Das perfekte ETF-Portfolio 2025 Österreich-Edition

Das beste ETF-Portfolio Österreichs für das Jahr 2025 und darüber hinaus: Gibt es so etwas überhaupt? Ist es möglich, das perfekte ETF-Portfolio zu finden?

Podcast-Aufzeichnung

Podcast-Aufzeichnung vom 26. November 2024

Die wichtigsten Punkte dieses Podcasts

ETF-Portfolio und Marktkapitalisierung

  • ETFs sind diversifizierte Instrumente, die verschiedene Märkte oder Präferenzen abbilden.
  • Marktkapitalisierung erklärt etwa zwei Drittel der Rendite.
  • Beispiele für Indizes:
  • iShares MSCI All Country World Index: 47 Länder, ca. 3000 Unternehmen.
  • FTSE All World: 50 Länder, ca. 4000 Unternehmen.
  • MSCI World: 23 Industrienationen, ca. 1500 Unternehmen.
  • MSCI Emerging Markets: Schwellenländer.

ETF-Anbieter und Replikationsmethoden

  • Vanguard: Physisch replizierender Anbieter.
  • iShares (BlackRock): Bietet ETFs auf verschiedene Indizes an.
  • Physische Replikation: Tatsächlicher Kauf der Wertpapiere, steuerlich vorteilhaft.
  • Synthetische Replikation: Kauf von Derivaten auf Wertpapiere.

Auswahlkriterien für ETFs

  1. Tracking Difference: Wie gut der ETF den Index abbildet.
  2. Replikationsmethode: Physisch oder synthetisch.
  3. Fondomizil: Wo der ETF aufgelegt wird (z.B. Irland).
  4. Assets Under Management: Höheres Volumen bedeutet längere Beständigkeit und Skaleneffekte.

Faktoren-ETFs

  • Faktoren: Empirisch nachweisbare, signifikante Renditeerklärungen.
  • Marktkapitalisierung
  • Value: Gut bewertete Unternehmen.
  • Size: Kleinere Unternehmen bieten tendenziell mehr Rendite.
  • Profitabilität
  • Investmentverhalten

Gesellschaftlicher Aspekt

  • Unsicherheit und Angst vor Verlusten halten viele Anleger davon ab, in ETFs zu investieren.
  • Wissensaufbau ist entscheidend, um Verluste einordnen zu können.

70-30 Portfolio

  • Keine empirische Grundlage für 70-30 Aufteilung.
  • Wissenschaftlich fundierte Aufteilung: 88% MSCI World, 12% Emerging Markets.

Tipp der Woche

  • Lernen statt Vertrauen: ETFs bieten eine einfache Möglichkeit, Strategien umzusetzen.
  • Vorsicht bei Renditeversprechen durch beratende Parteien.

Fazit

  • Marktkapitalisierung bietet eine solide Basis für ein ETF-Portfolio.
  • Faktoren-ETFs können zusätzliche Rendite bringen, erfordern aber tieferes Wissen.
  • Wissensaufbau ist entscheidend für erfolgreiches Investieren in ETFs.

Transkript zum Nachlesen und Suchen

Das beste ETF-Portfolio Österreichs. Gibt es sowas überhaupt? Das habe ich Finanzprofi Marcel gefragt. Er erzählt, was die Wissenschaft dazu meint und wie du das ganz praktisch umsetzen kannst. Das ist unterhaltsamer, als du ahnst. Ich sage nur Alltagspflege. Schau dir das an. Praktisch veranlagt. Der Podcast für alle, die Finanzen lieber selber machen. Mit praktischen Veranlagungstipps aus der Veranlagungspraxis. Hallo, mein Name ist Michael, ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.

Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.

Wir arbeiten beide für Finamp. Den Marktvergleich für Geldanlage in Österreich haben wir also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Das beste ETF-Portfolio Österreichs. Gibt es das überhaupt? Und wenn es das gibt, wie kommst du dazu? Da frage ich jetzt gleich den Finanzprofi Marcel. Lieber Marcel, aus der Praxis, gibt es sowas wie das beste ETF-Portfolio? Vielleicht sogar das beste ETF-Portfolio für das Jahr 2025? Wirklich?

Das gibt es. Immer auf vergangene Renditen schauen. Und da liegen natürlich auch die zukünftigen Renditen. Das heißt, so einfach ist es leider nicht. Das heißt, man kann nicht kaufen, was in der Vergangenheit einfach gut performt hat. Grundsätzlich ist es wichtig zu wissen, was ein ETF ist. Ein ETF ist ein Instrument. Das heißt, es bildet mir irgendeinen Markt oder irgendeine Präferenz von mir ab. Und ich habe einmal einen riesigen Vorteil. Meistens sind ETFs diversifiziert. Das heißt, da sind gleich einige Wertpapiere drin. Das kann Aktien, Anleihen, Geldmarkt sein, da kann alles drin sein. Und ich habe einmal einen Vorteil durch einen ETF. Ein ETF selbst ist aber keine Strategie. Und da können wir vielleicht einmal ein Beispiel herausgreifen. Wenn ich mal zum Beispiel einen ETF auf den ATX, also österreichischen Aktienindex, kaufe, dann habe ich meinen ETF. ETF ist grundsätzlich positiv. Werde ich mit der Strategie, rein in Österreich zu investieren, langfristig super, super gut im Vergleich zum gesamten Markt performen? Wahrscheinlich nicht. Das heißt, da wäre einfach das Problem, dass ich dann nur in einem Land gestreut bin. Und in dem Fall habe ich nachher auch noch, man kann dann Homebuys rausnehmen. Das heißt, ich bin genau in dem Land noch investiert, wo ich auch schon wirtschaftlich abhängig bin. Unter Anführungszeichen, das heißt, ein ETF macht keine Strategie, allerdings kann man mit ETFs das beste Portfolio bauen.

Also der beste ETF Österreichs heißt jetzt nicht unbedingt, dass er nur aus Österreich ist oder den österreichischen Markt abdeckt, sondern für die österreichischen Anleger der beste ETF sein sollte. Den suchen wir.

Genau, das ist das Ziel dahinter. Das heißt, bitte über die Landesgrenzen hinausdenken. Ich glaube, das tun auch viele beim Investieren. Und das wird auch in der Finfluencer-Bubble durchaus so übermittelt.

Und wie schaut jetzt das beste Portfolio, nennen wir es halt das beste ETF-Portfolio aus? Österreich in Klammern, also gemeint ist immer der österreichische Anleger, die österreichische Sparerin.

Da kommen wir gleich mal zu den großen Finfluencern, wo wir ja natürlich auch bald dazu gehören, hinschauen. Das sind nämlich sehr, sehr gute Ratschläge. Egal, ob man da jetzt an Finanzfluss denkt, an Dr. Andreas Beck, an Gerd Commer denkt.

Also Gerd Commer, genau. Der hat ganz, ganz viel mit Marktkapitalisierung zu tun. Das heißt, Marktkapitalisierung ist schon vor langer, langer Zeit erwiesen worden, dass die für einen Großteil der Rendite, circa zwei Drittel, zuständig ist. Das heißt, die brauchen mal ein marktkapitalisiertes Portfolio. Und dieses marktkapitalisierte Portfolio, das kann man natürlich mit ETFs wunderbar abbilden. Da muss ich mir jetzt Indizes raussuchen, das heißt, einen Index, der einen Markt abbildet. Da gibt es vielleicht einen für die ganze Welt, da gibt es einen nur für einen bestimmten Staat oder eben ein Land oder eben für entwickelte Länder oder nicht entwickelte Länder. Das heißt, da brauche ich Indizes und dann brauche ich auf diese Indizes ETFs drauf, die mir die Rendite bringen.

Und was gibt es da für Indizes? Kannst du da Beispiele nennen, damit wir uns da was vorstellen können?

Absolut. Das heißt, wenn man es wirklich mit einem Index abdecken möchte, hat man einmal den iShares MSCI All Country World Index. Das heißt wirklich All Country World. Das heißt, die ganze Welt, also die ganze Welt ist es auch nicht, das sind 47 Länder, aber die in dem Fall am Kapitalmarkt entwickelten Länder, also sowohl Industrienationen als auch Emerging Markets sind da drin. Da sind rund 3000 Unternehmen drin. Das heißt, wenn ich diesen Index, dann brauche ich nur noch den ETF dazu, da kommen wir aber dazu, kaufe, dann habe ich einmal mit einem Instrument eine marktkapitalisierte Strategie, die aber schon sehr, sehr gut funktionieren kann. Da gibt es andere Indizes auch noch.

Dieses FTSE oder wie das heißt. Bitte? Das zweite wäre dieses FTSE oder wie heißt das?

Genau, der FUZI, man kann es so aussprechen. Wie man also ein Fuzzi halt. Und der Fuzzi All World macht genau dasselbe. Ist nur in ein paar Ländern mehr unterwegs. Also sind 50 und hat ein paar mehr Wertpapiere drin. Wir sprechen hier immer von Aktien bei Wertpapieren. Das heißt, da sind es knapp 4000. Und dann kann ich es natürlich auch, also das sind die zwei Ein-Index-Lösungen. Ich kann es aber auch ganz einfach machen. Viele kennen den MSCI World. Der bestellt ja zum Beispiel Industrienationen. Da, also die 23 größten, da sind rund 1500 Unternehmen drin. Zudem kaufen wir dann einfach einen Index, der was den MSCI Emerging Markets zum Beispiel abbildet, also die Schwellenländer. Dann kann ich da auch wieder mit zwei ETFs die ganze Welt marktkapitalisiert abbilden.

Aber das waren jetzt nur die Indizes. Von denen brauche ich dann noch ETFs. Habe ich das richtig verstanden?

Genau. Und jetzt wissen wir, es gibt einmal irgendwas, was diese Welt darstellt. Jetzt haben wir gehört, es gibt den FTSE All World, es gibt den ACV, den normalen MSCI World und den MSCI Emerging Markets. Auf die suche ich mir jetzt ETFs rauf. Und beim Fuzzi Allworld kann ich da zum Beispiel den Vanguard Fuzzi Allworld nehmen und habe mit Vanguard einen physisch replizierenden Anbieter, was sehr, sehr positiv ist. Da kommen wir vielleicht noch kurz dazu.

Ja, genau. Das ist gut. Was heißt das? Erstens, Vanguard ist die Firma, die das anbietet. Die heißen halt so. Das ist der Firmenname. Was heißt jetzt physisch?

Physisch heißt...

Kann ich es mit heimnehmen?

Genau. Du kriegst natürlich den Anteil, den kriegst du heimgeschickt und nachher kommen die Vertreter der Firmen vorbei und schauen, ob alles passt, ob du mit dem Anteil richtig umgehst.

Nein, jetzt ernsthaft. Was heißt jetzt physisch?

Die Anteile werden tatsächlich erworben. Das heißt, es wird wirklich das Wertpapier gekauft und es wird nicht ein Derivat auf das Wertpapier gekauft oder nur eben die Entwicklung des Wertpapiers gekauft. Das würde es auch noch geben. Das ist statt physisch dann in dem Fall die synthetische Replikation. Und in dem Fall physisch macht aus steuerlicher Sicht meistens viel, viel Sinn, weil damit tendenziell weniger gehandelt wird und tendenziell geringere Steuerbelastungen auftreten.

Okay, physisch ist eher empfehlenswert. Da gibt es ja noch andere Gründe, die dafür sprechen. Vielleicht sollten wir über das Thema einmal eine eigene Folge machen. Deswegen unbedingt, sage ich jetzt schon, gleich YouTube-Kanal abonnieren oder den Podcast auf Spotify oder sonst irgendwo abonnieren, damit euch nichts entgeht. Und am besten gleich noch den Newsletter, weil falls was Neues gibt, dann erfahrt ihr es ja bei uns zuerst. Bei Physisch war man, nein genau, Physisch ist quasi grundsätzlich erklärt, es gibt aber noch andere Firmen wie diese Firma Vanguard, die ETFs macht, es gibt nur noch andere, hast du gesagt.

Genau, wir nehmen direkt von einem anderen Index her, iShares, also BlackRock, wäre zum Beispiel ein Paradebeispiel für ein MSCI.

Also iShares ist von BlackRock, sind die ETFs von BlackRock, kann man das so sagen?

Genau, das kann man genauso sagen. Und die bilden zum Beispiel den MSCI ACWI ab, das heißt den All Country World Index. Den kann ich da bei iShares super kaufen. Auch hier wieder darauf achten, ist in dem Fall auch gegeben, wie Replikationsmethode ist. Man muss nur immer ein bisschen aufpassen. Auch da bringen wir jetzt was nächstes rein, was das Fondomizil auch ist. Da gibt es natürlich auch, wenn man da immer Besteuerungen zwischen den Ländern hat, das sind zum Beispiel manche Länder wie Irland mehr zu präferieren wie zum Beispiel etwas, was in wo auch immer liegt.

Also der Ziel ist, wo der ETF aufgelegt wird, sagt man dann?

Genau, da wo der ETF aufgelegt wird.

Okay, ja und warum jetzt ausgerechnet dieser ETF? Es gibt ja, glaube ich, schon fast so viele ETFs wie Einzelaktien. Wieso jetzt ausgerechnet die?

Zwei Parameter, was wir noch nicht erwähnt haben, ist Tracking Difference. Das heißt, wie gut diese ETFs den Index abbilden. Das heißt, wenn der Index zum Beispiel in einer Zahl, der macht 10% Rendite, schafft der ETF auch genau diese 10% Rendite oder schwankt er irgendwo, weil er es schlecht abbildet. Man möchte diese Tracking-Differenz so gering wie möglich haben.

Also, wenn ich es richtig verstehe, die Differenz zwischen dem Index? Und der ETF will ja genau diesen Index abbilden, also der Index ist der MSCI, All Country World, und der ETF dazu, der genau diesen von iShares, der genau den Index abbildet, der sollte möglichst wenig Differenz zueinander haben. Also meistens ist es ein bisschen schlechter wahrscheinlich, oder?

In dem Fall, die Annahme wäre allein, dass es wegen Kosten tendenziell schlechter sein sollte. Da gibt es aber auch, da braucht man dann wirklich eine eigene Folge. Es gibt teilweise Wertpapierleihe im Hintergrund. Das heißt, die können die Wertpapiere auch verleihen, haben dann wieder Einnahmen. Das heißt, die kommen sehr, sehr nahe ran. Und grundsätzlich kann man aber sagen, desto näher ich dran bin, desto besser, wenn keine zusätzlichen Risiken entstehen.

Das ist ein Kriterium für warum ausgerechnet das. Das andere war die Methode, wie es repliziert wird, oder?

Genau.

Also wie der nachgebildet wird, aber physisch oder was ist das andere? Synthetisch zählt auch dazu, warum man jetzt genau den ETF und nicht den anderen nehmen soll.

Genau. Und es gibt dann auch hier noch wirklich eine neue Folge. Es wird Sampling auch noch geben. Das heißt, man nimmt man nicht zum Beispiel alle 4000 Unternehmen her, sondern sagt, okay, ich kann mit 2800 Unternehmen den Verlauf super darstellen mit einer Wahrscheinlichkeit von 99% zum Beispiel. Das wäre nachher ein optimiertes Sampling. Dann brauche ich nicht so viel kaufen und weniger Transaktionen, bin ein bisschen günstiger.

Was war jetzt alles, warum diese ETF-Replikationsmethode, die Differenz zum Index?

Genau, die Tracking-Differenz, was wir noch mit reinnehmen.

Wo liegt die? Die Fondomizil, hast du gesagt, ist ja auch eine Auswahlkriterium. Und was ist das Vierte von den wichtigen Sachen?

Also was man immer betrachten kann, ist Assets Under Management, das heißt, wie viel Volumen ist in dem ETF überhaupt drin. Desto höher das Volumen, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der auch sehr, sehr lange besteht. Meistens besteht er dann auch schon sehr, sehr lange. Das heißt, man möchte einfach nicht in ein ETF investieren, das vielleicht wieder vom Markt verschwindet oder irgendwie anders übernommen wird, vielleicht dann einen anderen Index abbildet, was auch immer. Ein ETF oder ein ETF-Portfolio fürs Leben und dass es das immer gibt, hilft es, wenn da viel Kapital drin ist.

Okay, eher so einen großen sozusagen, der hat Vorteile, wenn man so einen großen nimmt.

Hat natürlich auch auf Kostenseite Vorteile, desto größer. Da gibt es natürlich auch Skaleneffekte. Aber ich hätte jetzt einmal den Grund als ersten genannt.

Gibt es auch die Chance, weil man das immer wieder hört bei ETFs, dass man irgendwie auch mehr Rendite rausbringt, ein bisschen besser. Die Leute wollen immer ein bisschen besser sein als die anderen.

Ja, also wir haben es eh gehört, die Marktkapitalisierung erklärt ca. zwei Drittel der Rendite. Es gibt in dem Fall Faktoren, nennt man das, was eben das restliche Drittel der Rendite erklären. Bei den Faktoren, das kann ich gleich dazu sagen, das ist keine aktive Meinung zum Markt. Das hat in der Vergangenheit sehr, sehr schlecht funktioniert. Was allerdings erkannt wurde, ist, dass es Faktoren wie zum Beispiel Value gibt, das heißt gut bewertete Unternehmen. Da gibt es dann wieder Kennzahlen dafür, also wie ist das Unternehmen bilanziell bewertet und wie ist es am Markt bewertet. Wenn das gut bewertete Unternehmen sind, also diese Book-to-Market-Ratio sehr, sehr nahe ist, dann bringen wir die tendenziell Rendite. Die sind nicht mit einem Vielfachen börslich gehandelt, was ja tatsächlich sozusagen in der Bilanz wert ist. Und das Zweite, was man sieht, es gibt auch eine Size-Prämie, also ein Size-Faktor. Das heißt, kleine Unternehmen bieten mir tendenziell mehr Rendite wie große. Mit den drei Faktoren, also Marktkapitalisierung, Value, Size, komme ich auf 90% der Erklärung der Rendite in die letzten 100 Jahre. Und dann sucht man natürlich noch die letzten 10%. Da kann man dann noch Profitabilität reinnehmen. Das heißt, wie gut die Unternehmen wirtschaften und auch das Investmentverhalten der Unternehmen. Ich würde es aber einmal bei den drei Faktoren belassen. Marktkapitalisierung, Value Size. Da kann man dann wirklich auch eine Überrendite zur Marktkapitalisierung erzielen.

Okay, und was heißt genau nochmal Faktoren-ETF?

Genau, ein Faktor ist nichts anderes, was empirisch nachweisbar, also mit einem guten Konfidenzniveau, was signifikant ist. Das heißt, das ist nicht nur eine Alltagsfliege, sondern das ist ganz oft in ganz unterschiedlichen Märkten zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten aufgetreten. Und das trifft auf diese Faktoren zu. Das heißt, wenn ich mir jetzt dieses zum Beispiel Size anschaue, das passiert in den USA, das passiert in Europa, das passiert bei Großen oder das passiert in den Emerging Markets. In die Industrienationen, das passiert im Energiesektor, das passiert im IT-Sektor. Das heißt, das ist etwas, was über den Markt hinaus oder im ganzen Markt ist dieser Faktor vorhanden und demnach kann ich diesen Faktor nutzen und dieser Faktor erklärt eben einen Teil der Rendite und der erklärt einen Teil der Rendite, den die Marktkapitalisierung nicht erklärt.

Okay, sehr speziell. Es ist auch wirklich eine ganz eigene Folge wert, glaube ich, die Faktoren-ETF, weil da wird nämlich auch mit dem Begriff schon wieder Schindluder getrieben. Es gibt auch sehr viele schlechte Faktoren-ETF und wenige gute. Und da muss man natürlich auch wieder herausfinden, was sind die guten. Und es war ein ganz besonders schöner Versprecher. Die Alltagsfliege, das hat mir sehr gut gefallen. Das kann natürlich auch sein, dass der ETF, weil er jetzt so in aller Munde ist, schon eine Alltagsfliege ist.

Das kann sein. Jetzt habe ich das erste Blanc gebraucht. Wir wollen eben keine Eintagsfliege und deshalb ist es ganz, ganz wichtig, falls schon jemand vor einer Folge zu dem Thema tief eintauchen möchte, das Ganze stammt ja nicht von uns, von fynup, sondern von Nobelpreisträgern. Das heißt, das ist ein Farmer French Fünf-Faktoren-Modell. Da gibt es ganz, ganz viel dazu und da kann man eintauchen und wir werden es natürlich auch aufgreifen.

Also das machen wir sicher zur Folge. Deswegen nochmal wieder, ich wiederhole es gerne. Abolonte. Wolltest du zur Mehrrendite noch etwas sagen? Oder kommen wir schon zum gesellschaftlichen Aspekt?

Genau, mehr Rendite kann man sagen. Es geht natürlich, das relativ einfach auch abzubilden. Das heißt, es gibt wieder ein kleines Prinzip wie bei der Marktkapitalisierung. Es gibt einen Index, zum Beispiel den MSCI Value Index, der was Value-Unternehmen abbildet. Es gibt natürlich auch einen, in dem Fall zum Beispiel Small Cap Index. Ich kann es dann ganz, ganz einfach machen, wenn ich mir einen World Small Cap Value kaufe und einen Emerging Markets Small Cap Value, also die zwei Faktoren und Industrienationen und Emerging Markets. Jetzt, dann habe ich einmal die drei Faktoren und den Gewicht, die dann noch in dem Fall willkommen die Faktoren eben noch Präferenz auch gewichten, beziehungsweise kann man zum Beispiel auch zwei Drittel, ein Drittel dann machen und dann hat man sozusagen vier ETF-Lösungen für das perfekte Portfolio, dass man auch drei Faktoren drin hat, ist dann ganz, ganz Anleger, Anlegerin eben, ja. Überlassen, wie er es möchte. Einfach ist es mit der Marktkapitalisierung, wenn ich tief in das Thema eintauchen möchte und das letzte Drittel der Rendite auch haben und erklären möchte, dann auf Faktoren schauen und nicht auf Meinungen.

Aber eigene Folge, glaube ich, unbedingt, weil da kann man sich noch total rein vertiefen in dieses Thema. Also kleiner Teaser vielleicht noch, würdest du meinen, ein Faktor ETF gehört zum perfekten, zu Österreichs perfektem ETF-Portfolio dazu?

Schwierig. Nein, es ist natürlich, desto breiter also eine Anzahl an Fonds, ETFs das Portfolio wird, desto eher muss ich auch wieder Rebalancing durchführen. Und das ist halt bei, auch wenn es jetzt nicht schwierig, schwierig ist, aber es ist schwieriger, zwei ETFs zu rebalancen wie fünf. Und es gibt natürlich auch, das ist ja, muss ja auf Faktoren zurückkommen, es gibt auch Zeiten, in denen diese Faktoren underperformen. Das heißt, ein Value hat einmal zehn Jahre, kann auch underperformen zur Marktkapitalisierung und ist die letzten drei Jahre wieder besser. Das heißt, man muss sich da einfach auf die empirische Grundlage einlassen. Es ist eine Präferenz. Wenn ich es ganz einfach halte, mache ich Marktkapitalisierung. Wenn ich mehr Rendite haben möchte, muss ich tiefer ins Thema eintauchen.

Aber mit Marktkapitalisierung hat man schon einmal eine ziemlich gute Basis.

Da hat man eine super Basis und ist ganz, ganz sicher im Vergleich zu den anderen Österreicherinnen ganz, ganz vielen, also ich würde sicher sagen 90 Prozent überlegen, weil einfach viele überhaupt nicht das Thema ETF-Marktkapitalisierung irgendwo in der Investmentstrategie abbilden.

Okay. Bringt uns zum gesellschaftlichen Aspekt. Sehr schöne Überleitung. Warum investiert nicht jeder in ETFs sozusagen? Warum hat nicht jeder das perfekte ETF-Portfolio oder vielleicht nur Marktkapitalisierung des ETFs?

Ich glaube, dass sich viele einfach an das Thema selbst nicht herantrauen. Ich glaube, dass es viel, viel besser war durch eben richtig coole Influencer, die das in den letzten schon 15 Jahre am Markt gebracht haben. Das heißt, es ist ein richtiger Wissenssog entstanden. Ich glaube, das wird immer mehr und mehr sein. Es gibt einfach noch Menschen, die glauben, dass irgendeine beratende Partei in Zukunft sehen kann. Oder vielleicht sagen auch die beratenden Parteien, dass sie die Zukunft sehen können. Das kann ich jetzt nicht beurteilen. Es ist einfach eine gewisse Unsicherheit für Anlegerinnen, damit einhergehend. Und vor was einfach Anlegerinnen Angst haben, ist Verluste. Und ich habe auch bei einer marktkapitalisierten ETF-Strategie Verluste drin. Wir sind da langfristige Investoren. Das heißt, wir rechnen damit. Wir sind aber nachher wieder bei dem Thema, okay, ich habe mit dem auseinandergesetzt, habe das Wissen aufgebaut. Und demnach kann ich die Verluste einordnen. ETFs sind nicht leicht zu vertreiben, weil günstig. Und wenn man sie teurer macht, dann sind sie nachteilig für Anleger. Deshalb müssen Anleger Wissen aufbauen. Deshalb machen wir, glaube ich, auch den Podcast.

Unter anderem, ja. Und sonst auch, weil uns einfach fertig ist am Samstag.

Das stimmt natürlich auch. Aber ein verlängertes Wochenende mit Feiertag.

Wann immer das rausgeht, wir haben das vorher aufgezeichnet, dass jetzt jemand denkt, Feiertag, passt gar nicht.

Ostern 2025.

Deswegen das beste Portfolio 2025.

Genau.

Bringt uns eigentlich zur Frage der Community. Was spricht gegen ein 70-30 Portfolio? Das ist wieder auch sehr oft empfohlen. Ich glaube vom Finanzfluss empfinde ich das auch, oder? Kann ich sagen? Den wir auch übrigens empfehlen. Man muss halt immer bedenken, es ist sehr viel im deutschen Markt, aber insgesamt extrem super. Was spricht gegen ein 70-30-Portfolio, Marcel?

Ich kenne in dem Fall keine empirische Grundlage dafür. Das heißt, was dagegen spricht, ist, dass ich keine Grundlage kenne. Vielleicht gibt es eine, vielleicht kann man es auch in die Kommentare reinschreiben. Ich glaube es weniger, in dem Fall auch deshalb, weil eben der Thomas vom Finanzfluss selbst gesagt hat, dass es eine persönliche Entscheidung war und sozusagen eine eigene Präferenz und darf keiner wissenschaftlichen Grundlage ruht diese 70-30-Afteilung. Er hat die Emerging Markets übergewichtet, weil das eine Präferenz von ihm war und er auch die letzten 15 Jahre, glaube ich, relativ starke Underperformance rein, Emerging Markets, marktkapitalisiert war. Das heißt, das hat er übergewichtet reingenommen. Das ist absolut okay, wenn man weiß, das ist meine Präferenz. Und da bin ich mir sicher, dass er das weiß. Wenn ich als Präferenz habe, ich möchte nachhaltig investieren und das ist die Präferenz, was ich einbringe, ist das absolut okay. Und deshalb, wenn das deine Präferenz ist, es spricht gar nichts dagegen. Du gehst eben von dem wissenschaftlich fundierten, prognosefreien Ansatz weg, weil da sind wir eher bei 88 Prozent MSCI World, 12 Prozent Emerging Markets. Und ob du damit Recht hast, Recht ist dann wieder sehr, sehr schwer zu definieren. Das kann sein, A, du hast das umgesetzt, was du wolltest. Emerging Markets mehr Kapital gegeben, dann hast du Recht gehabt. Ob du mit Rendite belohnt wirst, tendenziell schwierig, außer du hast in dem Fall einen guten Zeitpunkt erwischt. Langfristig eher nicht.

Also 88, was hast du gesagt? 88,12 wäre das bessere 70,30 nach der Wissenschaft.

Genau, das klingt, ich weiß nicht, ob das in irgendeiner Reality-Soap mal drin war, 88,12 klingt so, ist aber nichts anderes wie die Gewichtung. 88% MSCI World, also Industrienationen, 12% Emerging Markets. Wenn man da reinschaut in zum Beispiel in den 1 ETF oder 1 Index-Strategien, ist das die Gewichtung dort.

Das klingt fast wie dieses Kölnisch Wasser. 47,11 war das. 88,12, der Duft des perfekten ETF-Portfolios.

Ich muss sagen, ich denke eher so an eine Hotline, was was kostet, wenn bei 88,12... Die Finanzhotline. Genau, ja.

Da muss ich anrufen bei 88,12, dann kriegst du den Tipp der Woche. Was ist der Tipp der Woche?

Das ist eine gute Idee. Gibt es in dem Fall. Das kann ich euch sagen. Gibt es gratis, weil mein Handy ist noch immer nicht freigeschalten für solche Nummern. Das muss ich auch mal sagen. Da bin ich letztens drauf gekommen. Wir kommen aber zum Tipp der Woche. Und da geht es wieder um die Versprechen der Finanzindustrie. Jeder, was dir Rendite durch sein Mehrqualität verspricht, ist wahrscheinlich sehr, sehr gut im Verkaufen. Mehrqualität ist aber sehr, sehr schwer auf der beratenden Seite zu finden, eher in den Unternehmen durch Faktoren. Deshalb bitte mit dem Thema auseinandersetzen und bitte nicht die Katze im Sack kaufen bei was anderem. Es ist super, super easy mit ETFs eure Strategie umzusetzen. Entweder einfach oder ein bisschen schwieriger und deshalb Lernen statt Vertrauen. Ja, super. Guter Tipp.

Ein guter Tipp zum Lernen ist auch, diesen Podcast zu abonnieren. Das habe ich, glaube ich, dreimal gesagt. Also wer jetzt noch nicht abonniert hat, dem kann ja auch nicht mehr helfen. Was auch super wäre, ist, jemanden weiter zu empfehlen. Das haben wir noch nicht gesagt. Weil diesen Podcast gibt es jede Woche, wahrscheinlich immer am Dienstag in der Früh. Und es gibt immer so spannende Themen, manche sind noch spannender, weil das war fast ein bisschen trocken. Trotzdem ist es uns gelungen zu lachen, was ja ein trockenes Thema war. Aber wir haben gezeigt, es gibt tatsächlich ein bestes Portfolio. Wahrscheinlich gibt es sogar viele beste Portfolios.

Genau, es gibt sehr viele beste Portfolios, vor allem wenn man zurück schaut. Das Gute ist, in der Zukunft wissen wir es nicht und deshalb machen wir das Fakten passiert.

Genau, faktenbasiert und für mehr Fakten einfach nächste Woche wieder einschalten oder runterladen, wie wir das ja jetzt heutzutage am besten auf YouTube schauen, weil dann sieht man uns auch. Vielen Dank fürs Dabeisein, vielen Dank fürs Liken, Kommentieren, weiterempfehlen und bis zur nächsten Woche. Ciao, Baba.

Ciao.

Informationen in diesem Podcast sind allgemein und nicht als Beratung oder Empfehlung zu verstehen. Trotz größter Sorgfalt können wir keine Gewähr für die Eignung, Richtigkeit, Vollständigkeit, Aktualität und Verfügbarkeit der unverbindlich zur Verfügung gestellten Informationen übernehmen. Eine Haftung der fynup GmbH ist daher in jedem Fall ausgeschlossen. Performanceergebnisse der Vergangenheit, Berechnungen und Aussagen über Gewinn und Rendite basieren auf Annahmen und lassen keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung zu. Jede Veranlagung bringt hohe Verlustrisiken – bis hin zum Totalverlust - mit sich. Es gelten alle Haftungsbegrenzungen der Funktionsbeschreibung.

Konsumentenschutz kooperiert mit fynup

In gemeinsamen Studien, Fachartikeln und Webinaren sorgen wir für Finanzbildung und Transparenz

Verein für Konsumenteninformation

Unsere Philosophie fußt auf unabhängiger Analyse und rechtlicher Durchsetzung – vom anonymen Vertragstest bis hin zu Musterprozessen. Durch die Zusammenarbeit mit fynup stärken wir diese Mission und sorgen dafür, dass Finanzdienstleistungen wirklich konsumfreundlich sind.

Experte Finanzdienstleistungen (VKI)

Arbeiterkammer Wien

Als Konsumentenschützer der AK Wien setze ich mich dafür ein, dass komplexe Finanzprodukte transparent und vergleichbar werden. Ein Beitrag dazu ist die gemeinsame Studie der AK-Wien und fynup „Provisionen vs. Honorare im Finanzvertrieb im Vergleich“.

Konsumentenschützer Finanzdienstleistungen (Banken, Versicherungen), AK Wien

Verbraucherschutz-Verein

Für mich als Obfrau ist klar: Lebensversicherungen mit verdeckten Provisionen sind keine faire Altersvorsorge – gemeinsam mit Partnern wie fynup zeigen wir einfache Honorarberatungslösungen, die ehrlich und nachvollziehbar sind.

Obfrau Verbraucherschutzverein Österreich (VSV)

Unsere Kund*innen sind begeistert

Unsere Kompetenz im Rampenlicht