmen, die du kennst.

Genau.

Ja, verstehe. Es ist leicht verkauft und man ist schnell überredet. Also es muss niemand ein schlechtes Gewissen haben, der das vor zehn Jahren da überreden hat lassen oder die das mit Überzeugung wahrscheinlich auch gemacht hat, weil es gut verkauft war. Aber man soll regelmäßig die Sachen überprüfen. Da hast du recht. Und sich selber drum kümmern.

Du kriegst den wichtigen Punkt an. Neun Milliarden, also es ist keine Eintagsfliege, wenn man das Produkt gekauft hat. Es haben sehr, sehr viele das Produkt gekauft. Sei es in einer unangenehmen Situation, das Wichtige ist, nicht drin verharren, sondern wirklich das Beste suchen, das Beste finden und dann wirklich überlegt kaufen.

Okay, also man kann zum Abschluss festhalten, praktischer Veranlagungstipp von praktisch veranlagt. Es kann gut sein, dass du, lieber Hörer, liebe Hörerin, ganz konkret betroffen bist, dass du so eine PZV hast. Auch wenn du nicht mehr weißt, wie das Ding heißt, schau nach, check das, kümmere dich selbst um deine private Pension. Es ist wichtig, dass man das macht. Es ist eine gute Sache, aber wenn, dann muss man es richtig machen. Und da gibt es Online-Tools, wie zum Beispiel auf fynupartee oder bei der Arbeiterkammer oder den Verbraucherschutzvereinen, wie man das rausfindet. Ja, in diesem Sinne kann ich nur sagen, hört auf den Marcel, unseren Finanzexperten. Der aus der Veranlagungspraxis sagt, bei praktisch veranlagt, selber checken, das bringt es. Pension bringt es, private Pension bringt es auch. Aber wenn, dann muss man es richtig machen, darum prüft es. Und es kann gut sein, dass ihr betroffen seid. Also das lohnt sich. In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal. Schaltet wieder ein. Es geht um euer Geld und wie euch mehr bleibt. Also bis zum nächsten Mal. Tschüss, Baba.

Ciao.

Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.

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