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                            Steuerfalle ETF.
 Das ist eher ein psychologischer Effekt, warum sich Menschen für Dividenden-ETFs entscheiden.
 Und das wird oft übersehen, weil der allgemeine Tipp ist, kauf dir ein ETF im Online-Depot, da kannst du nichts falsch machen.
 Das war relativ einfach erklärt. In Deutschland gibt es den Effekt nicht so stark.
 Dann hast du natürlich einen Gewinn. Also im Idealfall hast du einen Gewinn.
 Ausschüttungsgleiche Erträge.
 Man kann bei den Steuern etwas optimieren, das solltest du auch tun, weil es immerhin dein Geld ist. Hallo, mein Name ist Michael und ich stelle stellvertretend für dich, für euch naive Fragen zum Thema Geld und Geldanlage. Und unser Finanzprofi Marcel liefert schlaue Antworten aus der Praxis.
 Ich versuche es zumindest, damit dir mehr Geld bleibt.
 Wir arbeiten beide für fynup, dem Marktüberblick für Geldanlage in Österreich, haben also wirklich Einblick und Überblick. Und unser Thema heute: Steuerfalle ETF. Gibt es da irgendwelche Dinge, die man beachten muss? Muss man sich überhaupt um die Steuer kümmern? Sollte man sich um die Steuer kümmern? Oder wird eh alles für einen erledigt, wie viele glauben. Aber wir wären nicht wir, wenn der Marcel nicht etwas entdeckt hätte, worauf man achten soll. Also Marcel, was muss man beachten bei ETFs? Gibt es tatsächlich eine Steuerfalle oder ist eh alles supprig?
 Schauen wir uns das Thema einfach mal wirklich von oben herab an. Also von Basics bis fortgeschritten. Wichtig ist hier, die meisten Menschen kaufen ETFs im Online-Depot. Das heißt, da fällt die Kapitalertragssteuer an. Das ist eine besondere Form der Einkommenssteuer. Die Kapitalertragssteuer wird berechnet nach einem gleitenden Durchschnitt. Ganz, ganz wichtig. Das ist einmal die Berechnungsmethode. Und das heißt nichts anderes, wenn du Anteile kaufst, zum Beispiel für 90 Euro, für 100 Euro, für 110 Euro. Dann wird der Durchschnitt aus diesen Anteilen genommen. Das wäre in diesem Fall 100 Euro. Und wenn der Kurswert derzeit zum Beispiel bei 110 steht, dann wird für die Differenz die Käst eingehoben. Das heißt, das ist anders wie zum Beispiel in Deutschland. Da gibt es ein First-In-First-Out-Prinzip. In Österreich wird wirklich der Durchschnitt herangezogen und dieser wird dann besteuert.
 Das heißt, ich muss auch während der Laufzeit Käst abführen oder zahlen?
 Grundsätzlich ist es mal so, dass bei Realisation, das heißt beim Verkauf, wenn Gewinne realisiert werden, Käst anfällt. Allerdings gibt es auch Käst während der Laufzeit.
 Das ist wie beim Sparbuch, oder? Beim Sparbuch zahlst du einmal im Jahr Käst. Wenn du Zinsen kriegst, zahlst du Käst.
 Genau, wenn du Zinsen bekommst, dann zahlst du Käst. Ist grundsätzlich natürlich auch so, wenn du Gewinne machst, also zum Beispiel Gewinne durch Kurssteigerung oder Gewinne durch Ausschüttungen, also Dividenden, dann wird Käst abgeführt.
 Im Online-Depot, wenn man nur Aktien hat, zum Beispiel einzelne Aktien, dann ist es ja auch so, wenn du die Aktien verkaufst, dann hast du natürlich einen Gewinn. Also im Idealfall hast du einen Gewinn. Und von dem Gewinn wird die Käst abgezogen, wenn das österreichische Depot ist, oder? Und Dividenden, wie du gesagt hast, muss man auch gleich versteuern.
 Genau.
 Wenn es realisiert wird, wie ist es dann bei ETF mit diesem Durchschnitt? Das muss man jetzt nochmal erklären.
 Da schauen wir jetzt wirklich tief rein. Grundsätzlich die Differenzierung, also die Aufteilung in Thesaurierung, also wieder investieren bei ETFs, wenn die Gewinne wieder investiert werden oder ausschüttend ist mal auf jeden Fall relevant.
 Okay, da gibt es zwei verschiedene, das kennt man auch, also die ETF-Fans unter den Zuhörern und Zuseherinnen, die kennen das. Man kann wählen den gleichen ETF, der die Gewinne immer ausschüttet und der, der die Gewinne wieder reinvestiert, oder? Das ist der Unterschied.
 Genau, und das sieht man meistens auch in der Bezeichnung beim einen, beim Thesaurierer steht meistens ACC für Accumulating dahinter und beim anderen steht dann Distributing, also Dist für Ausschüttend, also Ausgebend dahinter.
 Okay.
 Und da ist es vielleicht noch wichtig anzumerken, grundsätzlich, wenn man es wieder rein empirisch anschaut, hat weder der Ausschütter noch der Thesaurierer Vorteile. Wenn man mal Kosten und Steuern ausklammert, wenn man dann Kosten und Steuern mit reinnimmt, weil meistens Ausschüttungen beim Broker was kosten und auch die Steuer anders berechnet wird, dann hat der Ausschütter sogar kleine Nachteile. Das heißt, das ist eher ein psychologischer Effekt, warum sich Menschen dann für Dividenden-ETFs entscheiden.
 Okay, weil in den sozialen Medien ist ja das manchmal sehr gehypt, Ausschüttende ETF oder sonst irgendwie Aktien, du brauchst diese 20 Aktien, dann hast du das ganze Jahr, kriegst nur Ausschüttungen und solche Sachen, sieht man oft.
 Genau, da werden leider ganz, ganz viele Punkte vermischt, weil es gibt natürlich, die Dividenden sind abschätzbar oder bekannt teilweise, das heißt, ich kann sagen, wenn ich einen Anteil dieser Aktie erhalte, dann bekomme ich eine Dividende von zum Beispiel 10 Euro. Allerdings die Gesamtrendite hängt natürlich auch von dem Kursverlauf der Aktie, also dem Wert des Unternehmens ab. Es ist zwar schön, wenn ich 10 Euro bekomme, wenn das nach 10 Jahren dann auf Null ist, dann war es trotzdem kein gutes Geschäft.
 Und man weiß im Vorhinein ja nicht, wie die Dividende wird, sondern man kann nur sagen, es war immer gut oder es war immer so. Das ist nichts Fixes, oder?
 Nein, es ist überhaupt nichts Fixes. Es wird jährlich entschieden und es gibt meistens eine Indikation eben noch höher der Dividendenausschüttung, wie gut es dem Unternehmen geht. Es ist eben, prognostizierbar ist es wahrscheinlich, es ist aber nicht fix, das ist wichtig.
 Okay, nur zum Verständnis, weil eigentlich geht es ja darum, was ist jetzt steuerlich gescheiter und was muss ich steuerlich beachten bei den ETFs.
 Und wir haben jetzt mal wirklich das Thema aufgegriffen, weil es gibt so etwas wie ausschüttungsgleiche Erträge, die fallen sowohl im Thesaurierer als auch im Ausschütter an. Und ausschüttungsgleiche Erträge sind eben Erträge, wie du es schon angesprochen hast, wie zum Beispiel Dividenden, die unterjährig bezahlt werden. Und die werden natürlich auch sofort besteuert.
 Unterjährig heißt irgendwann im Laufe des Jahres, also April, Mai, September.
 Genau. Du hast zum Beispiel in deinem ETF ein Unternehmen, was Dividenden ausschüttet und diese Dividenden werden am 1. April, April scherzt, ausgeschüttet. Und das muss natürlich irgendwo versteuert werden. Und beim Ausschütter ist es relativ klar, die Dividendenzahlung wird ja wirklich auf das Cash-Konto meistens gebucht und ich besteuere das sofort. Das heißt, eine Ausschüttung von 10 Euro in diesem Fall wird sofort 27,5% Kapitalertragssteuer nach sich ziehen. Beim Thesaurierer im Gegenteil ist es so, dass diese Dividende wieder investiert wird. Das heißt, da kommen 10 Euro daher für den Fonds, also für den ETF-Anbieter oder die KAG. Und da wird gesagt, okay, das lege ich ja wieder an, weil ich reinvestiere meine Gewinne. Und damit sind wir bei ausschüttungsgleichen Erträgen. Und diese werden, jetzt wird es kompliziert, zu 60% sofort mit der Kapitalertragssteuer besteuert und zu 40% wieder beim Verkauf. Wenn wir also im gleichen Beispiel bleiben mit 10 Euro Ausschüttung, werden 60% dessen 6 Euro sofort mit 27,5% besteuert und die anderen 40%, also 4 Euro erst später.
 Okay, aber da muss ich mich nicht selber drum kümmern, oder?
 Ganz, ganz wichtig, dieses wird zwar automatisch vom Broker gemacht. Wird aber ein Kurswert, der wird korrigiert, weil ja durch diese Ausschüttung einfach ein minimal anderer Kurswert entsteht, weil da steuerliche Belastung draufkommt. Das wird vom Cash-Konto abgebucht. Das heißt, es ist nicht direkt von ETF-Anbieter an Finanzamt, sodass du überhaupt nichts merkst, sondern es ist wirklich beim Cash-Konto, also Verrechnungskonto, beim Broker oder beim Depot eben. Und da musst du wirklich die passende, unter Anführungszeichen, Rücklage dort haben, dass das einfach reingezogen werden kann, ansonsten würde das Rechnungs- oder Cashkonto ins Minus rutschen.
 Okay, und wird das auch wieder ausgeglichen, wenn ich Verluste mache?
 Das muss beantragt werden.
 Das muss beantragt werden, das geht nicht automatisch.
 Genau, also Verlustausgleiche sind möglich, wenn du auf der einen Seite eben Kursgewinne von Bevor ich X sage, sage ich mal eine Zahl von 10 hast. Und wenn du irgendwo Kursverluste von 8 hast, kannst du natürlich einen Verlustausgleich machen. Das muss aber manuell gemacht werden.
 Okay, weil ich kenne das von, und vielleicht manche Zuseherinnen auch, von Einzelaktien. Wenn man da einen Verlust macht, dann kann man diesen Verlust gegenrechnen gegen die Kapitalertragssteuer, weil man ja im Durchschnitt im Jahr, glaube ich, geht das immer, oder? keinen Gewinn oder weniger Gewinn gemacht hat. Und deswegen wäre die Kapitalertragssteuer eigentlich, dann gibt es keine Kapitalerträge und deswegen ist auch die Kapitalertragssteuer nicht gerechtfertigt und dann kriegt man die zurück. Also die Zuseherin weiß jetzt, der Michi hat doch schon Verlust gemacht.
 Absolut und ist in manchen Fällen sogar gut, wenn man die Steuerlast drücken kann. Logischerweise ist es besser, wenn man irgendwo drauf verzichten kann. Und vielleicht würde ich da noch ergänzen, weil das für viele oft unklar ist, wie bei Ausschüttern auch ausschüttungsgleiche Erträge entstehen können. Da muss man sich einfach vorstellen, wenn ich einen ETF kaufe, dann ist der ja auf irgendeinem Index angelegt. Ich kaufe mir zum Beispiel den MSCI World und da sagt eben MSCI, Apple ist mit dieser Gewichtung drin, Microsoft mit dieser. Und so weiter. Das verändert sich ja im Laufe der Zeit. Das heißt, die Anbieter müssen ja auch immer Aktien, also Wertpapiere, kaufen und verkaufen. Und womöglich entstehen hier auch schon Kursgewinne, weil jetzt einfach Apple womöglich geringer gewichtet wird, aber in der Vergangenheit eben Kurssteigerung hatte. Und damit entstehen hier auch bei Ausschüttern ausschüttungsgleiche Erträge.
 Okay. Kompliziert. Aber da muss man sich nicht drum kümmern.
 Die ausschüttungsgleichen Erträge werden eben vom Depot abgebucht. Das heißt, da muss die Rücklage am Depot sein. Und man kann das Ganze auch bei der österreichischen Kontrollbank nachschauen, weil es gibt inländische und ausländische Fonds und die inländischen melden bei der Kontrollbank. Das heißt, da sind diese ausschüttungsgleichen Erträge bekannt, die ausländischen nicht. Da wird es dann ganz, ganz kompliziert. Da braucht man wahrscheinlich den Steuerberater.
 Weil man müsste das nachversteuern?
 Genau, also die Steuer muss irgendwie abgeführt werden. Auf der einen Seite, wenn es die KG nicht an den Broker bzw. an die Kontrollbank weitergibt, dann fällt auch trotzdem Steuer an, da kommt man nicht drum herum.
 Okay, verstehe. Was gibt es noch für Steuern?
 Es geht noch weiter, man glaubt es nicht. Viele glauben auch, dass es teilweise hier aufhört, aber es gibt noch die Quellensteuer. Das ist ganz, ganz wichtig. Wenn du zum Beispiel eine amerikanische Aktie hast, dann fällt auch im Land, in dem die Aktie in dem Fall sitzt oder das Unternehmen sitzt, fällt eine Quellensteuer an. Und da hat man zwischen den Ländern Abkommen und das ist immer in unterschiedlichen Höhen. Das heißt, es macht einen Unterschied, ob du womöglich einen ETF hast, der in den USA liegt, in der Schweiz liegt oder in Irland liegt, weil unterschiedliche Quellensteuern für dieses Land anfallen. Und da möchte man natürlich diese Quellensteuer minimieren. Das ist ganz, ganz wichtig. Das können 15%, das können 30% sein. Was da salopp gesagt werden kann, Irland ist sehr, sehr stark zu präferieren. Und da kann man einfach mal reinschauen. Die größten Vergleiche sind wahrscheinlich Vanguard iShares, also Vanguard BlackRock. Und da wird derselbe Index abgebildet, aber Vanguard ist da auf dieser Ebene einfach ein bisschen steuereffizienter für Österreicher. Das heißt, steuerlich zu präferieren, wenn sowieso das Gleiche abgebildet wird, also gleiche Rendite da ist, steige ich mit mehr Profit aus.
 Okay, also es sind zwei Anbieter, der eine heißt BlackRock, den kennt man vielleicht noch, aber Vanguard ist sowas wie BlackRock, die bieten einfach ETFs an.
 Genau, die bieten Indexfonds, ETFs, bieten glaube ich auch aktive, bekannt sind sie auf jeden Fall fürs passive Investieren.
 Okay. Und da wäre Irland gut, weil die ein gutes Steuersystem, also sehr niedrige Quellensteuer in dem Fall haben, oder?
 Genau, also Österreich hat mit, ich weiß nicht, ob es alle Länder der Welt sind, aber auf jeden Fall die wichtigsten, haben wir einfach Steuerabkommen für diese Quellensteuern, was abgeführt werden. Und da möchte man natürlich einen möglichst geringen Quellensteuersatz.
 Verstehe, verstehe. Und um das muss man sich auch selber nicht kümmern, oder?
 Nein. Das glücklicherweise nicht. Das heißt, das wird wieder abgeführt, eben automatisch für dich. Das heißt, um Quellensteuer brauchst du dich nicht kümmern. Es kann jedoch vorkommen, dass Quellensteuer sogar zu hoch abgeführt wird. Das heißt, da könntest du die Quellensteuer zurückholen. Das ist aber auch wieder ein relativ großes Thema. Vielleicht lassen wir es da bei Quellensteuer mit Vor- und Nachteilen.
 Betriebs eher die Auswahl. Also es ist eher entscheidend bei der Auswahl, welchen ETF nehme ich, wie du vorhin gesagt hast, mit dem Beispiel BlackRock oder Vanguard. Genau, okay. Und dann gibt es noch einen Punkt.
 Wir reden ja jetzt so viel über die Kapitalertragssteuer, also die Steuerfalle bei ETFs. Die Kapitalertragssteuer fällt gar nicht immer an. Das heißt, unsere treuen Hörer wissen, es gibt Möglichkeiten, dass man diese Sonderform der Einkommenssteuer vermeidet. Das ist eben über Netto-Polizzen möglich. Da zahlt man auf die Einzahlung Versicherungssteuer keine Steuer auf Kapitalerträge. Das heißt, dass man mit der Versicherungssteuer entbesteuert, gleich wie die Kapitalertragssteuer eben die Einkommenssteuer ersetzt. Und das hat natürlich langfristig, also wenn man 10, 15, 20 oder länger Jahre investiert, einen riesigen steuerlichen Vorteil. Das heißt, diese drei Punkte, was wir eigentlich genannt haben, kann man alle sozusagen in die Mülltonne kippen, wenn man in einer Netto-Polizze ist. Allerdings ist da einfach wichtig, dass man den Anlagehorizont den richtigen wählt, so circa 5 bis 15 Jahre im Depot bleibt und Netto-Polizze länger nutzt. Die Feinheiten, also es geht auch schon ab 10 Jahren in der Netto-Polizze, das sind nur Feinheiten, die man sich anschauen kann.
 Also kurz zusammengefasst. Es gibt bei ETF tatsächlich eine Steuerfalle und das ist die, die keiner sieht, nämlich die Kapitalertragssteuer, wenn man die ETF langfristig veranlagt. Da hat sich der Gesetzgeber gedacht in Österreich, es wäre ja gut, wenn die Leute, wenn das Volk sozusagen, wenn die Leute sich langfristig ein Vermögen aufbauen können für Pension oder Kinder oder was auch immer, um vorzusorgen. Steuerschlupfloch sozusagen geschaffen, ein absichtliches, damit man eben die Käst, weil das bei den Erträgen, das muss man sich mal vorstellen, ein Viertel der Gewinne ist nur weg, über ein Viertel nur mit der Kapitalertragssteuer. Und um das zu vermeiden, kann man ETF auch in eine Versicherungshülle packen. Und da sind sie von der Kapitalertragssteuer ausgenommen. Dafür, weil steuerfrei gibt es ja nicht in Österreich, muss man Versicherungssteuer zahlen als Ersatz. Auf die Einzahlungen und die Versicherungssteuer sind nur 4% auf die Einzahlungen. Muss man direkt bezahlen, wird direkt abgezogen. Und das rentiert sich, wenn die Laufzeit lange ist und die erwartenden Gewinne hoch. Dann rechnet sie das. Und deswegen ist es dann günstiger wie ein ETF im Online-Depot, wenn die Laufzeit lange ist. Habe ich das richtig zusammengefasst?
 Absolut, ich kann in einer Netto-Polizzei, vielleicht dass wir bei BlackRock Vanguard bleiben, ich kann diese ETFs im Depot, ich kann sie in einer Netto-Polizzei kaufen, die haben logischerweise die gleiche Rendite als der jeweilige Anbieter und die Steuerlast ist einfach eine andere. Und dann entscheidet, wie du schon gesagt hast, nur noch die Laufzeit bzw. die Gewinner in dieser Laufzeit, was für mich besser ist, das kann ich prognostizieren oder zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostizieren, eine Renditeerwartung bilden, die Laufzeit definieren und die beste oder passendste Entscheidung treffen.
 Okay, und diese ganzen anderen steuerlichen Dinge, die wir jetzt gehabt haben, desaurierend, ausschüttend, Quellensteuer, das fällt alles weg und das muss ich mich dann nicht mehr kümmern.
 Quellensteuer kann auch immer anfallen, das heißt aber ausschüttungsgleiche Erträge, eben alles, was mit der Kapitalertragssteuer zusammenhängt, fällt dann nicht mehr an.
 Okay, sehr gut. Also ich muss auch nicht. Der eine Punkt, der noch offen wäre, direkte Abfuhr von der Kapitalertragssteuer, wenn es woanders liegt und so. Das muss ich dann nicht mehr machen.
 Da sind wir dann wirklich steuereinfach unterwegs, also nicht nur steuereinfach Broker. Rein theoretisch hat man ein Verrechnungskonto, allerdings fallen da natürlich keine ausschüttungsgleichen Erträge an. Das heißt, da braucht man sich um nichts kümmern. Das ist auch ein Vorteil.
 Und das wird aber übersehen, weil der allgemeine Tipp ist ja oft, kauf dir ein ETF im Online-Depot, da kannst du nichts falsch machen.
 Das war relativ einfach erklärt. In Deutschland gibt es den Effekt nicht so stark. Und zumindest bei mir ist es auch so, wird bei dir ähnlich sein, man konsumiert eben viel deutschen oder überhaupt internationalen Content. Und ich glaube, die meisten Filmfluencer sind sicher auf der Instrumentebene, also welcher ETF ist zum Beispiel der beste, aber nicht auf der Gesamtbetrachtung, welcher ETF, in welcher Hülle, zu welchen Steuern ist der beste.
 Also das sollte man in Österreich auf jeden Fall beachten, die Laufzeit und dementsprechend entscheiden. Weil kurzfristig ist natürlich, oder mittelfristig ist... Online-Depot wieder besser dann?
 Absolut.
 Aber die Zeit nicht übersehen, weil man ist schnell im langfristigen Bereich, wie man an meinem grauen Haar vielleicht erkennen kann. An alle Zuhörer diesen Podcasts gibt es auch als Video, wer sich das antun will, auf Spotify und YouTube.
 Der ist schon einen halben Bausparer lang.
 Weil du gesagt hast, Käst vermeiden, kommen wir gleich zum gesellschaftlichen Aspekt. Weil es gibt ja da Wir beleuchten immer auch einen gesellschaftlichen Aspekt bei unseren Finanzthemen. Und da gibt es ja eine aktuelle Diskussion in der Politik, weil es sind ja wieder Wahlen, ob man diese Käst nicht ganz weglässt und ein Vorsorgedepot oder wie die das nennen, da gibt es ja eben Stimmen dafür, die das einführen wollen. Jetzt ist meine Frage. Das gibt es ja eigentlich schon, das wissen halt einfach nur wenige, nämlich mit dieser Versicherungshülle, mit der Netto-Polizze. Was haben Sie da jetzt vor? Kommt das? Wie schätzt du das ein?
 Also es scheint einmal so, dass es leider, muss man sagen, nicht kommt. Das heißt, es ist einmal abgeschmettert worden, jetzt auch wieder von, ich glaube, die Partei kann man sagen, von den Grünen. Das wird sich sicher noch zeigen. Es ist eben scheinbar keine Priorität. Grundsätzlich wäre es natürlich wünschenswert, wenn Leute einfach die Information bekommen würden, dass eben, also ich glaube, Leute wissen, dass Vorsorgen wichtig ist und dass eben auch diese steuerlichen Systeme erklärt werden. Also Netto-Polizzei, Online-Depot und man muss ja auch sagen, wir haben in Österreich eine premiumbegünstigte Zukunftsvorsorge. Da fällt wirklich gar keine Steuer an, also weder Versicherungssteuer noch Käst. Es geht dann in solchen Dingen oft komplett in die falsche Richtung. Das heißt, da werden dann einfach österreichische Titel extrem gefordert. Das heißt, da hat man sich ein paar Schmankerl sozusagen für Banken und Versicherungsgesellschaften dabei. Die Anlagestrategie wird eingeschränkt. Sowas möchte ich überhaupt nicht sehen. In Deutschland kennt man es ja mit Freibeträge. Das heißt, da kann man 1.000 Euro steuerfrei an Gewinnen pro Jahr geltend machen. Ist auf jeden Fall Option, weil so einfach wirklich die passenden Leute auch unterstützt werden. Man möchte nicht jetzt eine Behaltefrist von 15 Jahren und das Vermögen der unter Anführungszeichen Superreichen wächst stärker im Vergleich zum Otto-Normalverbraucher. Also das wäre keine schöne Lösung. Und ich finde Freibeträge sehr interessant, auch ein progressives System, wie wir es bei der Einkommensteuer haben. Dass einfach noch Höhe der Gewinne dann zunimmt, ist eine Option. Und wir können, glaube ich, noch eine halbe Stunde drüber reden. Es schaut halt leider so aus, als ob es derzeit nicht kommt. Deshalb einfach das Beste aus der derzeitigen Situation machen.
 Ja, und es gibt ja schon die Möglichkeit. Ich verstehe jetzt auch nicht, dass... Natürlich wäre es schön, wenn sowas... gäbe, wenn es gut gemacht ist. Es gibt ja immer wieder Ansätze, wie du richtig gesagt hast, mit dieser BZV, Prämien geförderten Zukunftsvorsorge. Das war unter Schüssel Grasser, da wollten die die dritte Säule stärken in der Pension. Also privat betrieblich, staatlich betrieblich war die zweite und eben die private war die dritte Säule oder ist die dritte Säule. Das Problem war nur, dass... der Konsument dann eher am wenigsten davon profitiert hat und die Finanzwirtschaft am meisten. Also es muss man sehr aufpassen, wie dann die konkrete Umsetzung ist. Und das gilt auch hier. Vor der Wahl werden leicht Dinge versprochen, nachher umsetzen ist schwierig, wenn die eine Hälfte ist dafür und die andere ist strikt dagegen. Besser das ausnutzen, das es jetzt schon gibt. Und es gibt ja die Möglichkeit, ohne Cash zu investieren. Was ja nichts anderes ist wie ein Vorsorge-Depot, wenn ich ETF kaufen kann. Dann kann ich genau die gleichen ETF kaufen und stecke es halt in eine andere Hülle, in den Versicherungsmantel. Dann habe ich langfristig eine super Lösung und muss nicht warten, ob jetzt eine neue Lösung kommt oder nicht. Und wenn, dann kann ich mir immer noch überlegen, wenn es kommt, ob ich es umschifte oder sonst irgendwas oder zusätzlich. Aber was es jetzt gibt, kann ich ja jetzt schon ausnutzen.
 Absolut. Und da auch ganz wichtig, du hast jetzt Versicherungslösung gesagt. Online-Broker oder einfach Neo-Broker, günstiger Broker, also geringe Kosten zu bevorzugen sind, sind logischerweise Nettopolizzen mit geringen Kosten gegenüber Provisionsprodukten, also bei Versicherungen, bei der Bank ist es eben das Hausdepot mit hohen Ausgabeaufschlägen zu bevorzugen. Das heißt, Kosten sind ein wichtiger Teil. Und ja, da machen wir, glaube ich, in den Rechnern sehr, sehr viel, dass es einfach transparent ersichtlich ist.
 Genau. Also der Teufel steckt wie immer im Detail. Man muss wirklich auf die Details achten, dass man selber dann profitiert und nicht andere von diesen Steuervorteilen. Ja, sehr gut. Ich glaube, das haben wir gut beleuchtet. Bitte nutzt es, informiert euch. Und dann kommen wir zur Frage aus der Community. Muss ich kurz nachschauen. Passt nämlich auch dazu. Es ist schon ein bisschen erwähnt worden. Die Frage lautet, ich habe ein steuereinfaches Depot. Da muss ich mich doch eh um nichts kümmern, oder? Das muss ich vielleicht auch noch kurz erklären. Was ist ein steuereinfaches oder nicht steuereinfaches? Diesen Unterschied haben wir vorher nicht genau genug erklärt, glaube ich.
 Steuereinfaches Depot ist, wenn die Kapitalertragssteuer für dich abgeführt wird. Das heißt, du verkaufst etwas, das heißt, im einfachen Fall realisierst Gewinne und die Kapitalertragssteuer wird direkt abgebucht, ans Finanzamt gegeben und du brauchst dir um nichts kümmern. Das heißt, du musst nicht in die Einkommenssteuererklärung mit reinnehmen. Ganz wichtig.
 Ja, das sind die normalen Depots, die es halt so gibt in Österreich. Also ich sage jetzt einmal, bei einer Bank oder Österreich ist es ein Online-Depot.
 Bei Bank auf jeden Fall. Wahrscheinlich bei den großen Neobroker-Anbietern ist es einfach die Unterscheidung, Trade Republic ist nicht steuereinfach. Flatex ist steuereinfach.
 Okay. Da muss man aufpassen als Anleger.
 Genau. Ansonsten hat man irgendwann Kopfweh oder der Steuerberater viel zu tun.
 Ach so, weil ich muss ja dann, wenn es nicht steuereinfach ist, also steuereinfach heißt auf gut Deutsch, die kümmern sich drum, ich muss nichts machen. Es wird abgezogen, abgeführt. Die regeln es mir im Finanzamt, ähnlich wie bei einem, ich sage jetzt einmal, Sparkonto in Österreich, bei einer österreichischen Bank, da muss ich mir auch nichts kümmern. Wenn es nicht steuereinfach ist, wie du gesagt hast, Trade Republic, dann bin ich in der Verantwortung als Konsument. Absolut.
 Auch für die richtige Steueranforderung. Das heißt, das muss dann auch passend eben angegeben werden. Und das Einzige, das haben wir auch erwähnt, was beim steuereinfachen Broker anfällt, ausschüttungsgleiche Erträge. Diese Steuer wird vom Cash-Konto oder Verrechnungskonto genommen. Das heißt, du brauchst da minimale Rücklagen.
 Okay, du musst was auf dem Cash-Konto haben, ja.
 Da kann man natürlich den einfachen Weg gehen, einfach ein bisschen was da liegen lassen. Dass man nie ins Minus rutscht, sonst kommt es natürlich zu Verzugszinsen, das möchte man auch nicht. Die andere Möglichkeit ist einfach schauen, wann eben die Jahresmeldung des jeweiligen Fonds oder ETFs, den ich im Depot habe, ist. Da fallen auch die ausschüttungsgleichen Erträge an. Da sind wir wieder bei der Kontrollbank, wie man möchte.
 Okay, sehr gut. Also man muss beim steuereinfachen Depot, die Frage war ja, muss ich mich um etwas kümmern?
 Ja, um es kurz zu sagen, ja, Cash-Konto immer für ausschüttungsgleiche Erträge eben bereithalten, dass man nicht ins Minus rutscht, sonst schenkt man dem Neobroker durch Zinsen Geld. Und zwei Möglichkeiten, einfach eine minimale Cash-Reserve, das kann zum Beispiel 2, 3, 4, 5% des Depotwertes sein, hängt natürlich ab, ob das minimal ist, je nachdem wie groß das ist, also das Depot. Die andere Möglichkeit ist ganz einfach zu wissen, wann diese Jahresmeldung meiner Titel ist oder meines Titels ist und dann kann ich entsprechend das Cash-Konto befüllen.
 Okay, sehr gut. Ja. Ich glaube, die Frage ist beantwortet. Dann kommt der Tipp der Woche. Was ist dein Tipp der Woche, Marcel?
 Steuerhinterziehung.
 Was? Jetzt haben wir alles so kompliziert über Steuer geredet.
 Wir vergessen alles aus den letzten wahrscheinlich 20 Minuten. Steuerhinterziehung ist der Tipp der Woche. Das ist natürlich auch nicht ernst gemeint. Ganz wichtig, Steuern sind ein heikles Thema, ist kein Kavaliersdelikt. Das heißt, kümmert euch bitte passend drum oder trefft die Auswahl passend. Das heißt, steuereinfacher Broker mit der minimalen Rückschlage und Netto-Polizzei zum Beispiel, je nach Anlagehorizont. Das heißt, da empfiehlt sich auch immer, dass man beides hat, weil man ja meistens Ziele in 10 Jahre, 20 Jahre hat und das eine oder andere ist eben geeigneter. Und deshalb ist der Tipp nicht zu teilen, muss man schon sagen, dass es eben der Steuerhinterzug mit der Netto-Polizzei ist. Ein legaler Steuer.
 Eine Steueroptimierung ist eine legale und sogar eine gewollte.
 Genau. Steueroptimierung ist immer ein wunderschönes Wort und das bringt uns da wahrscheinlich zum Tipp. Das heißt, Steuern verstehen, dass du weißt, was zahle ich, was zahle ich an wen, wo, wie, was muss ich an Rückschläge haben, das sind wir durchgegangen und die musst du verstehen und dann passend wählen. Da sind wir eben beim Steuereinfachen Broker. Bei der Netto-Polizzei, je nach Laufzeit.
 Okay, und keine Steuerhinterziehung, weil das Finanzamt in Österreich ist eher nicht so kulant.
 Not amused, ja.
 Die verstehen keinen Spaß. Das sind fast wie die Einreisebehörden in Amerika. Kein Spaß mit den Steuern. Also würden wir wirklich raten, dringend keine Steuerhinterziehung. Das ist keine gute Idee.
 Ich glaube, das kann man allgemein immer sagen, Steuerhinterziehung.
 Das ist keine gute Idee. Aber... Steueroptimierung, vor allem wenn sie politisch ja gewollt wurde, ausnutzen. Das ist extra für euch, extra für dich geschaffen, diese Möglichkeit, dass du langfristig steueroptimal anlegst. Du musst sie nur nutzen. Ich glaube, das ist schön zusammengefasst. Vielen Dank für diese Folge. Hättest du noch was? Steuerfall der ETF eigentlich nicht?
 Ich glaube, wir sind da durchgerattert, hoffentlich, und ich hoffe, die Zuschauerinnen und Zuschauer haben da einiges mitnehmen können. Es ist auf jeden Fall gut, die Geldanlage zu verstehen.
 Ja, sehr gut. Also man kann bei den Steuern etwas optimieren, das solltest du auch tun, weil es immerhin dein Geld ist. Du hast es dir verdient. Lass es dir nicht nehmen, schon gar nicht vom Finanzminister. Und deswegen vielen Dank fürs Dabeisein. Nutze es aus. Schalte auch nächste Woche wieder ein. Wie gesagt, den Podcast gibt es auch als Video auf YouTube und Spotify, dass ich ihn rausbringe. Und nächste Woche haben wir sicher auch wieder so ein spannendes Thema. Also abonnieren lohnt sich in dem Fall. Vielen Dank fürs Dabeisein und bis nächste Woche. Ciao, Baba.
 Bis zum nächsten Mal.