Heiliger Amumbo! Brauchst du auch gehebelte ETF?

Gehebelte ETFs, vor allem der Heilige Amumbo, werden immer bekannter und immer öfter genutzt und auch nachgefragt bei uns.

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 25. Februar 2025

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Gehebelte ETFs

Definition und Funktionsweise

  • Gehebelte ETFs sind Exchange Traded Funds, die durch einen Hebelmechanismus die Rendite oder den Verlust eines zugrunde liegenden Index verstärken.
  • Beispiel: Der MSCI USA Daily Leveraged ETF von Amundi hebelt die tägliche Rendite des MSCI USA Index.
  • Hebelmechanismus: Ein Swap-Geschäft im Hintergrund ermöglicht die Hebelwirkung. Bei einem Hebel von 2:1 verdoppelt sich die Rendite oder der Verlust des zugrunde liegenden Index.

Risiken und Nachteile

  • Volatilitätszerfall (Volatility Decay): In volatilen Märkten kann die Hebelwirkung zu einem schlechteren Rendite-Risiko-Verhältnis führen.
  • Beispiel: Bei täglichen Schwankungen kann der gehebelte ETF schlechter abschneiden als der ungehebelte ETF.
  • Steuerliche Nachteile: In Österreich führt die tägliche Glattstellung zu höheren Steuerbelastungen durch die Kapitalertragssteuer.

Wissenschaftliche Erkenntnisse

  • Studie von William J. Trenner: Über 100 Jahre hinweg zeigt der S&P 500 eine durchschnittliche jährliche Rendite von 9,8%. Ein gehebelter ETF mit einem Hebel von 2:1 erreicht jedoch nicht die doppelte Rendite, sondern nur etwa 15,5% pro Jahr.
  • Risikoadjustierte Rendite: Gehebelte ETFs bieten eine schlechtere risikoadjustierte Rendite im Vergleich zu ungehebelten ETFs.

Anwendung und Zielgruppe

  • Langfristige Investoren: Gehebelte ETFs sind für langfristige Investoren nicht geeignet, da sie ein schlechteres Rendite-Risiko-Verhältnis bieten.
  • Kurzfristige Spekulationen: Gehebelte ETFs können in opportunen Marktphasen, wie nach einem Crash, sinnvoll sein, erfordern jedoch ein tiefes Verständnis der Risiken.
  • Kleiner Anteil im Portfolio: Wenn überhaupt, sollten gehebelte ETFs nur einen kleinen Teil des GesamtPortfolios ausmachen.

Praktische Tipps

  • Nur in Produkte investieren, die man versteht: Anleger sollten nur in Finanzprodukte investieren, deren Funktionsweise und Risiken sie vollständig verstehen.
  • Vermeidung von spekulativen Investitionen: Langfristige Investoren sollten auf breit gestreute, ungehebelte ETFs setzen, um ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis zu erzielen.

Fazit

  • Gehebelte ETFs sind spekulative Instrumente, die nur für sehr risikoaffine Anleger und in kleinen Anteilen des Portfolios geeignet sind.
  • Langfristige Investoren sollten auf ungehebelte ETFs setzen, um ein besseres Rendite-Risiko-Verhältnis zu erzielen und die steuerlichen Nachteile zu vermeiden.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Heiliger Amumbo! Brauche ich das jetzt auch? Oder sind gehebelte ETFs das reinste Teufelszeug? Das habe ich Finanzprofi Marcel gefragt. Und er verrät uns, welche überraschenden Erkenntnisse die Wissenschaft zu schnellem Geld und schnellen Autos hat. Ich sage nur, Lambo-Schlüssel und VW. Schau dir das an. Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael, ich stelle naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich, haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute, Heiliger Amumbo, sind gehebelte ETFs Teufelszeug? Es fängt ja schon mal lustig an. Erstens, was ist das? Warum heißt es so komisch? Warum ist es jetzt in aller Munde, wenn man so in ETF-Foren unterwegs ist oder ETF-Influencern folgt oder überhaupt Investment-Influencern, hört man immer wieder diesen Begriff. Heiliger Amumbo. Marcel, klär uns auf. Was ist das? Was heißt das? Wo kommt das her? Was bringt das? Und warum muss es jetzt jeder haben oder doch nicht?

Genau, also du sprichst schon an. So wie es scheint, muss es jeder haben. Ich glaube, der Name ist da auch direkt geboten. Weil der Amumbo setzt sich aus den Ampita, also Amundi, und Lambo, also dem schnellen Auto zusammen.

Was ist das? Lamborghini? Wie die Krypto-Jünger immer sagen. Lambo, ich muss einen Lambo haben, weil das ist ein Symbol für schnellen Reichtum.

Genau, es geht gerade nach oben, die Renditen sind schon nicht mehr zählbar, es wird unendlich durch... den gehebelten ETF.

Ja, das klingt schon mal verdächtig, weil einen VW kann man ja billiger auch haben.

Genau, es ist auf jeden Fall wahrscheinlich mit weniger Wartungskosten und Schwankung der VW und das ist ein Thema, was wir heute haben. Das heißt, da werden wir direkt reinschauen, was eigentlich der heilige Amumbo ist und was der gehebelte ETF ist.

Und wieso ist er heilig? Warum ist er jetzt überhaupt so angesagt?

Weil er natürlich Rendite spendet.

Er verspricht mehr Rendite, also Lamborghini und so weiter. Und der Anfang ist von, wie hast du gesagt, Amundi heißt die Firma, die ihn anbietet.

Genau, das ist die Kapitalanlagegesellschaft und der Lamborghini dahinter ist sozusagen kryptisch formuliert Comedy-Gruppe und da gibt es schnelles Geld.

Erklär mal, was ist das genau?

Also wir haben schon gesagt, die Kapitalanlagegesellschaft, also das Unternehmen, das das Ganze ausgibt, anbietet, ist Amundi und die haben einen ETF, der was leveraged oder gehebelt ist, auf den MSCI USA. Daily. Das heißt, den MSCI USA ist der Aktienmarkt in den USA. Man kann es sich so vorstellen wie den S&P 500. Und das wird täglich gehebelt.

Du musst es mal kurz erklären, bitte, für mich auch und natürlich für die ZuseherInnen. Was ist denn überhaupt der Hebel? Was heißt gehebelt?

Der Hebel ist einmal wichtig zu definieren. Und man kann es sich so vorstellen, normalerweise, wenn du einen Euro hast, du kaufst ein Unternehmen oder diesen Markt für einen Euro, dann bist du proportional mit der Rendite verteilt. Das heißt, wenn das Ganze um 10% steigt, kommen aus deinem 1 Euro 10 Cent, also 10% dazu. Du hast 1,10 Euro. Wenn ich jetzt einen Hebel einsetze, ist im Hintergrund ein Swap-Geschäft. Das heißt, Amundi hat einen Swap-Partner. Die sagen, ich lasse dich am Doppelten dieser Marktsteigerung oder des Marktverlustes partizipieren. Das heißt, ich gebe da auch 1 Euro hin. Allerdings, ich bekomme bei 10% Rendite 20. Wir schauen uns genau an, ob das wirklich 20 sind dann auch noch. Und wenn es 10% runter geht, geht es bei mir nicht 10%, also 10 Cent runter, sondern 20 Cent runter. Auch da gehen wir noch genauer darauf ein. Im Grunde kann man aber sagen, man ist einfach mal grundsätzlich der doppelten Schwankung circa ausgesetzt. Es ist also sehr, sehr viel risikoreicher.

Okay, und man verspricht sich eben von dem mehr... Auf der einen Seite quasi mehr Gewinn und deswegen will das jeder haben gerade.

Genau, das ist der Grund, warum das so angesagt ist. Weil natürlich, da muss man dazu sagen, in den letzten 15 Jahren, vor allem im amerikanischen Markt, ist da sehr, sehr viel sehr weit nach oben gegangen. Wenn man da natürlich einen Hebel hat, dann ist das Ganze in astronomische Sphären gegangen. Und ich glaube, da können wir auch vielleicht das erste Mal den Punkt aufgreifen. Es ist nämlich nicht genau das Doppelte nach oben und auch nicht das Doppelte nach unten. Da müssen wir uns nochmal kurz vor Augen führen, was der Zinseszinseffekt ist. Wir haben gehört, die Bezeichnung ist, dass es der MSCI USA Daily ist. Das heißt, dieser Swap geschieht täglich. Wenn ich also jetzt an einem Tag, ich mache es einfach, 1% Rendite habe, oder machen wir 2% Rendite und ich habe das 10 Tage hintereinander. Also immer 2% Rendite, 2% Rendite, am dritten Tag auch wieder 2% Rendite bis zum zehnten Tag. Dann ist es natürlich nicht so, dass ich nach 10 Tagen 20% Rendite habe, sondern weit über 20, weil da ein Zinseszinseffekt entsteht. Das heißt, nach oben hin ist es auch mehr als das Doppelte.

Okay, also ich habe mehr als 20, weil auf diese schon erwirtschafteten... Zinsen sozusagen kommen noch einmal.

Genau.

Ja, aber das ist wahrscheinlich in die andere Richtung auch, oder?

Genau, es gibt Effekte in beider Seiten. Da tauchen wir jetzt wirklich tief in die Materie rein. Wir wissen auch, wir haben da einige Profis als Zuhörerinnen. Deshalb gerne in die Kommentare schreiben, wenn ihr das schon gewusst habt. Ich glaube, für die meisten ist es etwas Neues und auch gerne Ergänzungen, weil das ganze Feld ist natürlich noch... doch etwas tiefer, wie jetzt in dem Podcast beschrieben. Wir greifen nochmal das Wichtigste auf.

Ja genau, es wird nämlich ein bisschen komplizierter heute noch, aber nur kurz. Also die, die jetzt sich kurz überfordert fühlen sollten, dranbleiben. Es wird nachher nämlich noch super spannend und braucht jetzt ein bisschen zur Erklärung. Und die, die sich aber schon voll auskennen, schreibt es uns rein, weil es ist ja auch für die anderen interessant, welche Dinge man noch beachten muss beim heiligen Amumbo. Aber jetzt geht es darum, was passiert, wenn es nach unten geht.

Wir schauen uns jetzt die Effekte an. Ich wiederhole es trotzdem noch mal kurz. Wir haben es rauf schon beschrieben und wir gehen da jetzt gleich mal darauf ein, dass eben keine arithmetischen Renditen am Kapitalmarkt da sind, sondern geometrische. Also der Pfad ist ja unterschiedlicher, wenn ich geometrische, sozusagen mit Malrechnen, Renditen habe. Da brauchen wir gleich ein Beispiel. Wir stellen uns das erste vor, dieser MSCI USA Daily, also dieser Index vom amerikanischen Markt. Wir stellen uns das vor, man investiert 100 Euro und an einem Tag macht er 10% plus. Das heißt, aus den 100 Euro werden 110 Euro. Dann wird das Ganze, wir bleiben dabei, das wird nach einem Tag glattgestellt. Wir sagen auch, das ist auch ein Swap. Und am nächsten Tag gehe ich also mit 110 Euro, bin ich im Markt und dann sinkt das Ganze um 10%. Und dann merke ich, okay, wenn ich von 110 10% abziehe, Dann ist das Ganze jetzt auf 99 gesunken, also 10% von 110 sind 11. Das heißt, ich bin nach einem Tag 1% im Minus. Das ist also in den Seitwärtsbewegungen ein Problem, vor allem wenn wir jetzt das Ganze mit Hebel betrachten. Das heißt, wir haben jetzt das Ungehebelte betrachtet, jetzt den Hebel. Die gleiche Voraussetzung, ich investiere 100 Euro. 10% Rendite heißt gehebelt das Doppelte, also 20% Rendite. Aus 100 werden 120.

Also 100, dann 20 dazu, 120.

Genau. Und dann kommt der nächste Tag. Ich bin mit 120 Euro investiert und das geht 10% runter. Aus den 10%, weil ich doppelt gehebelt bin, werden 20%. Und 20% von 120 sind 24. Also ich muss 24 abziehen von 120.

Also die 120, die ich vorher gemacht habe aus den 100. Genau.

Und jetzt bin ich auf einmal auf 96.

Und das ist weniger wie vorher. Also weniger wie beim normalen, weil das waren ja vorher 99.

Genau. Und in Relation ist das eine jetzt um einen Prozent gesunken und der gehebelte um vier Prozent. Das heißt, das ist da, sehen wir mal, nicht das Doppelte. Und da wird es auch relativ interessant, wenn man sich diese, also man weiß, okay, da ist nichts mit Plusrechnen bei Renditen. Das wird jeden Tag berechnet. Und wenn da seitwärtsläufende Märkte sind, dann habe ich einen negativer, also eine schlechtere. Renditeverhältnis zu Risiko wie bei einem ungehebelten Produkt. Und das Ganze kann man auch historisch sehr, sehr gut betrachten. Das heißt, da gibt es Studien dazu. Ich habe sie natürlich in dem Fall vorbereitet. Ich muss nur kurz nachschauen, wie das Ganze heißt. Das ist in dem Fall der Leverage Exchange Traded Fund, when four is not more. Four ist in diesem Fall der Hebel. Das war von William J. Trenner. Das heißt, das ist auch ein PhD und ein CFA. Das heißt, ein gut gebildeter im Finanzbereich. Mann, wenn ich es beim Namen richtig habe. Und der hat sich das angeschaut von 2016 bis zurück 1916, also genau 100 Jahre. Hat sich das auch angeschaut, genau für den S&P 500. Und da sehen wir mal bei den Renditen, was da überhaupt passiert. Weil der S&P 500 hat über die letzten 100 Jahre 9,8% Rendite pro Jahr gemacht. Allerdings jetzt, wenn man sozusagen naiv an die Sache herangeht, würde man denken, dass der gehebelte ETF genau das Doppelte macht. Also knapp 18,6% Rendite. Und das ist jetzt das Wichtige, dem ist nicht so. Das heißt, die Rendite vom gehebelten ETF war in diesem Fall, dass ich es richtig habe, sind 15,5%. Das heißt, wir gehen da weit über 3% an Rendite verloren. Ich trage aber das doppelte Risiko. Das heißt, ich bekomme nicht. Die doppelte Rendite, ich trage aber das doppelte Risiko. Und das tritt eben genau in solchen Fällen auf, wenn ich Seitwärtsbewegungen habe. Also wenn sich der Markt einmal sechs Monate in die Seite bewegt, dann ist es grundsätzlich für mich mit dem Gehebelten schlechter wie im Ungehebelten Produkt. Und wenn ich jetzt sowieso eine Verlustphase habe, dann ist es doppelt schlecht.

Verstehe. Also man sieht, zusammengefasst als Anleger sieht man natürlich die... den Lambo bei dem Namen schon, also den Lamborghini, ich sehe die Dollarzeichen in den Augen und man sieht nur die Upside, also nur das Ui, das ist ja doppelt so gut, jetzt suche ich ja eh schon einen ETF aus, optimalerweise, wo ich denke, der performt gut und sehe natürlich dann nur, ich nehme ja einen guten, jetzt nehme ich natürlich dann, wenn ich ihn hebele, dann ist er doppelt so gut. Aber das ist ein Druckschluss.

Genau, das ist der Druckschluss. Und damit wir noch den Fachterminus noch einmal drin haben, da können Sie ja gerne nachschauen. Da gibt es wahrscheinlich ein Paper, Google, YouTube dazu. Das ist der Volatility Decay oder der Volatilitätszerfall. Das heißt, in Phasen von Volatilität, wo es nur rauf und runter geht und nicht klar in die eine oder andere Richtung, da hat man einfach genau diese Nachteile. Und man muss halt sagen, wenn man langfristig investiert, wird man viele solcher Phasen haben. Okay.

Also wenn es eine normale Phase ist, unter Anführungszeichen, wobei man weiß ja nicht, was normal ist. Normal ist ja schon ein schwieriger Terminus. Aber was ist denn schon normal? Deswegen ist die Frage, was sagt eigentlich die Finanzwissenschaft dazu, weil die gleicht ja aus, was normal und nicht normal ist.

Genau, also normal ist in dem Fall, nennen wir es die Marktdaten, was wir aus den letzten 100 Jahren haben. Da können wir irgendwo eine Normalität ableiten. Und was man relativ klar sagen kann, wenn ich jetzt langfristiger Investor bin, werde ich beim langfristigen Investieren mit dem gehebelten ETF, und jetzt ist wichtig, das Wort ist entscheidend, risikoadjustiert, also im Vergleich von Risiko und Rendite, schlechter belohnt. Das ist ganz essentiell, kann wunderbar gemessen werden, haben wir jetzt auch gerade mit den Zahlen, also mit den 10% Rendite vom S&P und die 15,5% Rendite unterstrichen, weil beim einen habe ich das doppelte Risiko. Und deshalb ist es in der Finanzwissenschaft, wird es für... andere Dinge dann viel, viel positiver gesehen. Und da geht es dann wirklich eher um kurzfristige Entscheidungsfindung. Das heißt, wenn ich jetzt zum Beispiel sage, ich habe da eine kurzfristige Spekulation, die was auf irgendeiner Annahme beruht, dann ist so ein Produkt schon eher geeignet. Allerdings mit eher geeignet meine ich noch immer, bitte, da geht ganz, ganz viel Schwankung damit einher. Also muss man sich dann sehr sicher sein, dass dieser Markt sich nicht seitwärts und nicht nach unten bewegt.

Also prinzipiell nimmt man ja ein ETF nach diesem passiven Investieren und der Lehre ja eher deswegen, weil das Risiko, wenn man breit streut über die ganze Welt, wir kauen ja das eh immer wieder, nimmt man ja deswegen, weil das Risiko auch extrem gering ist. Also das Verhältnis Risiko-Ertrag ist super für einen Anleger. Und wenn ich jetzt hebele, dann hebele ich das quasi auch aus.

Es wird einfach messbar schlechter. Und ich glaube, da kann man auch sagen, das Thema ist ja mittlerweile in aller Munde. Just ETF hat schon ein Video dazu und ich glaube, du hast auch schon in der Vorbereitung gesagt, du hast das Finanzflussvideo angeschaut.

Ja, natürlich, der Finanzfluss hat auch ein, ich glaube, es ist in dem Fall sogar ein Überflussvideo, wenn er nicht sogar schon mehrere dazu hat. Wir verlinken einmal ein paar in der Beschreibung unten oben. Irgendwo ist der Link, ihr findet ihn. Wie würdest du das zusammenfassen, was jetzt gut ist beim heiligen Amumbo?

Genau, wir haben ja jetzt gehört, da gibt es einen Amumbo, der für ein Lamborghini scheinbar zuständig ist. Und wir wissen auch, risikoadjustiert werde ich schlechter belohnt. Das heißt, für langfristige Investoren, haben wir auch schon kurz angesprochen, ist es eigentlich rational nicht die beste Option. Das heißt, weil ich möchte für eine Einheit Risiko, möchte ich so gut wie möglich mit Rendite belohnt werden. Nur für sehr risikoaffine. InvestorInnen, kann man das nachher vielleicht als Teilstück in die Strategie, in opportunen Marktphasen, was das auch immer ist.

Das heißt das jetzt wieder, opportune Marktphasen, ich muss das erklären, opportune Marktphasen, sehr schön.

Ist jetzt keine Empfehlung, aber wenn ich jetzt zum Beispiel sowas habe wie den .com Crash und ich habe wirklich historisch geringe sozusagen Aktienkurse oder Aktienpreise, dann kann man das erste Mal überlegen, ob man jetzt mit Hebel da reingeht, weil halt die erwartete Rendite in der Zukunft höher ist und die hoffentlich in einem Upward-Trend, also in einem ansteigenden, positiven Trend da gehebelt drin bin und auch wirklich profitiere, weil im Seitwärts- und Abwärtstrend profitiere ich eben nicht.

Beim Abwärtstrend wäre es doppelt schlecht sozusagen.

Genau, also wenn... In dem Fall der MSCI USA Daily 50% runtergeht. Also in dem Beispiel, wenn man es auf einen Tag macht, dann wäre alles weg. Allerdings, man geht einfach viel, viel schneller Richtung Totalverlust.

Echt, bei 50% ist alles weg, weil es ja doppelt ist, oder?

Genau, also das ist dann richtig hart.

Minus 50%, alles weg.

Deshalb wirklich Betonung, risikoaffin und kleiner Anteil im Portfolio.

Genau, aber da geht es sich dann nicht einmal mehr VW aus.

Ich glaube, da wird es dann schwer. Da muss man eher Richtung Trabi oder sowas durchschauen. Und wenn man das zumindest in Betracht sieht, das heißt, wir sind womöglich irgendwann in einer opportunen Marktphase und man möchte jetzt gehebelt im Markt und das Risikoprofil von einem passt, dann gibt es noch einen wichtigen Punkt. Wir haben es schon kurz aufgegriffen, das Ganze ist Swap-basiert. Das heißt, ein Swap stellt in dem Fall jeden Tag glatt. Das wird jeden Tag ausgeglichen, da bekommst du die Tagesrendite. Das führt dazu, dass in Österreich diese ausschüttungsgleichen Erträge, weil das eben jeden Tag glatt gestellt wird, um ein Vielfaches höher ist. Das heißt, du wirst eine viel, viel höhere Steuerbelastung haben. mit der Kapitalertragssteuer, als beim nicht gehebelten ETF. Das ist ganz, ganz wichtig. Das kommt auch noch dazu. Also du bist nicht nur auf reiner Marktseite aus Risikorenditesicht benachteiligt, sondern bist auch auf Steuerebene benachteiligt. Wenn alle diese Faktoren trotzdem nichts daran hindern, dass du den Lambo haben möchtest, dann bitte überlegt und mit einem kleinen Betrag das Ganze machen.

Okay, aber das heißt in Wahrheit, also machen wir uns nichts vor, das heißt ja eigentlich, für unsere meisten ZuhörerInnen ist es eher nichts, oder? Weil es ist ja auch spekulativ schon fast.

Es geht in Spekulative und das hat einfach mit, wenn man denkt...

Entschuldigung, wenn das mit der Steuer an oder zu kommt, das ist ja...

Genau, ist nicht schön und es ist dann einfach schon sehr, sehr weit weg von einem prognosefreien langfristigen Investieren.

Gilt das eigentlich jetzt nur für den Heiligen Amumbo? Das ist ja ein großartiger Name. Aber gilt das auch für andere gehebelte ETFs? Im Prinzip ist ja das Gleiche, oder?

Genau, kann man absolut so anwenden. Gilt auch für andere gehebelte ETFs. Und ja, bitte einfach da wirklich sehr, sehr genau darauf achten und schauen, was man über das Produkt weiß und welche Risiken damit einhergehen.

Große, scheint mir.

Genau, große Risiken ist ganz, ganz wichtig. Desto komplexer, desto größer. wird auch meistens das Risiko, weil ich immer Dinge übersehen kann. Und ich kann es da nur noch einmal betonen, ich habe sozusagen von opportunen Marktphasen gesprochen, für den normalen Risikoprofil ausgestatteten langfristigen Investor ist das kein Muss im Portfolio. Vielleicht kann ich es so gut ausdrücken.

Ja, und opportune Marktphasen weiß man nachher gut. Ich habe es gerade gesagt, als Beispiel. Nach einem Crash wäre es gut, wenn man genau den richtigen Zeitpunkt erwischt. Dein Beispiel war die Dotcom-Blase. Das hat sich schon gezogen, bis das wieder angestiegen ist. Das war ja nicht gleich nach oben. Langzeit wird es nach dem Crash auch wieder blöd.

Genau, und du siehst es ja. Es gibt ja noch einen Rückschaufehler. Ich habe jetzt natürlich einen opportunen Moment rausgenommen. Aber man kann auch auf einen viel, viel kurzfristigeren zurückblicken. Die Märkte sind damals im... Jahr 2020, ab April, wird das ziemlich stark im Corona-Crash gestiegen. Und ich möchte Anlegerinnen sehen, die was im April, wo die komplette Welt gestanden ist, wo noch keine, in dem Fall, Lösung für die Pandemie da war. Das heißt, dort noch... keine Injektionsmöglichkeiten geben, keine Impfungen, noch gar nichts. Der, was da gehebelt mit seinem Kapital im Markt geht.

Genau, man wusste noch gar nichts und jeder hatte Angst. Genau. Das ist jetzt genau jetzt, kaufe ich mir gehebelt und das ist natürlich schlecht.

Genau, und jetzt fünf Jahre zurückschauen, ist mega einfach. Dann hat man da in dem Jahr hunderte Prozent Rendite mitgenommen. Ich glaube nicht, dass man das in dem Zeitpunkt einschätzen kann, zumindest mit hoher Sicherheit.

Vielleicht passt dir der Name dann doch nicht so schlecht, weil er... Das Klischee auch sagt, dass die Lambo-Fahrer ja dann eher riskanter fahren. Also wenn sie ihn ergattern, dann fahren sie nachher alles zusammen riskant.

Also wenn du jetzt Lambo und riskant, ich denke jetzt an 50 Cent. Für mich ist es in die Richtung Get Rich or Die Trial. Bitte wirklich wissen, was man sich da aussetzt. Es kann als Tool eingesetzt werden. Es ist keine Anlagestrategie.

Es wäre schlecht, wenn es die ganze Gesellschaft macht. Das bringt uns zum gesellschaftlichen Aspekt des Themas. Wie würdest du das beleuchten?

Ich glaube in dem Fall, es ist sicher in einer Sub-Sparte von sehr Interessierten am Finanzmarkt, also auf Foren, in Reddit, in der Finance-Bubble, auf YouTube, ist es ein Thema. Allerdings gefährlich wird es eben einfach, wenn das Ganze überschwappt. zu Anlegerinnen, die vielleicht noch nicht so vertraut mit dem sind. Da ist nachher ganz, ganz wichtig beim Investieren ist essentiell für Anlegerinnen, dass sie wissen, in was das Geld investiert wird, welche Risiken, welche Kosten und welche Steuern damit einhergehen. Und dann muss ich mal ausrechnen, was ist eigentlich die Erwartung, was ich habe in 5 Jahren, 10 Jahren, 20 Jahren. Also warum lege ich das Geld überhaupt an? Und wenn ich das nicht abschätzen kann, habe ich ein Problem. Und ich glaube, dass es von einigen Menschen eingeschätzt werden kann. Ich bin mir dann auch sehr sicher. nahezu 100 Prozent. 100 Prozent gibt es nicht. Aber wenn jemand da die Risiken kennt, dann hat er kein 100 Prozent Amunbo-Portfolio. Und für andere ist es dann einfach, klingt es verlockend und die schwarze Seite wird oft nicht gesehen.

Ah, du willst uns sagen, wenn du in dieser Folge was gelernt hast, also wenn du das nicht gewusst hast, wo alle die Probleme liegen und wir kratzen ja wirklich, wie gesagt, am Anfang nur an der Oberfläche des heiligen Amunbo, dann am Lack. Am Lack. Wir kratzen am Lack, das Heiligen am Wombo. Dann ist es eigentlich nichts für dich. Also wenn du nicht weißt, was alles dahinter, unter dem Lack steckt, im Auto, dann besser nicht.

Absolut. Ich greife nochmal die drei Punkte auf. Wenn du nicht weißt, dass da ein Pfadrisiko besteht und über sozusagen die Arithmetik dahinter, die Mathematik, mit Malrechnen statt Plusrechnen, dir noch keine Gedanken gemacht hast. Wenn du nur an dieses Volatilitätszerfall, also im Volatilitäts-Decay nicht gekannt hast und wenn du auch bei Swap die Besteuerung noch nicht wirklich gekannt hast und du trotzdem investiert bist, dann ist das sehr mutig. Und genau sowas wollen wir eben auch mit dem Podcast verhindern. Ich glaube, es ist ein Produkt, was am Markt eine Berechtigung hat, aber nur für eine sehr, sehr kleine Zielgruppe relevant ist. Ich sage es gleich, wie du es gesagt hast. Das heißt, wenn du heute etwas gelernt hast, hat man wahrscheinlich nicht alle Informationen, um da eine bewusste Entscheidung zu treffen.

Das ist ja großartig. Wir wollen ja eigentlich, dass die Leute etwas lernen und das dann positiv investieren können. Und jetzt sagen wir ihnen, wenn du heute etwas gelernt hast, das ist schlecht, schlecht. Wenn du heute etwas gelernt hast, das ist schlecht. Das ist überhaupt super. Da machen wir jetzt gleich die Umfrage draus. Wenn du heute etwas gelernt hast, dann gib uns ein Like. Gefällt mir, ich habe was gelernt und weiß, jetzt brauche ich keinen Heiliger Mumbo. Wenn du nichts gelernt hast, gibst uns ein. Gefällt mir nicht. Würden wir uns sehr freuen. Auch über das Gefällt mir nicht, weil dann haben wir so ein bisschen Abstimmung, wie die Themen bei euch ankommen. Ja super, apropos euch, bringt mich gleich zur Community-Frage, wenn ich darf, oder? Was haben wir da? Die Frage, Moment. Natürlich, passt wieder zum Thema, soll ich meinen Sparplan auf einen gehebelten ETF umstellen? Also einen normalen Sparplan, da sowas rein, überhaupt umstellen, ist überhaupt das Ärgste.

Genau, also wir haben ja die Frage schon öfters gehabt, sowohl in YouTube-Kommentare oder im anderen, also im normalen Geschäftsumfeld. Ich kann ja dazu sagen, wir haben da Beratungen, Webinare, was auch immer. Da kommen immer wieder Fragen daher. Bitte als langfristiger Investor nicht alles in den gehebelten ETF. Bitte auch. solides Fundament aufbauen, also ein maximal gestreutes Portfolio. Sparplan nicht umstellen, solltest du trotzdem den Heilinger Mumbo und den gelben, roten, schwarzen Lamborghini daraus bekommen, damit einen kleinen Teil des Gesamtvermögens, einen kleinen Teil im einstelligen Prozentbereich kann man das machen. Und dann macht man es auch nur, wenn man alle Risiken versteht und wenn man nach der subjektiven Einschätzung eine opportune Marktphase hat. Das ist sehr, sehr schwer zu definieren und auch sehr, sehr schwer im Vorhinein zu definieren, wo dieser Zeitpunkt ist. Wenn alle diese sozusagen göttlichen Fügungen auftreten, dann kannst du die Sparrate im Amunbo erhöhen.

Er ist einfach sehr spekulativ, der Gehebel.

Absolut.

Verstehe. Fehlt eigentlich nur noch der praktische Tipp der Woche?

Praktischer Tipp ist in dem Fall sehr leicht gefallen. Nur in Sachen investieren, die man auch versteht. weil ansonsten ist das fallende Messer sehr, sehr scharf. Das heißt, wir haben eine sehr, sehr gute Marktphase in den letzten 15 Jahren gehabt, in den USA, aber auch auf der Welt. Wir wissen, dass da viele Anleger glauben, es wird die nächsten 100 Jahre noch so weitergehen oder 10 Jahre oder 15 Jahre. Die Wahrheit ist aber, keiner weiß, was die nächsten 2 Monate oder 20 Jahre passiert. Das kann sich wiederholen. Wir können in einen Crash kommen. Der Crash kann erst in 5 Jahren kommen. Was wir auf jeden Fall wissen, wir werden Volatilität haben. Und wir wissen auch, dass du mit diesem ETF unter Berücksichtigung von Risiko und Rendite schlechter belohnt wirst. Deshalb bitte nur in das investieren, was du verstehst. Ansonsten hat man meistens danach sehr viel Kopfweh.

Sehr gut. Vielen Dank für den Tipp. Vielen Dank für die Aufklärung zum Hebel. Jetzt kenne ich mich auch aus. Gehebelte ETF, wer es braucht. Wer unbedingt morgen einen Lambo haben will. Sollte es auch nicht machen, weil das geht sich einfach nicht aus. Diese Lambo-Versprechen kennt man ja aus der Kryptowelt. Ich glaube, das ist nichts. Wir haben es jetzt wieder gelernt, auch beim heiligen Amumbo. Das Risiko ist sehr groß. Ich sage vielen Dank fürs Dabeisein. Ah ja, und nicht vergessen, wenn ihr was gelernt habt, gebt uns ein Like. Wenn ihr nichts gelernt habt, ein Dislike. Einen gefällt mir nicht. Freuen wir uns auch.

Genau, und eins kann man glaube ich auch dazu sagen, wir haben noch nie zum Teilen aufgefordert, aber falls wir Menschen dabei haben, die in Amunbu investiert sind und denen der ganze Inhalt egal ist, die dürfen das auf jeden Fall teilen, weil da sind die richtigen Jünger dahinter. Das heißt, auch diese mutige Zielgruppe wollen wir ansprechen. Ich hoffe, wir haben da einen Mehrwert reingebracht und wie gesagt, einfach aufpassen.

Ja, teilen ist überhaupt nicht schlecht, wenn man zum Beispiel in einem Bekanntenkreis jemanden hat, der sagt, gehebelte ETFs sind überhaupt das Geilste. und die Risiken aber nicht kennt, wie die meisten wahrscheinlich, dann kann man die Folge ruhig auch teilen. Uns würde es freuen, die anderen Videos, die wir empfehlen dazu, falls sich jemand vertiefen will, sind in der Beschreibung verlinkt. Wir sagen danke fürs Dabeisein und freuen uns über ein Abo, damit du Bescheid weißt, wenn es nächste Woche wieder eine neue Folge gibt von Praktisch Veranlagt. Vielen Dank fürs Dabeisein. Tschüss, Baba.

Bis zum nächsten Mal.

So, wo sind die Lambo-Schlüssel? Hast du die Schlüssel von unserem Lambo? Praktisch Veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen.

Informationen in diesem Podcast sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.

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