Teurer Fehler: Emotional investiert

Wie Emotionen unsere Investment-Entscheidungen beeinflussen

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 30. April 2024

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

Emotionale Einflüsse auf Investitionsentscheidungen

Herdenverhalten

  • Definition: Anleger neigen dazu, bei hohen Kursen zu kaufen und bei niedrigen zu verkaufen.
  • Beispiel: Bitcoin-Boom, Nvidia-Aktien.
  • Gefahr: Bildung von Blasen, wenn alle einer Meinung folgen.
  • Lösung: Durchschnittskosteneffekt nutzen, Sparpläne verwenden, strategisch investieren.

Confirmation Bias (Bestätigungsverzerrung)

  • Definition: Tendenz, Informationen zu suchen, die die eigene Meinung bestätigen.
  • Beispiel: Social Media, wo man nur Postings sieht, die der eigenen Meinung entsprechen.
  • Gefahr: Subjektive Bewertung, Objektivität fehlt.
  • Lösung: Verschiedene Meinungen einholen, Quellen überprüfen, objektiv bewerten.

Dispositionseffekt

  • Definition: Tendenz, Gewinner zu früh zu verkaufen und Verlierer zu lange zu halten.
  • Beispiel: Aktien, die im Gewinn sind, werden schnell verkauft, während Verlustaktien gehalten werden.
  • Gefahr: Ineffiziente Portfolio-Performance.
  • Lösung: Rationale Bewertung, langfristige Strategie, Gewinner laufen lassen, Verlierer schnell abstoßen.

Strategien gegen emotionale Einflüsse

  • Plan festlegen und durchziehen: Langfristige Strategie, Durchschnittskosteneffekt nutzen.
  • Honorarberater konsultieren: Gleichgeschaltete Interessen, objektive Beratung.
  • Risikokapital für FOMO: Kleiner Teil des Kapitals für spekulative Investitionen, Hauptteil langfristig ausgerichtet.

Rolle der sozialen Medien

  • Vorteile: Mehr Finanzbildung, leichterer Zugang zu Informationen.
  • Nachteile: Informationsüberflutung, Verwirrung, Verlust von Rendite durch sprunghaftes Verhalten.
  • Lösung: Empirisch und wissenschaftlich investieren, objektive Quellen nutzen.

Tipp der Woche

  • Langsam reich werden: Langfristige Rendite effizient einsammeln, Risiko minimieren.
  • Beispiel: Warren Buffett, langfristiger Investor, festgelegte Taktik.

Fazit

  • Emotionale Investitionen: Finanzen und Geldanlage sind emotionale Themen.
  • Ziel: Netto mehr bleibt durch strategisches und rationales Investieren.
  • Praktische Veranlagung: Praktische Tipps aus der Veranlagungspraxis nutzen.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Wie Emotionen unsere Investitionsentscheidungen beeinflussen.

Und das führt dann oft dazu, dass sich Blasen bilden können.

Das ist nicht immer gut, also meistens gar nicht gut. Hallo, mein Name ist Michael und ich stelle stellvertretend für euch naive Fragen rund ums Thema Geld. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ja, hallo, ich versuche es zumindest. Das Ziel ist natürlich, dass euch netto mehr bleibt.

Wir arbeiten beide für fynup, den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich, haben also wirklich Einblick und den Überblick. Unser Thema heute ist emotional investiert, wie Emotionen unsere Investitionsentscheidungen beeinflussen. Und das ist nicht immer gut, also meistens gar nicht gut. Und Marcel hat da sogar vier Punkte heute vorbereitet. Und wir beginnen mit dem Herdenverhalten. Warum neigen Anleger dazu, bei hohen Kursen zu kaufen und bei niedrigen zu verkaufen? Man sieht es immer wieder, wenn es teuer ist, dann ist es plötzlich interessant, wie zum Beispiel Bitcoin. Wenn der hoch ist, dann wollen alle Bitcoin kaufen. Wenn es niedrig ist, interessiert es keinen. Warum ist das so?

Genau, also du hast schon angesprochen, es gibt auch einen Herdeneffekt, also wirklich von der Herde, von den Tieren abgeleitet. Der ist am Finanzmarkt auch sehr gut erkennbar. Das heißt, wenn gewisse Anlageklassen, du hast jetzt Bitcoin genannt, also der Kryptomarkt oder Aktien oder Anleihen oder was auch immer, extrem boomen.

Genau, da gibt es ja jetzt gerade, ist glaube ich angesagt, alles mit KI und jeder will Nvidia haben. Sind die aber schon so hoch?

Absolut. Und man hört dann einfach von sehr hohen Renditen in der Vergangenheit und hat irgendwo das Gefühl, irgendwie investiert jeder. Das heißt, man bekommt es quasi schon im Taxi erzählt und weil es jeder macht, tendieren die Leute dazu, dass sie es auch machen. Das heißt, sie folgen der Masse und das führt dann oft dazu, dass sich Blasen bilden können. Vor allem, wenn es um Einzeltitel geht, du hast ein Media genannt, keiner weiß, wo das hoch, wo das tief ist. Allerdings wird es natürlich verstärkt, wenn alle einer Meinung folgen. Und genau das ist das Herdenverhalten, das sehr trügerisch ist für Anleger.

Und dann gibt es auch noch, dass man bei niedrigen Kursen verkauft. Das ist auch komisch, oder? Wie ist das zu begründen?

Genau, das ist das Gegenbeispiel. Wir wollen jetzt natürlich kein Bashing von irgendwelchen Unternehmen. Aber es hat zum Beispiel große Einbrüche bei Meta vor nicht so langer Zeit gegeben. Und die Leute tendieren dann auch natürlich dazu, wenn Krisen eintreten, wir bleiben jetzt bei Einzelaktien, das hat nichts mit dem Markt an sich zu tun, dass sie einfach das Gefühl bekommen, okay, der Großteil der Menschen ist nicht mehr investiert. Ist deinvestiert, verkauft das Ganze und die folgen dem Trend. Allerdings hat es ja mit dem unterliegenden Investment an sich wenig zu tun. Das heißt, man handelt emotional, nicht rational auf irgendwelche Kennzahlen basierend und man folgt wieder der Masse.

Also so, uhuhu, jetzt verkaufen alle, jetzt fürchte ich mich, dass es noch weiter runter geht und deswegen verkaufe ich jetzt auch noch schnell.

Absolut, also es ist ja, wenn man etwas macht und es ist gut, dann war es meistens die eigene Idee. Und wenn etwas gegen einen läuft, dann orientiert man sich natürlich nochmal wahrscheinlich mehr an der Masse. Da müsste man wirklich tiefer in Studien gehen. Ich gehe davon aus, dass der Effekt stärker ist bei fallenden Kursen, also in Krisen. Kann ich jetzt aber nicht bestätigen. Und dann sucht man natürlich irgendwo Sicherheit, die Sicherheit in dem Fall in der Masse und macht genau das, was der Großteil auch macht.

Und genau richtig wäre aber genau umgekehrt. Also wenn man es einkauft, wenn es günstig ist, kann man das so sagen. Eher verkauft, wenn es hoch ist.

Das wäre natürlich wünschenswert. Allerdings wissen wir auch, es ist extrem schwer zu sagen, wann etwas günstig oder teuer ist. Das heißt, das Problem hat man ja als Privatanleger auch. Ich weiß nicht, wann etwas sehr teuer oder überteuert ist oder extrem billig. Und da kann man sich einfach schnell Abhilfe beschaffen. Das heißt, man hat wirklich ein Ziel, warum man das Investment tätigt und man macht es. Dauernd, also über Sparpläne zum Beispiel, nutzt ein Durchschnittskosteneffekt und somit hat man die Hochs und die Tiefs dabei und man ist eben nicht dann wirklich vom Timing abhängig und man ist investiert, weil man einen Grund darin sieht und nicht, weil es alle anderen machen.

Also Durchschnittskosteneffekt ist, ich kaufe es einmal billig und dann kaufe ich es wieder teuer und billig und dann mittendrin und irgendwie gleicht sich das über die Dauer aus sozusagen. Durchschnittskosten. Und eigentlich bin ich vorher am besten, weil ich es ja nicht wissen kann, wann ist es niedrig und wann ist es hoch vorher.

Trifft absolut zu. Es hat keiner die Glaskugel. Man hätte tun sollen, als hätten sie die Glaskugel. Das ist dann kurzfristig oft möglich. Das heißt, man kann immer mal mit Glück richtig liegen. Langfristig ist es extrem schwer und deshalb kann man besser wie der Großteil sein, Durchschnittskosteneffekte nutzen und wirklich mit Strategie in den Markt gehen.

Okay, so kann ich das Herdenverhalten sozusagen. Dann gibt es noch einen Punkt, der klingt auch sehr interessant, den habe ich auch schon öfter gehört, das Wort, aber es ist nicht nur schwer auszusprechen, sondern auch schwer zu verstehen, das ist Confirmation Bias. Wie beeinflusst also dieses Phänomen, auf Deutsch kann man wahrscheinlich sagen, die Bestätigungsverzerrung, oder kann man das sagen, unsere Investitionsstrategien, also was ist das überhaupt? Und kannst du das einmal kurz erklären?

Genau, es heißt Bestätigungsverzerrung oder Bestätigungsfehler und man kann vielleicht bei den Beispielen bleiben. Das heißt, wenn man in ein Unternehmen investiert ist oder in den Markt investiert ist, tendiert man dazu, dass man seine Meinung bestätigt haben möchte.

Ist es so wie bei Social Media, wenn man immer nur die eigenen Sachen, also die Postings sieht, die der eigenen Meinung entsprechen? Ja, genau, so ist es.

Absolut, man ist in so einer Feedback-Loop, die das Ganze verstärkt und man lässt einfach Meinungen von außen, also Objektivität in vielen Fällen, nicht zu. Wenn ich jetzt in Kryptowährungen, in Aktienmarkt, in Anleihen, wo auch immer investiert bin, tendiere ich dazu, weil ich investiert bin, also ich gehe davon aus, ich kaufe, also profitiere von steigenden Kursen, dass ich mir die Informationen raussuche, unbewusst, die auf steigende Kurse schließen lassen. Und das ist genau dieser Bestätigungsfehler, weil ich natürlich nur die Informationen bekomme, die meine vorgefertigte Meinung schon bestätigen.

Ich verstehe, das ist auch gefährlich.

Absolut gefährlich. Ist auch extrem schwer eigentlich, dass man natürlich objektiv etwas bewerten kann, vor allem weil jede Einschätzung eigentlich subjektiv ist. Deshalb ist es immer wichtig, den Horizont offen zu halten bzw. die Strategie oder Taktik schon so auszulegen, dass man wirklich dazu gedrängt ist, objektiv zu bewerten und eben nicht im Bestätigungsfehler reinzulaufen.

Okay, also eine ähnliche Strategie wie auf Social Media, schauen, dass man verschiedene Meinungen sich einhält oder das Sichtfenster sozusagen das eigene erweitert. Und auch auf die Herkunft der Quellen achtet.

Genau, also am besten zwei Accounts, zwei Extremer und dann hat man das Beste von beiden Welten.

Okay, verstehe. Gut, und dann gibt es noch die Tendenz, dass Gewinner zu früh verkaufen, also wenn man Aktien hat, wo man die gewinnt, dass man die zu früh verkauft und Verlierer, das kenne ich ja, weil ich bin ja so ein Verlierer-Typ, dass man die Verlierer zu lange hält. Also Aktien, die im Verlust sind, zu lange hält, weil man sich denkt, das wird schon wieder. Das führt zu nicht so guten Ergebnissen, logischerweise.

Ja.

Was ist das genau?

Da gibt es auch eine Bezeichnung dafür, das ist der Dispositionseffekt. Das heißt, du hast es schon beschrieben, man tendiert wirklich dazu, wenn etwas positiv läuft, dass man die Gewinne realisieren möchte. Ob das jetzt einen rationalen Grund hat oder nicht, ist jetzt mal, ja. außer Frage gestellt. Es geht ja um die emotionale Handlung. Das heißt, wir als Menschen tendieren dazu, wenn wir Gewinne machen, diese zu realisieren. Obwohl sie keine Aussage über die Zukunft macht, nur weil jetzt Gewinne erwirtschaftet wurden, können zukünftig auch Gewinne erwirtschaftet werden. Im Umkehrschluss, wenn wir investieren und Verluste einfahren, also ich kaufe mir zum Beispiel eine Aktie für 100 Euro, die sinkt auf 50 Euro, dann habe ich noch immer sozusagen diesen Wert von 100 Euro im Hinterkopf. Und ich möchte bei 50 Euro nicht verkaufen. Und es ist dann empirisch wieder wunderbar belegbar, dass Menschen einfach tendieren an Verlierern festzuhalten, weil sie für etwas, was heute vielleicht 50 Euro wert ist, 100 Euro bezahlt haben. Sie warten sozusagen, bis die 50 wieder 100 werden. Und auf der anderen Seite verkaufen sie etwas zu früh, was von 100 vielleicht auf 130 gestiegen ist. Dabei weiß ja keiner, ob das von 130 noch auf 180 steigt, also wieder 50, oder das von 50 auf 100 steigt. Das heißt, da sind wir nachher wieder bei der Objektivität. Wenn man wirklich investiert ist, sollte man das rational begründen können. Es wird die Wahrscheinlichkeit geben, dass etwas von 50 auf 100 steigt oder von 130 auf 180 und ich sollte immer das bessere Investment nehmen. Die Gewinner im Bestfall, das ist natürlich Wunschdenke, so lang wie möglich laufen lassen und die Verlierer so schnell wie möglich deshalb auch mit Strategie abstoßen.

Okay, also Gewinne realisieren ist ja an sich nichts Schlechtes, das will man ja früher oder später. Das Problem ist nur, dass man es oft zu früh macht, weil man sagt, oh ja, jetzt ist es schnell, bevor es wieder fällt oder so. Also es gibt Herdenverhalten, diesen Confirmation Bias, also das sucht man selber immer, das meine Meinung bestätigt und diesen Dispositionseffekt hast du es genannt. Was kann ich jetzt gegen diese drei Dinge machen, weil wir sind ja alle Menschen, genau deswegen passiert das. Wie kann ich mich jetzt selbst sozusagen überlisten, vor allem wenn es um mein Geld geht, damit mir netto mehr bleibt?

Ja, und zwar man muss sich einfach eine Taktik in diesem Fall zurechtlegen. Das heißt, wir wissen, dass in gewissen Anlageklassen langfristig Rendite da ist. Das heißt, wir können jetzt zum Beispiel über den Aktienmarkt reden. Ich weiß, da habe ich historisch, ich glaube, in den letzten 40 Jahren waren es circa 8,5% Rendite. Und jetzt muss ich mir überlegen, okay, diese Rendite ist mit Schwankungen da, wie kann ich die am besten einsammeln? Wir bleiben dort wieder beim wissenschaftlichen Weg. Unsere Taktik ist einfach noch Marktkapitalisierung zu investieren. Das heißt, ich kaufe die Unternehmen je nach Größe weltweit und ich mache das zu jedem Zeitpunkt. Das heißt, ich komme nie in die Verlegenheit zu sagen, ich möchte zu diesem Zeitpunkt verkaufen, kaufen, ich möchte da mehr investieren, da weniger investieren, also zum Beispiel daher der Folgen, sondern ich habe eine Taktik, nach der investiere ich. Und wenn man das nach Marktkapitalisierung, natürlich auch kosten- und steuereffizient macht, dann ist man besser wie 90% der Menschen. Also das ist eine ganz, ganz einfache Taktik, an der man sich halten kann.

Also einen Plan festlegen und den durchziehen sozusagen.

Genau, also wie vieles im Leben, man muss wirklich definieren, was man will, das befolgen und dann führt es langfristig zu Erfolg. In dem Fall ist es Rendite.

Das Schwierige ist wahrscheinlich zuerst sich überlegen, was ist mein Plan, oder? Und das noch Schwierigere ist, an dem Plan dann festzuhalten und sich nicht von diesen drei Beispielen, die wir jetzt genannt haben, da ablenken zu lassen, vom Plan abbringen zu lassen.

Genau, absolut. Man hat einfach so viel Neues, also so viel, was man hört, was besser wäre. Man muss sich da die Arbeit machen, dass man selbst diesen Plan einfach fundiert ausarbeitet oder dass man mit Menschen ohne Interessenskonflikt, also da kann ich in eigener Sache reden, Honorarberatern spricht, die wirklich gleichgeschaltete Interessen haben, die was am Plan mit der Person erarbeiten können.

Also gleichgeschaltet zu Beratenden meinst du?

Genau, also mit Anlegerin und Beraterin, die Interessen sind gleichgeschaltet, weil ja die Leistung und nicht der Verkauf bezahlt wird. Und da kann dann wirklich eine Strategie, eine Taktik festgelegt werden. Und ich glaube, das ist eine wirklich der größten Assets in der Beratung. Coaching ist mittlerweile kein schönes Wort, aber das Anlegerverhalten. Ja, mit Daten zu belegen und zu bestärken, sodass richtige Entscheidungen getroffen werden können, hat eine weitaus größere Auswirkung, als immer jeden Trend hinterherzulaufen.

Verstehe. Und das ist ja auch gesellschaftlich relevant. Wir haben ja immer auch ein gesellschaftliches Thema, das immer so ein bisschen, wenn es geht, zu dem Thema passt, wie in unserem Fall jetzt emotional investiert. Wie ist die Rolle der sozialen Medien zu sehen in der Investmentpsychologie. Ist das jetzt super für die Anleger oder ist das eher ein Segen oder ein Fluch?

Ich würde es mittlerweile wieder als Fluch festlegen. Ich glaube, wir wissen alle, dass es sehr, sehr viel Wertvolles in der Investment-Social-Media-Welt gibt. Allerdings sind die Informationen mittlerweile ausufernd. Das heißt, es wird einfach behauptet, dass jeder natürlich das neue, coole oder eine neue, coole Strategie hätte. Und damit kommt es einfach zu Verwirrung im Anlegerverhalten. Und man ist sprunghaft zwischen Taktiken oder Strategien und das führt langfristig einfach zu Verlust von Rendite. Und es kann sein, dass jemand die beste Strategie für das nächste Monat, nächste Jahr, die nächsten 10 Jahre, die nächsten 15 Jahre hat. Man weiß es im Vorhinein nicht. Und deshalb bin ich ganz, ganz klar, darauf eigentlich fokussiert, dass man das empirisch und wissenschaftlich macht. Und es ist natürlich amüsant, wenn man auf Social Media was hört. Es muss aber nicht immer der Wahrheit entsprechen.

Aber es gibt auch positive Seiten. Auf Social Media gibt es natürlich mehr Finanzbildung als früher. Das muss man schon auch sagen. Es gibt einen breiteren, also mehr Zugang, einen leichteren Zugang zur Finanzbildung.

Genau, das ist absolut herauszustreichen. Vielleicht können wir da sogar wieder reingehen in den Bestätigungsfehler. Es ist einfach wirklich die Frage, in welcher Blase man sich da auch befindet. Das heißt, wenn man wirklich Content Creator oder Influencer hat, die was wertvollen Content mit Finanzwissen, wie jetzt von dir als Beispiel gebracht, für Leute produzieren, dann kann das einen Nutzen spenden. Und ich glaube, das ist ja genau das, was wir hier probieren mit dem Podcast. Wenn es aber immer ein 10-Sekunden-TikTok ist, wo der nächste 10x-Coin sozusagen analysiert wird, dann hat es wahrscheinlich.

Das wäre auch Finanzinfo, du hast recht. Es gibt natürlich Licht und Schatten.

Genau.

Es ist für den User schwer, aber wie beim Confirmation-Buy aus mehreren Quellen, schauen, wo die Quellen herkommen, ich glaube, das hilft am besten.

Ja.

Weil du gesagt hast, der nächste Coin, Und ich glaube, kommen wir zur Frage aus der Community, die dazu passt, zu diesem emotional investiert. Das ist ein sehr starkes Gefühl, das in der Kryptowelt auch sehr stark ist, aber natürlich auch bei Aktien. Und ein bisschen anknüpft man das vorher. Wie vermeide ich das berühmte FOMO? Also das ist Fear of Missing Out. Ich muss da unbedingt dabei sein und ich verpasse jetzt die Chance meines Lebens. begegnet einem ja sehr oft. Wie vermeide ich das am besten?

Da kommt man zurück auf die Taktik. Das heißt, man weiß genau, warum man investiert. Ich kann es zum Beispiel für mich persönlich sagen, ich investiere, weil mir die Kapitalmarkt- oder die Aktienmarktrendite historisch bei 8% absolut ausreicht. Das heißt, ich brauche nicht jedem Trend hinterherlaufen. Ich muss nicht 100% in einem Jahr mit einem Meme-Coin, nennen wir es einmal so, machen. Es ist auch das Ausfallsrisiko extrem hoch und ich muss einfach mir wirklich die Frage stellen, warum bin ich investiert? Man kann, FOMO verspürt man und man kann ja auch erliegen, wenn man weiß, dass es Risikokapital ist. Das heißt, es kann ja als Anleger durchaus was Nettes sein, wenn man sagt, okay, mit 2, 3, 4, 5 Prozent meines Kapitals Nutze ich vielleicht Anlagemöglichkeiten, wo jetzt gerade sehr viel Momentum drin ist? Allerdings sollte ein Großteil, und da rede ich wirklich von 95 Prozent des Portfolios, langfristig ausgerichtet werden. Und mit dieser Strategie kann man auch der FOMO widerstehen.

Und man kann sich ja, wenn man unbedingt zu der FOMO-Typ ist, dann kann man sich ja so einen kleinen Teil des Kapitals zur Seite legen für genau solche Zwecke. gehört das genauso zur Taktik. Ich habe ein, ich sage jetzt einmal bewusst ein Spielkapital, das dazu gedacht ist zu zocken und das macht dann auch nichts, wenn es weg ist. Wenn ich das vorher weiß, ist das ja super.

Genau, trifft absolut zu. Das heißt, wenn man einfach sagt, okay, 95% wird rational und ohne Emotionen investiert und mit 5% und ich weiß, in vielen Fällen werde ich Nicht das gleiche Ergebnis wie bei den 95% haben. Da wird es wahrscheinlich schlechter werden. Aber wenn es mir persönlich Spaß macht, und das ist wahrscheinlich auch ein Faktor, wenn man lange, lange investiert, dann sollte ich das nutzen. Es ist Teil meiner Strategie. Ich weiß, dass die 5% vielleicht ein bisschen ineffizienter sind. Vielleicht habe ich Glück, vielleicht habe ich Pech. Die Zukunft kenne ich auf keinen Fall. Und es ist Teil der Strategie und Taktik.

Marcel, dann kommen wir noch zum Tipp der Woche. Da hast du etwas vorbereitet. Was ist der Tipp der Woche?

Genau, der Tipp der Woche ist, werde lieber langsam reich als schnell reich. Und ich glaube, die Erklärung dazu ist, wir wissen es alle, die wenigsten werden schnell reich. Männern geht es mit unheimlichem Risiko einher. Und langsam reich werden ist aber unter Anführungszeichen nicht schwer. Das heißt, man muss einfach wirklich mit Ratio und wahrscheinlich gezügelter Emotion langfristig die Rendite so effizient wie möglich einsammeln.

Aber eigentlich ist es ja genau umgekehrt. Jeder will schnell reich werden. Ganz schnell, ganz reich werden. Und genau weil jeder auf dieses Pferd setzt, vergisst man die andere Seite, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, wie du sagst, langsam reich zu werden. Das Ziel ist ja eigentlich nur reich werden, sozusagen. Wenn das Ziel reich werden erfüllt ist, ist es ja okay. Das muss ja jetzt nicht übermorgen sein. Langsam ist auch okay.

Absolut. Ich glaube, der Weg ist das Ziel.

Da gibt es ja auch berühmte Beispiele.

Absolut. Also das berühmteste Beispiel ist wahrscheinlich der Warren Buffett. Der wurde auch nicht in den 70ern schon zum Milliardär. Das ist weitaus später geworden. Da war er schon 30, 40 Jahre wirklich erfolgreicher Investor. Wird das gemacht, auch mit Ratio, dass er langfristig den Markt eingekauft hat, diese Rendite effizient eingesammelt hat und so hat er sein Vermögen aufgebaut. Jeder, der dir erzählt, dass das in einem Monat, einem Jahr, drei Jahre möglich ist, der verdient wahrscheinlich mehr an dir als du an ihm.

Verstehe. Also der Warren Buffett hat sicher Taktik gehabt. Und festgehalten an seiner Taktik. Er hat sogar aufgeschrieben, was er macht. Das kann man ja nachvollziehen. Und ich verstehe auch, die Taktik ist wichtig und dass man es durchzieht.

Also heißt er im professionellen Kontext nichts anderes wie der Investorenbrief, der was eben quartalsweise jährlich als Taktik ausgegeben wird. Da wird gesagt, was wird getan. Es wird daran festgehalten, es werden in dem Fall gut bewertete Unternehmen beim Warren Buffett gekauft. Und das hat ihn vor allem nicht kurzfristig, sondern über Jahre, Jahre, Jahre zu einem sehr, sehr reichen und erfolgreichen Mensch gemacht.

Also man kann festhalten, der Tipp der Woche, es ist viel einfacher, langsam reich zu werden. Und wenn man es anstrebt, schnell reich zu werden, wird man wahrscheinlich schneller. Also die Wahrscheinlichkeit ist höher.

Genau, das würde ich sofort unterschreiben.

Wahrscheinlich wird, wenn man das anstrebt, wer andere ganz schnell reich.

Genau, entweder derjenige, der dir den Tipp gibt oder die Finanzindustrie, weil natürlich sehr, sehr schwer ist, da sehr schnell viel Geld zu verdienen.

Ja, also es ist wirklich, Finanzen, Geld, Geldanlage ist ein emotionales Thema und viele sind emotional investiert, wie unsere Folge heißt. Also wir haben halt gehört, wie Emotionen unsere Investmententscheidungen beeinflussen und worauf wir achten sollten, worauf du achten solltest. dass dir das nicht passiert und wie dir dadurch netto mehr bleibt. Und das ist eigentlich das Wichtigste, wenn es um praktisches Veranlagen geht. Und das ist ja genau das, was wir machen, praktisch veranlagen. Das im Podcast praktisch veranlagen mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Und wenn ihr dazu mehr wissen wollt. Dann hört nächste Woche wieder rein oder schaut rein, den Podcast gibt es natürlich auch auf YouTube und Spotify als Videopodcast. Und ich würde mich sehr freuen, wenn ihr wieder einschaltet und der Marcel sicher auch.

Genau, nur vielleicht nicht kleiner früh in der U-Bahn im Auto reinschauen, dass man sich erschreckt. Da kann man noch zuhören. Ansonsten gerne reinschauen.

Also, wir freuen uns aufs nächste Mal. Bis dann, Baba, ciao.

Bis zum nächsten Mal, ciao.

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