Mehr Gewinn auf wissenschaftlicher Basis: Moderne Portfolio-Theorie

Die moderne Portfolio-Theorie und ihre praktische Anwendung

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 4. Juni 2024

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Entwicklung und Grundlagen

  • Entwickler: Harry Markowitz in den 1950er Jahren.
  • Ziel: Effiziente Portfolios bauen, die das geringstmögliche Risiko bei maximal möglicher Rendite bieten.
  • Mathematische Grundlage: Vergleich von Renditen und Risiko, verifiziert und geprüft.
  • Annahmen: Rationale Investoren, Informationsgleichheit, Nutzenmaximierung.

Praktische Anwendung

  • Kapitalmarkt: Umfasst Geldmarkt, Anleihenmarkt, Aktienmarkt, Rohstoffmarkt.
  • Effizienzkurve: Kombination von Assets zur Risikominimierung bei maximaler Rendite.
  • Diversifikation: Kombination von Unternehmen zur Risikominimierung.
  • MarktPortfolio: Abbildung des Marktes durch Indizes (z.B. ETFs).

Einschränkungen und Weiterentwicklungen

  • Annahmen: Rationale Investoren, nutzenmaximierendes Verhalten, alle Informationen im Marktpreis enthalten.
  • Black-Swan-Effekte: Nicht berücksichtigt (z.B. Corona-Pandemie, Finanzcrash 2008).
  • Weiterentwicklungen: Multifaktoren-Modelle von Fama und French.

Anwendung in der Praxis

  • Diversifikation: Wichtigste Kernaussage, maximale Streuung lohnt sich.
  • Aktive Eingriffe: Möglich, aber Streuung bleibt wichtig (z.B. Clean Shares in Emerging Markets).
  • Risiko-Ertragsverhältnis: Kapitalmarktlinie, Mischung aus Anleihen und AktienPortfolios.

Praktische Umsetzung

  • Rechner von fynup: Überprüfung der Portfolio-Streuung, kostenlos und anonym.
  • Selbstberechnung: Möglich mit Statistikprogrammen oder Excel, Daten von Yahoo Finance.

Gesellschaftliche Auswirkungen

  • Finanzielle Bildung: Wichtig für Verständnis und Überprüfung von Anlageentscheidungen.
  • Bildung und Incentives: Wissensvermittlung statt Produktverkauf, Honorarberatung.

Tipps und Empfehlungen

  • Wissen aufbauen: Wikipedia-Artikel zur Portfolio-Theorie, Paper von Harry Markowitz.
  • Buch: "A Random Walk Down Wall Street" von Burton G. Malkiel.

Fazit

  • Moderne Portfolio-Theorie: Wissenschaftliche Basis für Investitionen, seit 70 Jahren erforscht und weiterentwickelt.
  • Praktische Anwendung: Diversifikation und Risikomanagement, Überprüfung mit Tools wie dem fynup-Rechner.
  • Gesellschaftliche Bedeutung: Finanzielle Bildung und transparente Beratung.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Was ist die moderne Portfolio-Theorie überhaupt? Wer hat sie entwickelt? Wo kommt das her? Was bringt das überhaupt?

Man hat damals nach einer Möglichkeit gesucht, um wirklich effiziente Portfolios zu bauen.

Und diesen Punkt wollen alle finden.

Es muss ja ein perfektes Portfolio am Markt geben.

Die hat Substanz, die moderne Portfolio-Theorie.

Ist verifiziert, die Mathematik dahinter, die passt, die ist auch geprüft. Es ist auch im Markt erkennbar.

Praktisch veranlagt, der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael. Ich stelle stellvertretend für euch naive Fragen rund ums Thema Geld und Geldanlage, und unser Finanzprofi Marcel wird schlaue Antworten aus der Praxis geben.

Ich versuche es zumindest ganz einfach, damit euch mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich, haben also wirklich Einblick und Überblick. Und heute geht es um ein sehr theoretisches Thema, zumindest für mich, der die naiven Fragen stellt. Es geht um die moderne Portfolio-Theorie und wie man sie praktisch anwendet. Ich habe genauso viel Ahnung wie die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer. Und deswegen, Marcel, bitte klär uns auf: Was ist die moderne Portfolio-Theorie überhaupt? Wer hat sie entwickelt? Wo kommt das her? Was bringt das überhaupt?

Also, es gibt die moderne Portfoliotheorie wirklich schon sehr, sehr lange. Wir reden hier von den 1950er Jahren. Damals hat Harry Markowitz das erste Mal Renditen und Risiko mathematisch vergleichbar gemacht. Das war der Beginn der modernen Portfoliotheorie. Das heißt, man hat damals noch eine Möglichkeit gesucht, um wirklich effiziente Portfolios zu bauen. Und da ist man auf einige Dinge draufgekommen. Eines davon sind einmal Korrelationen, also wie sich Assets gegenüber einander verhalten und dass durch Korrelationen auch Risikoveränderungen auftreten. Das heißt, wenn ich ein Asset habe, habe ich vielleicht 20% Risiko. Wenn ich zwei Assets kaufe, die beide 20% Risiko haben, habe ich aber als Gesamtrisiko vielleicht nicht 20%, sondern vielleicht 19%. Also das werden viele jetzt gleich merken, da geht es dann direkt um Diversifikation. Und für die Portfolio-Theorie mussten damals schon einige Annahmen getroffen werden. Das heißt, da geht es um rationale Investoren, da geht es um Informationsgleichheit am Markt, da geht es um Nutzenmaximierung, dass alle natürlich Gewinn machen wollen. Das Ganze wurde weiterentwickelt und ist eigentlich der Grundpfeiler für heutige Portfolioerstellung.

Und das soll in der Praxis was genau bringen?

Also in der Praxis kommen wir genau dazu, dass natürlich der Kapitalmarkt einiges umfasst. Das heißt, der Kapitalmarkt ist wirklich alles. Da reden wir vom Geldmarkt, da reden wir vom Anleihenmarkt, da reden wir vom Aktienmarkt, vom Rohstoffmarkt und auf diesen Kapitalmarkt gilt es ja, Portfolios zu bauen. Wir werden das jetzt auf den Aktienmarkt der Einfachheit halber mal reduzieren. Und da wurde gesagt, es muss ja ein perfektes Portfolio am Markt geben, was mir das geringstmögliche Risiko bei der maximal möglichen Rendite bringt. Und dafür wurden sich damals einfach ganz, ganz viele Unternehmen angeschaut und man ist eben draufgekommen, dass wenn ich Unternehmen kombiniere, dass ich unterschiedliche Risiken in den Portfolios habe. Und desto mehr Unternehmen ich kombiniere, desto geringer wird das Risiko. Das heißt, im Hintergrund habe ich eine Effizienzkurve, das heißt eine Kurve, die bei starker Kombination genau einen Punkt hat, wo das Risiko so klein wie möglich ist und die Rendite so groß wie möglich bei diesem Risiko.

Und diesen Punkt wollen alle finden?

Genau, den Punkt gilt es zu finden und das Wichtige dabei ist ja, es gibt natürlich auch unendlich viele andere Punkte, allerdings sind nur die Punkte auf dieser Effizienzkurve wirklich wichtig. Das heißt, es gibt natürlich, wenn ein Portfolio 10% Risiko hat und eine erwartete Rendite zum Beispiel von 7%, gibt es natürlich auch ein Portfolio, was 10% Risiko hat, aber nur 6% Rendite. Und das ist ja eine der Annahmen der Portfolio-Theorie, dass sich natürlich rationale Investoren dann für das Portfolio entscheiden würden, wo ich für 10% Risiko wirklich passender, in dem Fall mit 7% Rendite, belohnt werde. Und das Ganze wurde dann auch weiterentwickelt. Das heißt, man ist dann relativ schnell mal draufgekommen, dass dieses MarktPortfolio oder dieses effiziente Portfolio, was da gesucht wird, zum Beispiel im Aktienmarkt, das ist das MarktPortfolio. Also wirklich das MarktPortfolio, welches den Markt abbildet. Und in dem kann ich wirklich risikoadjustiert, also im Vergleich Risiko und Rendite, die bestmögliche Chance nutzen. Und das werden ja viele von euch heute kennen. Indizes, die weltweit angeboten werden, für Märkte, für Branchen, für Regionen angeboten werden und so kommt man wirklich zu effizienten Portfolios der Theorie nach.

Also wo es auch ETFs davon gibt, diese Indizes.

Genau, allerdings muss man ja auch sagen, diese Annahmen, die in der Portfolio-Theorie getroffen wurden, dass alle Investoren rational handeln, dass alle Investoren nutzenmaximierend agieren, dass alle Informationen im Marktpreis enthalten sind und die auch allen Anlegern bekannt sind. Das sind natürlich sehr, sehr starke Annahmen. Das heißt, der Markt spiegelt das natürlich nicht immer zu 100% wieder. Der Markt ist sehr, sehr effizient. Allerdings gibt es natürlich auch Möglichkeiten oder Fälle, wo Investoren irrational reagieren. Das ist nichts anderes wie zum Beispiel ein Corona-Crash. Da geht es sicher dann etwas weiter runter, wie es rein ökonomisch runtergehen sollte. Das sind meistens Krisen oder Hossen, also starke positive Phasen am Markt. Das sind einfach Restriktionen am theoretischen Modell, die nicht erklärbar sind. Dafür wurde es weiterentwickelt. Allerdings gehen wir jetzt nicht ganz den Schritt bis in die Moderne.

Also die Portfolio-Theorie kann sowas wie Black-Swan-Effekte wie die Corona-Pandemie oder sowas nicht berücksichtigen.

Genau, das ist ganz, ganz wichtig. Nämlich eine der Annahmen in der Portfolio-Theorie ist, dass die Renditen normal verteilt sind. Viele von euch haben jetzt vielleicht eine schreckliche Erinnerung an Mathematik in der Schule. Glockenkurven, also Gaußsche Glockenkurve. Das wäre eine Normalverteilung, dass rechts und links vom Durchschnitt beziehungsweise eigentlich medial genau gleich viel Balkenrenditen liegen. Das wäre eine Normalverteilung. Das ist eine Annahme von diesem Modell. Das trifft nicht zu. Das ist eben genau erklärbar durch solche Black Swan Events, was du angesprochen hast, zum Beispiel Corona. Das ist dann nicht darstellbar in solchen Modellen.

Oder Finanzcrash. 2008 oder so, die Immobilienblase.

Absolut. Es wird in der Zukunft immer Dinge geben, die es in der Vergangenheit nicht gegeben hat. Es ist nie zu 100% prognostizierbar. Und das ist ja das Angenehme, es hat keiner die Glaskugel. Allerdings kann man sehr, sehr nahe an optimale Voraussetzungen kommen.

Okay, also man kann auch mit dieser modernen Portfolio-Theorie nicht in die Zukunft sehen.

Nein.

Aber man kann die Vergangenheit wieder einmal besser analysieren und die Schlüsse daraus ziehen.

Genau, man kann die Vergangenheit besser analysieren und man kann vor allem Investments vergleichbar machen. Das heißt, was ja da wirklich der Fortschritt in den 50er Jahren war und sich bis heute gehalten hat, ist, dass man wirklich Risiko und Rendite ins Verhältnis setzt. Das heißt, man hat es das erste Mal geschafft, dass man Investments vergleichbar macht. Es macht ja einen Riesenunterschied, wenn ich bei einem Investment einen 10%igen Return habe, aber 90%iges Risiko, also da auch in Schwankungen gemessen, oder ob ich 10% Rendite bekomme für ein Risiko von 15%. Und da liegen natürlich dann auch Wahrscheinlichkeiten, also vor allem bei Schwankungen dahinter, wie wahrscheinlich ich wirklich diese 10% Rendite bekomme.

Wie kann man das selber in der Praxis, das klingt ja spannend, wie kann man es selber für sich in der Praxis anwenden? Gibt es da schon Modelle, die das verwenden?

Also es wurde dann in der Portfolio-Theorie, ist das ausgebaut worden von Fama und French. Das heißt, das ist weiterentwickelt worden. Die haben dann Multifaktoren-Modelle draufgebaut. Ist nichts anderes wie die Erklärung der Marktrendite. Da ist die Marktrendite dann über verschiedene Faktoren erklärt worden und man ist einfach zum Schluss gekommen. Hat probiert zu verstehen und hat verstanden, wie Renditen am Markt entstehen. Und man kommt dann vielleicht für den Praxisfall, dass wir das runterbrechen, einfach zu dem Schluss, okay, Diversifikation ist etwas Wichtiges. Das hat schon Markowitz gesagt. Und ich kann dann diese Diversifikation weltweit betreiben. Ich kann Übergewichtungen, das ist zum Beispiel das Thema Clean Shares, was wir auch haben, in gewissen Sektoren, Märkten eben haben, wo aktive, teilweise passive Outperformen, das sehen wir ja auch beim Modell, wo man einfach sieht, der Markt ist nicht zu 100% effizient. Allerdings sollte ich grundsätzlich mein Portfolio extrem gut streuen, weil desto besser ich streue, desto besser werde ich tendenziell für mein Risiko belohnt.

Also das ist so eine Kernaussage. Die Streuung lohnt sich immer, die maximale Streuung lohnt sich immer.

Genau.

Und zusätzlich kann man aber noch was machen, aber gibt es da einen Faustregel, wie sehr man da noch eingreifen kann, wie zum Beispiel Clean Shares, das wäre ja dann auch ein bisschen ein aktiver Eingriff.

Also der aktive Eingriff von Clean Shares ist ja trotzdem die Streuung zum Beispiel in einer Region. Wenn ich jetzt Clean Shares in die Emerging Markets einsetze, bilde ich ja den Markt trotzdem ab. Ich bilde ihn eben nicht über einen Index ab und ich entscheide mich vielleicht für die Emerging Markets, weil da die Informationsdurchdringung nicht so hoch ist wie im amerikanischen Markt. Das heißt, mehr Asymmetrie in Information besteht und damit hat der aktive Manager auf jeden Fall mal Chancen, dass er da dem Index widerschlägt. Und dann bin ich trotzdem weltweit gestreut. Das heißt, ich kann meine Clean Shares einfach für Branchenregionen spezifisch einsetzen und eben die Chance auf Überrendite wahren. Wichtig ist immer einfach, dass das gesamte Portfolio passend gestreut ist, dass ich trotzdem alle Branchen, alle Regionen drin habe und natürlich auch für mich ein adäquates Risiko, also ein Risiko, eine Schwankung, mit der ich leben kann.

Und dieses Risiko-Ertragsverhältnis, kann man das irgendwie, welche Rolle spielt es da in der Theorie?

In der Theorie ist es wirklich so, dass der Kapitalmarkt als Ganzes betrachtet wird. Wir haben ja jetzt über den Kapitalmarkt eigentlich als Aktienmarkt gesprochen. Und in der Theorie ist es so, dass es natürlich einen risikolosen Zins gibt. Ist nichts anderes vergleichbar mit dem Leitzins. Man könnte auch das Ganze noch etwas riskanter unter Anführungszeichen wählen. Sagen das sind zum Beispiel Staatsanleihen. Also Staatsanleihen von sehr, sehr guten Staaten mit hoher Bonität. Und man erhält eine sogenannte Kapitalmarktlinie. Man stellt sich das vor, wenn ich 100% meines Kapitals risikolos investiere, bekomme ich genau wenn ich 50% meines Kapitals risikolos investiere, 50% im Aktienmarkt, dann bekomme ich genau die Hälfte vom Aktienmarkt an Rendite, die Hälfte der Rendite des risikolosen Zinses und natürlich die Hälfte des Risikos des Aktienmarkts, die Hälfte des Risikos des risikolosen Assets. Das heißt, diese Kapitalmarktlinie ist dann nichts anderes wie die Anpassung des Risikos, das kann man natürlich heute auch sehr, sehr gut über Anleihen abbilden. Das heißt, es wird heute einfach eine Mischung aus Anleihen und AktienPortfolios sein.

Das würde dieser Portfolio-Theorie entsprechen, wenn ich so mische.

Genau, absolut. Die Portfolio-Theorie spricht, das ist ganz, ganz wichtig zu verstehen, wirklich vom Kapitalmarkt. Es ist nicht der Aktienmarkt gemeint, es ist wirklich alles gemeint. Und deshalb ist es ja auch wichtig, weil es einfach heute in dem Jahr Online in den Medien immer wieder gesagt wird, okay, man kann sich diese Aktie kaufen, diesen ETF kaufen, diesen Fonds kaufen und wir sprechen wirklich vom gesamten Kapitalmarkt, der was weit, weit größer ist wie der Aktienmarkt. In unserem Beispiel brechen wir schon auf den Aktienmarkt runter und viele Leute gehen dann leider weiter aus meiner Sicht, dass sie einfach sagen, okay, jetzt möchte ich noch in den Aktienmarkt runterbrechen, möchte nur in eine Branche investieren, vielleicht in dieser einen Branche oder in dieser. einem Branch dann auch nur eine Region, dann vielleicht nur eine Aktie und dann kommt man immer tiefer in das Rabbit Hole, dass man nicht diversifiziert ist.

Also dann ist man immer weiter weg von der Portfolio-Theorie.

Genau, immer weiter weg.

Aber allein für Aktien geht es noch. Da ist es ja ausgerechnet und verifiziert, dass die Portfolio-Theorie anwendbar ist, wenn ich mich jetzt nur auf Aktien konzentriere, oder?

Genau und wir reden ja vor allem über Aktien auch in dem Kontext der Portfolio-Theorie, weil es einfach die Anlageklasse mit der stärksten Rendite ist. Das heißt, wenn ich für Risiko belohnt werden möchte, dann sollte ich eben langfristig in Aktien, nicht in Anleihen, in Aktien und nicht in Rohstoffen, in Aktien und nicht im Geldmarkt investiert sein. Deshalb ist es vereinfacht auf den Aktienmarkt runtergebrochen und da ist es natürlich auch anwendbar, diese Portfolio-Theorie.

Und weil du gesagt hast, die gibt es schon so lange von Markowitz. Gibt es, glaube ich, einer geheißen, der den Markt sehr lustig analysiert hat. Aber die wurde auch seitdem schon mehrmals und immer wieder und mit verschiedensten Methoden verifiziert.

Das ist wirklich das Fundament der modernen Portfolio-Theorie, der modernen Finance, wollte ich sagen, also der Finanzwirtschaft. ist verifiziert. Die Mathematik dahinter, die passt, die ist auch geprüft. Es ist auch im Markt erkennbar. Es gibt eben die bekannten Schwächen, vor allem in den Annahmen des Modells. Das Wichtige ist, es gibt eine Rechengrundlage und auf der ist es fortgeführt worden. Und da sind eben die namhaftesten, ganz klar, Fama und French von 90 bis circa Mitte der 2010er Jahre, wo das einfach immer weiterentwickelt wurde. Es würde aber wahrscheinlich den Podcast sprengen, wenn wir jetzt wirklich das auch noch mitnehmen.

Aber wenn jemand möchte, kann man sich allein mit dem Suchbegriff Portfolio-Theorie vertiefen in der Materie.

Genau, also moderne Portfolio-Theorie eingeben, kommt alles wirklich zum Harry Markowitz. Wenn man dann weitergehen möchte, einfach den jeweiligen Links auf den Seiten in den wissenschaftlichen Literaturen folgen, ist eines der meistzitierten Paper im Finanzsektor. Das heißt, da ist sehr, sehr, sehr viel Vertrauen darauf da.

Also es gibt Substanz in der Geschichte, die hat Substanz, die moderne Portfolio-Theorie. Und wenn ich jetzt, entweder jetzt schon nach dem Podcast oder nachdem ich mir zusätzlich noch vertieft habe, denke, ja, das ist was für mich. Wenn das so genau untersucht worden ist, dann will ich das auch anwenden für mein Portfolio. Wie kann ich das jetzt wirklich ganz konkret in meiner eigenen oder du als Zuhörerin in deiner eigenen Portfolio-Strategie umsetzen?

Ja, ich glaube, das Erste ist die Frage, möchte man selbst rechnen oder möchte man nicht rechnen?

Wenn du mich jetzt fragst, ich würde nicht rechnen.

Dann kann man einfach mal wirklich, wir haben es glaube ich zu Eingang gesagt, wir sind beide bei fynup tätig, das heißt bei uns die Portfolios reinschauen. Da kann man einfach mal die FondPortfolios öffnen bei uns, zum Beispiel im Geldanlage-Finden-Rechner oder im Prüfen-Rechner. Man sieht genau, wie die Verteilung in diesen Portfolios ist, also wie sie nach Branchenregionen ist und man sieht auch auf welchen Daten das beruht. Das heißt, bei uns sind die Portfolios eben am MarktPortfolio. Das ist bei uns der All-Country-World-Index und der FUZI All-World, also alle Industrienationen und Schwellenländer wieder zusammen gepenchmarkt. Und deshalb sind auch die Portfolios mit dem jeweiligen Gewicht erstellt. Das heißt, du kannst zum Beispiel auf fynupartee gehen, suchst dir zum Beispiel deinen Produktanbieter raus, also deine Nettopolizze. deinen Online-Broker, was auch immer du hast, du gibst deine Fonds rein und du schaust mal, wie gut bist du eigentlich gestreut. Und wenn du nicht gut gestreut bist, schau, dass du gut gestreut wirst, weil so trägst du weniger Risiko für gleiche Rendite oder bekommst mehr Rendite für dasselbe Risiko. Okay.

Und das kann man eben mit unserem Rechner überprüfen. Der sich nach dieser Theorie auch richtet, weil er sich nach diesem zwei Portfolios quasi richtet, oder?

Genau, weil einfach schon circa in den 90ern eben das MarktPortfolio wirklich als das marktkapitalisierungsgewichtete Portfolio herausgestellt hat, genau auf den zwei größten Indizes. die Marktkapitalisierung weltweit abbilden, haben wir alle Portfolio-Vorschläge von uns gepencht. macht, beziehungsweise gegen diese könnt ihr eure Geldanlageprodukte prüfen. So wisst ihr wirklich, ob ihr gut gestreut seid, ob ihr in einem Sektor überinvestiert, unterinvestiert seid. Vielleicht wisst ihr es, vielleicht wisst ihr es nicht. Es ist auf jeden Fall mal wichtig zu wissen, was im Portfolio drin ist. Und wenn ich irgendwo mehr oder weniger investiert bin, habe ich hoffentlich einen sehr, sehr guten Grund dafür. Weil wenn ich keinen guten Grund dafür habe, dann nehme ich sehr viel Risiko unwissend auf mich.

Okay. Das ist die einfache Methode, die ich wahrscheinlich auch jedem empfehlen würde. Ja. Und du hast noch gesagt, es gibt eine komplizierte, wo man selber rechnet, oder wie?

Genau, man kann es natürlich auch selber rechnen, dann am besten computergestützt. Das heißt, es gibt auch Statistikprogramme oder einfach Python A nutzen. Es geht auch in Excel übrigens. Man kann sich bei vielen zum Beispiel Yahoo Finance oder irgendwo Daten von Unternehmen, ETFs, Fonds, was auch immer holen. Und man kann die Daten miteinander vergleichen. Man berechnet einfach die erwarteten Renditen. Das heißt, man schaut sich immer von Jahr zu Jahr, was hat sich getan. Man erhält dann eine erwartete Rendite. Diese erwarteten Renditen zeigen natürlich auch Volatilitäten. Die kann man sich auch ausrechnen. Diese Volatilitäten kann man dann mit dem zweiten Asset vergleichen, Korrelationen ausrechnen und dann weiß man, wenn man das beides kombiniert, wie hoch das Risiko ist. Und im Normalfall ist das Risiko der Kombination geringer wie das Risiko der zwei Einzelassets. Klingt jetzt, glaube ich, sogar komplizierter, als es tatsächlich ist.

Es klingt sehr kompliziert, vor allem klingt es nach viel Arbeit. Ich will es gar nicht machen. Nutzt den Rechner, der ist gratis. Und anonym, also man muss ihn nicht mal anmelden, um den zu nutzen. Das lohnt sich wirklich. Außer man will unbedingt rechnen. Es könnte ja Zuhörerinnen geben, die gerne rechnen. Bitte, lasst euch nicht auffallen.

Ich habe mir gedacht, ich sage es einmal am Wochenende, wird schlechtes Wetter, vielleicht wird jemand ein Fahrrad. Dann auf jeden Fall Excel oder Programm Ihrer, deiner Wahl aufmachen. Ansonsten Rechner nutzen. Da hat man wirklich alles fix fertig automatisiert.

Okay, super. Gut, dass es das gibt und dass man das vor allem gratis und anonym nutzen kann, sollte man machen, zumindest zum Kontrollieren.

Genau, also je nachdem, ob man das Portfolio selbst erstellt, dann sieht man einfach, welche Übergewichtungen man selbst wählt. oder viele Menschen haben ja Finanzberaterinnen und da ist natürlich auch wichtig, dass vielleicht ist ja gar nicht das umgesetzt, was vereinbart wurde. Das heißt, da wurde vielleicht gesagt, ich möchte ein weltweit gestreutes Portfolio. Das erlebe ich zum Beispiel in den Beratungen immer wieder, dass die Menschen glauben, gestreut zu sein. Und dann bekommt man ein Portfolio, was 90 Prozent aus Europa besteht. Und Europa macht eben doch einen relativ kleinen Anteil der Weltwirtschaft gesamt aus. Und das Risiko muss man tragen wollen. Und die Entscheidung kann man nur treffen, wenn man das Ganze natürlich auch weiß.

Das führt auch ein bisschen zum nächsten Punkt. Wie hängt es mit dem gesellschaftlichen Wir versuchen ja immer das aktuelle Thema nicht nur für die einzelne Person, die Auswirkungen für die einzelne Person darzustellen, sondern auch, wie wirkt sich das gesellschaftlich aus? Wie hängt es mit der Bildung in der Finanzwelt zusammen? Diese moderne Portfolio-Theorie kennt vielleicht nicht jeder. Wie sehr beeinflusst die finanzielle Bildung die Anlageentscheidungen?

Ich glaube extrem, weil einfach erstens das Verständnis für Risiko, was extrem schlecht gelerntes ist. Und auf der anderen Seite, wenn man, das würde ich jetzt auf keinen Fall als basic bezeichnen, dass man investieren kann, aber man soll zumindest die Tools nutzen können, die das bieten, um einfach den Rat, was man bekommt oder die Empfehlung, die was man bekommt oder das Produkt, was man verkauft bekommt, dass man das überprüfen kann. Und deshalb sollte man von gewisser Begrifflichkeiten einfach gehört haben, weil es ist eine Schutzfunktion. Es gibt Einfach im Finanzsektor, ich glaube aber in jedem Sektor, sehr große Versprechungen teilweise und einiges wird nicht eingehalten. Und bevor ich da einen schwerwiegenden finanziellen Fehler mache, würde ich einfach jedem raten, dass er sich selbst immer mit dem Thema auseinandersetzt, auch wenn er Beraterin hat, um diese Aussagen zu überprüfen. Reines Vertrauen, das zeigt auch sehr gut die Historie und unsere Beratungen. Das kostet viel Geld.

Und diese moderne Portfolio-Theorie ist eben, also tatsächlich, weil es so gut erforscht ist, die wissenschaftliche Basis für deine Investition sozusagen?

Ja, absolut. Das heißt, hat Bestand seit 70 Jahren. Ich habe schon gesagt, es ist nicht kritikfrei. Also absolut das beste Modell, auch auf empirischen Daten, was wir haben. Das heißt also die Weiterentwicklung dessen. Und deshalb ist es weitaus besser. Ich vertraue einer wissenschaftlichen Grundlage als einer genialen Idee. eines bekannten Cousins, Freundes.

Oder Hörensagen.

Genau.

Wie kann man das verändern, gesellschaftlich, wenn man das noch reinbringen möchte, kurz?

Bildung.

Immer das Gleiche. Immer diese Bildung.

Also es ist immer das. Man hat natürlich auf der einen Seite Kann man es über Bildung lösen? Auf der anderen Seite sollte einfach das Incentive natürlich einer Finanzdienstleistungsbranche, denke ich, viel, viel mehr auf der Wissensvermittlung liegen und nicht auf dem Produktverkauf. Das würde auch Abhilfe schaffen. Das heißt, der Großteil der Menschen oder Angestellten in Österreich, die was Finanzdienstleistung betreiben oder auch Freiburg. Die sind natürlich vom Verkauf von Produkten abhängig. Da rede ich natürlich von Provisionsberatung. Wenn man auch für die Wissensvermittlung tatsächliche Expertise bezahlt werden würde, da sind wir auch bei der Honorarberatung, die wir betreiben, dann hat man auch nicht unbedingt den Zwiefel. Also man kommt nie in die Entscheidungsgrundlage, das einfach zu erklären, auch wenn es vielleicht nicht die ganze Wahrheit ist. als wirklich die Nuancen zu erklären, sodass sich die Anlegerin selbst ein Bild machen kann.

Ein spannendes Thema, da machen wir fix eine eigene Folge drüber.

Ja.

Aber zuvor kommen wir noch zur passenden Frage aus der Community zu diesem Thema, zu diesem heutigen Thema, nämlich der modernen Portfolio-Theorie. Und die war, Moment, ich schaue nach, wie finde ich die richtige Balance zwischen Risiko und Ertrag? In meinem InvestmentPortfolio.

Das ist eine ganz wichtige Frage. Ich glaube, bei uns ist es super abgedeckt über die sieben Erkenntnisse, nennen wir es. Das heißt, das ist wirklich für die Risikoertragsbereitschaft da. Da kannst du dir ein Bild über die verschiedenen Anlageklassen, das Risiko dieser und den möglichen Renditen machen. Danach solltest du ein relativ gutes Gefühl haben, ob du zu 100%, zu 80%, zu 60% in Aktien investieren möchtest. Ganz wichtig, es gibt keine Formel dafür. Das heißt, wenn dir jemand sagen möchte, du musst zu 100% in Aktien investieren, dann sollte er das nicht, weil es ist deine Entscheidung. Es ist dein Geld, du investierst, du wirst Schwankungen haben, du musst die Schwankungen aushalten. Du wirst, wenn du investiert bist, besser aussteigen langfristig. Allerdings musst du eben den Weg gehen. Ich würde auf jeden Fall die sieben Erkenntnisse hernehmen und das Risiko der Anlageklassen verstehen und dann das selbst bewerten.

Das ist super für Einsteiger und auch welche, die schon etwas fortgeschrittener sind, einfach um alle Teile entweder bekannte aufzufrischen oder neue Erkenntnisse zu gewinnen. Deswegen auch sieben Erkenntnisse, dieser Name. Und es lohnt sich wirklich.

Absolut.

Ja, dann bleibt uns eigentlich nur noch dein Tipp der Woche. Das würde mich sehr interessieren bei der modernen Portfolio-Theorie. Gibt es da Tipps dazu?

Tipp der Woche, ich glaube, das ergibt sich jetzt gut, ist einfach Wissen aufzubauen. Dafür werden wir vor allem in die Shownotes zwei Links reinpacken. Das eine ist ein Link, oder da sind es auch zwei Links, einmal die Erklärung der Portfolio-Theorie einfach auf Wikipedia. Ist dort, ich würde sagen, verdaulich runtergebrochen. Auf der anderen Seite werden wir auch das Paper von Herrn Markowitz, verlinken und das zweite ist dann doch etwas realitätsnäher. Das heißt, das ist eine Buchempfehlung von uns. Da kann ich auch dazu sagen, wir haben nichts davon. Ich weiß nicht, ob wir einen Link zum PDF eingeben.

Das ist kein Amazon Affiliate Link. Wir geben nur einen normalen Link.

Ein normaler Link. Vielleicht schreiben wir nur den Namen rein. Falls ein Link drin ist, wir bekommen auf keinen Fall was dafür. Das kann ich sagen. Es ist das Buch A Random Walk Down Wall Street. Ist auch schon aus den mittleren bis späten 70er Jahren. Ist auch sehr, sehr interessant. Beschäftigt sich auch mit der Portfoliotheorie und Teilen der Weiterentwicklung. Hilft einfach extrem bei der Bewertung des eigenen Investierens.

Ja, super. Perfekt. Gute Tipps. Wir werden sie alle in den Show Notes verlinken. Schaut da rein. Schaut uns nächste Woche auch wieder zu, weil diesen Podcast gibt es auch als Videopodcast auf YouTube und Spotify. Und jede Woche gibt es ein spannendes Thema. Demnächst, wie wir gelernt haben, irgendwas zu falschen Anreizen bei der Beratung. Das wird auch spannend. Und sonst auch immer wieder interessante Themen. Also schaut vorbei. Es hat uns gefreut, dass ihr dabei wart. Vielen Dank und bis nächste Woche. Ciao.

Bis zum nächsten Mal. Ciao. Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.

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